Hi Forum,
mein Name ist Michael, ich bin Anfang 50 (leide also schon an Altersweitsichtigkeit) und lese hier hin und wieder mit. Ich möchte einmal meine Gedanken zum Augentraining vorstellen, speziell bei Altersweitsichtigkeit. Verbessert mich bitte, wenn ich falsch liege.
Ich habe das Buch von Angart gelesen und war eher enttäuscht. Beispielsweise schreibt Angart (auch andere Autoren) in etwa, man soll die Augen immer ein wenig mehr anstrengen, dann wird das Sehen besser. Als meine Augen ab Mitte 40 schlechter wurden, HABE ich mich anfangs angestrengt, um eine Brille soweit wie möglich hinauszuzögern. Nach Angarts Theorie müßten meine Augen da schon besser geworden sein, sind sie aber nicht. Ein Widerspruch.
Auf Blödsinnigkeiten, wie die weißen Flächen auf ein kopfstehendes bedrucktes Blatt Papier betrachten, dann das Blatt umdrehen und plötzlich kleine Schrift lesen können, gehe ich hier gar nicht erst ein. Wenn das funktionieren würde, bräuchte niemand eine Brille.
Es heißt, Altersweitsichtigkeit kann mittels Laserbehandlung behoben werden. Ob das gut oder schlecht ist, soll hier keine Rolle spielen. Fakt ist aber, daß die Linse elastischer wird, wenn man sie mit dem Laser "anritzt".
Also liegt Altersweitsichtigkeit (AW) in der nicht elastischen Linse. Angart dagegen meint, man weiß heute noch nicht genau, wie AW entsteht und empfiehlt seine Augenübungen.
Wenn ich mir bei Augenübungen die Hand nach vor das Gesicht halte, wer sagt mir dann, daß die Linse sich mehr krümmt, als sie es sonst tut? Es scheint, als glaubt Ihr das einfach so. Durch den Wechsel von Nah-/Weitsehen sehe ICH keine unmittelbare Änderung der Sehkraft. Wenn ich die Hand nah vor das Auge halte, müßte sich doch die Linse mehr anstrengen und irgendwann könnte ich die Hand deutlich sehen. Das hat aber schon als Kind nicht geklappt. Die Linse krümmt sich nicht unbegrenzt.
Und was bitteschön hat das Augenrollen mit der Sehkraft zu tun? Das ist ein Element des Yogas, das die Bücherschreiber einfach übernommen haben. Paßte wohl irgendwie ins Konzept. Jedenfalls krümmt sich die Linse nicht besser, wenn man die Augen hin und wieder rollt. Und Nah-/Weitsicht-Übungen macht jeder 100.000 Mal und mehr am Tag. Oder lauft Ihr den ganzen Tag mit einem Buch vor der Nase herum?
Leider geben sich viele Menschen bei Mißerfolgen selbst die Schuld. Sei es bei exotischen Diäten, bei schlecht programmierter Software, bei unverständlichen Handbüchern oder hier bei den Augenübungen. Immer wieder lese ich: "Ich habe die Augenübungen wohl nicht oft genug / zu unregelmäßig gemacht". Auf die Idee, daß die Autoren diverser Bücher falsch liegen, kommen sie nicht. Und wenn ich hier die Erfolgsgeschichten lese, wird mir eins klar: Einen schnellen und dauerhaften Erfolg mit Augenübungen haben nur die Leute, die sich mit Büchern und Seminaren eine goldene Nase verdienen. Wenn es doch etwas bringen sollte, warum quellen hier im Forum die Erfolgsmeldungen nicht über?
Wenn man älter wird, lassen die Funktionen des Körpers nach. Das geht so weit, bis gar nichts mehr funktioniert und man stirbt. Bei einem Auto, dessen Motor die 150.000 km überschritten hat, nützt auch das hochwertigste Öl nichts, um es wieder flott zu machen. Von daher halte ich Angarts Buch, speziell das Buch gegen die Altersweitsichtigkeit, für blödsinnig.
Bücher über Augenübungen stelle ich heute mit Büchern wie "Mit gesunder Ernährung den Krebs besiegen", "Schnell und dauerhaft Nichtraucher werden" oder "Immer mehr essen und dabei schlank werden" auf eine Stufe. Einige Leute suchen nach Auswegen, und es gibt Leute, die bieten ihnen etwas an. Oft genug stellt sich allerdings heraus, daß alles Lug und Trug ist. Leider darf heute jeder schreiben, was er will.
Ich wiederhole: Berichtigt mich, wenn ich falsch liege!
Michael