Wie es mir gefällt

Hier ist Platz für alle kleinen und grossen Erfolge auf dem Weg zur Verbesserung der Sehleistung. Ausserdem könnt ihr euch hier vorstellen.

Wie es mir gefällt

Beitragvon anja » 19.05.2008 17:06

Am letzten Wochenende im April 2008 fiel die Entscheidung: "Ich will ohne Brille sehen können!". Entstanden ist dieser Gedanke nach 20jährigem Brille tragen durch einen Streit, weil ich meine Brille ungerne trage und sie deshalb immer und überall liegen lasse. Die Wut, die in mir hochkochte, weil mein Gegenüber meinte: "Behalte deine Brille doch einfach auf der Nase!" habe ich dann bewusst versucht in positive Bahnen zu lenken. Dabei entstand obige Entscheidung und so bin ich über Nicoles Website hier gelandet.

Schon seit Jahren ist mein Vorgehen bei dem Wunsch nach Veränderungen:
1. Entscheidung treffen
2. Abwarten und in sich hineinhorchen, was dafür nötig ist.
3. Der Rest kommt unausweichlich von alleine :-)

Den Titel "Wie es mir gefällt" habe ich gewählt, weil ich mir aus dem Internet, speziell aus diesem Forum, Anregungen hole, nach dem Grund für eine Übung suche und diese dann abgewandelt in den Alltag einfließen lasse. Ich habe also noch kein Buch zu diesem Thema gelesen und weiß auch nicht ob ich das noch tue.

Immer wichtiger wird für mich der Gedanke: "Die Augen passen sich dem an, wofür sie benutzt werden!". Zum Beispiel ist mir durchaus aufgefallen, dass ich bei einem Urlaub am Meer am ersten Tag total verschwommen sehe, die Sonne ist zu hell, tut sogar weh in den Augen und der Horizont ist sehr unscharf. Eigentlich war mir immer klar, dass das vom Aufhalten in im Vergleich relativ dunklen Räumen und das Arbeiten am Computer herrührt, aber es ging über ein Wundern darüber nicht hinaus. Was ich also am ersten Tag gemacht habe? Ich habe meinen Augen Zeit gelassen, sich auf die veränderte Situation einzustellen! Ich habe sogar die Augen eher geschlossen und abgewartet. Das schärfere Sehen stellte sich von alleine ein! Wer will auch schon am Strand Brille tragen? Übrigens habe ich niemals im Urlaub oder ev. auch kurz danach meine Augen messen lassen, vielleicht hätte sich ja ein Unterschied ergeben, wer weiß.

Nächstes Beispiel:
Seit dem 05.05.08 (ca. 2 Wochen) habe ich eine +1,5 Brille. Zuerst habe ich diese am Rechner auf der Arbeit aufprobiert, aber ich konnte damit unmöglich arbeiten. Das Bild war sehr vergrößert, jede Kopfbewegung hat mich irritiert, weil sich das Bild schneller als mein Kopf bewegte. Außerdem musste ich relativ nah an den Bildschirm gehen um überhaupt lesen zu können. In der Folge trug ich diese Brille also nur abends, wenn ich zu Hause noch surfte, mit ca. 20cm Bildschirmabstand und auch daran dachte dies mit Brille zu tun, also nicht immer.
Seit dem 15.05.08 habe ich zusätzlich eine +1 Brille. Diese habe ich also genau 2 Tage auf der Arbeit nicht durchgehend, aber oft, getragen.
Heute kann ich mit der +1,5 Brille aus ca. 50cm Abstand zum Bildschirm lesen und schreiben! Ich laufe sogar damit rum - gar kein Problem und wenn ich sie abnehme habe ich das Gefühl super scharf zu sehen. Also auch noch ein psychisch positiver Effekt.

Wie anders wäre dies zu erklären als damit: die Augen passen sich den Anforderungen an!

Was ist im Urlaub anders?
- Sonne satt
- viel frische Luft
- mehr Bewegung
- Entspannung
- Wärme / Kälte Wechsel beim Baden
- Meerwasser -> Pollen
- Jod (Schilddrüsenprobleme?)
- viel trinken, wenig essen
- mehr frisches Obst
- in fremden Regionen schaut man sich alles an (Augenbewegung, Akkommodation), zu Hause starrt man mehr, weil man alles kennt
- Augen beim Sonnen auch mal länger geschlossen
- beim Lesen draußen ist das Papier so hell, dass es weh tut (beim Rechner stelle ich die Helligkeit immer auf ganz dunkel)

Was hat mir das aufschreiben jetzt gebracht?
Ich habe zweimal geschrieben, dass mir helles Licht unangenehm für die Augen ist. Das ist mir zwar nicht neu, aber seit heute schaue ich bewusst helle von der Sonne beschienene Flächen und helle Wolken an und habe die Bildschirmhelligkeit voll hoch gedreht. Der Test gerade eben gibt mir voll Recht, ich kann zum ersten Mal 20/20 ohne Brille lesen und die Schriften darüber sind so klar, wie noch nie. Zusätzlich habe ich auch wieder mit der Plusbrille gelesen. Ansonsten versuche ich so viel, wie möglich aus der Liste oben in den Alltag zu übernehmen.

Meine Werte:
Computermessung 30.04.2008:
r -0,5 -1,0 96°
l -0,5 -0,75 122°

Messung 02.05.2008:
r -0,5 -1,0 96°
l -1,0 -0,5 125°

Nochmal in der anderen Schreibweise (Pluszylinder):

Computermessung 30.04.2008:
r -1,5 1,00 6°
l -1,25 0,75 32°

Messung 02.05.2008:
r -1,5 1,0 6°
l -1,5 0,5 35°

Meine Erfolge:
02.05.08 20/70 (20/20 mit normaler Brille)
04.05.08 20/60
05.05.08 20/40, neue Brille: +1,5
09.05.08 neue Brille: -1
10.05.08 20/25
15.05.08 neue Brille: +1
19.05.08 20/20

Was ich gemacht habe:
Ich werde in der Folge hier meine meist abgewandelten wirklich sehr locker angegangenen Übungen einstellen. Hier schon mal ein paar Dinge, die ich in den Alltag habe einfließen lassen:
- so oft es geht aus dem Fenster schauen
- aufmerksamer alles ansehen
- den Bildschirm bei der Arbeit immer weiter wegrücken
- den Augen erlauben unscharf zu werden
- Augenbad (Entfernung von Pollen und Schlieren)
- kühlende Augenmaske (zur Linderung von Schwellungen)
- ausprobieren einer Augenklappe (weiß nicht ob das etwas bringt)
- Augenmuskulatur bei geschlossenen Augen dehnen
- Akkommodation (dazu später mehr)
- meine Badewannenübung (dazu auch später mehr)
- abends mit der +1,5 Brille lesen (immer größere Entfernung)
- tagsüber so lange die -1 Brille tragen, bis ein angenehmes Sehgefühl entsteht (wg. Astigmatismus)
- ab 15.05. bei der Arbeit die +1 Brille mit Pausen getragen (immer nur so lange es angenehm ist)
- die Augen immer mal weit öffnen (ca. 3-mal pro Tag 3-mal aufreißen)
- Augen ab und zu mal zukneifen (danach sofort schärfere Sicht)
- Nackenmuskulatur entspannen

Beim Tragen der -1 Brille habe ich besonders die ersten 2-3 Tage seitlich ein Druckgefühl an den Augen gespürt. Also ziemlich genau die Winkel, die durch den Astigmatismus unscharf sind. Eigentlich hätte ich genau das Gegenteil erwartet, ein Ziehen oder ein Druck im rechten Winkel dazu. Ich finde das seltsam, aber es ist inzwischen weggegangen.

Weiter ist mir aufgefallen, dass ich sowohl durch vermehrte Augenbewegung, wie auch durch das Ansehen von hellen Flächen meine Mouche Volantes sehr deutlich und störend wahrnehme. Starre ich dagegen, scheint das Gehirn die Flecken "wegzurechnen". Es ist also durchaus möglich, dass dadurch das ungesunde Sehverhalten entstanden ist.
Zuletzt geändert von anja am 20.05.2008 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon sven » 19.05.2008 17:19

Hi Anja,

danke fuer den Bericht.

"Die Augen passen sich dem an, wofür sie benutzt werden!".

Das ist genau meine Einstellung.

Zur Helligkeit will ich noch sagen das ich mittlerweile oft direkt in die Sonne schaue.

Sonnenreflektionen auf dem Wasser sehen auch fantatisch aus :D

Schoene Gruesse

Sven

ps: sorry fuer die kurze Antwort auf deinen tollen Bericht aber ich kann grade nicht laenger schreiben.
Schoene Gruesse

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Beitragvon Seh-Teufel » 19.05.2008 18:40

Wow

Innerhalb eines Monates solche Verbesserungen sind wirklich enorm.
Glückwunsch.
Warte schon ganz gespannt auf die genaueren Beschreibungen einiger deiner Übungen
Seh-Teufel
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Beitragvon anja » 20.05.2008 11:33

Hallo Sven, das mit "direkt in die Sonne schauen" musst du aber genauer erklären.

Da ich derzeit krank bin, habe ich mehr Zeit zum Schreiben. Insgesamt geht das ganze schneller, als ich mir jemals hätte vorstellen können. Meine Grundhaltung ist aber Gelassenheit, ich erwarte nicht. Es gibt auch immer mal wieder Schwankungen in verschwommeneres Sehen, dann darf man sich nicht verrückt machen.

Eine Sache habe ich noch vergessen zu erwähnen: durch die Änderung meiner Sehgewohnheiten, hatte ich die ersten drei Tage so Kopfschmerzen, dass ich Aspirin genommen habe.

Die erste Übung war "schwarz-klares-sehen", die ich hier im Forum fand. Für mich gilt leider, dass diese Übung nicht funktioniert. Die Übung klingt vielversprechend und bevor ich sie hier aufnehme, habe ich sie gestern Abend nochmal getestet (also insgesamt nur 2-mal) - leider nix :-(

Badewannenübung - 4 Punkte auf DIN A4, bzw. 5-Punkte-Übung
Die Originalübung ist die mit den Punkten auf ein quadratisch zurechtgeschnittenes Papier und das lockere Umfahren dieser Punkte.
Das warme Badewasser scheint meine abgewandelte Übung positiv zu unterstützen. Am Ende meiner Badewanne befindet sich eine ca. 10cm große glänzende silberne Scheibe und darüber ein Schriftzug. Diesen konnte ich nicht lesen. Ich habe mir also an den diagonalen Rändern der Scheibe Punkte im Quadrat vorgestellt und bin diese locker abgefahren. Als ich nach einer ganzen Weile dann aufhörte konnte ich auf einmal den Schriftzug völlig klar lesen. Dies war mein erster Erfolg mit Augentraining. Leider war das dann nie mehr so stark wiederholbar. Ich vermute, dass ich danach zuviel erwartet habe. Es ging soweit, dass ich nach jedem Umfahren die Schrift angeschaut habe, ob sich schon etwas tut. Schnell habe ich gemerkt, dass es so nicht geht.
In den nächsten Tagen wurde diese Übung nochmal abgewandelt trotz allem meine Lieblingsübung, weil sie am meisten brachte: Ich bin dann doch lieber die runde Scheibe im Kreis abgefahren, dabei habe ich oft festgestellt, dass in der Mitte die Spiegelung leicht schärfer wurde. Dann habe ich mein stärkeres Auge abgedeckt und gekreist, so dass das andere Auge aber offen ist. Anschließend das schwächere und zum Schluss nochmal beide Augen. Auch mal mit Richtungswechsel.
Praktisch immer wiederholbar war, dass das Kreisen mit einem abgedeckten Auge, wirklich sofort deutlich mehr Schärfe brachte. Eine Erklärung habe ich dafür nicht, es könnte irgendwas mit dem Zusammenrechnen der Bilder im Gehirn zu tun haben.

Weitere Feststellungen waren: kleinere Kreise bringen mehr als Große Kreise. Das Abdecken eines Auges durch eine Augenklappe beim Fernsehen hat meiner Meinung nach nichts gebracht.

Inzwischen mache ich die Übung kaum noch, es fällt schwer, die Lockerheit des ersten Males zu erreichen. Übrigens kann ich den Schriftzug jetzt verschwommen lesen, aber so klar, wie beim ersten Mal ist er nicht, also habe ich noch Potential :-)

Anmerkung: Ich hatte 4 Punkte in Erinnerung, aber hier wird die Übung von Nicole mit 5 Punkten beschrieben: "5-Punkte-Übung".
Zuletzt geändert von anja am 20.05.2008 18:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon anja » 20.05.2008 16:53

Dehnen mit geschlossenen Augen - Tibetisches Rad
Tibetisches Rad und Astigmatismus Sehtafeln gibt es hier.
Bei dieser Übung soll man das Blatt 2-3cm vor die Nase halten und dann mit beiden Augen gleichzeitig abfahren. Das hat mir irgendwie nicht so viel gebracht, die beiden unteren diagonalen Punkte kann ich immer nur mit jeweils einem Auge sehen, weil das andere die Nase sieht. Die beiden oberen diagonalen bekomme ich nicht zu einem Bild, was aber auch nicht erstaunlich ist, wenn man mal sieht wie unterschiedlich die Einzelbilder sind. Das fand ich nicht so überzeugend, also wo ist der Sinn der Übung? Vielleicht darin große Kreise mit den Augen auszuführen? Das habe ich aber auch ganz schnell wieder gelassen, als ich das Gefühl hatte mein Augennerv zwirbelt sich auf.
Also bleibt das Dehnen der Augenmuskeln, was ich nach wie vor am liebsten mit geschlossenen Augen durchführe. Der Grund dafür ist, dass ich die Muskeln spüren, nicht abgelenkt werden möchte und dass ich zu Anfang helle Blitze sah. Auf diese kann ich bei geschlossenen Augen besser achten. Ich habe also keine Kreise, sondern meine Augen ganz nach rechts, dann ganz nach links, anschließend jeweils in die Diagonalen und immer über die Mitte geführt. Dabei ist mir aufgefallen, dass meine Augen in die Richtung des Astigmatismus, also des schärferen Sehens "gezogen" werden. Bedeutet die Linie von links nach rechts war (glaube ich zumindest) gekippt: links höher und rechts tiefer. Das Dehnen in dieser Richtung viel mir leichter. Als nächstes viel mir auf, dass ich bei geschlossenen Augen meine Augen gerne rechts unten "ablege". Daraufhin habe ich bewusst die Richtungen des durch den Astigmatismus unscharfen Sehens intensiver und die im rechten Winkel dazu befindliche Linie weniger gedehnt, die anderen Richtungen so wie vorher.
Was ich aber nochmal ausprobieren möchte ist diese Abwandlung.
anja
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Beitragvon anja » 22.05.2008 15:25

Akkommodation
Vor ca. 15 Jahren habe ich mir ein AT-Buch gekauft, in der dies die erste Übung war: Abwechselnd auf den Finger und auf ein entferntes Objekt schauen. Diese Übung empfand ich als anstrengend und wirkungslos und der Grund weshalb ich damals damit wieder aufgehört habe. Nach wie vor glaube ich (für mich) nicht an die Wirkung dieser Übung. Vermutlich ist dies eine super Übung bei Alterssichtigkeit. Meine Probleme sind jedoch wahrscheinlich nicht eine Unbeweglichkeit der Linse, sondern eine Verspannung der Augenmuskeln und eine Verlängerung des Augapfels. Sporadisch mache ich diese Übung trotzdem (ca. 3-mal die Woche), wobei ich nicht mehr den Finger benutze, da ich eine seitliche Bewegung des Auges vermeide, sondern etwas Durchsichtiges. Es eignen sich Flecken auf Spiegeln, Fensterscheiben, Auto-, Bus- und Bahn-Scheiben, Spinnennetze, Fliegengitter, etc.. Es sollte einfach durchsichtig sein, dann zoome ich möglichst gleichmäßig auf nah und fern und blende den jeweils anderen Bereich nicht aus, sondern beachte ihn und konzentriere mich auf die Bewegung der Linse.

Augen weiter öffnen - Augen aufreißen, entspannen, zwinkern

Das ist mir ebenfalls hier im Forum über den Weg gelaufen: 2 Stunden lang Augen weit öffnen, Augen entspannen, zwinkern, wiederholen. Na das ist genau die richtige Übung für mich ;-) da müsste ich schon mit einer Krankheit im Bett liegen, bei der ich nur noch die Augen bewegen kann um so etwas zu machen, ansonsten ist mir die Zeit zu schade. Trotzdem habe ich dieser Übung entnommen, dass das weite Öffnen der Augen geübt und in den Alltag übernommen werden sollte. Da Kurzsichtige dazu neigen die Augen zusammen zu kneifen, eine logische Sache. Also im Hinterkopf behalten die Augen weiter zu öffnen und immer wenn man dran denkt und es passt, die Augen ein paar mal weit öffnen, das war's. Im Moment mache ich das sogar häufiger am Tag, zeitweise kombiniert mit Augen zusammenkneifen.

Augen schließen - Palmieren
Auch eine Übung, die ich sehr selten mache. Es bleibt jedoch das Gefühl, dass das Schließen der Augen für diese gut ist und mein Augentraining sogar mit geschlossenen Augen weiter geht. Wie man sieht, habe ich mich nicht überarbeitet, sondern vor allem meine Sehgewohnheiten geändert. Die Übungen sind auf diesem Weg nur ein Mittel zum Zweck.

Das wichtigste würde ich zusammenfassen zu:
- sich jeden Tag die eigene Wohnung / Umgebung und alles was man ja schon kennt sich anzusehen, als würde man es das erste mal sehen (Augenbewegung, Akkommodation und viele andere Augenübungen sind hier quasi schon enthalten)
- mit Plusbrille lesen (wegen Augapfel-Verlängerung)
- Entspannung

Scharfe Kontraste
Neu hinzugekommen ist für mich das Ansehen von hellen, von der Sonne beschienenen und möglichst spiegelnden Flächen. Seit kurzem ist die Idee aufgekeimt, das dabei der scharfe Kontrast hell-dunkel wichtig sein könnte und das Auge sich an diesem Kontrast ev. kalibrieren kann. Vielleicht ist das nur eine fixe Idee, direkt danach sieht man erst mal schlechter, weil die hellen Flecken dann zu dunklen Flecken werden, später scheint sich aber etwas zu tun. Ich werde es weiter probieren.

Beobachtung Bett

Neulich lag ich schräg auf dem Bett und schaute mir die Maserung des Parketts an, als ein ca. 10cm breiter Streifen auf einmal hell wurde. Zuerst habe ich mich gewundert, dann aber gemerkt, dass das linke Auge hier nur das weiße Bettlaken sehen konnte. Nach einem Zwinkern war der Streifen weg und ich meine durch Konzentration konnte ich ihn heller oder dunkler werden lassen.
Das finde ich sehr interessant!
Es scheint so zu sein, dass das Gehirn nach dem Öffnen der beiden Augen, das Bild erst mal zusammensetzt aus: alles was das Führungsauge sieht + vom anderen Auge nur das was das Führungsauge nicht sieht und dann nach und nach den Überschneidungsbereich berechnet.
Mit der Beobachtung, dass ich vor einem Monat mit beiden Augen nicht besser sehen konnte, als mit dem besseren Auge alleine, jetzt aber mit beiden Augen zusammen mehr Details erkennen kann, als mit dem besseren Auge, würde das erklären, warum durch das Zwinkern (hier von vielen beschrieben) das scharfe Sehen verloren geht. In diesen Fällen ist die Berechnung des Gehirns besser geworden, was dann auch erklärt, warum dies nicht messbar ist.
Außerdem erklärt es, warum Computermessungen des Auges von Optikern nicht für die Brillenstärken verwendet werden. Wenn die Gehirnleistung besser ist, können diese Werte vermutlich sehr unterschiedlich sein, bei mir haben sie bisher ziemlich übereingestimmt, mal schauen was die Zukunft bringt.
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Beitragvon Blindschleiche » 22.05.2008 19:32

Hallo Anja,

da schaue ich doch mal schnell bei dir vorbei! Ui, du hast ja schon echt was erreicht! Toll! Das mit dem tibetanischen Rad blicke ich ja noch nicht so ganz, habe aber so Kreise mit Strichen drin, die ich früher auch immer umfahren habe. Daran hapert es bei mir auch viel, ich glotze die Dinge immer an - wohl recht typisch für Kurzsichtige...
Joah, verspannt bin ich auch ziemlich. Nacken, Schulterblätter, Augen, Augenbrauen, Gesicht, Kopf, weiah!

Bin gespannt, wie es bei dir weiter geht!

LG von Blindscheiche :D
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Beitragvon anja » 23.05.2008 10:33

Hallo Blindschleiche,

schön, dass du vorbei schaust :D. Wenn du deine Verspannungen und das Starren als erstes angehst, kannst du bestimmt sehr schnell Erfolge erzielen. Ich versuche gerade meinen Astigmatismus anzugehen, aber dazu später mehr.

Psychologie
Ich könnte schwören, dass das Hochhaus da vorne verrückt wurde und deutlich näher dran steht also noch vor kurzem, doch WIRKLICH. Wie die das gemacht haben? Weiß ich doch nicht ;-)

Alles rückt näher, wenn man als Kurzsichtiger besser sieht. Sicherlich muss man bereit sein, ich denke, dass ich das durch meine Entscheidung schon war, besser ist es zu wissen!
Dabei hat mir der Satz "Vielleicht sind Sie schon jetzt bereit dazu, klar zu sehen" (frei aus meiner Erinnerung, irgendwo hier gefunden) sehr geholfen. Ich habe total Gefallen an dem Satz gefunden und er ging mir ein paar Tage durch den Kopf. Dann viel es mir wie Schuppen von den Augen: hatte ich nicht vor kurzem gedacht "Man kann ich gut sehen!" und dann gemerkt, dass die Brille auf der Nase die Ursache war. Hier könnte man sich verrückt machen, weil man ja tatsächlich viel weniger sieht. Jetzt war mir aber klar, dass wenn ich denke so gut sehen zu können, bereit bin. Das ist dem einen oder anderen bestimmt auch schon passiert. Danach viel mir ein, dass ich am ersten Tag im Badeurlaub immer so verschwommen sehe, dass ich das als störend empfinde, sich das gibt und ein weiterer Beweis dafür ist, bereit zu sein.

Noch eine Sache am Rande dazu: selbst wenn man wieder Normalsichtig werden sollte, kann man ja jederzeit mit der richtigen Brille sich seine Unschärfe wieder zurück holen. Dieser Gedanke könnte einem Sicherheit geben.

Was auch noch in den Bereich Psychologie passt: beim Spazierengehen habe ich mir entfernte Bäume angeschaut und mich darüber gefreut, wie sie immer schärfer wurden. Egal, dass das nicht die Leistung meiner Augen war, das Unterbewusstsein glaubt es vielleicht :-)
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Beitragvon anja » 24.05.2008 17:04

Ab heute habe ich eine neue Plusbrille +2,5 und im Moment mal wieder Kopfschmerzen, also ab das Ding.

Computermessung
Ich habe hier noch einen zweiten Zettel gefunden, diese Computermessung wurde noch vor der obigen Messung gemacht, also auch im ausgeruhten Zustand. Es sind jeweils 4 Zeilen darauf und da sie sich leicht unterscheiden, nehme ich jeweils den Mittelwert.

Computermessung 02.05.2008:
r -0,5 -1,0 95°
l -0,625 -0,75 125° (2x -0,5 und 2x -0,75)

Computermessung 24.05.2008:
r -0,25 -1,0 94°
l -0,375 -0,75 122° (2x -0,25 und 2x -0,5)

Nochmal in der anderen Schreibweise (Pluszylinder):

Computermessung 02.05.2008:
r -1,5 1,00 5°
l -1,375 0,75 35°

Computermessung 24.05.2008:
r -1,25 1,00 4°
l -1,125 0,75 32°

02.05.2008:
r -0,5 + -1 / 2 = -1
l -0,625 + -0,75 / 2 = -1

24.05.2008:
r -0,25 + -1 / 2 = -0,75
l -0,375 + -0,75 / 2 = -0,75

Der Optiker: "Ach, Sie wollen ihre Werte prüfen. Ja, die sind gleich geblieben. Schwankungen von 0,25 sind Ungenauigkeiten des Messgerätes und den Astigmatismus werden Sie mit Training nicht wegbekommen." Wir werden sehen.

Für mich ist das eine Verbesserung von 0,25 dpt auf beiden Augen in 4 Wochen :D
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Beitragvon anja » 24.05.2008 23:41

Tibetanisches Rad, die zweite
Nach wie vor gefält es mir nicht ein Blatt ganz dicht vor das Gesicht zu halten. Die Nahsicht versuche ich ja nun gerade zu vermeiden. Heute morgen habe ich mich mit dem Hinterkopf relativ dicht an eine Wand gelegt, so dass ich die Ecke der Zimmerdecke gerade sehen konnte. Meine Problemachse ist rechtsoben - linksunten, also rechtsoben die Ecke zwischen Decke und Wand angesehen. Kopf leicht nach vorn und zack: 2 Linien. Das passiert übrigens nicht linksoben. Dieses Doppelbild habe ich durch Konzentration versucht zusammen zu schieben. Als ich dann nach vorn sah, blieb beim ersten Mal das linke Auge durch Verspannung leicht hängen, also auch gerade aus für 1-2 Sekunden ein Doppelbild. Nach ein wenig rumprobieren, habe ich schließlich die Doppellinie angesehen und langsam tief ein- und ausgeatmet. Und siehe da, es ging von ganz alleine ohne Anstrengung :D
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Beitragvon Blindschleiche » 26.05.2008 21:57

Hallo Anja!

Na, ist das Hochhaus noch näher gerückt??? :lol: Jepp, jetzt, wo ich viel zwischen Brille und Linsen wechsle, merke ich erst mal, wie klein ich doch durch die Brillengläser sehe! :( Doof! Aber ich denke mir, ich bin noch einigermaßen gut dran, zwar ist meine Kurzsichtigkeit einigermaßen ausgeprägt, aber eine Hornhautverkrümmung habe ich ja nicht. (Oder so gering, dass diese nicht korrigiert werden muss). Dadurch sehe ich ohne Hilfe einfach nur verschwommen, keine Doppelbilder o.ä.. Aber da scheinst du ja auch Fortschritte zu machen! Prima!

Liebe Grüße von der Blindschleiche :D
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Beitragvon anja » 29.05.2008 11:13

Hallo Blindschleiche,

das Hochhaus scheint mir jetzt so scharf zu sein, das es mir nicht mehr verschwommen vorkommt, daher erwarte ich jetzt dort keine Änderungen mehr.

In meiner Umgebung sehe ich jetzt alles scharf genug (bei Tageslicht, abends ist es schon schlechter), daher habe ich mir den Astigmatismusspiegel aufgehängt und schaue den immerzu an. Wenn ich die Augen fest zudrücke, sehe ich ihn manchmal danach sehr gleichmäßig. Umkreisen scheint auch hier was zu bringen :D

Weiterhin mache ich Fernpunktlesen mit Plusbrille (+2,5) zeitweise mit Augenklappe, Sonnenbaden (endlich wieder Sonne), Augenmuskeln dehnen und allgemeines entspannen, auch die Augenmuskeln gezielt.
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Beitragvon anja » 30.05.2008 00:30

Ich habe übrigens schon 2x geträumt völlig klar, natürlich ohne Hilfsmittel, sehen zu können :D
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Beitragvon Blindschleiche » 30.05.2008 17:45

Hallo Anja!

Was machen die Verspannungen?

Bei dir tut sich ja einiges. Wie dehnst du denn die Augenmuskeln? Durch Augenrollen? Das hilft schon, wenn man es regelmäßig macht. Meine Augen schmerzen dann nicht mehr so.

Ich wünsche dir weiter frohes Üben!

Lieben Gruß von der Blindschleiche :D
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Beitragvon anja » 01.06.2008 10:15

Hallo Blindschleiche,

ganz langsam werden die Verspannungen besser. Ich war schon drauf und dran mal zur Massage zu gehen. Das Hochziehen der Schultern passiert aber immer noch automatisch - bin also immer noch dran.
Die Augenmuskeln dehnen, schau mal oben unter: Dehnen mit geschlossenen Augen - Tibetisches Rad. Auch meine Lieblingsübung im Bad mache ich wieder ab und zu. Die wirkt immer noch. Die Schrift ist aber jetzt schon sehr scharf.

Was ich aber eigentlich mit entspannen meine, ist bei geöffneten Augen die Augen unscharf werden lassen und bei geschlossenen Augen, kann ich schlecht erklären, die Konzentration hinschicken und den Bereich um die Augen herum weich werden lassen. Zum Einschlafen schicke ich meine Gedanken zu den Beinen, Armen usw. einzeln durch und entspanne sie einzeln, dazu kommt natürlich dann auch der Nacken und die Augen, dann geht das Einschlafen wie von selbst, auch bei Umgebungsgeräuschen, die mich sonst immer sehr gestört haben.
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