sven hat geschrieben:Ich muss sagen ich hab ja viel Bates gelesen und ich verstehe ihn nicht so, das er sagt das Fehlsichtigkeit auf Verspannung von Muskeln zurückzuführen ist.
Er sagt es kommt von "Mental Strain" also von der geistigen Anstrengung.
Vielleicht les ich ja Bates durch das Angart-Buch selektiv, aber der Satz ist für mich schon recht eindeutig:
It has been demonstrated in thousands of cases that all abnormal action of the external muscles of the eyeball is accompanied by a strain or effort to see, and that with the relief of this strain the action of the muscles becomes normal and all errors of refraction disappear
Mentale Anstrengung, "falsche" Anspannung der Muskeln und Brechungsfehler gehen Hand in Hand. Angart beschreibt starke (Kurz)Sichtigkeit dann ganz einfach als chronische, in den Augenmuskeln niedergeschlagene Anspannung, wodurch die schrägen Muskeln den Augapfel eben dann permanent verformen (in dem Fall zusammendrücken und dadurch verlängern).
Natürlich könnte man, wenn man die geistige Anspannung los wird, auch die Muskeln entspannen, aber in der Praxis ist das halt nicht so einfach, weil die Ursachen des mental strain vollständig zu erkennen hieße in jeder Hinsicht seelisch gesund zu werden. Solche Menschen existieren nach meiner Lebenserfahrung aber nicht.
Umgekehrt sieht man aber, dass "seelisch nicht Gesunde" genauso normalsichtig sein können. Daher ist für mich der umgekehrte Weg, über körperliche Übungen mal die weitestgehende Entspannung der Augenmuskeln zu erreichen, der pragmatischere.
LG
PS: und mit Entspannung der Muskeln meine ich nicht totale Entspannung, sondern die "natürlich" vorgesehene Spannung der Muskeln, die den Augapfel dann eben nicht mehr verformen. So wie man beim Sport ja auch aufpassen muss, dass durch einseitiges Training keine "muskulären Dysbalancen" entstehen.