ja, ich hab auch das Gefühl eigentlich ausreichend zu sehen. Gut, ich erkenne mir entgegenkommende Bekannte erst relativ spät. Aber das ist auch nicht so wichtig - die kennen mich ja.
Und - ja. Die 3-Punkte-Übung wird mir zum täglichen Begleiter. Grad ohne Brille bin ich immer wieder überrascht, wie die Augen auf einmal ganz von selbst scharf stellen. Dann sehe ich auf einmal Verkehrsschilder scharf - oder auch Details die ich eigentlich nicht sehen "dürfte".
Immer wieder ein "wow"-Effekt.
Das Zauberwort heisst wohl "akzeptieren" was man im Augenblick zu sehen in der Lage ist. Und nicht zwanghaft darauf konzentrieren, was mit Brille alles besser ist.
Wenn ich mich ins Auto setze und die vollkorrigierte (inzw. wohl überkorrigierte) Brille aufsetze, wunder ich mich, wie scharf die Welt um mich rum ist. und ich empfinde das nicht mal als überaus angenehm. Die Welt ohne Brille ist mir im Augenblick lieber. Mit Brille kommt mir das irgendwie "künstlich" vor.
Ich trage jetzt am PC auch wieder stur meine -3er Brille. Es geht. Nicht 100pro klar, aber irgendwie komm ich zurecht. Gestern blieb die andere Brille ganz in der Tasche. Nur abends zum fernsehen hab ich sie rausgeholt. Da müsste ich sonst viel zu nah vors Bild gehen.
Zum Spazieren steck ich inzwischen gar keine Brille mehr ein. Früher war sie immer griffbereit. Jetzt hab ich das Gefühl, ich brauche sie gar nicht mehr.
Irgendwie fühl ich mich "befreit".