Sehverschlechterung mit geringerer Brillenstärke

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Beitragvon Kroko » 19.01.2009 11:41

Klar, jeder bildet seinen Körper individuell nach eigenen Schwerpunkten aus. Irgendwas bleibt dabei auf der Strecke.

Ich bin der absolute visuelle Lerntyp. Irgendjemand hat es mal als fotografisches Gedächtnis bezeichnet.
Mein Sohn hatte lange Zeit durch eine unerkannte Winkelfehlsichtigkeit Probleme mit der visuellen Wahrnehmung. Dafür hat er aber im Bereich visuelles Gedächtnis und Vorstellungsvermögen IQ-Werte von 127. Als wenn das Gehirn da versucht hätte, was auszugleichen.

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Beitragvon NinaBerger » 19.01.2009 13:02

@sven
Ich würde das so pauschal nicht sagen. Ich kenne AKedemiker, die viel draußen unterwegs sind, zu Fuß, per Rad, per Kajak. Da wird schon mal ein Baum aus dem Fluss geräumt oder das Kajak drübergetragen. Ich kenne auch vergleichsweise viele AKademiker, die ein (oder mehrere) Instrument(e) spielen. Das ist auch mit körperlicher Arbeit verbunden (allein die Stellung, um das Instrument zu halten, kann schon anstrengend sein, wie bei Querflöte (Armhaltung) oder Sitar (Fußhaltung, Sitzweise). Und es erfordert eine sehr hohe Koordinationsfähigkeit und Feinmotorik, und man nimmt gleichzeitig über alle Kanäle (Auge, Ohr, Körpersprache) auf, was die Mitmusiker machen. Beim Lesen ist das unterschiedlich. Es gibt anstrengende Texte. Aber es kann auch so dahinplätschern.

Da ich keinen Fernseher habe, frage ich mal diejenigen, die einen haben: Wie beeinflusst Fernsehen eure Sehfähigkeit? Gibt es überhaupt einen Einfluss? Bringt Hintergrundbeleuchtung irgendwas? Ist es mit Bildschirmarbeit vergleichbar?

Bin gespannt, von euch zu lesen,

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Beitragvon Kroko » 19.01.2009 13:33

@Nina,

meinst du, man nimmt wirklich Veränderungen durch Fernsehen wahr?
Das ist ja ein schleichender Prozess, in dem man mitten drin sitzt. Vergleiche zu früheren Situationen fällt da schwer. Da braucht es schon Ereignisse in größerem Abstand, wo man genau weiß, wie es beim letzten Mal war.

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Beitragvon sven » 19.01.2009 13:46

Ich will ja nicht sagen, dass es nicht auch fitte Akademiker gibt. Ich bin ja auch Akademiker.

Aber hast du schonmal die Hand von einem Handwerker gedrueckt ? Die ist wie ein Schraubstock.

In meinem Mallorca Urlaub bin ich 6-7 h Fahrrad gefahren. Ich habe koerperlich dermassen Kraft und Energie aufgebaut.

Bei rein geistiger Arbeit wird der Koerper halt nicht benutzt. Du hast doch bestimmt schonmal einen Roman gelesen und die Welt um dich rum kaum noch wahrgenommen. Das meine ich. Wo sind da die Augen ?

Es ist aber nicht nur das Lesen. Wenn ich volle Pulle Sport mache sehe ich von der Landschaft auch nix mehr, weil ich mit dem Ueberleben beschaeftigt bin. Fuer das Sehen brauche ich ueberschuessige geistige Energie.
Schoene Gruesse

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Beitragvon Hizon » 19.01.2009 13:46

@ Sven : Ich meine damit einfach die Überlegung, wie du, wenn jede Belastung die Augen verbessert, überhaupt von der scharfen Sicht in richtung Kurzsichtigkeit kommen konntest. Ja, nicht belastet, aber lies weiter...

Wenn man als Kind immer draußen ist und draußen spielt, werden doch die Augen gerade dann in einer Art belastet, wie es von Mutter Natur vorgesehen ist. Man muss beim Laufen über Stock und Stein ständig aufpassen wo man hintritt, ständig verschiebt sich der Blick lebendig und wechselt zwischen nah und fern, mal fängt man einen Ball und muss dessen Flugbahn verfolgen...

Genau diese spielerischen Dinge sind es doch, die uns in unseren Fähigkeiten trainieren und unsere Anlagen wecken, so wie es bei anderen Tieren auch ist.

Wenn du jetzt aber sagst, dass die Sehverschlechterung genau in dieser Zeit von scharf auf unscharf stattgefunden hat und die Augen "zu wenig" oder "falsch" belastet wurden, dann widerspricht sich deine These in dieser Hinsicht meiner Meinung nach.

An "zu wenig Belastung" kann es doch dann nicht liegen, wenn man seine Augen auf die natürlichste aller Art und Weisen gebraucht.


Ich will dir ja gar nicht auf den Schlips treten, aber vielleicht solltest du das mit der dauerhaften Belastung noch mal überdenken.
Ruhe ist genau so wichtig wie aktiv sein.

Und ein Adler verschwendet sicher nicht mehr Gedanken an das Sehen als ein Kurzsichtiger.


Grüße,

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Beitragvon sven » 19.01.2009 14:01

Aber ein Adler ist ein Jaeger und wenn du dir Naturvoelker anschaust die Jaeger sind, dann sehen die auch wie Adler.

Ich kann dir nicht mehr genau sagen was vor mehr als 30 Jahren passiert ist und wie genau. Es ist einfach zu lang her. Vielleicht hatte ich einfach einen schlechten Tag beim Augenarzt und habe mich dann durch das tragen der Brille immer weiter verschlechter. Wer weiss das schon nach so langer Zeit.

Es spielt auch keine Rolle mehr. Es ist so wie es ist. Ich habe waehrend meiner Brillenkarriere meine Augen niemals isrgendwie and die Grenzen gefuehrt und sie wurden immer schlechter.

Seid ich sie immer wieder an die Grenzen fuehre und belaste werden sie immer besser. Warum sollte ich also damit aufhoeren ?

ps: Wenn ich beim Rennen jagen wuerde, dann wuerde ich meine Augen auch mehr benutzen ohne drueber nachzudenken.
Schoene Gruesse

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Gesunde Augen sind kein Pflegefall

Beitragvon Martin/T. » 19.01.2009 16:23

sven hat geschrieben:Aber ein Adler ist ein Jaeger und wenn du dir Naturvoelker anschaust die Jaeger sind, dann sehen die auch wie Adler.

Ich kann dir nicht mehr genau sagen was vor mehr als 30 Jahren passiert ist und wie genau. Es ist einfach zu lang her. Vielleicht hatte ich einfach einen schlechten Tag beim Augenarzt und habe mich dann durch das tragen der Brille immer weiter verschlechter. Wer weiss das schon nach so langer Zeit.

Es spielt auch keine Rolle mehr. Es ist so wie es ist. Ich habe waehrend meiner Brillenkarriere meine Augen niemals isrgendwie and die Grenzen gefuehrt und sie wurden immer schlechter.

Seid ich sie immer wieder an die Grenzen fuehre und belaste werden sie immer besser. Warum sollte ich also damit aufhoeren ?

ps: Wenn ich beim Rennen jagen wuerde, dann wuerde ich meine Augen auch mehr benutzen ohne drueber nachzudenken.


[Kursiv durch mich]

Sven, mir gefällt vieles an Deinem Ansatz, aber an einer - zentralen - Stelle habe ich doch so meine Probleme. Ich benenne Dir diese Bedenken mal ohne viel Diplomatie (und hoffe, DU gehörst nicht zu denen, die so was gleich als Polemik auffassen und hochgehen):

Ein schlechter Tag beim Augenarzt. Ich les das immer wieder hier im Forum oder auch bei Leo Angart - Schwankungen von bis zu 2 Dioptrien an einem Tag (zwischen morgens und abends) werden nachgesagt, wobei überhaupt 2 dpt Kurzsichtigkeit noch als "gering" mit Wirkung von "allenfalls leichtem Detailverlust ganz in der Ferne" (o.ä.) geschildert werden.

Also, ich will dazu mal sagen: Ich bin vielleicht verwöhnt, aber genau das ist ja meine These: Einigermaßen Normalsichtige HABEN KEINE SCHWANKUNGEN von 2 Dioptrien. Sei es über den Tag oder zwischen den Tagen. Und wenn ich auch nur einmal zwei Sekungen lang hintereinander "zufällig" bei -2 oder mehr angelangt wäre in den letzten Jahren, ich kann dir versichern, ich wüsste das heute noch. Ehrlich gesagt, ich fühle schon mit meiner Übungsbrille (+1dpt.) auf der Nase im Fernblick mich jämmerlich umwölkt. Von daher sage ich, ich KENNE keine schlechten Tage (oder Abende), an denen ich minuten- oder gar stundenlang mehr als eine Dioptrie (links) oder eine halbe rechts kurzsichtig bin. Nur momentweise Schwankungen, bei Fehlakkomodation infolge "mental strain". Oder bei physischen Reizen, wie z.B. Wind & Kälte.

Ich meine, um das noch anzufügen, das könnte schon ein Unterschied sein zu den deutlicher Fehlsichtigen, - eben WEIL Ametropie "ein Krampf" ist und nicht nur abweichende Biometrie. Auf meinem Übungsauge habe ich auch im Zusammenhang mit den "rödelnden Muskeln" häufige Momentschwankungen, und dann auch gute oder schlechte Tage. Aber all das betrifft den Raum (Akkomodationsraum), in dem ich übe. Kein schlechter Tag bringt mich unter meinen "augenärztlich etablierten" Fernpunkt.

Ich bin jetzt einfach mal so frei, mit diesem Glück zu "protzen".

:!:

Noch ein anderes, weil's auch schon mehrfach vorkam:

Sven hat geschrieben:Ich kann dir aber sagen was ich nie versucht habe. Ich habe nie versucht Sachen zu erkennen, wo ich der Meinung war das kann ich sowieso nicht sehen. Ich habe mir nie Sachen genauer angesehen, die ich nicht in einer Sekunde erfassen konnte.


[am: So 18. Jan 2009 20:10]

Auch das ist völlig normal. Bates selber hat es so geschildert. Der Natureinwohner, über dessen gute Augen der Europäer sich gewundert hat, stellte seine Augen auf die Ferne ein, und sah dann den Hirsch und auch noch in welche Richtung er zog (etwas, was der zivilisierte Begleiter im Fernglas nur mit Mühe sah).

Die Schilderung erweckt nicht den Eindruck, als hätte er dafür mehr als eine Sekunde gebraucht.

:arrow: Sven, ich will Dir weder Deine Übungsmethodik gewiss nicht schlecht reden und auch nicht bezweifeln, dass bewusstes Sehen und das Zusammenbringen von Phantasie mit Sinneseindruck eine gute Gewohnheit ist. Aber Bates hat klar geschrieben: das normale, gesunde Auge sieht (in der Ferne) scharf, wenn es ohne alle Anstrengung ist. Das Bild ist da, und wenn entscheidende Details zu klein sind, dann starrt es nicht länger als eine Sekunde auf dasselbe Objekt, sondern versucht, mehr Daten von anderswoher zu bekommen, um das Nicht-Ganz-Erkannte (mental! nicht visuell) zu interpolieren. Eine Sekunde reicht (in wachem Zustand) völlig aus, um sich mentale Blockaden, vorgefasste Vorstellungen von dem, was da vor Augen ist, abzuschütteln und von da ab klar zu sehen. Denn wenn du Jäger bist, steckst du sowieso laufend in Bewegungsabläufen, die du selten für mehr als eine Sekunde unterbrechen kannst.

Man kann sich die Augen reiben, "ausschütteln", besser einstellen, wenn sie trocken, verspannt, geblendet, halt irgendwie momentweise physisch gehandicappt sind. Man geht vielleicht näher heran oder verändert die Perspektive. Wenn man aber all das nicht kann, ist für den gesunden, guttrainierten Normalsichtigen die visuelle Herausforderung beendet; und es beginnt die rein detektivische. Du kannst dir dann Gedanken machen über das was du siehst, aber damit veränderst sich nicht mehr der Sinneseindruck, sondern Wissen, Orientierung und das Bildgedächtnis.

Anscheinend ist das bei Dir anders. (bei mir auch, nämlich links in der Fernsicht; gelegentlich an schlechten Tag auch rechts in unterschiedl. Entfernungen, entspr. meinem Astigmatismus) Und deswegen erlaube ich mir zu folgern, dass Deine Beobachtungen über das Sehen von Körper und Geist zwar absolut profund sind, aber dennoch zutiefst von der körperlichen Bedingung beeinflust sind, unter der du deine Erfahrung gesammelt hast. Das Ziel, an dem du arbeitest, bedeutet aber das Ende dieser Bedingung, und damit auch das Ende eines Teils Deiner Erfahrungen. Andere Teilnehmer streben diesen veränderten Erfahrungsschatz auf anderen Wegen an und fühlen sich deshalb von deinen Beschreibungen zurückgezogen.

:autsch:

Um zu entscheiden, welcher Weg erfolgversprechender ist, fehlen mir jedenfalls alle Voraussetzungen. Ich bin nur froh, dass es bei mir ohne tieferen Einstieg zu gelingen scheint.

Solange Ihr alle Fortschritte macht, wünsche ich Euch das Beste auf Eurem jeweiligen Weg. Selbst wenn die Logik nicht verstehen kann, wie wir von derselben Sache reden. :wink:
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Beitragvon Hizon » 20.01.2009 13:25

NinaBerger hat geschrieben:Und wer kennt das nicht, dass einem gerade in dem Alter, in dem die Kurzsichtigkeit auffällt, die eigenen Grenzen so bewusst gemacht werden und die Gesellschaft immer mehr einfordert und so wenig Freiraum lässt? Diese Erkenntnis tut weniger weh, wenn man den Raum, den man erobern möchte, nicht mehr sieht. In diesem Moment stagniert das Leber-Qi, meist längerfristig und wiederholt, und die Ernährung des AUges verschlechtert sich.

Noch ist das eine These. Ich arbeite daran, wie es sich auswirkt, wenn man Mut entwickelt, diesen Raum zu erobern und zu betreten.



Diesen Teil finde ich wirklich gut und ich finde, das trifft den Nagel so ziemlich auf den Kopf.

Dazu ist mir noch eine Passage eingefallen, die ich letztens gelesen habe. Darin zitiert Nicole aus John Selbys Buch "Kurzsichtig"


:arrow: "Natürlicherweise versuchen wir, Schmerz zu vermeiden und Lustgefühle zu suchen. In bezug auf unsere Emotionen ist es jedoch wichtig, dass wir über dieses Vermeidungsverhalten hinauswachsen. Wir sollten alle zwölf verschiedenen Gefühlszustände durchleben, um in jeder Situation die volle Bandbreite unserer gefühlsmäßigen Reaktionsmöglichkeiten zur Verfügung zu haben.
Zum Beispiel gibt es für uns alle Situationen, die natürlicherweise Traurigkeit, Wut, Schmerz oder Angst erwecken. Diese Gefühle zu blockieren bedeutet, den Kontakt mit der Aussenwelt zu verlieren.
Interessanterweise scheinen Kinder genau das zu tun, wenn sie Kurzsichtigkeit entwickeln. Sie vermeiden Schmerz und Angst, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit. Was dort draussen in der Welt geschieht, ist "zuviel" für sie, und die dabei erlebten, bedrohlichen Gefühle sind zu überwältigend oder zu lang anhaltend.
Wenn solche Vermeidungsmuster jedoch chronisch werden, dann verwandeln sich unsere Schutzmechanismen in unsere Feinde, die uns in einer begrenzten Welt gefangenhalten, noch lange nachdem die Traumata, welche ursprünglich der Grund für die Blockierungen waren, bereits vergangen sind.

Wenn ein Energieungleichgewicht im Körper durch fast automatische ablaufende Gedankenmuster und emotionale Gewohnheiten erzeugt wird, dann besteht der einzige Weg, aus diesem unheilvollen Kreis auszubrechen, darin, sich dessen, was da in uns vorgeht, bewusst zu werden, um so mit der Kraft des Bewusstseins diesen Kreislauf aufzuheben."



Und :arrow: "Bei ihm [John Selby] war es so, dass innerhalb von 3 Wochen ziemlich viel in seinem Leben schiefging und er einen Zusammenbrch erlitt. Drei Tage und drei Nächte schrie und haderte er zu Hause mit seinem Schicksal.
Er hatte als Kind die Idee entwickelt, dass Gott ständig hinter ihm steht und ihn be- und verurteilt, für das, was er macht. Und er wusste, wenn er sich umsieht, und Gott direkt ansehen würde, würde er blind werden.
Nun war er aber sooo wütend auf Gott aufgrund seiner Situation und spürte eine Wut in seinen Augen und drehte sich ohne zu überlegen zu Gott um. Da er keine Hoffnung in seinem Leben mehr hatte, machte es ihm auch nichts mehr aus, blind zu werden.
Und was war?
Er sah keinen Gott, der hinter ihm stand und über ihn richtete!
Aber er bemerkte, dass er den ganzen Raum scharf sehen konnte.
Seine Brille hatte er Tage zuvor aus Wut auf den Fußboden geworfen und sie war zerbrochen.
Er schreibt:
"Aber jetzt konnte ich klar sehen, und die Klarheit blieb. Irgendwas in meinem Inneren war fast hörbar zersprungen. Eine unerhörte Kraft, dem Leben ins Gesicht zu sehen, wellte in mir auf. Mein tief verwurzeltes Bild von dem, was Leben sei, hatte eine radikale Änderung erfahren."


:idea:


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Beitragvon sven » 20.01.2009 13:29

Davon rede ich ja immer. Ich habe sehr viel Heilung durch das Durchleben von Schmerz und Angst erlebt.
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Beitragvon Martin/T. » 21.01.2009 17:26

Eine packende Geschichte, das mit diesem John Selby [vgl. Hizon am: Di 20. Jan 2009 13:25], und irgendwo hab ich die doch schon mal gelesen (?).

Ich glaube auch, dass es bei mir im Rückblick ziemlich klar werden wird, dass immer dann, wenn ich eine "Mentalität der Kurzsichtigkeit" geduldet habe, ich auch kurzsichtig blieb; aber immer dann, wenn ich mir gesagt habe, "ich dulde nicht mehr, dass für mich das Ferne (bei klarer Luft) irgendwie weniger direkt vor Augen liegen soll als das Nahe", immer dann habe ich rapide Fortschritte gemacht.

:!:

Es ist völlig klar, das Auge ist das "Fenster zur Seele" und doch ist es auch ein körperliches Organ, das gewissen physikalischen Gesetzen unterliegt. Wenn die auch schwer bis gar nicht auf eine Formel zu bringen sind. Ich wehre mich dagegen, wenn man diesen Zusamenhang trivialisiert und nur noch eins vom anderen her erlärt:

Der Geist hat nicht die Fähigkeit, jeden Blödsinn, den das Auge liefert, in Klarheit zu verwandeln, puren Nebel scharf zu "rechnen". Sondern wenn er das vollbringt, dann hat sich auf dem Weg dahin auch das Auge verändert, physisch und meistens bleibend. Wenn aber die seelische Komponente des Auges immer nur nachträglich angeführt wird, um Zweifel wegzuerklären, ob Messergebnisse stimmen, und es dann immer darauf hinausläuft, dass es halt "riesige Schwankungen" gäbe und "Tagesformen", also dann ignoriert man schlicht, dass das Auge in aller Regel (ausgenommen John-Selby-Erlebnisse) sehr wohl einen gewissen physiologischen Rahmen hat, in dem es funktioniert und den keine "Stimmung", aber meistens auch kein Willensentschluss mal so eben außer Kraft setzt.

Sondern da hilft nur Übung. Und ich geb zu, mir fehlt auch einfach die Geduld. Ich meine, steh nur fünf Sekunden an einem Fleck, weil du eine Schrift scharf stellen willst, die du schon mal besser gesehen hast und weil du weißt, hier "schlampt" dein Auge wieder. Du bist potentiell in Erklärungsdruck vor jedem Passanten. Die Augen haben halt zu funktionieren, sonst bist du asozial. Du kannst es eine Zeitlang überspielen, du kannst selbstverständlich (so du genug Geld hast) dir jederzeit eine (stärkere) Brille machen lassen, nach der neusten Mode. Aber sobald du versuchst, deine Gesundheit zu erhalten, ja dann sieh mal alleine zu. Für dich gibt es dann diese einfühlsame Wendung "Sie brauchen wohl ne Brille.", - deren drohender Unterton beweist, dass die meisten Leute über den Verlust der Lebensunmittelbarkeit, den das bedeutet, doch immerhin noch unterbewusst ohne Illusionen sind. :(
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Beitragvon sven » 22.01.2009 12:14

Der Gesellschaftliche Druck immer gut sehen zu muessen ist eigentlich gar nicht so supergross. Ich bin schon oft aufgefallen, aber wenn man es dann zugibt, dann sagen die Leute eigentlich nix mehr. Ich hatte auch immer Angst davor als Blinder erkannt zu werden.
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Beitragvon NinaBerger » 22.01.2009 16:27

Es wird insbesondere erwartet, dass man Leute immer erkennt und grüßt. Nun kann ich Leute nicht wiedererkennen (man nennt das faziale Dyslexie), mein Vater kann das auch nicht, und es ist im ALltag unpraktisch. Welche der älteren fetten Verwandten in großgeblümten Kleidern hat man schon begrüßt, welche nicht? Welche der gleich gekleideten und ähnlich frisierten Verkäuferinnen gibt einem das Wechselgeld? Wer sammelt für die Klassenkasse? Sowas kann ich alles nicht. Mein Vater hatte genau zu diesem Zweck seine Sekretärin (sie wusste das nicht). Ich glaube, den Stress mit den stärkeren Brillen, um Leute wiederzuerkennen, hätte ich mir nicht gemacht, wenn ich diese Zusammenhänge gekannt hätte. Dann hätte ich gewusst, dass es so nicht klappen kann. Chemische und mathematische Formeln kann ich übrigens sehr gut auseinander halten, und ich kann Wärme riechen, das können nur wenige.
Meine Lebensqualität hat sich daher durch Internet und E-Mail wesentlich verbessert, weil mir das Einloggen die AUfgabe abnimmt, die im Alltag für mich immer so schwierig war.
Vielleicht habt ihr ja auch besondere Fähigkeiten/Defizite der Wahrnehmung, die mit der Sehschärfe nichts zu tun haben, und vielleicht seid ihr nicht die Einzigen auf der Welt.

LG Nina
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Beitragvon Nicole » 23.01.2009 12:14

Ich kann Schimmel tief in der Brotpackung drin riechen, wenn er noch gar nicht von aussen sichtbar ist.
Habe leider auch sonst eine sehr feine Nase, was nicht immer nur von Vorteil ist.

Ich erkenne viele Leute, weiß aber oft nicht mehr, woher ich sie kenne. :roll:
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Beitragvon evamaria » 23.01.2009 13:09

Öhm...
das hat ja alles nur noch bedingt mit dem Anfangsthema zu tun.
Ich war in letzter Zeit nur noch sporadisch immer wieder ganz kurz auf dieser Homepage und habe in den letzten Wochen kein Augentraining gemacht. Aber nicht aus Faulheit, sondern weil ich mich eher mit dem psychischen Teil der Kurzsichtigkeit auseinandergesetzt habe. Außerdem schreibe ich momentan eine Facharbeit für die Schule und da sitze ich täglich mindestens zwei Stunden vor dem Computer.
Vor ca. fünf Minuten habe ich beim Mittagstisch gemerkt, dass ich die Tafel, wo steht, was es zum Essen gibt nicht lesen kann. Und das mit Brille! Obwohl ich sie früher (da saß ich zwar näher dran aber trotzdem) ohne Brille teilweise lesen konnte! Das hat mich doch ziemlich schockiert.
Ich bin fest entschlossen, die Kurzsichtigkeit nun - ach, die Brille auf der Nase, weg mit dir! - von beiden Seiten anzugehen, also psychisch sowie pysisch. Aber warum ich das alles in diesem Thread hier reinschreib, ist eigentlich deshalb, weil ich von ziemlich vielen, die das mitgekriegt haben, als ich meinen Nachbar gefragt hab was es gibt weil ichs nicht lesen konnte, gesagt, es kann doch sein, dass das auch mit der ihrer Meinung nach starken Unterkorrektur der Brille (eine dreiviertel Dioptrie) zusammenhängt. Also dass deswegen meine Augen schlechter geworden sind. Mich wunderts zwar, aber es kann auch eine Mitkomponente gewesen sein.
Vielleicht weil ich währenddessen kein AT gemacht habe?
Vielleicht wirkts nur in Verbindung mit AT?
Wie gesagt, werde nun wieder volle Pulle weitermachen. Die Präsentation der Facharbeit ist nun eh in wenigen Tagen, nachher mach ich freiwillig ne Computerfreie Woche. Oder zumindest alles bis auf dieses Forum hier :lol: .
Was ist eure Meinung dazu?

LG Evamaria
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Beitragvon sven » 23.01.2009 13:26

Ich sitz jeden Tag 8 h vor dem Comuter. Das ist meine Haupttrainingszeit.
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