Sehverschlechterung mit geringerer Brillenstärke

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Sehverschlechterung mit geringerer Brillenstärke

Beitragvon Malve » 16.01.2009 08:34

Da ich ein etwas fauler Mensch bin, war mir das stundenweise Üben jeden Tag zuviel und ich habe kurzerhand nur die einfache Variante gemacht - eine neue Brille mit einer geringeren Korrektur.

Vor dem Experiment hatte ich eine vom Optiker gemessene Sehstärke von
R -1,25 -2,25 0°
L -3,75 -1,50 150°

Diese Brille hatte ich über vier Jahre getragen und die Sehstärke hat sich nicht verändert. Vor drei Monaten startete ich nun das Experiment, was passieren würde, wenn ich die Brillenstärke verringere (außer dass mir die Optiker sagen, das funktioniert nicht). So hatte ich nun drei Monate eine Brille mit folgenden Werten:
R -1,00 -1,50 180°
L -3,00 -1,00 180°

Am Anfang war es grausam nicht mehr scharf zu sehen, aber die Augen haben sich daran gewöhnt und nun fühle ich mich zwar nicht ganz scharf sehend, aber doch damit zurechtkommend. Mein Mann ist ein absolutes Adlerauge ohne Brille. Was der in der Entfernung sieht, da komme ich nicht ran, aber in der Wohnung und Stadt laufe ich nicht gegen Wände oder irgendwelche Laternen.

Gestern war ich nun zum Überprüfen beim Optiker. Die von ihm gemessenen Werte sind:
R -2,00 -2,00 5°
L -4,25 -1,25 150°

Ich war schockiert. Meine über vier Jahre konstanten Werte haben sich um jeweils ca. eine halbe Dioptrie verschlechtert!
Der Optiker meinte, das käme nicht mit der Brille, da dies nur ein Korrekturmittel sei und keine Arznei. Aber ich hatte die Augen davor nochmals checken lassen und da waren sie wie vor vier Jahren. Nun sind sie in drei Monaten so extrem schlechter geworden.

Ich habe nun keine Ahnung, was ich tun soll. Ob ich auf jeden Fall schnell meine erste Brille wieder aufziehe, damit nicht noch mehr Verschlechterung auftritt?

Woher kann so eine Verschlechterung so plötzlich kommen? Ist eine schwächere Brille nicht auch schon Augentraining? Oder geht ohne das dazugehörige tägliche Üben nichts? Kann es sein, dass die Augen einfach etwas träge geworden sind, weil sie mit der schwächeren Brille sowieso nicht alles scharf stellen konnten?

Würde mich über Antworten freuen, auch Begründungen, warum ich etwas falsch gemacht habe und was ich besser machen kann. Danke!
Malve
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Beitragvon Hizon » 16.01.2009 14:51

Hallo Malve,

so eine Verschlechterung in drei Monaten ist natürlich unschön, aber für mich auch plausibel, so wie du es beschreibst.

Malve hat geschrieben: Am Anfang war es grausam nicht mehr scharf zu sehen, aber die Augen haben sich daran gewöhnt und nun fühle ich mich zwar nicht ganz scharf sehend, aber doch damit zurechtkommend


In wie weit haben sich du und deine Augen denn daran gewöhnt? Ist es ein Zustand, in dem du wirklich völlig entpannt ins Unscharfe sehen kannst?

Für mich hört es sich so an, als würdest du versuchen (möglicherweise auch unbewusst), so scharf oder ähnlich scharf zu sehen wie mit der alten Brille und deine Augen dabei verkrampfst.

Wenn es wirklich grausam für dich war, die alte Sehschärfe nicht mehr zu haben, kann es gut sein, dass dein Unterbewusstsein alles daran gesetzt hat, auf "Teufel komm raus" eben diese alte wieder Sehschärfe zu erreichen und das schaffen die Augen eben einfach nicht, also ist die Folge eine totale Überlastung.

Wenn das zu einem Dauerzustand wird, kann es durchaus sein, dass sich die Augen verschlechtern.

--Ist eine schwächere Brille nicht auch schon Augentraining? Oder geht ohne das dazugehörige tägliche Üben nichts?

--> Doch, eine schwächere Brille ist in einem gewissen Maß auch schon Augentraining. Wenn du aber noch mehr Übungen machst ist der Ertrag natürlich auch größer. Es hängt also alles vom Maß ab. Wenn du nur regelmäßig deine Gläser unterkorrigieren lassen willst, kannst du das natürlich auch tun.

--Kann es sein, dass die Augen einfach etwas träge geworden sind, weil sie mit der schwächeren Brille sowieso nicht alles scharf stellen konnten?

--> Im Normalfall werden die Augen dann nicht träge, sondern zum Arbeiten angeregt, sie versuchen in einem gewissen Maße, den Fehler auszugleichen. Was dein Fall ja deutlich belegt.


Ich würde dir raten, an die Verspannungen in deinen Augen zu gehen, Palmieren ist z.B. eine sehr schöne Übung dafür.

Du solltest auch im Alltag versuchen, deinen Augen so viel Entspannung wie möglich zu geben.

Außerdem weisen kurzsichtige Augen immer einen Energiemangel auf, der sich durch den Drang, alles wieder scharf sehen zu wollen, noch wesentlich verschlimmert.

Die Prana-Übung von Angart ist z.B. gut geeignet, um den Augen den nötigen "Saft" zu geben, damit sie den "Anforderungen" gerecht werden.

Du wirst sehen, wie gut das deinen Augen tut. Wenn du das beherzigst, solltest du keine Probleme mit dem Tragen einer unterkorrigierten Brille haben.


Grüße,

Hizon
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Beitragvon sven » 16.01.2009 15:12

Hizon hat geschrieben:Für mich hört es sich so an, als würdest du versuchen (möglicherweise auch unbewusst), so scharf oder ähnlich scharf zu sehen wie mit der alten Brille und deine Augen dabei verkrampfst.

Wenn es wirklich grausam für dich war, die alte Sehschärfe nicht mehr zu haben, kann es gut sein, dass dein Unterbewusstsein alles daran gesetzt hat, auf "Teufel komm raus" eben diese alte wieder Sehschärfe zu erreichen und das schaffen die Augen eben einfach nicht, also ist die Folge eine totale Überlastung.

Wenn das zu einem Dauerzustand wird, kann es durchaus sein, dass sich die Augen verschlechtern.

Das ist nicht meine Erfahrung. Meine Erfahrung ist, das jede Belastung die Augen verbessert.
Schoene Gruesse

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Beitragvon William » 16.01.2009 18:05

@ Malve

Lass Dir die Augen an anderer Stelle, sprich bei einem anderen Optiker oder Augenarzt nochmals messen !

Ich halte Deine Schilderung für absolut unmöglich, es sei denn Du hättest progrediente Myopie und das hätte sich schon in der Kindheit gezeigt.

Eine solche Verschlechterung halte ich für absolut ausgeschlossen, da wir hier in diesem Forum schon alle 1000 Dioptrien hätten !!

Gruss William :lol: :lol: :roll: :roll:
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Beitragvon Martin/T. » 17.01.2009 11:00

William hat geschrieben:@ Malve

Lass Dir die Augen an anderer Stelle, sprich bei einem anderen Optiker oder Augenarzt nochmals messen !

Ich halte Deine Schilderung für absolut unmöglich, es sei denn Du hättest progrediente Myopie und das hätte sich schon in der Kindheit gezeigt.


Ich würde auch dazu Mut machen. Allerdings erst nach einer gewissen Pause, wo Du innerlich zur Ruhe kommst, denn, du musst wissen, diese ganzen Messungen beim Optiker/AA sind Momentaufnahmen. Du guckst durchs Retinoskop, und Deine Augen sind verkrampft, und schon ist der erste Eindruck beim AA geformt. Der sich meistens beim subjektiven Tests mit den Zahlenreihen bestätigt. Bzw., beim Optiker sitzt Du gleich auf dem Stuhl und kriegst diese Zahlenreihen, und der Optiker misst überhaupt nicht Deine Refraktion (das, was die Werte eigentlich angeben), sondern nur bei welcher Refraktion Du subjektiv sagst, bis hierhin ist es klar und danach wird's schlechter. :shock:

Aber diese ganzen Zahlenreihen, die da verwendet werden, das ist die typische Sehtestsituation, und die hat's in sich. Ich hab mir das anhand verschiedener eigener Erfahrungen (auch z.B. beim Nahpunkt, wo Werte rauskamen, die so viel schwächer waren als meine Naturerfahrungen) klargemacht. Es sind Bilder, die den Augen von ihrer Struktur her (wenig periphere Klarheit, kein räumliches Sehen zur Unterstützung, auch sonst nichts, was an Alltag erinnert) kaum Anregung für das Auge bieten, - bzw. strenggenommen für das Gehirn bieten, im Auge ... - das "angestrengte Sehen" (visual strain [edit: sic, ich meine "mental strain", s. Svens Reaktion unten], der laut Bates zur momentweisen Fehlrefraktion führt, die dann bei Fehlsichtigen chronifiziert) abzustellen und entkrampft zu fokussieren. Sie können einem "etablierten Normalsichtigen" nichts anhaben, aber sehr wohl einem, der sich einen gewissen Akkomodationsraum erst (zurück) erobert. Du siehst in einem höheren Akkomodationszustand besser als bei völliger Entspannung. [edit: ist soweit körperlich bedingt, durch deine Fehlsichtigkeits-Vorgeschichte] Und dein Auge stellt sich auf diese Zustände höheren Muskeltonus unbewusst ein [edit: hier spielt der "mental strain" eine Rolle] , gewissermaßen als Rückfalloption, weil es mit den entspannteren Zuständen seine Schwierigkeiten hat. D.h. aber nicht notgedrungen, dass diese lockereren Akkomodationsstufen nicht vorhanden wären.

:wink:

Aber das sind nur meine Erklärungsversuche. In jedem Fall sind Sehtests allesamt Momentaufnahmen. Mach also am besten noch einmal genau Deine eigenen Beobachtungen. Wenn diese Verschlechterung tatsächlich wahr ist/wäre ...

malve hat geschrieben:[...]
R -1,25 -2,25 0°
L -3,75 -1,50 150°
[...]
R -2,00 -2,00 5°
L -4,25 -1,25 150°


..., dann müsstest Du das selbst im Alltag recht klar nachvollziehen können. Der Raum zwischen 80 und 50 cm rechts, bzw. links um 25 cm herum müsste dir "verloren gegangen" sein. D.h., da müssten Entfernungen sein, wo du vorher recht sicher ohne Brille scharf gesehen hast, jetzt aber nur noch mit Mühe und momentweise. Besonders auf deinem besseren Auge, das sich stärker verschlechtert haben soll, müsstest du das deutlich anhand Lesen am Monitor verifizieren können. Bzw. MIT deiner unterkorrigierten Brille auf rechts müsstest Du in der Landschaft mit den alten Werten mehr oder weniger alles sehen, mit den neuen aber alles schon recht stark verschleiert. Was zutrifft müsstest Du in einem einzigen Augenblick feststellen können, indem Du mal zum Test dein linkes Glas vor's rechte Auge hältst.

Und wenn Du es schaffst, am Monitor wieder genau so klar zu lesen wie vorher, dann ab zur Überprüfung.

:käffela:
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Kleine Selbstkorrektur

Beitragvon Martin/T. » 17.01.2009 11:31

Ach Fehler,

ich sehe gerade, die Sache mit dem Selbstüberprüfen ist ein bisschen komplizierter, als ich gedacht hatte, weil Dein Astigmatismus für sich wohl ein auf Anhieb scharfes Sehen ohne Brille am Monitor sowieso nicht zulässt.

Dann solltest vielleicht mit auf den zweiten Test (mit der unterkorrigierten Brille in der Ferne) oder mit der vollkorrigierten Brille (die ja jetzt laut Test zu schwach ist) und vorgesetzter 1dpt.-Lesebrille am Monitor testen.

Das kriegt man schon raus. :wink:
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Beitragvon sven » 17.01.2009 12:09

Martin hat geschrieben:das "angestrengte Sehen" (visual strain, der laut Bates zur momentweisen Fehlrefraktion führt, die dann bei Fehlsichtigen chronifiziert)



Davon redet Bates eigentlich nicht. Er redet von "mental Strain" = geistige Anstrengung als Ursache der Fehlsichtigkeit.
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Beitragvon Martin/T. » 17.01.2009 13:13

sven hat geschrieben:
Martin hat geschrieben:das "angestrengte Sehen" (visual strain, der laut Bates zur momentweisen Fehlrefraktion führt, die dann bei Fehlsichtigen chronifiziert)



Davon redet Bates eigentlich nicht. Er redet von "mental Strain" = geistige Anstrengung als Ursache der Fehlsichtigkeit.


Stimmt, "mental strain", mein Fehler. Aber genau das habe ich gemeint.

Denn hier kann man sehr gut nachvollziehen, woher geistige Anstrengung kommt. Als sie mir auf mein Drängen hin zur Nahpunktkontrolle mal -8 Dioptrien vorgesetzt haben (was in natura eigentlich noch ganz vernünftig klappt, Lesen auf 12,5 cm Abstand), habe ich die richtige Einstellung einfach nicht gefunden, ganz einfach weil sie Situation so wirklichkeitsfremd war, dass ich es nicht aus meinem Kopf herausbekam, dass ich die Einstellung BEWUSST suchen muss. Was auf der Stelle "mental strain" ergibt. Genau wie das erste Sehen auf völlig unbekannte Objekte.

Ich sehe hier denkbare Parallelen zu Malves Rückfall.

:wink:
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Beitragvon sven » 17.01.2009 15:38

Eigentlich ist mein Gefuehl nicht, dass es schlechter wird wenn man sich etwas genau ansieht, sondern eher umgekehrt.

Ich denke Malve, es kann sein, dass dieses nur wieder eine andere Messung ist. Viele Leute haben so etwas schon gehabt. Sie gehen zu 2 verschiedenen Optikern, oder Aerzten und bekommen 2 verschiedene Ergebnisse.
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Beitragvon Hizon » 18.01.2009 13:39

sven hat geschrieben: Das ist nicht meine Erfahrung. Meine Erfahrung ist, das jede Belastung die Augen verbessert.


Wie konntest du dann jemals kurzsichtig werden?
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Beitragvon sven » 18.01.2009 20:10

Hizon hat geschrieben:
sven hat geschrieben: Das ist nicht meine Erfahrung. Meine Erfahrung ist, das jede Belastung die Augen verbessert.


Wie konntest du dann jemals kurzsichtig werden?


Ich hab meine Augen nie belastet. Ich habe immer getan, was man mir gesagt hat. Ich habe immer die Brille getragen die vermessen wurde, ausser bei neuen Brillen hatte ich nie Kopfschmerzen von Computerarbeit.
Was willst du wissen ?
Wie es vor mehr als 30 Jahren war als mir ein uebereifriger Augenarzt unbedingt eine Brille verpasst hat ? Wir hatte keine Computerspiele, Fernsehen war oede, da kaum vorhanden und ich war immer draussen. Trotzdem hab ich so ein Ding bekommen, mit der Auflage es immer zu tragen, was ich auch brav immer getan habe. Ich kann dir nicht sagen wie es kam.

Ich kann dir aber sagen was ich nie versucht habe. Ich habe nie versucht Sachen zu erkennen, wo ich der Meinung war das kann ich sowieso nicht sehen. Ich habe mir nie Sachen genauer angesehen, die ich nicht in einer Sekunde erfassen konnte.

Woher es kommt, kann ich dir erst sagen wenn ich es ueberwunden habe. Meine Vermutung bis jetzt ist, es ist eine Art Sehfaulheit, da besseres Sehen auf jeden Fall mehr Energie schluckt. Es braucht mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit und mehr Sauerstoff.
Ich weiss, das Sehen in meinem Leben vor dem AT keinen grossen Stellenwert hatte und ich eigentlich keinen Gedanken daran verschwendet habe.
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Beitragvon Kroko » 18.01.2009 23:07

Irgendwo war neulich schon mal die Diskussion um "draußen". Auch in Verbindung mit einem Link, in dem die Bedeutung von Outdoor-Sport betont wurde.
Fazit: Kinder, die viel draußen spielen, werden seltener kurzsichtig.

Schlüssig finde ich das schon. Wer immer in maximal drei Metern Entfernung eine Wand stehen hat, kann keine gute Fernsicht entwickeln.

Allerdings war mein Großvater ebenfalls extrem kurzsichtig, obwohl er auf dem Land aufwuchs und in seiner Jugend mit Sicherheit nicht fernsah.

Es muss also noch andere Faktoren geben.

LG
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Beitragvon NinaBerger » 19.01.2009 09:08

Ich will hier mal meine provokante Arbeitsthese zur Kurzsichtigkeit äußern.

Bekannt ist, dass bei viel geistiger Arbeit, Lesen und unter der Bevölkerung mit höherer Schulbildung der Anteil der Kurzsichtigen erhöht ist. Es scheint auch eine genetische Komponente zu geben. Ich glaube, das auslösende Agens ist, dass man ZU VIEL sieht (im Sinne von versteht, erkennt) und so angefeindet wird. Um den sozialen Frieden zu halten und sich anzupassen, "opfert" sich sozusagen das Auge und verzichtet auf einen Teil der Sehschärfe. Das passt auch zur chinesischen Medizin: Die Leber (der Lebermeridian) öffnet sich in den Augen. Die Leber und das dazugehörige Partnerorgan, die Gallenblase, sind für Strategie und Planung zuständig, zu ihnen gehört die aufstrebende Energie des Frühlings, das "junge Yang", was dazu neigt, nach oben zu steigen und zu expandieren. Die Leber ist verantwortlich für den geschmeidigen Qi-Fluss, eine der Hauptpathologien ist die Stagnation dieses Qi-Flusses. Und wer kennt das nicht, dass einem gerade in dem Alter, in dem die Kurzsichtigkeit auffällt, die eigenen Grenzen so bewusst gemacht werden und die Gesellschaft immer mehr einfordert und so wenig Freiraum lässt? Diese Erkenntnis tut weniger weh, wenn man den Raum, den man erobern möchte, nicht mehr sieht. In diesem Moment stagniert das Leber-Qi, meist längerfristig und wiederholt, und die Ernährung des AUges verschlechtert sich.

Noch ist das eine These. Ich arbeite daran, wie es sich auswirkt, wenn man Mut entwickelt, diesen Raum zu erobern und zu betreten.

Was haltet ihr davon?

LIebe Grüße
Nina
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Beitragvon Kroko » 19.01.2009 10:42

Ja, ich denke schon, dass es in Richtung innerem Abschalten gehen könnte. Quasi als Selbstschutz.
Sowohl bei Hochbegabten, als auch bei ADHSlern geht es häufig darum, dass zu viele Reize aufgenommen und verarbeitet werden. Wen wundert es, wenn da irgendwelche Antennen abgeschaltet werden, um den Overflow zu verhindern.

In chinesischer Medizin bin ich nicht so bewandert, kommt vielleicht noch.
Aber ich stieß kürzlich im Zusammenhang mit der Leber auch auf die wichtige Entgiftungsfunktion des Körpers und ihre Bedeutung im sprichwörtlichen, emotionalen Sinn (Sitz der Lebenssäfte und des Temperaments, Zorn):
„Etwas frei oder frisch von der Leber weg sagen“
"beleidigte Leberwurst, gekränkte Leberwurst"
„Eine Laus über die Leber gelaufen"

Ein blockierter Lebermeridian (das ist jetzt kinesiologische Sicht) ist auch für allerlei Wehwehchen verantwortlich.

Auf einer Seite üer alte Heilmittel fand ich diese Zusammenfassung:
Die Leber sorgt für die Blutversorgung des aktiven Bewegungsapparates (Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke). Sie verteilt QI und Blut in alle Teile des Körpers. Sie hat eine zentrale Bedeutung im Verdauungsapparat. Das Blut, das die Nährstoffe von den Verdauungsorganen aufnimmt, gelangt zuerst zur Leber, wo es entgiftet wird. Die Leber hat ungefähr 360 bekannte Funktionen.
Sie baut unter anderem Eiweiß und Fett ab, stellt Enzyme her und bildet die Gallenflüssigkeit bzw. Gallensäure, scheidet Gifte aus, wirkt bei der Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels mit, speichert Glykogen und wandelt es bei Bedarf in Glukose um.
Chinesische Schriften bezeichnen den Funktionskreis Leber als „Oberbefehlshaber“ oder „Armeegeneral“, der die Instanz für Antrieb und Dynamik ist und der für die Fähigkeit steht, Pläne zu machen.
Er öffnet die Augen und manifestiert sich in den Nägeln. Der Lebermeridian wirkt auf die Funktionen des Nervensystems.
Die dem Leber-Meridian zugeordneten Emotionen sind Frustration, Depressionen, Ängste.
Harmonischer Fluss zeigt sich in einem Gefühl von Entspannung, von Lösung, Fließen, Harmonie und dem Willen der/die zu sein, der/die man wirklich ist.


Passt also schon alles irgendwie zusammen.

LG
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Beitragvon sven » 19.01.2009 10:58

@Nina:
Das ist nicht meine Beobachtung. Ich sehe nicht zu viel sondern zu wenig. Ich kann mich schlecht an Dinge visuell erinnern, wobei das immer besser wird und Dinge wahrnehmen ist anstrengend fuer mich (Wird auch immer besser).

Ich glaube eher, dass der geistigen Ausbildung der Koerper geopfert wird. Es werden ja nicht nur die Augen schlechter bei Akademikern.

Lass mal einen Akademiker einen Baum faellen ?
Oder etwas schweres tragen ?

Die Zeit die du mit geistiger Arbeit verbringst ist fuer den Rest des Koerpers verlohren.

Und das Lesen ist keine grosse Detailarbeit fuer die Augen, man kann ja immer naeher rangehen, das Buch laeuft einem ja nicht weg.
Schoene Gruesse

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