Mein Visualtrainer hat gemeint, mein alternierendes Sehen ist so gut, dass er gar nicht weiß, ob ich vom räumlichen Sehen profitieren. Er meint, wenn ich es erlerne (kann man ja nie wissen, aber ich glaub halt dran), kann es sein, dass es so anstrengend ist für mich, dass ich es höchstens eine halbe Stunde lang aushalte und dann wieder zum alternierenden Sehen (mal rechts, mal links - der Vorteil ist der, wenn mit einem Auge was ist, hab ich noch das andere ziemlich voll zur Verfügung) wechsle. Macht auch nichts.
Jedenfalls hat er mich gefragt, was ich mir vom räumlichen Sehen erhoffe (wenn wir uns schon den Aufwand antun - er, mein Partner und ich). Für das Autofahren, hat er gemeint, ist es nicht sehr relevant, ob man räumlich sieht oder nicht. Zumindest (hat er nicht gesagt, denk ich mal) hat man in vielen Jahren OHNE gelernt, die Sache zu kompensieren. Ich konnte ja nicht sagen, dass ich mir auch mal Filme in 3D anschauen will (ist auch nicht mein Grund). Aber ich hab gesagt, ich hab auch nicht gewusst, um wievieles meine Welt schöner ist nach der Katarakt-Operation und wie gut man überhaupt sehen kann und was das für Auswirkungen auf mein gesamtes Leben hat. Und drum will ich es einfach probieren.
Was kann man besser, wenn man räumlich sieht? Ist man geschickter (beim Basteln, beim Nähen - da war ich nie ein großer Star, obwohl es mich interessiert hätte)?
Ein großes Handicap, das ich auf das fehlende räumliche Sehen zurückführe, ist für mich derzeit das Einfädeln einer Nadel. Früher hab ich es gekonnt, trotz mangelhaftem räumlichen Sehen (in der Nähe hatte ich angeblich ein grobes, vielleicht konnte ich es deswegen), aber jetzt hab ich große Schwierigkeiten damit, trotz Lesebrille.
Bestenfalls kann ich mir die Fragen in einem halben Jahr selber beantworten...