Hallo zusammen,
ich lese seit ein paar Tagen mit viel Begeisterung „Relearning to see“ von Thomas R. Quackenbush und möchte euch sein Buch empfehlen. Da ich hier im Forum keine weiteren Infos dazu gefunden habe, interessieren euch vielleicht Details:
Es ist alles drin, was man zum Sehtraining wissen muss: Anatomische Grundlagen, Erläuterungen zur Messung von Fehlsichtigkeiten und zu „Sehhilfen“, die Erklärung von Brechungsfehlern nach Bates und nach herkömmlicher Lehrmeinung sowie als Kernstück für „Sehlernlinge“ die drei Prinzipien und die drei Verhaltensweisen/Gewohnheiten gesunden Sehens. Als Prinzipien nennt Quackenbush Bewegung, zentrales Sehen und Entspannung, als Verhaltensweisen Skizzieren/Blickpunktverschiebung, Atmen und Blinzeln. Er begründet und erläutert all das sehr ausführlich und nachvollziehbar.
Quackenbush hebt mehrfach hervor, dass es nicht um Augengymnastik geht, nicht um die Stärkung von Muskeln (diese sind nicht zu schwach, sondern chronisch angespannt), sondern um das Wiedererlernen natürlichen Sehens. In seine Erklärungen bindet er viele Übungen ein. Durch die Übungen trainiert man, „richtig“ zu sehen so lange, bis es zu einer unbewussten Gewohnheit geworden ist.
Neben den erwähnten Themen widmet er sich noch etlichen weiteren Punkten, wie Licht, Lesen, Computer, Kindern und vielem mehr. Seine „Anleitung“ zum Lesen hat mich spontan weitergebracht: Wenn ich daran denke, wirklich nur eine Zeile und darin die Wortanfänge in den Blick zu nehmen, den Kopf mitzubewegen und dabei häufiger als normalerweise zu blinzeln, wird in kürzester Zeit der Text schwärzer und schärfer.
Quackenbush zitiert sehr ausführlich Bates, erläutert und kommentiert wichtige Aussagen, ergänzt eigene Erfahrungen. Das fand ich ausgesprochen hilfreich, weil Bates zwar sehr klar formuliert, ich aber einige essentielle Aussagen in ihrer Bedeutung beim ersten Lesen nicht wahrgenommen habe.
„Relearning to see“ hat mehr als 500 Seiten mit vielen Grafiken, Fotos etc. Die Informationsfülle sollte aber niemanden abschrecken: Es ist sehr gut möglich, auch nur einzelne Kapitel zu lesen, da Quackenbush wichtige Grundlagen jeweils wiederholt.
Wie der Titel vermuten lässt, ist das Buch in Englisch. Mit solidem Schulenglisch sollte das Lesen und Verstehen aber kein Problem sein.
Und zum Schluss – falls jemand fragen wollte: Ich bin nicht mit Quackenbush verwandt oder bekannt, bin nicht am Verlag beteiligt und halte keine Anteile an Online-Buchhändlern …. Ich würde mich freuen, wenn ich euch auf ein lesenswertes Buch zum Sehtraining aufmerksam machen konnte.
Viele Grüße
Karina