Hallo Lottchen.
Hast Du eher Schwierigkeiten horizontale Kanten zu erkennen oder eher vertikale? Oder kannst Du da keinen Unterschied ausmachen?Also ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstanden habe. Bei dem Rad oben sehe ich links und rechts nur verschwommen bzw. ich glaube auch mehrfach. Nur die vertikalen Balken kann ich als solche erkennen. Ich würde also sagen, dass ich die vertikalen Kanten sehr viel besser erkennen kann. Meintest du das so?Klar,
vertikale Kanten sind
vertikale Kanten und
horizontale Kanten sind
horizontale Kanten, da kann man ja eigentlich nichts falsch verstehen.
Das heißt, das Bild sieht für Dich in etwa so aus, wenn Du es ohne Brille betrachtest?
Meine ganze Geschichte mit den Augen ist so blöde, dass ich inzwischen eine Art Augenarzt-Angst habe und sehr lange nichts davon wissen wollte. Ich habe mich deshalb nie so richtig damit befasst, was da mit meinen Augen los ist. Das letzte Mal, als ich beim Augenarzt war, wurde ich von der Sprechstundehilfe angemault, ich müsste doch wohl wissen, ob ich kurz- oder weitsichtig sei. Ich wusste es aber auch mit 25 noch nicht.)Die Sprechstundenhilfe hatte anscheinend nicht mit der Möglichkeit einer Fehlsichtigkeit gerechnet, wie sie bei Dir vorliegt, denn Dein verhältnismäßig starker Astigmatismus bei gleichzeitig relativ schwachem mittlerem sphärischem Brechungsfehler lässt eine einfache und kurze
(eventuell auch schon im Seh-Alltag "erahnbare") Antwort auf die Frage, ob Du nun "eigentlich kurz- oder weitsichtig" bist, überhaupt nicht ohne weiteres zu. Zumindest nicht ohne meine obige Umrechnung in "natürliche Koordinaten", also mit grundsätzlicher Orientierung am Mittelwert der Schwankung und NICHT an den Extremwerten.
(Letzteres machen Optiker und Augenärzte... aus praktischen Gründen... in einer der beiden möglichen Varianten, siehe oben.)Du kannst die Verhältnisse in Deinen Augen so verstehen, dass es zwei Hauptachsen gibt, entlang derer Dein Brechungsfehler jeweils extrem ist. Entlang der einen hast Du rein die sphärischen Werte aus dem Brillenpass... entlang der anderen (senkrecht dazu stehenden) die sphärischen Werte plus die zylindrischen Werte. Entlang aller anderen Achsen werden Zwischenwerte davon angenommen. Trägst Du nun alle Achsenwerte von 0° bis 360° auf einem Kreis auf, und ordnest dann jedem Wert den zugehörigen Brechungsfehler zu, dann lässt sich dies – hier mit einem vertikalen "Nullwert" bei ungefähr -7 dpt. aufgemalt – so darstellen (
L und
R in dieser Reihenfolge):
bzw.
.
Du siehst: Du hast letztlich "alle möglichen" Brechungsfehler... je nach Achse entlang derer gerade gemessen wird ... und erst, wenn man den Astigmatismus
(wie oben in meiner Rechnung geschehen) "gedanklich einebnet", erhält man die gesuchte Information, ob nun
zusätzlich zum Astigmatismus auch noch eine (sphärische) Kurz- bzw. Weitsichtigkeit "übrigbleibt" und wie stark sie ist. – Und in Deinem Fall ist das ganz und gar nicht auf den ersten Blick zu entscheiden, sondern ergibt sich wirklich erst nach "echtem Rechnen"... und dabei kommt heraus, dass Dein linkes Auge sich tatsächlich in den letzten Jahren irgendwann (vielleicht auch Stück für Stück und im Laufe der Zeit) "umentschieden" hat und nun, ebenso wie das rechte schon seit längerem, ebenfalls (ganz leicht) kurzsichtig geworden ist
(siehe oben). Und das ist, wie gesagt, ein gutes Zeichen, da es eine "regelmäßigere" Fehlsichtigkeit darstellt, als zuvor.
Wenn Du das alles verstanden hast, kannst Du sicherlich auch verstehen, dass in dem von Dir beschriebenen Gespräch nicht DU "die Dumme" warst, sondern die Sprechstundenhilfe.
Der nächste Schritt besteht nun darin, die Extremstellen
(also die "Berggipfel und -täler" in den Bildern) nach und nach auch in der Realität wieder "einzuebnen" – und danach (bzw. währenddessen) auch das mittlere Niveau Deiner "Berg- und Talfahrt" auf sphärische
0 Dpt. zu bringen. Ich denke, das ist Dein Ziel. Erster Schritt: Die Beantwortung obiger Frage. :)
Viele Grüße,
Flo