Unter augeninfo. de findet sich untenstehender Text. Darin wird u.a behauptet, daß "die Entspannung des Ringmuskels ebenso wenig die Kurzsichtigkeit verändert wie alle anderen Augenmuskeln, muß allein schon durch die Untersuchungsmethode einleuchten, die Augenärzte anwenden, wenn ein Verdacht auf Myopie besteht. Dabei wird nämlich auf medikamentösem Weg eine vollständige Entspannung des inneren Ringmuskels bewirkt, weil sich so zuverlässig feststellen läßt, ob eine Kurzsichtigkeit vorliegt. Hätte Bates recht, müßte bei der augenärztlichen Untersuchung - so lange die muskelentspannende Medikamentenwirkung anhält - die Myopie also verschwunden sein."
Meine Frage in das Forum: Gibt es Untersuchungsergebnisse von Menschen, die Ihre Sehschärfe stark verbessert haben und deren Augenmuskulatur nachweislich entspannter ist und somit auch die Linse wieder in ihre natürliche Form gelangt ist?
Das wäre ja dann ein Beweis auf der physischen Ebene - gleichwohl ich diesen nicht für wesentlich halte, ist es aber aus wissenschaftlicher Sicht interessant, die physischen Gegebenheiten zu untersuchen, daß es möglich ist, eine einst verformte Linse wieder in ihre unverformte Form zu bringen. Gibt es dazu irgendwo etwas nachzulesen?
Danke für Antworten!
Manuela
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Myopie läßt sich nicht wegtrainieren!
Das Auge wird von sechs außen ansetzenden Muskeln bewegt. Sie sind dauernd in Aktion - auch unwillkürlich, sogar während wir schlafen - und infolge des ständigen Wechsels zwischen Anspannung und Entspannung befinden sie sich ohne jede zusätzliche Übung in bestem Trainingszustand.
Um die Myopie zu beeinflussen, müßten diese Muskeln durch gleichzeitigen seitlichen Zug nach außen (zum Ohr und zur Nase) den in die Länge gewachsenen Augapfel verkürzen. Das ist nicht allein anatomisch unmöglich. Selbst wenn sie - wie es durch bestimmte Krankheiten geschehen kann - unter viel zu hohe Spannung geraten, etwa bei der Basedow'schen Krankheit, bei der die Augen stark nach vorne verdrängt werden, ändert sich an der Augapfelform und damit an der Kurz- oder Weitsichtigkeit nicht das geringste. Diese Behauptung von Bates, die äußeren Augenmuskeln könnten einen Einfluß auf die Myopie haben, ist also eine reine Irrlehre.
Manche Verfechter der Bates'schen Übungen wollen Kurzsichtigkeit durch Entspannung des Ringmuskels beheben. Der aber steuert ausschließlich die Akkommodation, also die Naheinstellung. Ein normalsichtiges Auge ist auf die Ferne eingestellt, wenn es entspannt ist und sieht ein klares Bild. Das kurzsichtige (zu lang geratene) Auge sieht alles, was es nicht nah vor Augen hat, immer unscharf, ganz einfach weil das Bild nicht auf sondern vor der Netzhaut ankommt. Daß die Entspannung des Ringmuskels ebenso wenig die Kurzsichtigkeit verändert wie alle anderen Augenmuskeln, muß allein schon durch die Untersuchungsmethode einleuchten, die Augenärzte anwenden, wenn ein Verdacht auf Myopie besteht. Dabei wird nämlich auf medikamentösem Weg eine vollständige Entspannung des inneren Ringmuskels bewirkt, weil sich so zuverlässig feststellen läßt, ob eine Kurzsichtigkeit vorliegt. Hätte Bates recht, müßte bei der augenärztlichen Untersuchung - so lange die muskelentspannende Medikamentenwirkung anhält - die Myopie also verschwunden sein.
"Entspannungsübungen" und "Augenmuskeltraining" können an einer Kurzsichtigkeit nichts ändern - das wurde auch von jenen Augenärzten, die trotz aller theoretischer Bedenken diese Übungsmethode versuchsweise bei ihren Patienten anwandten, eindeutig festgestellt. Sind die Versprechungen der Verfechter der Bates'schen Lehre "nur" Betrug, so werden sie zu kriminellen Handlungen, wenn Kurzsichtige in der Meinung, nach den "Übungen" besser zu sehen, ohne Brille Auto fahren. Sie sollten besser an ihre Verantwortung anderen Menschen gegenüber denken, im Straßenverkehr wie auch am Arbeitsplatz!