Wie verhalten bei Meinungsverschiedenheiten im Forum?

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Nach reiflicher Überlegung ...

Beitragvon Martin/T. » 20.11.2012 20:59

... und obwohl der Autor es nicht liest, möchte ich doch kurz Stellung beziehen. Ich habe den inzwischen zurückgezogenen Kommentar von Flo an Svens Adresse gelesen und weiß, dass er hart an die Person ging, obwohl er ausdrücklich NICHT ad hominem und NICHT beleidigend war.

Folgender Abschnitt enthält (meines Erachtens) einen Denk- und Beurteilungsfehler.

360er hat geschrieben:Ich hätte trotzdem nichts gegen deine Aussagen, wenn du [also Flo; M./T.] gegenüber auch nur leicht abweichenden Meinungen nicht so unerträglich anmaßend wärst - und diese Anmaßung scheint exakt im Verhältnis zur Zahl deiner Postings zu


Eine "leicht abweichende" Position und Methodik behaupte ich von meiner Person gegenüber Flo zu beziehen und habe sie auch wiederholt und insbesondere wieder dieser Tage gegenüber ihm in privatem Nachrichtenkontakt verteidigt. Ich habe Flo, trotz (bisher) kompromissloser Haltung in der Sache, aber ausdrücklich NIE als anmaßend und apodiktisch erlebt. (Einzige Ausnahme vielleicht, seine Postulierung einer absoluten Glaubwürdigkeit Bates', die für mich so nicht im Mittelpunkt steht, die ich aber immer noch als eine ehrlichere Position empfinde als alle Haltungen, die von Bates' Irrtum ausgehen, die ich bisher kennen gelernt habe.) Flo sagt immer wieder, verschiedene Wege führen ans Ziel, und eine nachgewiesenermaßen (!) erreichte Normalsichtigkeit (anspruchsvoller Definition) bedeutet IMMER, dass etwas im Bates'schen Sinne richtig gemacht worden sein muss.

Ich habe in der Vergangenheit schon einige Kommentare meinerseits, in denen ich Flo zur Reaktion herausgefordert hatte, auf sein Einschreiten (via pn) hin zurückgezogen. Aber wenn ich das getan habe, - und obwohl es mir in dem Moment nicht geschmeckt hat -, dann nicht, weil er mich eingeschüchtert hätte, sondern weil er erfolgreich an eine größere gemeinsame Wertvorstellung in mir appelliert hat, in der wir wieder einig gingen. Ich weiß eben, dass, obwohl meine Methode für mich funktioniert und ich mir (bis dato) keine bessere vorstellen kann und mir von ihm auch nicht erklären lassen wollte, dass ich falsch handele (was er so auch nicht tut), ... trotz also all dieser mit "360er" geteilten Bedenken gegen seinen (Flo's) "Absolutheitsanspruch", dass er eine verallgemeinerungsfähige Theorie zu präsentieren hat (die zudem noch im bester vom mir je erlebter oder auch nur vorstellbarer Harmonie mit Bates steht) und ich nur Erfahrungen. ... Erfahrungen, die andere verwirren mögen, - ja die MICH verwirrt haben mögen (oder sogar noch tun). ... Und ich ziehe meine Schlüsse daraus, und ich übe mich in der erforderlichen Demut, die darin liegt, meine eigenen Erfahrungen zu relativieren, und den Hut zu ziehen vor einem besseren Weg zum selben Ideal.

Was nun die von "360er" suggerierte "leicht abweichende" Qualität der Meinungen von Sven (gegenüber Flo) angeht, so wage ich das mit allem Nachdruck in Zweifel zu ziehen. Es ist eine ganz entscheidende Meinungsverschiedenheit. :!: Sven geht ja gerade über den Punkt hinaus (bis zu dem auch ich ihn immer unterstützt habe) nur zu sagen, Schmerzen müssten schon mal (oder meinethalben sogar systematisch) in Kauf genommen werden, um die nötigen Prozesse anzustoßen, sondern er sagt, der Schmerz an sich sei eine Tugend, und untrennbar mit den eigentlichen Vorgängen, die zur Heilung führen, verbunden.

Flo dagegen ist der Meinung, dass gerade diese Überzeugung einen Denkfehler darstellt, der (in vielen Fällen) die Therapiebemühungen systematisch torpediert. Ich bin seiner Meinung, nicht der Svens, obwohl ich auch Sven von Herzen den Erfolg wünsche. (Mag er ihn trotz seiner Unbeugsamkeit in diesem Punkt erreichen.)

In der Hoffnung, niemandem zu nahe getreten zu sein, und mit netten Grüßen allerseits,
Martin/T. :)
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Autonome Konsensbildung

Beitragvon Martin/T. » 21.11.2012 01:04

Zum Kontemplieren über das Phantasmagorienhafte des vermeintlichen "breiten allgemeinen Konsenses" aller vernünftigen Stimmen abseits "fanatischer Sektierer” oder “unverbesserlicher Ideologen" - und das nicht nur in der Religion und Politik: ...

360er hat geschrieben:Der Respekt für die Meinungsfreiheit hier lässt ein bisserl nach. Ich finde nach wie vor nicht, dass wir uns hier gegenseitig unsere Methoden kritisieren sollten. [...]

Und worüber sich die Leute hier ja ALLE einig zu sein scheinen, ist, dass genau Hinsehen mehr Schärfe bringt und Brillen uns nicht helfen.


Ich empfehle dazu diese (schon etwas ältere) Meinungsäußerung:

wollbauer hat geschrieben:Das ist vielleicht auch die Falle, in die man mit dem (grundsätzlich postiven) Augentraining tappen kann. Die Literatur, die ich dazu gelesen habe und auch viele Eurer Forumsbeiträge neigt jedenfalls in der „Trainingsmethodik“ manchmal zu einem gewissen Perfektionismus.

Ich habe die besten Erfahrungen immer dann gemacht, wenn ich mich mit meinen Augen spielerisch auseinandersetze.

Irgendwann machte ich auch die Erfahrung, dass es mir hilft, den Spieß umzudrehen: Ich delektiere mich heute geradezu an Unschärfe. Das macht mir richtig Spaß und vermittelt mir Supereindrücke. Bei schwierigen Konferenzen, wenn mich die Blicke und die Nähe mancher Gesprächsteilnehmer einengt, setze ich die Brille ab und voila – alles easy – ich halte jedem Blick stand und fühle mich echt befreit. Überhaupt befreit es mich sehr, Dinge unscharf zu sehen oder prinzipiell unscharfe Dinge, wie Wolken anzuschauen.

Der Witz an der Angelegenheit ist, dass ich, wenn ich die Unschärfe suche oder zulasse, die Schärfe (quasi als „Bestrafung“) von selbst kommt.


[Hervorhebungen in beiden Zitaten durch mich; M./T.]

Nehmt euch Sven, Flo und diesen Wollbauer, und diskutiert mit ihnen das Augentraining unter dem Gesichtspunkt der drei Leitlinien der "Detailliebe" (aktives Bemühen um Sehverbesserung), "Krampfvermeidung" (also: "anstrengungsfreies", kinderleichtes, entspanntes Ideal vom Sehen) und des "Akzeptierens der Sehschwäche als Ausgangsbasis" (also Anerkenntnis der Vergangenheitssünden, die zur Fehlsichtigkeit führten, als status quo, der zur Notwendigkeit von "Schmerzen" oder "Bestrafungen" führt) - und ihr habt zu jedem Begriff je zwei Leute, die ihn bejahen und einen, der ihn für das Einfallstor allen Übels hält. (hoffend, mich mit diesem Abschnitt nicht allzu sehr blamiert zu haben, - und, wo ich selbst stehe, natürlich zur allgemeinen Mutmaßung frei gebend)

Was ich damit sagen will: Außer dem Verzicht auf Brillen (oder wenigstens der angestrebten Entwöhnung von Brillen), die als Sehhilfen dienen, gibt es absolut keinen einzigen Punkt, an dem per se Einigkeit zwischen allen Augentrainierenden bestünde, wenn wir alle Meinungen unverbunden und ohne ein Recht, zu bewerten, nebeneinander gestellt sehen wollen.

Wenn also der verehrte Anstoßgeber für diese Diskussion schon zu der Erkenntnis gekommen ist, der von ihm formulierte Minimalkonsens bedeute "nicht viel zu bieten", dann verlässt er dieses Forum gerade rechtzeitig, bevor ihm dargelegt werden kann, wieso unter Anwendung seiner Doktrin von zwei Punkten mutmaßlicher allgemeiner Einigkeit in Wahrheit höchstens einer bestehen bleibt.

:cry:
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Beitragvon sven » 21.11.2012 13:18

Hallo Martin,

Du hast mich schon sehr richtig verstanden. Ich finde das immer wieder bemerkenswert. Ich bin mir in dem Punkt vor allem absolut 120% sicher, da es meine eigene Erfahrung ist mit der ich in allen anderen Lebensbereichen (also nicht Augen) schon sehr sehr viel erreichen konnte.

Andere Kulturen haben ähnliche Ansätze zB. die chinesische Medizin -> Shaolin Training.

Ich will allerdings nicht für meine Ansicht werben, weil es mir ehrlich gesagt viel zu anstrengend ist. Ich will gar nicht alle überzeugen.

Und ich will, weder einen Konsens noch alles ausdiskutieren. Das ist mit zu viel Arbeit. Soviel Zeit habe ich für das Forum nicht.

Ich möchte eigentlich nur meine Erfarungen mitteilen können und wenn sie einer verseht finde ich das gut und ich tascuhe mich gerne aus, wenn nicht auch gut.

Wenn das nicht geht bleibe ich halt weg.

Im Moment tendiere ich eher zu letzterem.

Schöne Grüße

Sven
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