Flo hat geschrieben:Simpel.
The fact is that, except in rare cases, man is not a reasoning being. He is dominated by authority, and when the facts are not in accord with the view imposed by authority, so much the worse for the facts. They may and indeed must win in the long run; but in the meantime the world gropes needlessly in darkness and endures much suffering that might have been avoided.
"Reason and Authority", William H. Bates MD, Better Eyesight, November 1919, für den gesamten Text siehe hier.
Gruß,
Flo
Wie mich sowas aufregen kann manchmal, so etwas ist echt vorlaut -.-
Insgesamt ist mir generell die Persönlichkeit von Bates bisher eher deutlich negativ als positiv aufgefallen. Vielleicht liegt es auch daran, dass er nicht so intelligent war. Intelligent bedeutet hier, sein Wissen und sein Vorausdenken richtig einsetzen zu können, aber das tat er überhaupt nicht.
Bates war auch ein großer Materialist (und wahrscheinlich auch eine Art Atheist), Glaube und Hoffnung kennt er nicht. Er hat bloß "Glück gehabt", dass er ein paar grandiose und teilweise bahnbrechende Entdeckungen über den menschlichen Organismus getan hat. Und auch als er sie getan hatte, hat er sehr lange Zeit nicht an seine Entdeckungen geglaubt. Den Entschluss, sich selbst zu heilen, hat er denke ich relativ spät gefasst und hat wahrscheinlich mit Problemen "gekämpft", die andere seiner Patienten wohl kaum hatten (weswegen seine eigene Heilung für seine Verhältnisse ziemlich lange gedauert hat). Danach aber gab es eine Art Wendepunkt in seinem Leben, seine späteren Artikel sind zwar im ähnlichen Stil gehalten wie die alten, aber Mut, Kraft und Glauben haben da schon viel mehr mit dem "Training" zu tun. Ich denke erst ab da hat er selbst auch vom Herzen angefangen, an die Heilung zu glauben, vorher war es ja bloß die Erfahrung, die beweiste, dass es wohl funktioniere.
Letztendlich scheiterte es doch an Bates Persönlichkeit, dass er von der öffentlichen Welt regelrecht "verbannt" wurde. Sein Umdenken später kam leider zu spät, aber aus heutiger Sicht kann man wohl dagegen nichts machen außer sich über die Vergangenheit zu ärgern...
Das alles ist natürlich meine eigene Meinung und sie muss nicht von anderen geteilt werden. Doch nachdem man sich die Fakten einmal "tabellarisch" anschaut, viele seiner Artikel liest (natürlich auch sein Buch), dann merkt man schon, was für eine Art Mensch es war und warum "Augentraining" zu seinen Lebenszeiten scheiterte (scheiterte in der Hinsicht, dass er es im Grunde so einfach hatte [siehe all die unwiderlegbaren Beweise] und trotzdem dabei versagte, seine Ziele, die er ursprünglich hatte, zu erfüllen).
Und wer nun sagt, dass dies alles an der teilweise dogmatischen Denkweise der Mediziner und Ärzte lag, wird wohl nur zu einem kleinen Teil richtig liegen. Denn ist es nicht menschlich, daran zu glauben, dass es funktionieren kann? Haben es denn wahrscheinlich nicht mindestens 25% der Ärzte selbst einmal versucht oder sich zumindest darüber informiert und beschäftigt? Ich denke ja. Und ich hoffe auch, dass dieses Thema nun klar sein sollte.
Auf den Mann böse sein kann man aber trotzdem nicht, denn er hat sich wahrscheinlich im Nachhinein genug darüber geärgert. Er hat seine Fehler aber wohl eingesehen und hat weiter seine Erfahrungen und auch Gedanken in die Magazine bis zu seinem Lebensende mit seiner Frau aufgeschrieben. Und unsere Aufgabe heute ist es, diese alten Quellen von Grund auf durchzulesen und das Alte Wissen wiederaufzuarbeiten und sogar zu verändern (zum Positiven natürlich).
Aus diesem Grund, Flo, wäre es nett, wenn du mir auch eine PN wegen des Paperbacks von Quakenbush schicken könntest, ich würde mich sehr drüber freun
(Das Englische zu lesen und ständig die Fachbegriffe nachschlagen zu müssen habe ich wohl nun genug getan. Obwohl ich sagen muss, dass es mit Zeit ganz gut machbar ist, ich aber vorzugsweise nur die Artikel von Bates gelesen habe
)
LG Moobe
P.S: @Tango: Toll, dass du dir so viel Mühe machst, ich denke, dass es leider nicht anders geht und man sonst immer ein paar Dioptrien übrig haben wird, wenn man nicht lernt, die Brille in ALLEN Lebenssituationen abzulegen. Die Idee mit dem Bändchen ist genial und ich dachte da auch mal dran, aber als Jugendlicher kommt das glaub ich nicht so toll in der Schule an
Daher hab ich mich ne Reihe weiter nach vorne gesetzt und brauch die Brille entweder bei speziellen Lehrern (mit speziellen Schriftgrößen -.-) oder bei Overheadprojektoren. Die Dinger sind eine richtige Pessimummaschine, das Lesen auf ihnen ist unmöglich