Sehdynamik

Wer nur mal schnell eine kleine Information sucht, ohne dass daraus eine lange Diskussion entstehen soll, ist hier richtig.
Oder auch Themen, für die man keinen passenden Titel weiß.

Sehdynamik

Beitragvon unklar01 » 12.05.2012 19:44

Hallo,

man liest hier viel von Visus, Dioptrien etc. und dem Training der Muskeln.
Ich merke selbst zu bestimmten Situationen, dass die Klarheit im Sehen absolut schwankend ist, im positiven Sinne. Visus und dpt sind allerdings statische Werte und zur Dynamik werden kaum Aussagen getroffen. Ich stelle mir dazu Diagramme Visus, Pupillenweite oder Sakkaden vs. Zeit vor. Sind das nun in Kombination mit Dioptrien interessante Tests zur Quantifizierung des besseren Sehens unter bestimmten Bedingungen (Stichwort Blickerfassung)?

Viele Grüße

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Re: Sehdynamik

Beitragvon Nicole » 13.05.2012 07:29

unklar01 hat geschrieben:Ich merke selbst zu bestimmten Situationen, dass die Klarheit im Sehen absolut schwankend ist, im positiven Sinne.


Richtig.

Die Dioptrien schwanken. Das kann man selbst am besten mittels einer Sehtafel zu Hause überprüfen, wie auch den Visus.
Die Dynamik ist sehr individuell.

unklar01 hat geschrieben:Ich stelle mir dazu Diagramme Visus, Pupillenweite oder Sakkaden vs. Zeit vor. Sind das nun in Kombination mit Dioptrien interessante Tests zur Quantifizierung des besseren Sehens unter bestimmten Bedingungen (Stichwort Blickerfassung)?


Je kleiner die Pupille, desto schärfer sieht man.
Je mehr Sakkaden, desto besser sieht man.
Je ausgeruhter man ist, desto besser sieht man.
Je entspannter man ist, desto besser sieht man.
......

Wenn du möchtest, könntest du dir dazu ein Diagramm erstellen.

Ich vermute, die Antwort trifft noch nicht den Kern deiner Frage?

lieben Gruß
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Beitragvon unklar01 » 13.05.2012 20:45

Hallo Nicole,

vielen Dank für deine Antwort.

Der Kern der Frage ist ev. eher Wunsch/Anregung/Interesse genau diese Zusammenhänge aufzuzeigen oder verständlich aufgezeigt zu wissen. Ev. auch in der Art, dass es leicht nachvollziehbar und einfach durchzuführen ist.

Soweit meine Recherchen im Netz ergeben haben, existiert hier das Gebiet der Blickbewegungsforschung. Man braucht ja manchmal das Rad nicht neu erfinden. Deshalb die vorsichtige Anfrage.

Es gibt inzwischen leistungsfähige Entwicklungen mit denen Blickdaten erfasst werden können, darunter auch einige Open-Source-Projekte (s. Gaze-tracker). Man findet im Prinzip Unmengen an Material. Die Frage ist nur, ob dies in gewissen Grenzen zur Quantifizierung der Sehdynamik(des besseren Sehens) und der Verbesserung genutzt werden kann. Einige der Programme müsste ich dazu erst einmal ausprobieren.


Viele Grüße


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Beitragvon Nicole » 13.05.2012 20:49

Gegenfrage:
Was für einen Nutzen versprichst du dir von solchen Programmen?
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Beitragvon unklar01 » 14.06.2012 19:46

Die Idee wäre, Sehkraft(z.B. Vorlesen einer Sehtafel) im Zusammenhang mit der Beschaffenheit der Sakkaden zu untersuchen und zu dokumentieren mit dem Ziel Korrelationen zu finden, um die Vermutung zu bestätigen, dass eine bessere/bestimmte Beweglichkeit der Augen auch zu besserem Sehen führt. Der Nutzen wäre eher ein allgemeiner. Man könnte sich dann auf diese dokumentierten Zusammenhänge berufen und andere Konsequenzen daraus ziehen, nämlich entsprechende Übungen zu machen anstelle des Gebrauches von Korr.gläsern. Aber vielleicht ist das bereits irgendwo hinterlegt oder wird untersucht. Das würde mich interessieren.

Subjektiv gesehen ist es vielleicht nicht wichtig. Hier würde mir schon genügen mir, ich nenne sie mal "Gaze-tracking-maps" vorzustellen und wenn ich ein Bild betrachte daran zu denken, wie sich die Augen demnach verhalten sollten, falls es unscharf ist.
Aber dazu braucht es eben etwas, das man sich vorstellen kann. Die Leute, von denen entsprechende Gaze-tracking-maps erstellt wurden, werden sicher nicht abstreiten, dass dafür auch etwas 'Tun' nötig ist, so dass man sie dann für die 'Vorstellung' verwenden kann.

Vielen Dank für den Tipp mit der Entspannung, es zeigt Wirkung.
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Beitragvon Aniram » 14.06.2012 20:59

Hallo
Entspannung spielt bei mir eine sehr grosse Rolle.
In besonderen Stressituationen kann es vorkommen, dass die gesamte Tafel so unscharf erscheint, dass ich nicht einmal den obersten Buchstaben (20/400) klar erkennen kann - ich sehe dann nur graue Flecken.
Wenn ich sehr entspannt bin, kann ich bis 20/25 lesen, sogar manchmal Anfang und Ende von 20/20 (aber da bin ich mir nicht sicher, ob ich auch eine unbekannte Buchstabenfolge entziffern könnte).
Meistens liegt meine Sehschärfe (und mein Entspannungszustand) beim ersten Blick auf die Tafel irgendwo dazwischen, von da aus kann ich dann noch ein paar Zeilen tiefer gelangen.
So extreme Schwankungen - je nach Entspannungszustand - gibt es aber sicher nicht bei jedem.
Gruss
Marina
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Beitragvon moobe » 14.06.2012 21:50

Hi,

ich denke, dass ich der einzige bin, der die Frage verstanden hat, weil ich das bis heute ganz toll finden würde. Diese Maps gibt es fast ausschließlich bei Stressituationen (z.B Fußballspieler wie Christiano Ronaldo hatte ich gesehen..), aber hier ist das entspannte, ausgeruhte Auge gemeint. Als Myop stellt man sich oft die Frage, ob man gerade zu viel oder zu wenig Sakkaden macht, und das wäre echt eine Lösung.

In einem anderen Thread hier im Forum wurden solche "Maps" angefertigt, "Sakkaden und Blickpunktverschiebungen" heißt der glaub ich, mir persönlich hats nicht viel gebracht, ich hätte gerne so ein einfaches Video, das die Blickweise eines Emmetropen zeigt...



LG moobe
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Beitragvon bastian » 15.06.2012 10:54

hier was interessantes von wikipedia: http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0316132858

und das video von ronaldo (ab 2:00): http://www.youtube.com/watch?v=t03LHpeWnpA
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Beitragvon moobe » 19.06.2012 18:11

vielen Dank, Bastian!
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Beitragvon unklar01 » 16.09.2012 20:11

Hallo,

hier noch einmal ein kleiner Nachtrag zum oben genannten Thema.
In einigen publizierten Arbeiten wird angenommen, dass die Bewegung der Maus in hoher Korrelation zu den Bewegungen der Augen steht (s. dazu die Beschreibung von OGAMA (open gaze and mouse analyser)). Wenn man nun die Bewegungen der Maus untersucht, z.B. beim Lesen, wäre das doch eine Möglichkeit quantitative Unterschiede der Sehdynamik sichtbar zu machen? Die Hardware stände im Prinzip jedem zur Verfügung und auch aufwendige Algorithmen zur Detektion entfallen. Es ist vielleicht nur ein grobe Abschätzung sollte aber in Betracht gezogen werden.
Ich habe dies jedenfalls einmal ausprobiert und mir ein kleines Programm geschrieben, das ein Bild einliest und in seinem Fenster darstellt, was auch eine Textseite sein kann. Beim Betrachten lasse ich die Maus dem Blick folgen und bei jeder Veränderung der Mausposition werden die Koordinaten, die Zeit, der zurückgelegte Weg und der kumulative Weg in einer Datei abgelegt. In einem Diagramm stelle ich den Weg sowie den kumulativen Weg über der Zeit dar. Wenn man den Abstand zum Bildschirm abschätzt könnte man damit auch die zugehörige Rotation der Augen grob ausrechnen.

Ich finde, dass ich mir damit das Sehen oder Betrachtens bzw. das Lesen von Text besser vorstellen kann. Es ist ein sehr lebhafter Ablauf mit ständiger Bewegung. Vieleicht lässt sich daraus eine Quantifizierung der Sehstärke unabhängig vom Sehtest ableiten.


viele Grüße


unklar
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