Hallo zusammen
So jetzt wird mal wieder ein Bericht hier reingeschmissen
Es wird länger, aber es ist nicht langweilig (hoffentlich
hehe).
Ja, hehe, also durchgezogen hab' ich das ganze ja net od'r, he, hehehe, .... he.., he..
Ja ich verfolge mittlerweile andere Prinzipelchen. Ich versuche nun verschiedene Seharten auszuprobieren statt einfach Übungen zu machen. Auch interessiert mich mittlerweile die Bates-Methode viel mehr.
Also (grooosses "Also" für grooosses Ausholen): Früher (vor circa ein, zwei Wochen) habe ich so gut wie NICHTS wahrgenommen. Ich habe alles gesehen, aber ich nahm nichts wahr. Ich wusste nicht mal, wie mein eigener Garten aussieht. Ich war immer in Gedanken irgendwo und lebte kaum jemals im Moment. Meine Beobachtungsgabe war gleich null. Wenn ich mal versucht habe, bewusster zu sehen, konnte ich es mir einfach nicht angewöhnen und es war auch nie das Wirkliche. Denn das Wirkliche habe ich erst vor ein, zwei Wochen von einem Tag auf den anderen Erfahren. Inspiriert durch FoxRob habe ich versucht, von Detail zu Detail zu sehen. Und plötzlich sah ich alles ganz anders, von einer Sekunde zur andere. Es fühlt sich so an, als würde ich
alles auf einmal sehen. Ich weiss, FoxRob sagt, kurzsichtige Leute versuchen, alles auf einmal zu sehen aber man sollte dies nicht tun und stattwegen (gibt's dieses Wort?) von Detail zu Detail sehen. Aber es fühlte sich so natürlich und GUT an, dass ich es erstmals für gut bewertete. Ich sah plötzlich ALLES. Ich sah nicht eine Wiese mit ein paar Steinen drauf und einem Baum. Ich sah eine sattgrüne Wiese mit einzelnen längeren Halmen die sich mit einer bisschen helleren gelblicheren Farbe abhoben und Flecken und MUSTER auf der Wiese bildeten. Dazwischen Dunkelgraue Steine mit ein wenig dunkelgrünem Moos und einer rauen Oberfläche. Und die STRUKTUR, die die Blätter des Baumes gegen den himmelblauen Himmel bildeten nahm ich sehr bewusst und auf einen Blick wahr. Zum ersten mal sah ich unseren genialen Garten wirklich. In der Abendsonne sahen die verschiedenen Farben der Blätter im Herbst wunderschön aus. Früher sah ich jahrelang praktisch nichts. Ich nahm nicht mal wahr, wie sich Bäume von sattgrün über rot zu blattlos wandelten und dazwische Blüten trugen.
Ich sah von der Schönheit der Welt NICHTS. Es klingt vielleicht ein wenig superromantisch und sehr komisch aber so fühlt es sich nun mal an. Und ab diesem einen Tag ist meine Beobachtungsgabe sehr gestiegen (beziehungsweise sie ist überhaupt erst mal aufgetaucht, davor kannte ich so was noch nicht). Nun versuchte ich möglichst immer so zu sehen. Auch wenn ich es mal überhaupt nicht mache, beobachte ich trotzdem noch viel mehr und lebe mehr im Moment.
So fühlt es sich an, so zu sehen:
-Genial und schön
-Ich glaube, ich erinnere mich, als ich klein war, auch so gesehen zu habe, als ich noch scharf sah, als ich noch mehr im Moment lebte.
-Wenn es künstliche Beleuchtung hat, wird alles ein wenig dunkler (so was hab ich schon erwähnt, nur ist es jetzt intensiver und ich kann es sehr bewusst machen. Das dunkler werden kann aber auch nur Einbildung sein, also nicht zu sehr verwirrt sein, wenn es nicht dunkler wird.
-Farben werden satter.
-Alles wird irgendwie auf einen kurzen Blick gesehen.
-Ich werde damit automatisch viel achtsamer. Wenn ich laufe, sind meine Schultern, welche früher immer unbewusst angespannt waren, plötzlich entspannt. Man ist ganz entspannt und sehr zufrieden.
So mache ich es:
-Ich verharre nicht auf Details. Ich lasse den Blick schweifen und nehme alles irgendwie auf einmal wahr. Es bleibt mir auch im Gedächtnis, also: bewusst sehen. Es bleiben mir sehr wohl auch Details im Gedächtnis, aber ich sah sie nicht bewusst an, ausser sie interessierten mich.)
-Ich achte mich sehr auf STRUKTUREN. Die FORMEN der unterschiedlichen Dinge, die ich ansehe.
-Ich achte mich sehr auf FARBEN. Ich unterscheide die Farben der verschiedenen Dinge. Ich geniesse die Farben nun vielmehr, sie leuchten viel kräftiger und sind viel schöner. Ich bin sehr froh, endlich Farben bewusst wahrzunehmen.
-Ich achte mich sehr auf UNTERSCHIEDE, aber nicht wirklich bewusst. Ich erkenne die verschiedenen Strukturen. Wie runde Steine neben langen, dünnen Gräsern und dazu Efeu dazwischen. Das Unterschiede erkennen hängt auch stark mit dem erkenne von Farben, Formen und Strukturen zusammen.
-Ich sehe überall Muster und sehe darin andere Dinge (das erinnert mich auch sehr stark an die Kindheit, da habe ich das immer gemacht. Man weiss ja, Kinder haben Angst vor Nachttischlampen, weil ihre Form an Monster erinnert und solche Dinge.) Ich sehe nun auch überall Fledermäuse, Ungeheuer und Gesichter. Interessanterweise sind es meist lebendige Dinge.
-Ich habe mich davon inspiriert, dass FoxRob (ich glaube, es war er) gesagt hat, in die Nähe sehen schadet den Augen nicht. Man sieht in der Nähe einfach deshalb scharf, weil man richtig sieht. Ob ich daran glaube oder nicht weiss ich jetzt nicht. Jedenfalls habe ich begonnen in die Distanz zu sehen als sähe ich ein unscharfes Bild in der Nähe an (wenn ich ohne Brille sehe). Ich glaube, als ich das erste mal mit der neuen Methode sah, habe ich gerade diese Technik ausgeübt.
-Im Moment zu leben und achtsam zu sein hilft mir auch.
-Ich glaube, das periphere Sehen (soll heissen: auch das Sehen, was man nicht gerade anguckt, also "im Augenwinkel wahrnehmen", wie man so schön sagt) hilft auch mit. Achtet euch einfach auch mal ein wenig auf das periphere Sehen. Ich habe vor meinem plötzlichen anderem Sehen auch eine Übung gemacht, die "der grosse Schwung" heisst. Also ich habe auf meinen etwa 30 Zentimeter entfernten Daumen geschaut (Arm ausstrecken) und mich gedreht (von links nach rechts, von ober nach unten) und dabei wahrgenommen, mit peripherem Sehen - ich sah ja auf den Daumen - wie sich die Welt in die entgegengesetzte Richtung drehte. Danach schloss ich die Augen und visualisierte den grossen Schwung.
-Versteift euch nicht zu sehr darauf, auf was ihr euch achtet und auf was nicht, was ihr unbewusst macht und was nicht. Es muss auch nicht genau so sein wie ich es beschrieben habe, denn es zu beschreiben ist schwer. Es soll einfach entspannt, beobachtend und achtsam sein.
Ob die Methode die Augen verbessert weiss ich nicht, aber ich denke schon und es ist einfach auch sonst mega cool.
Ich bin nun am Lesen des Bates-Buches von 1920 (
https://www.iblindness.org/ebooks/perfe ... t-glasses/). Ich glaube nun eher mehr an die Bates-Methode des entspannten Sehens. Denn ich habe mal über meine unterkorrigierte Brille die Lochbrille getragen und sah alles haarscharf. Ich sah, so fühlte es sich zumindest an, alles so scharf es ging. Dabei fiel mir auf, dass sich die Augen total entspannten da ich mich natürlich überhaupt nicht anstrengen musste, um scharf zu sehen. Das hat mich noch mehr zu Bates inspiriert, wobei ich noch kaum Ahnung von Bates habe. Ich denke also, hat man eine vollkorrigierte Brille, könnte es Sinn machen, sie ab und zu zu tragen und zu schauen wie man dann sieht. Klar, man kann auch sagen die Augen müssen sich eben anstrengen um sich zu verbessern. Ich weiss einfach, dass sich meine Augen immer angestrengt haben und schlechter wurden. Und während ich das Buche lese mache ich auch die Augengymnastik von Zhdanov, also in die verschiedenen Richtungen schauen, siehe: (
https://www.youtube.com/watch?v=7J2xBne4uF8&t=599s). Ich habe keine Ahnung, ob es hilft, aber es schadet ja nicht und braucht wenig Zeit also mache ich es einfach. Und ich versuche, weiterhin zu beobachten und meine neue Art zu sehen zu benutzen und noch andere Arten zu erkunden.
Meldet euch gerne mit Fragen, Bemerkungen oder jedwederem! Ich kann diese Methode zu sehen auch Brillenträgern oder Kontaktlinsenbefeuchtern oder sonstigen Lesern die gar nicht die Absicht einer Augenverbesserung haben empfehlen. Es könnte aber sein, dass ihr euch eine schwächere Korrektur holen müsst
Sorry für den langen Bericht, doch wenn du bis hier liest, war es sicher spannend
*Pruust* *Weggröööl* *Kreisch vor lach*
Grusselchenleinchenlein
supamario
"Nur wenn man weiss, wie es ist, wenn es schlecht ist, weiss man, dass es gut ist."
supamario
Ich habe heute morgen zwei Geschenke geöffnet: Es waren meine Augen.