Flo hat geschrieben:Das was Du als (organisch-funktionellen) "Fokussiermechanismus" (genauer: "Akkommodationsmechanismus") bezeichnest, hängt in sehr hohem Maße, wenn nicht sogar vollständig, vom (geistig individuell ausgeprägten) Sehverhalten des Betrachters ab. Aus meiner Sicht und Erfahrung ist er es, der jeweils "aufgibt" (oder auch nicht). Mit anderen Worten: Man selber ist es, der auf das (ggf. vorliegende) (relativ hohe) Maß an visueller Unschärfe aufgrund mangelhafter Akkommodation in (mehr oder weniger) zweckmäßiger Weise reagiert... oder eben auch nicht. Die (vollständige) Akkommodation folgt... oder auch nicht.
Habe die Erfahrung gemacht, daß beim Betrachten heller, kontrastreicher aber nur leicht unscharfer Objekte diese durch kurzes Blinzeln sehr oft schärfer werden, also so die Akkomodation "getriggert" wird während bei zu viel Unschärfe absolut nichts passierte.
Ist also schon allein vom psychologischem "Erfolgserlebnis des Scharfsehens" motivierend und interessanterweise liest man diese Empfehlung auch öfters in anderen Foren.
Auch der, auf die Heilung von Kurzsichtigkeit spezialisierte, österreichische Augenarzt Dr. Frauenfeld hat, wie er schreibt, in über 40 Jahren Myopia Cure dies als wichtige Therapiemethode entwickelt.
quelle:
http://frauenfeldclinic.com/myopia-reha ... ilitation/Deswegen behaupte ich: Solange noch (einigermaßen klar) Formen bzw. Farben bzw. Helligkeitsunterschiede wahrgenommen werden können (was auch bei +/- 20 Dioptrien stets noch möglich ist, sofern keine weitergehenden Schädigungen des Sehapparates vorliegen), ist es grundsätzlich möglich, einen prinzipiell dem natürlichen Sehen-Erlern-Prozess (ausreichend) ähnliches Sehverhalten aufrechtzuerhalten
Dies scheint aber bei so hohen Brechungswerten wie z.B. 20 D nicht mehr der Fall zu sein, da diese Werte (als Linsen, egal ob plus oder minus ) in fast allen Tierexperimenten dann wie ein "Diffusor" (Mattglas) wirkten und es sich "Formdeprivation" entwickelte.
Das heißt, die Augen der Versuchstiere wurden fast alle stark kurzsichtig, nur wenige stark weitsichtig.
Betrachtet man
die oft sehr widersprüchlichen Ergebnisse der Myopieforschung, so läge eine Erklärung in der doch recht unterschiedlichen individuellen Ursache:
Wenn z.B. bei "multipler Persönlichkeit" der "Brillenwert" bei jeder angenommenen Persönlichkeit wechselt, so liegt hier IMHO die Ursache in der Psyche, während, z.B. bei der hier im Forum oft erwähnten "Restdioptrie" wieder andere Ansätze notwendig sind, u.s.w.
Hatte leider selber mit den "anderen Methoden" nur Frusterlebnisse, ':(' verbesserte sich dann erst deutlich was nach der Verwendung meiner alten, schwächeren Brille für die Ferne und sämtlichem Lesen (ohne Brille) leicht hinter dem Fernpunkt.
So muß wohl jeder selbst rausfinden, was bei ihm funktioniert.
lg
P.S.
Dein Plot Visus in Abhängigkeit vom Pupillendurchmesser ist super,
erklärt gut meine Erfahrungen bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen ':D'