Hallo jesso.
Erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort und die Motivation! :)Bitte.
Ich habe noch zwei kleine Fragen an dich, die du mir hoffentlich auch noch beantworten kannst: Wenn ich beispielweise draussen am spazieren war, habe ich immer versucht meine Umgebung möglichst genau zu erkennen und habe mich dementsprechend "angestrengt". // Widerspricht das nun dem Prinzip des "Nicht-Starrens" oder sind diese beiden Punkte vereinbar und ich habe es bisher richtig gemacht?"Die Umgebung möglichst genau erkennen wollen" ist meiner Erfahrung und Einschätzung nach gewissermaßen die "Triebfeder" bzw. der "Motor" jeglichen Sehtrainings und somit ein integraler und wichtiger Bestandteil desselben. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, dass man das aktive Bemühen bzw. Tun, das aus dieser Motivation erwächst,
in der richtigen Weise kanalisiert bzw. entfaltet; also dass das Bemühen um scharfes Sehen nicht in Form "falscher" Sehanstrengung ausgelebt wird. Was jeweils als "richtiges" und was als "falsches" Bemühen bezeichnet wird, das macht den Kern der jeweiligen Sehpraxismethode aus. Ein sehr präziser und wohldurchdachter Katalog von Verhaltensempfehlungen findet sich zum Beispiel bei William Bates, der (meines Wissens nach) diesbezüglich mehr Wissen und Erfahrung gesammelt (und Erfolge verbucht) hat, als je jemand vor ihm. Ist ein solcher Katalog von Empfehlungen aber eher vage gehalten und/oder setzt er nicht direkt beim eigentlichen Sehverhalten an und/oder erscheinen die Empfehlungen als nicht ausreichend plausibel, so ist eine solche Methode aus meiner Sicht und Erfahrung eher nicht so gut zur Wiedererlangung vollscharfer Sicht geeignet.
Wenn Du also bei Deinen Spaziergängen bis heute zum Beispiel gestarrt haben solltest, so wäre das gemäß dieser Sichtweise und in Bezug auf die Bates'schen Erkenntnisse und Empfehlungen "eher unzweckmäßig". Aber: Nicht jegliches Bemühen um scharfe Sicht muss grundsätzlich oder unausweichlich von Starren begleitet sein.
Neben den beiden von dir genannten Übungen, mache ich noch zweimal täglich Extremakkomodation, umfahre zwei- bis viermal täglich das tibetanische Rad mit den Augen und versuche am PC und am Handy immer in einem Abstand zu sein, in dem ich gerade noch so lesen kann. Sind das genug Übungen oder sollte ich auch noch mit der Sehtafel "trainieren"?Probiere es einfach aus und schau, ob Du (unter Beachtung jener Regeln des "guten Sehens", die Du für Dich gelten lässt) Fortschritte erzielen kannst. Wenn ja, umso besser. Wenn nicht, so können auch daraus wichtige Erkenntnisse erwachsen.
Gutes Gelingen weiterhin.
Flo