Am letzten Wochenende im April 2008 fiel die Entscheidung: "Ich will ohne Brille sehen können!". Entstanden ist dieser Gedanke nach 20jährigem Brille tragen durch einen Streit, weil ich meine Brille ungerne trage und sie deshalb immer und überall liegen lasse. Die Wut, die in mir hochkochte, weil mein Gegenüber meinte: "Behalte deine Brille doch einfach auf der Nase!" habe ich dann bewusst versucht in positive Bahnen zu lenken. Dabei entstand obige Entscheidung und so bin ich über Nicoles Website hier gelandet.
Schon seit Jahren ist mein Vorgehen bei dem Wunsch nach Veränderungen:
1. Entscheidung treffen
2. Abwarten und in sich hineinhorchen, was dafür nötig ist.
3. Der Rest kommt unausweichlich von alleine
Den Titel "Wie es mir gefällt" habe ich gewählt, weil ich mir aus dem Internet, speziell aus diesem Forum, Anregungen hole, nach dem Grund für eine Übung suche und diese dann abgewandelt in den Alltag einfließen lasse. Ich habe also noch kein Buch zu diesem Thema gelesen und weiß auch nicht ob ich das noch tue.
Immer wichtiger wird für mich der Gedanke: "Die Augen passen sich dem an, wofür sie benutzt werden!". Zum Beispiel ist mir durchaus aufgefallen, dass ich bei einem Urlaub am Meer am ersten Tag total verschwommen sehe, die Sonne ist zu hell, tut sogar weh in den Augen und der Horizont ist sehr unscharf. Eigentlich war mir immer klar, dass das vom Aufhalten in im Vergleich relativ dunklen Räumen und das Arbeiten am Computer herrührt, aber es ging über ein Wundern darüber nicht hinaus. Was ich also am ersten Tag gemacht habe? Ich habe meinen Augen Zeit gelassen, sich auf die veränderte Situation einzustellen! Ich habe sogar die Augen eher geschlossen und abgewartet. Das schärfere Sehen stellte sich von alleine ein! Wer will auch schon am Strand Brille tragen? Übrigens habe ich niemals im Urlaub oder ev. auch kurz danach meine Augen messen lassen, vielleicht hätte sich ja ein Unterschied ergeben, wer weiß.
Nächstes Beispiel:
Seit dem 05.05.08 (ca. 2 Wochen) habe ich eine +1,5 Brille. Zuerst habe ich diese am Rechner auf der Arbeit aufprobiert, aber ich konnte damit unmöglich arbeiten. Das Bild war sehr vergrößert, jede Kopfbewegung hat mich irritiert, weil sich das Bild schneller als mein Kopf bewegte. Außerdem musste ich relativ nah an den Bildschirm gehen um überhaupt lesen zu können. In der Folge trug ich diese Brille also nur abends, wenn ich zu Hause noch surfte, mit ca. 20cm Bildschirmabstand und auch daran dachte dies mit Brille zu tun, also nicht immer.
Seit dem 15.05.08 habe ich zusätzlich eine +1 Brille. Diese habe ich also genau 2 Tage auf der Arbeit nicht durchgehend, aber oft, getragen.
Heute kann ich mit der +1,5 Brille aus ca. 50cm Abstand zum Bildschirm lesen und schreiben! Ich laufe sogar damit rum - gar kein Problem und wenn ich sie abnehme habe ich das Gefühl super scharf zu sehen. Also auch noch ein psychisch positiver Effekt.
Wie anders wäre dies zu erklären als damit: die Augen passen sich den Anforderungen an!
Was ist im Urlaub anders?
- Sonne satt
- viel frische Luft
- mehr Bewegung
- Entspannung
- Wärme / Kälte Wechsel beim Baden
- Meerwasser -> Pollen
- Jod (Schilddrüsenprobleme?)
- viel trinken, wenig essen
- mehr frisches Obst
- in fremden Regionen schaut man sich alles an (Augenbewegung, Akkommodation), zu Hause starrt man mehr, weil man alles kennt
- Augen beim Sonnen auch mal länger geschlossen
- beim Lesen draußen ist das Papier so hell, dass es weh tut (beim Rechner stelle ich die Helligkeit immer auf ganz dunkel)
Was hat mir das aufschreiben jetzt gebracht?
Ich habe zweimal geschrieben, dass mir helles Licht unangenehm für die Augen ist. Das ist mir zwar nicht neu, aber seit heute schaue ich bewusst helle von der Sonne beschienene Flächen und helle Wolken an und habe die Bildschirmhelligkeit voll hoch gedreht. Der Test gerade eben gibt mir voll Recht, ich kann zum ersten Mal 20/20 ohne Brille lesen und die Schriften darüber sind so klar, wie noch nie. Zusätzlich habe ich auch wieder mit der Plusbrille gelesen. Ansonsten versuche ich so viel, wie möglich aus der Liste oben in den Alltag zu übernehmen.
Meine Werte:
Computermessung 30.04.2008:
r -0,5 -1,0 96°
l -0,5 -0,75 122°
Messung 02.05.2008:
r -0,5 -1,0 96°
l -1,0 -0,5 125°
Nochmal in der anderen Schreibweise (Pluszylinder):
Computermessung 30.04.2008:
r -1,5 1,00 6°
l -1,25 0,75 32°
Messung 02.05.2008:
r -1,5 1,0 6°
l -1,5 0,5 35°
Meine Erfolge:
02.05.08 20/70 (20/20 mit normaler Brille)
04.05.08 20/60
05.05.08 20/40, neue Brille: +1,5
09.05.08 neue Brille: -1
10.05.08 20/25
15.05.08 neue Brille: +1
19.05.08 20/20
Was ich gemacht habe:
Ich werde in der Folge hier meine meist abgewandelten wirklich sehr locker angegangenen Übungen einstellen. Hier schon mal ein paar Dinge, die ich in den Alltag habe einfließen lassen:
- so oft es geht aus dem Fenster schauen
- aufmerksamer alles ansehen
- den Bildschirm bei der Arbeit immer weiter wegrücken
- den Augen erlauben unscharf zu werden
- Augenbad (Entfernung von Pollen und Schlieren)
- kühlende Augenmaske (zur Linderung von Schwellungen)
- ausprobieren einer Augenklappe (weiß nicht ob das etwas bringt)
- Augenmuskulatur bei geschlossenen Augen dehnen
- Akkommodation (dazu später mehr)
- meine Badewannenübung (dazu auch später mehr)
- abends mit der +1,5 Brille lesen (immer größere Entfernung)
- tagsüber so lange die -1 Brille tragen, bis ein angenehmes Sehgefühl entsteht (wg. Astigmatismus)
- ab 15.05. bei der Arbeit die +1 Brille mit Pausen getragen (immer nur so lange es angenehm ist)
- die Augen immer mal weit öffnen (ca. 3-mal pro Tag 3-mal aufreißen)
- Augen ab und zu mal zukneifen (danach sofort schärfere Sicht)
- Nackenmuskulatur entspannen
Beim Tragen der -1 Brille habe ich besonders die ersten 2-3 Tage seitlich ein Druckgefühl an den Augen gespürt. Also ziemlich genau die Winkel, die durch den Astigmatismus unscharf sind. Eigentlich hätte ich genau das Gegenteil erwartet, ein Ziehen oder ein Druck im rechten Winkel dazu. Ich finde das seltsam, aber es ist inzwischen weggegangen.
Weiter ist mir aufgefallen, dass ich sowohl durch vermehrte Augenbewegung, wie auch durch das Ansehen von hellen Flächen meine Mouche Volantes sehr deutlich und störend wahrnehme. Starre ich dagegen, scheint das Gehirn die Flecken "wegzurechnen". Es ist also durchaus möglich, dass dadurch das ungesunde Sehverhalten entstanden ist.