Hallo zusammen,
komme gerade vom Optiker und da haben sich wie immer dramatische Szenen abgespielt.
Das ist bei mir immer so, denn bei Fielmann ist man der Meinung, dass die Sehstärke sich nicht verbessern kann, nur verschlechtern und dass es deshalb auch unnötig ist, Augenübungen, unterkorrigierte Brillen etc. zu benutzen.
Ich möchte ja gerne herausfinden, was für meine Augen das beste ist, deshalb habe ich mal ganz genau nachgefragt und der nette Herr hat sich überraschenderweise auch sehr viel Zeit genommen (das war schon mal ein Pluspunkt).
Ich möchte gerne von euch wissen, was ihr von seiner Meinung haltet (da sie mir genauso plausibel erscheint wie die Theorie des Augentrainings) und auch gerne Gegenargumente hören. Ich weiß nämlich so langsam nicht mehr, was tun.
Protokoll aus meinem Gedächtnis:
Ich: Mein Augenarzt hat gesagt, man könne meine Brille um mind. 0,5 Dioptrien abschwächen, vorallem bei der Arbeit mit dem Computer brauche ich ja auch nicht die volle Stärke in die Ferne.
Optiker: Das stimmt, am PC sitzen sie ja auch viel näher, da sehen sie mit 0,5 Dioptrien weniger auch alles, was sie sehen müssen. Schwierig wird es nur mit der Ferne. Da setzen Sie ja wieder die normale Brille (unabgeschwächt) auf. Wenn Sie dann immer für die Nähe die abgeschwächte Brille und für die Ferne die stärkere Brille benutzen, dann wird das Auge faul und das ist nicht gut.
Das Auge muss sich weder in die Ferne noch in die Nähe anstrengen, das heißt es verliert die Fähigkeit zwischen nah und fern umzuschalten. Sie hätten dann also mit 26 schon eine Lesebrille (Anm. so nennt man alle Brillen, die abgeschwächt sind, da sie ja dann für die Nähe besser sind). Wenn Sie das so machen wollen, werden Sie früher als andere eine Gleitsichtbrille benötigen.
Ich: Und wenn ich einfach IMMER die abgeschwächte Brille aufsetze? Ich komme ja trotzdem klar bei allen Arbeiten und die Augen können sich an weniger Dioptrien gewöhnen...
Optiker: Mit so einer Brille dürfen Sie aber dann kein Auto fahren (Anm. Er hatte mir nur 50 % beim Test mit einer abgeschwächten Brille bestätigt). D.h. Sie müssten dann die Brillen trotzdem wechseln, und dann wird das Auge ja wieder faul, weil es mal in die Nähe keine Anstrengung braucht und mal in die Ferne, also nicht mehr lernt umzuschalten, weil es für nah UND fern eine Sehhilfe hat.
Ich: Dann fahre ich halt kein Auto. Hauptsache ich habe die abgeschwächte Brille. Ich möchte ja auch nicht, dass sich meine Augen an die stärkere Brille gewöhnen. Ich möchte lieber die abgeschwächte.
Optiker: Die Augen verschlechtern sich aber eher wenn Sie eine zu schwache Brille tragen. Der Augapfel kann nur länger werden, nie kürzer. Deshalb können Weitsichtige ihre Sicht durchaus verbessern, Kurzsichtige aber nicht. Je schlechter sie mit der Brille sehen, desto mehr strengen sich die Augen an und desto länger wird der Augapfel. Also werden die Augen gerade dann schlechter, wenn die Brille nicht stark genaug ist, d.h. exakt auf die Bedürfnisse der Augen angepasst.
Sorry, für so viel Text. Hoffe, ich habe das jetzt einigermaßen auf den Punkt gebracht, was er gesagt hat. Ich selbst habe es schon verstanden, musste es jetzt halt aus dem Gedächtnis aufschreiben.
Also, was jetzt? Schadet eine abgeschwächte Brille meinen Augen? Brauche ich dann früher eine Gleitsichtbrille? Gibt es hier Erfahrungen, Meinungen???
Danke euch!