Welche Methode führt zum Ziel?

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Beitragvon moobe » 10.04.2012 16:55

aarona hat geschrieben:das ist alles schön und gut aber wie fanden dann Bates Schüler ihr sehen .Wenn mann aus einem unscharfen Bild kein scharfes machen kann ,dann stimmt was nicht
hmmmmmmmmmmm weiß da jemand eine Antwort


Hi,

um vielleicht herauszufinden, wie die Schüler von Bates ihr Sehen wiedererlangt haben, kannst du ja mal sein Magazin lesen, das man in Wikipedia findet. Da stehen viele einzelne Erfahrungsberichte und auch Bates' Herangehensweise, also wie er bei den einzelnen Patienten vorgegangen ist ;)


EDIT: http://en.wikisource.org/wiki/Better_Eyesight_Magazine

viel Spaß beim Lesen :D Die qualitativ hochwertigsten Beiträge stammen meiner Meinung nach von Bates selbst ;)
moobe
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Beitragvon Aniram » 11.04.2012 13:02

Hallo
Ich habe mal ein bisschen Bates (Kap 9+10) ausgeschnippelt und zusammengepuzzelt - so ergibt sich eine interessante Anleitung für die Praxis des 'Wieder-richtig-Sehen-lernens':

Praktisch heißt das zuallererst, die Ursache für undeutliches Sehen
nicht im Auge selbst zu suchen und sich darüber aufzuregen. Die Sehstörung
ist vielmehr als Denkanstoß zu werten, als natürlicher und nützlicher
Hinweis von Seiten des Gehirns auf eine abzustellende Primärursache,
die zumeist völlig außerhalb des Auges liegt. Das Gehirn bedient
sich lediglich des optischen Systems als eines Signalpfads, wenn
es die Störung in das Sehfeld1 projiziert. [1 vgl. Anhang 4.]...

Die Ursache irgendeines Brechungsfehlers, des Schielens oder irgendwelcher
funktionellen Störung des Auges ist nichts als ein Gedanke – ein
verkehrter Gedanke – und die Heilung erfolgt so schnell, wie der entspannende
Gedanke bewußt wird...

Einerlei, von wie langer Dauer das Leiden
ist oder welchen Grad es erreicht hat, der Mensch kann erlöst
werden, wenn man ihn oder wenn er sich selbst dazu bringen kann,
seine Gedanken unter Kontrolle zu bekommen und zu behalten...

Wenn wir es lernen, unser Gedanken- und Vorstellungsleben unter Kontrolle
zu halten, können wir mühelos normalsichtig werden...

Entspannung kann man jedoch nicht erzwingen. Es ist grundlegend,
daß Patienten dies begreifen lernen; denn solange sie bewußt oder
unbewußt meinen, Anstrengung könne durch andere Anstrengung beseitigt
werden, so lange wird ihre Heilung sich vertagen...

Ist die Entspannung nur vorübergehend, so wird auch das gewonnene Sehvermögen
wieder verschwinden. Kann sie dauernd erreicht werden, so
wird auch die Heilung dauernd...

Die Bewältigung der häufigsten Primärursachen (Lebensführungsfragen, schlechte Zeiteinteilung, Müdigkeit,
falsche Reaktion auf äußere Störungen) würde durch die Brille
allenfalls behindert und verzögert. Man kann eine Störung selbstverständlich
nicht dadurch beseitigen, daß man das Anzeigeinstrument
manipuliert...

In ähnlicher Weise kann es gelingen, das Auge durch allerlei Zwang
zum Sehen, ja zum besseren Sehen zu bringen, freilich niemals zu
normalem Sehvermögen. Wird aber dieser Zwang fortgesetzt, so verschlechtert
sich das Auge mit Sicherheit nach und nach bis zum Ruin.


Also: Das Bewusstsein bildet mit den Augen zusammen die Realität ab. Ist nun das Bewusstsein 'in Unordnung' geraten, gerät dementsprechend zwangsläufig auch das erzeugte Abbild in Unordnung.

Abhilfe: Korrektur der Unordnung im Bewusstsein; je vollständiger und dauerhafter ist die Heilung, egal wie gross und bereits lange bestehend der Brechungsfehler ist.

Dabei ist die 'unordentliche' Sicht als 'Anzeiger' zu sehen, als notwendiges Feedback an dem die Korrektur ansetzen und sich orientieren kann. Und zwar die Korrektur des Bewusstseins und zugleich des Sehens.

Dieser (über das Eingehen auf das Biofeedback interaktive) Transformationsprozess wird gestört oder ganz verhindert, wenn das Feedback nicht ankommt und nicht als solches wahrgenommen wird - also wenn durch das Brille-Tragen das Feedback einfach abgestellt wird. ("Manipulation des Anzeigeinstruments")
Einen ähnlichen Effekt hat der Einsatz von Anstrengung zur Erzeugung einer besseren Sicht; auch sie verhindert die korrigierend Wirkung des Feedbacks.
Solange es nicht gelingt, die Anstrengung aus dem Sehprozess herauszuhalten, kann keine dauerhafte Heilung erreicht werden.

So wie das in irgendeiner Weise gestörte Bewusstsein kein einwandfreies Bild der Realität abbilden kann, so kann das 'wieder in Ordnung gebrachte' Bewusstsein eigentlich nur ein klares, scharfes Bild abbilden - dh wenn es direkt mit dem unscharfen Abbild konfrontiert wird und es nicht in irgendeiner Weise daran gehindert wird.
Mit anderen Worten: das 'geklärte' Bewusstsein 'erträgt' keine unklare Sicht mehr und 'bringt sie in Ordnung'.

Damit dieses Biofeedback seine Wirkung entfaltet, kann man ihm nur optimale Bedingungen schaffen durch den Abbau von hinderlichen Spannungen und Geduld:


Glücklicherweise ist unter gewissen Bedingungen jedermann imstande,
sich willkürlich Entspannung zu verschaffen. Bei allen nicht
komplizierten Brechungsfehlern können krampfhafte Sehversuche
augenblicklich beseitigt werden, wenn der Patient zum Beispiel ohne
Absicht, darauf etwas sehen zu wollen, auf eine weiße Wand blickt. Um
sich dauernde Entspannung zu sichern, bedarf es zuweilen langer Zeit
recht sorglosen, zuversichtlichen Abwartens.
Die gleiche Methode eignet
sich nicht für jeden, denn der Arten, wie Menschen unter Zwang
sehen, gibt es unendlich viele, und dementsprechend müssen die Methoden,
den Zwang auszuschalten, auch sehr verschieden sein. Welche
Methode auch immer die meiste Erleichterung bringt, das Ende ist doch
immer das gleiche, nämlich Entspannung. Durch unaufhörliche Wiederholung
und indem es ihm häufig durch jedes nur mögliche Mittel recht
anschaulich dargestellt wird, muß dem Patienten die Tatsache fest eingeprägt
werden, daß vollkommenes Sehen nur durch Entspannung,
durch nichts anderes, erreicht werden kann. [Hervorhebung von mir]


Auch wenn Bates zT von superschnellen Heilungen spricht, war das doch auch damals schon eher eine Ausnahme und der enorm gestiegene (Leistungs-)Druck in der heutigen Zeit steht der notwendigen Entspannung noch mehr im Weg.
Unter diesen Bedingungen kann man den Heilungsprozess am ehesten mit dem langsamen Wachstum eines Pflänzchens vergleichen, den man auch nicht beschleunigen kann, wenn man nur genug daran zieht.

Bild

Keimlinge zupfen um ihnen beim Wachsen zu helfen

Zu den Zeiten der Song Dynastie lebte in China ein Bauer, der sich stets darum sorgte, dass seine Reisspflanzen nicht hoch genug wüchsen und nicht genügend Ernte trügen. So kam ihm eines Tages bei der Arbeit in seinen Reisfeldern die Idee den zarten Pflänzchen tatkräftig beim Wachsen zu helfen. Den ganzen Tag lang zog er jeden einzelnen seiner Keimlinge ein kleines Stückchen in die Höhe um die Pflanzen schneller Wachsen und Gedeihen zu lassen. Am Abend berichtete er seiner Familie stolz von seiner genialen Idee und davon wie gut die Ernte sein würde wenn er die Keimlinge nur jeden Tag ein Stückchen mehr in die Höhe zöge. Am nächsten Morgen folgten im voll gespannter Erwartung Eltern, Frau und Kinder zu den Feldern um sich am Anblick der in nur einem Tag emporgeschossenen Keimlinge zu erfreuen. Doch als sie die Reisfelder erreichten fanden sie nur tote Pflanzen auf den Feldern - nicht ein einziger Keimling ragte noch dem Himmel entgegen.

In China die "Keimlinge zu zupfen um ihnen beim Wachsen zu helfen" meint also etwa einer Sache falsch verstandenen Eifer entgegenzubringen, den Dingen nicht ihren natürlichen Lauf zu lassen oder zu versuchen ein Ziel mit ungeeigneten Mitteln zu erreichen.

( http://www.dragonfruit.org/keimlinge-zu ... n-a-5.html )
In diesem Sinne, recht sorgloses und zuversichtliches Abwarten und :käffela: (dabei Bates lesen und richtig verstehen -> korrigiertes Bewusstsein und korrigierte Sicht)
Gruss
Marina

PS @ Flo: Habe ich jetzt damit die Mystifizierung und Esoterik wieder auferstehen lassen, von der Du Bates' Konzept 'gesäubert' hattest? :oops:
Und d) berücksichtigt die Tatsache, das vollkommen mühelose Blickpunktverschiebungen nicht immer bis hin zu den allerfeinsten Verschiebungen möglich sind. Was nach meiner Erfahrung eben die vollständige Akkomodation verhindert. Setzt man hier mit – möglichst simpler, zweckorientierter – Körperarbeit an, kann man das – wiederum meiner Erfahrung nach – gezielt, einfach und ohne tiefere Esoterik komplett beheben. Also das, was Bates auch getan hat. Nur, dass ich nun – aus meiner Sicht – das zugrundeliegende Erklärungsmodell geliefert habe und all diese Übungen damit entdogmatisiert und entmystifiziert sind. :)
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Beitragvon Dante » 11.04.2012 16:54

Ist die Entspannung nur vorübergehend, so wird auch das gewonnene Sehvermögen wieder verschwinden.


Dies kann ich voll und ganz mit meiner Erfahrung bestätigen!

Welche Methode auch immer die meiste Erleichterung bringt, das Ende ist doch immer das gleiche, nämlich Entspannung.


Das ist gerade das was ich Hauptsächlich anstrebe und womit ich auch Teilerfolge verbuche, jedoch ist es echt schwer den Zustand dauerhaft zu erhalten!
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Beitragvon Flo » 11.04.2012 17:06

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Beitragvon moobe » 11.04.2012 18:19

Wäre jetzt noch einer so lieb und beantwortete mir meine Frage auch noch bitte?^^ Das sind alles so schöne Beiträge, doch würde ich das alles gerne weiterführen.

Ich arbeite auch an der Entspannung seit Ostern und bin echt positiv überrascht. Mir ist aufgefallen, dass ich mir bildlich NICHTS vorstellen kann, es ist immer nur verschwommen/teilweise/nicht "vollkommen! Versucht das auch mal, es klappt nur, wenn man die Brille aufsetzt, PERFEKT. Mein "Experiment", von dem ich berichtet habe, müsst ihr einfach mal ausprobieren, am besten mit großen Buchstaben, wenn die Brille nicht vollkorrigiert ist. Erst dann fängt man an, den Wert der Entspannung zu schätzen, es ist echt der Wahnsinn.

Komischerweise sehe ich nach ein paar Tagen langem Brillentragen nun gerade etwas besser als sonst. Komisch, das hatte ich anders erwartet, aber die Sehtafel sagt was anderes :o Meine Augen scheinen sich an die Brille "angepasst" zu haben, weil die wohl doch etwas nicht absichtlich unterkorrigiert war, das sich jetzt aber stabilisiert hat.. Trotzdem fühlen sich die Augen leider sehr angespannt an, ich hoffe, dass ich bald wieder "natürlich" herumlaufen kann^^



LG Moobe

PS: Meine Farge war: Was kann ich tun, während ich die Brille trage? Was hätte Bates mir heute geraten, wenn ich ihm sagte, dass ich es müsse?
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Beitragvon Aniram » 11.04.2012 18:58

Hi Moobe
Was Bates Dir geraten hätte, kann ich nicht sagen.
Aber wenn du meine Meinung hören willst:
Da Du ja eigentlich keine Wahl hast, kannst Du nur die Situation so entspannt wie möglich akzeptieren und Dich so wenig wie möglich darüber ärgern.
Die Brille wird Deine Augen ja nicht verschlechtern und den für die Augen mindestens genau so schädlichen Stress in der heutigen Zeit kannst Du ja auch nicht so einfach mal eben abstellen, sondern musst damit irgendwie klarkommen (es sei denn, Du ziehst auf eine einsame Insel).
Konzentrier Dich um so mehr auf die Entspannung nach Feierabend; stell Dir vor, Du würdest 'progressive Muskelentspannung' machen - da spannt man auch zuerst den Muskel noch mehr an, um die Spannung richtig zu spüren und dadurch wird dann die nachfolgende Entspannung um so effektiver und tiefer.
Alles Gute fürs Praktikum
Marina
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Beitragvon moobe » 11.04.2012 19:32

Aniram hat geschrieben:Hi Moobe
Was Bates Dir geraten hätte, kann ich nicht sagen.
Aber wenn du meine Meinung hören willst:
Da Du ja eigentlich keine Wahl hast, kannst Du nur die Situation so entspannt wie möglich akzeptieren und Dich so wenig wie möglich darüber ärgern.
Die Brille wird Deine Augen ja nicht verschlechtern und den für die Augen mindestens genau so schädlichen Stress in der heutigen Zeit kannst Du ja auch nicht so einfach mal eben abstellen, sondern musst damit irgendwie klarkommen (es sei denn, Du ziehst auf eine einsame Insel).
Konzentrier Dich um so mehr auf die Entspannung nach Feierabend; stell Dir vor, Du würdest 'progressive Muskelentspannung' machen - da spannt man auch zuerst den Muskel noch mehr an, um die Spannung richtig zu spüren und dadurch wird dann die nachfolgende Entspannung um so effektiver und tiefer.
Alles Gute fürs Praktikum
Marina


Hi,

danke für deinen Beitrag, so wie du sehe ich das auch und mache das gerade so... Muss aber ehrlich sagen, dass meine Augen noch nicht "schlechter" geworden sind, sie sind aber sehr sehr verspannt und "undynamisch". Normalerweise einfache und "sich leicht anfühlende" Blickpunktverschiebungen sind mit Brille der Brille fast der Horror. Ich fühle mich nicht so toll, mache aber das beste draus. So scharf sehen zu können bringt echt Spaß, leider muss man ständig aufpassen, da sich eine höhere Sehschwäche manchmal bei verlorener Aufmerksamkeit anschleichen will. Dann muss man das BEWUSST bemerken und auch die Augen daran hindern, in diesen "Starr-Modus" zu fallen. Ich musste das allein heute bestimmt fast 8 Mal und das ist auch echt ne doofe Sache manchmal.

Doch im Prinzip zeigt es auch die große Flexibilität des menschlichen Körpers: Sobald etwas nicht mehr gebraucht wird, dann wird das abgeschafft und die notwendige Energie wird für etwas Anderes gebraucht. Man stelle sich mal vor, einen Unfall mit einem Bein zu haben und das auch nach der Heilung nicht mehr zu benutzen. Wenn man es dann doch nach einer langen Zeit wieder richtig gebrauchen will, wird man feststellen, dass wahrscheinlich gerade mal ein Zehntel an Kraft übriggebliebn ist, die das Bein noch leisten kann (z.B. zum Laufen).


Von daher mache ich jetzt 2 Wochen lang nur noch meine Entspannungsübungen und genieße das Praktikum. Das ist jetzt schon richtig super :D
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Beitragvon aarona » 12.04.2012 07:04

wo ist eigentlich flo geblieben
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Noch ein Nachtrag

Beitragvon Aniram » 12.04.2012 09:14

Guten Morgen
Damit kommt man wieder zurück auf die grundlgende Frage:" Welchen Anteil hat die seelische bzw körperliche Kompnente und wo setzt man am besten an." (bei der ich in Flo's Vorstellungsthread damals schon so penetrant nachgehakt habe, weil sie mir besonders wichtig schien http://www.augen-training.com/vorstellu ... html#14661 S. 16)

Wenn der 'falsche Gedanke' das Stress verursachende Konzept der heutigen 'Leistungsgesellschaft' ist - die aus dem rein rezeptiven (An)Schauen (in unserem Bewusstsein) eine zu erbringende Seh-'Leistung' gemacht hat - wird jede noch so sinnvolle Sehübung den Druck noch verstärken, wenn sie im falschen Bewusstsein ausgeführt wird; also um damit die Seh-'Leistung' verbessern zu wollen.

Ich denke, es ist kein Zufall, dass viele Kinder in einem Alter kurzsichtig werden, in dem ihnen bewusst wird, dass sie nicht mehr nur einfach so - um ihrer selbst willen - geliebt und selbstverständlich akzeptiert werden, sondern sie sich quasi 'ihre Existenzberechtigung' im nachhinein erst noch 'verdienen' müssen durch erbrachte Leistungen. Und je stärker dieser Druck empfunden wird, je sensibler die Kinder darauf reagieren und dieses Leistungsprinzip verinnerlichen, um so stärker kann es sich auch körperlich auswirken.
So wird auch das 'Seh-Paradies', in dem das Sehen ein sinnfreies, spielerisches und Freude bringendes Entdecken, Erforschen und Erleben war, nach und nach aufgegeben zugunsten des 'zielgerichteten, funktionalen Einsatzes' der Augen, von denen eine jederzeit abrufbare, möglichst perfekte Leistung gefordert wird.
Und je mehr man feststellen muss, dass man angesichts dieser Forderung 'versagt', um so grösser wird der Druck....

Deshalb bin ich zu dem Schluss gekommen, dass an beiden Stellen - körperlich und seelisch - gleichzeitig 'gearbeitet' werden muss, um die 'falsche Perspektive' wieder 'gerade zu rücken'. Denn nur das 'Praktizieren' mit der richtigen Einstellung vermindert den Druck und baut keinen neuen auf.
Gruss
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Beitragvon aarona » 12.04.2012 09:48

wenn jemand seine totale seelische situation erkannt hat sie klärt mussten seine augen die volle funktion augnehmen oder wie seht ihr das
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Beitragvon sven » 12.04.2012 13:29

Ich halte die Vorstellung, das eine Welt ohne Leistungsanforderungen ein Paradies ist, für falsch.

Anforderungen und Wettkampf schaffen Fortschritt. Wohin Stress Freiheit führt sieht man ja bei den Rentnern.

Meine Erfahrung ist das Verbesserung und Wachstum in allen Lebensbereichen davon abhängen, wie weit man über sich selbst herauswachsen kann und an seine Grenzen gehen kann.
Schoene Gruesse

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Beitragvon Aniram » 12.04.2012 13:46

sven hat geschrieben:Ich halte die Vorstellung, das eine Welt ohne Leistungsanforderungen ein Paradies ist, für falsch.

Anforderungen und Wettkampf schaffen Fortschritt. Wohin Stress Freiheit führt sieht man ja bei den Rentnern.

Meine Erfahrung ist das Verbesserung und Wachstum in allen Lebensbereichen davon abhängen, wie weit man über sich selbst herauswachsen kann und an seine Grenzen gehen kann.


Ich bin überhaupt nicht gegen Leistung, über sich hinauswachsen und an seine Grenzen gehen.
Aber wenn man sich über seine Leistungen definieren muss, bzw von der 'Gesellschaft' ausschliesslich in seinem Wert danach gemessen wird, in wiefern man bestimmte, genormte Leistungen erbringt und für die Allgemeinheit 'nützlich' ist (zB das Wort 'Leistungsträger' -> qualifiziert den 'Rest' der Bevölkerung zu einer Art 'Schmarotzern' ab, die von den Leistungen der Leistungsträger profitiert), finde ich, dass es viele Menschen in ihrem Selbstwertgefühl einengt und in Frage stellt.
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Beitragvon Flo » 12.04.2012 15:27

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Beitragvon aarona » 12.04.2012 17:14

wie entspannst du aktiv und wie passiev
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Beitragvon Aniram » 13.04.2012 09:07

Hallo
Nach nochmaligem Durcharbeiten von Kaptel 11 (zetrales Sehen) bin ich nun doch auf eine Stelle gestossen, die sich für eine gezielte 'anstrengungs-reduzierende' Sehtafel-Übung eignet (das immer wieder länger palmieren und zwischendurch kurz einen Buchstaben ansehen ist irgendwie nicht 'mein Ding'...).
Die besagte Stelle eignet sich besonders auch für höhergradig Kurzsichtige und nach einem kurzen Ausprobieren gefällt mir das ganz gut.

Das extremste exzentrische Sehen kommt gewöhnlich bei den im
höchsten Grade Kurzsichtigen vor. In diesen Fällen besteht nach gleichem
Prinzip die Kur darin, den Patienten, der ja doch in absoluter Nähe
am besten sehen kann, zu der Erkenntnis zu bringen, daß es ihm wohltun
wird, wenn er lernt, in dieser unmittelbaren Nähe schlecht zu sehen,
und besser zu sehen, wenn er nach und nach die Entfernung zwischen
seinem Auge und dem Übungsobjekt durch vorsichtige Übung vergrößert,
schließlich bis zu 6 m Entfernung. (S.87)


Ich habe mir also den Laptop mit der aufgeschlagegen Sehtafel ziemlich nah vor mich hingestellt und mir die Buchstaben aus den etwa mittelgrossen Zeilen genau angesehen und darauf geachtet, wieviel die Augen leisten müssen, um diese ganz zu erfassen.
Dann den Blick auf die 3 m entfernte Sehtafel gelenkt, um mir klarzumachen und nachzuempfinden, wieviel leichter und entspannender es ist, den Buchstaben in dieser Entfernung als ganzen zu sehen - und mich dann nach und nach weiter nach unten tasten).
(Bei den kleineren Zeilen habe ich mir das selbst noch nicht ganz abgenommen, da ist noch ein wenig 'Überzeugungsarbeit' nötig, abe ich habe ja auch gerade erst damit angefangen... :aetsch: ).

Ein ähnliches 'Aha -Erlebnis', hatte ich, als ich nach der anstrengenden Lektüre von Bates in vergrössertem Druck Flos kleingedruckte Texte las und sofort spürte, wieviel wohltuender der kleine Druck für die Augen ist.
(inzwischen habe ich das ausgedruckte Exemplar meiner - altersweitsichtigen - Mutter geschenkt und lese Bates im Laptop auf 75% verkleinert)

Ich kann Euch nur empfehlen, das auch einmal zu probieren: lest einmal etwas zu gross Gedrucktes und versucht anschliessend, nachzuspüren, wieviel weniger anstrengend kleiner Druck zu lesen ist.
Anschliessend wie oben beschrieben mit der Sehtafel 'arbeiten' und dort denselben Unterschied 'wiederfinden'.
Gruss
Marina
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