Folgender Abschnitt enthält (meines Erachtens) einen Denk- und Beurteilungsfehler.
360er hat geschrieben:Ich hätte trotzdem nichts gegen deine Aussagen, wenn du [also Flo; M./T.] gegenüber auch nur leicht abweichenden Meinungen nicht so unerträglich anmaßend wärst - und diese Anmaßung scheint exakt im Verhältnis zur Zahl deiner Postings zu
Eine "leicht abweichende" Position und Methodik behaupte ich von meiner Person gegenüber Flo zu beziehen und habe sie auch wiederholt und insbesondere wieder dieser Tage gegenüber ihm in privatem Nachrichtenkontakt verteidigt. Ich habe Flo, trotz (bisher) kompromissloser Haltung in der Sache, aber ausdrücklich NIE als anmaßend und apodiktisch erlebt. (Einzige Ausnahme vielleicht, seine Postulierung einer absoluten Glaubwürdigkeit Bates', die für mich so nicht im Mittelpunkt steht, die ich aber immer noch als eine ehrlichere Position empfinde als alle Haltungen, die von Bates' Irrtum ausgehen, die ich bisher kennen gelernt habe.) Flo sagt immer wieder, verschiedene Wege führen ans Ziel, und eine nachgewiesenermaßen (!) erreichte Normalsichtigkeit (anspruchsvoller Definition) bedeutet IMMER, dass etwas im Bates'schen Sinne richtig gemacht worden sein muss.
Ich habe in der Vergangenheit schon einige Kommentare meinerseits, in denen ich Flo zur Reaktion herausgefordert hatte, auf sein Einschreiten (via pn) hin zurückgezogen. Aber wenn ich das getan habe, - und obwohl es mir in dem Moment nicht geschmeckt hat -, dann nicht, weil er mich eingeschüchtert hätte, sondern weil er erfolgreich an eine größere gemeinsame Wertvorstellung in mir appelliert hat, in der wir wieder einig gingen. Ich weiß eben, dass, obwohl meine Methode für mich funktioniert und ich mir (bis dato) keine bessere vorstellen kann und mir von ihm auch nicht erklären lassen wollte, dass ich falsch handele (was er so auch nicht tut), ... trotz also all dieser mit "360er" geteilten Bedenken gegen seinen (Flo's) "Absolutheitsanspruch", dass er eine verallgemeinerungsfähige Theorie zu präsentieren hat (die zudem noch im bester vom mir je erlebter oder auch nur vorstellbarer Harmonie mit Bates steht) und ich nur Erfahrungen. ... Erfahrungen, die andere verwirren mögen, - ja die MICH verwirrt haben mögen (oder sogar noch tun). ... Und ich ziehe meine Schlüsse daraus, und ich übe mich in der erforderlichen Demut, die darin liegt, meine eigenen Erfahrungen zu relativieren, und den Hut zu ziehen vor einem besseren Weg zum selben Ideal.
Was nun die von "360er" suggerierte "leicht abweichende" Qualität der Meinungen von Sven (gegenüber Flo) angeht, so wage ich das mit allem Nachdruck in Zweifel zu ziehen. Es ist eine ganz entscheidende Meinungsverschiedenheit. Sven geht ja gerade über den Punkt hinaus (bis zu dem auch ich ihn immer unterstützt habe) nur zu sagen, Schmerzen müssten schon mal (oder meinethalben sogar systematisch) in Kauf genommen werden, um die nötigen Prozesse anzustoßen, sondern er sagt, der Schmerz an sich sei eine Tugend, und untrennbar mit den eigentlichen Vorgängen, die zur Heilung führen, verbunden.
Flo dagegen ist der Meinung, dass gerade diese Überzeugung einen Denkfehler darstellt, der (in vielen Fällen) die Therapiebemühungen systematisch torpediert. Ich bin seiner Meinung, nicht der Svens, obwohl ich auch Sven von Herzen den Erfolg wünsche. (Mag er ihn trotz seiner Unbeugsamkeit in diesem Punkt erreichen.)
In der Hoffnung, niemandem zu nahe getreten zu sein, und mit netten Grüßen allerseits,
Martin/T.