Umrechnung Zylinder und Veränderung

Wer nur mal schnell eine kleine Information sucht, ohne dass daraus eine lange Diskussion entstehen soll, ist hier richtig.
Oder auch Themen, für die man keinen passenden Titel weiß.

Umrechnung Zylinder und Veränderung

Beitragvon Lottchen » 03.03.2013 16:21

Hallo liebe Foris,

ich habe hier zwei Brillenpässe liegen und kann aufgrund der verschiedenen Zylinderangaben meine Sphärenwerte nicht vergleichen. Ich habe versucht es umzurechnen, bin aber nicht sicher, ob ich es richtig gemacht habe, könnte das bitte jemand für mich kontrollieren?

Jan 2009
R Sph. -2,50 Zyl +4,50 86°
L Sph. -1,25 Zyl +4,25 82°

Habe ich umgerechnet in
R Sph. +2,0 Zyl -4,50 176°
L Sph. +3,0 Zyl -4,25 172°

... ist das korrekt?

Nun noch meine aktuellen Werte:

Feb 2013
R Sph. +1,50 Zyl -4,50 178°
L Sph. +1,75 Zyl -4,25 168°

Es wäre sehr nett, wenn jemand mir meine Rechnung absegnen würde. Ich kann nur sagen, dass die Optikerin sagte, es hätte sich was verbessert, um etwa 1 Dioptrie auf einer Seite. Aber 3 Dioptrien kommen mir so viel vor. Leider habe ich keine anderen, älteren Brillenpässe mehr.

Ich denke, ich werde mich bald mit weiteren Fragen im Forum zu Wort melden.

Für die kurze Antwort schon mal vielen Dank,
mfG Lottchen.
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Beitragvon Flo » 04.03.2013 08:10

Deine Rechnung stimmt genau. Bild

Deine aktuelle Verschreibung:

R Sph. +1.50 Zyl -4.50 178°
L Sph. +1.75 Zyl -4.25 168°

... lässt sich übrigens (gerundet) auch so ausdrücken:

R Sph. -0.75 Zyl ±2.25 -2° *
L Sph. -0.38 Zyl ±2.13 -12°

So ist es am symmetrischsten – und drückt auch die Verhältnisse in Deinen Augen am treffendsten aus. Bild

... vor vier Jahren hattest Du in dieser Schreibweise noch:

R Sph. -0.25 Zyl ±2.25 -2°
L Sph. +0.88 Zyl ±2.13 -12°

Daraus folgt, dass Deine Augen sich dahingehend untereinander angeglichen haben, dass ihre mittleren Sphärenwerte sich einander angenähert haben, nun nur noch um knapp 0.4 Dioptrien voneinander abweichen und nicht mehr um 1.1 Dioptrien wie zuvor und dass sie ein gemeinsames Vorzeichen angenommen haben. Beides sind positive Entwicklungen.

Gruß, Bild
Flo

PS: Gegenfrage: Hast Du eher Schwierigkeiten horizontale Kanten zu erkennen oder eher vertikale? Oder kannst Du da keinen Unterschied ausmachen?

Bild

* Die Achsenwerte beziehen sich in dieser Schreibweise auf die Mittelachsen, und nicht mehr auf die Hauptachsen der Verkrümmung. Sie geben an, wie groß die vorliegende Abweichung vom Idealwert für die Mittelachsen (45°, also eine "x-förmige" Ausrichtung) ist.
Zuletzt geändert von Flo am 23.02.2014 15:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Lottchen » 06.03.2013 22:45

Hallo Flo, danke für deine schnelle Antwort.

Ich habe nun auch noch einige ältere Werte aufgetrieben und sie zeigen mir, das 3 Dioptrien gar nicht "so viel" waren, sondern ich sogar von 3,75 komme. Falls sie dich interessieren findest du sie in einem Vorstellungsfaden, den ich gerade gepostet habe.

Also ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstanden habe. Bei dem Rad oben sehe ich links und rechts nur verschwommen bzw. ich glaube auch mehrfach. Nur die vertikalen Balken kann ich als solche erkennen. Ich würde also sagen, dass ich die vertikalen Kanten sehr viel besser erkennen kann. Meintest du das so?

(Und ich dachte, das sähe man an der Achsangabe? Das war dann wohl falsch? Ich dachte, dass 180° eine "12-6-Uhr Linie" ist und wenn ich 180° hätte, müssten meine Punkte genau auf dieser "Linie" nach oben verzerrt werden, bzw. meine "Stäbchen" alle parallel zu dieser Linie liegen. Wie gesagt, ich habe noch so gar keine Ahnung. -- Meine ganze Geschichte mit den Augen ist so blöde, dass ich inzwischen eine Art Augenarzt-Angst habe und sehr lange nichts davon wissen wollte. Ich habe mich deshalb nie so richtig damit befasst, was da mit meinen Augen los ist. Das letzte Mal, als ich beim Augenarzt war, wurde ich von der Sprechstundehilfe angemault, ich müsste doch wohl wissen, ob ich Kurz- oder Weitsichtig sei. Ich wusste es aber auch mit 25 noch nicht.)
Lottchen
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Beitragvon Flo » 07.03.2013 19:53

Hallo Lottchen. Bild

Hast Du eher Schwierigkeiten horizontale Kanten zu erkennen oder eher vertikale? Oder kannst Du da keinen Unterschied ausmachen?

Bild

Also ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstanden habe. Bei dem Rad oben sehe ich links und rechts nur verschwommen bzw. ich glaube auch mehrfach. Nur die vertikalen Balken kann ich als solche erkennen. Ich würde also sagen, dass ich die vertikalen Kanten sehr viel besser erkennen kann. Meintest du das so?

Klar, vertikale Kanten sind vertikale Kanten und horizontale Kanten sind horizontale Kanten, da kann man ja eigentlich nichts falsch verstehen. Bild
Das heißt, das Bild sieht für Dich in etwa so aus, wenn Du es ohne Brille betrachtest?

Bild

Meine ganze Geschichte mit den Augen ist so blöde, dass ich inzwischen eine Art Augenarzt-Angst habe und sehr lange nichts davon wissen wollte. Ich habe mich deshalb nie so richtig damit befasst, was da mit meinen Augen los ist. Das letzte Mal, als ich beim Augenarzt war, wurde ich von der Sprechstundehilfe angemault, ich müsste doch wohl wissen, ob ich kurz- oder weitsichtig sei. Ich wusste es aber auch mit 25 noch nicht.)

Die Sprechstundenhilfe hatte anscheinend nicht mit der Möglichkeit einer Fehlsichtigkeit gerechnet, wie sie bei Dir vorliegt, denn Dein verhältnismäßig starker Astigmatismus bei gleichzeitig relativ schwachem mittlerem sphärischem Brechungsfehler lässt eine einfache und kurze (eventuell auch schon im Seh-Alltag "erahnbare") Antwort auf die Frage, ob Du nun "eigentlich kurz- oder weitsichtig" bist, überhaupt nicht ohne weiteres zu. Zumindest nicht ohne meine obige Umrechnung in "natürliche Koordinaten", also mit grundsätzlicher Orientierung am Mittelwert der Schwankung und NICHT an den Extremwerten. (Letzteres machen Optiker und Augenärzte... aus praktischen Gründen... in einer der beiden möglichen Varianten, siehe oben.)

Du kannst die Verhältnisse in Deinen Augen so verstehen, dass es zwei Hauptachsen gibt, entlang derer Dein Brechungsfehler jeweils extrem ist. Entlang der einen hast Du rein die sphärischen Werte aus dem Brillenpass... entlang der anderen (senkrecht dazu stehenden) die sphärischen Werte plus die zylindrischen Werte. Entlang aller anderen Achsen werden Zwischenwerte davon angenommen. Trägst Du nun alle Achsenwerte von 0° bis 360° auf einem Kreis auf, und ordnest dann jedem Wert den zugehörigen Brechungsfehler zu, dann lässt sich dies – hier mit einem vertikalen "Nullwert" bei ungefähr -7 dpt. aufgemalt – so darstellen (L und R in dieser Reihenfolge):

Bild bzw. Bild.

Du siehst: Du hast letztlich "alle möglichen" Brechungsfehler... je nach Achse entlang derer gerade gemessen wird ... und erst, wenn man den Astigmatismus (wie oben in meiner Rechnung geschehen) "gedanklich einebnet", erhält man die gesuchte Information, ob nun zusätzlich zum Astigmatismus auch noch eine (sphärische) Kurz- bzw. Weitsichtigkeit "übrigbleibt" und wie stark sie ist. – Und in Deinem Fall ist das ganz und gar nicht auf den ersten Blick zu entscheiden, sondern ergibt sich wirklich erst nach "echtem Rechnen"... und dabei kommt heraus, dass Dein linkes Auge sich tatsächlich in den letzten Jahren irgendwann (vielleicht auch Stück für Stück und im Laufe der Zeit) "umentschieden" hat und nun, ebenso wie das rechte schon seit längerem, ebenfalls (ganz leicht) kurzsichtig geworden ist (siehe oben). Und das ist, wie gesagt, ein gutes Zeichen, da es eine "regelmäßigere" Fehlsichtigkeit darstellt, als zuvor.

Wenn Du das alles verstanden hast, kannst Du sicherlich auch verstehen, dass in dem von Dir beschriebenen Gespräch nicht DU "die Dumme" warst, sondern die Sprechstundenhilfe.

Der nächste Schritt besteht nun darin, die Extremstellen (also die "Berggipfel und -täler" in den Bildern) nach und nach auch in der Realität wieder "einzuebnen" – und danach (bzw. währenddessen) auch das mittlere Niveau Deiner "Berg- und Talfahrt" auf sphärische 0 Dpt. zu bringen. Ich denke, das ist Dein Ziel. Erster Schritt: Die Beantwortung obiger Frage. :)

Viele Grüße, Bild
Flo
Zuletzt geändert von Flo am 23.02.2014 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Lottchen » 07.03.2013 21:24

Hallo Flo,

wow, ein tolles "Modell" meiner Augen hast du da gemacht. :)

So ähnlich wie du oben zeigst, sehe ich das Rad. Genau.

Ich habe mal mit einem Malprogramm das Bild von dir manipuliert. Leider habe ich keine Funktion zum Verwischen gefunden, deshalb habe ich eine weiße (und bei dem ersten auch schwarze) "Sprühdose" genommen. (Der Farbunterschied hat aber keine Bedeutung, ich sehe es einfach verschwommen, an den Stellen, die ich manipuliert habe.)

So mit links: Bild

Und so mit dem rechten Auge: Bild

LG,
Lottchen.
Lottchen
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Beitragvon Flo » 08.03.2013 17:25

Hallo Lottchen. Bild

wow, ein tolles "Modell" meiner Augen hast du da gemacht. :)

Danke. :) – Ich hoffe, Du kannst Dir jetzt auch vorstellen, wie das Bild aussähe, wenn man den horizontalen Schnitt durch den "Turm" bei genau -0.38 dpt. (links) bzw. -0.75 dpt. (rechts) durch diese "Berg- und Talbahnen" legte. Denn dann entsprächen die Achsenwerte der vertikalen "Nulldurchgänge" durch diese Ebene genau den Achsen, entlang derer die "Verbiegung" durch den Astigmatismus in die eine oder die andere Richtung (also nach oben bzw. nach unten) nicht vorhanden ist. Diese Achsenwerte sind die, deren Abweichung von 45° (135°, 225°, 315°) ich oben in Deinen "natürlichen Brillenpass" eingetragen habe. Und die Brechungsfehler bei diesen Achsenwerten entsprechen dem reinen sphärischen Wert.

So ähnlich wie du oben zeigst, sehe ich das Rad. Genau.

So mit links: Bild
Und so mit dem rechten Auge: Bild


Sehr gut. Bild Selbst die leichte Verkippung der Astigmatismus-Hauptachsen und sogar den Unterschied in der Verkippung hast Du registriert, erkannt und eingezeichnet.

Von nun an brauchst Du nie wieder einen Augenarzt bzw. Optiker aufzusuchen, um den momentanen (relativen) Stärkegrad und die Ausrichtung Deines Astigmatismusses ausmessen zu lassen. Denn Du kannst es jetzt jederzeit völlig mühelos, sehr exakt und ganz unmittelbar selber tun. Und zwar durch einfaches bewusstes Betrachten des obigen "Astigmatismussterns".*

Gruß, Bild
Flo

* Zum (relativen) Stärkegrad: "Je weniger weit nach außen (komplett) verschwommen die verschwommenen Regionen erscheinen, umso geringer ist der Grad. Zur Ausrichtung: Die ergibt sich direkt aus der Verkippung der (relativ) scharfen bzw. (relativ) unscharfen Regionen des Bildes (siehe die Abbildungen oben).
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