chris1 hat geschrieben: Eine Freundin fragte direkt: Warum machst du dir soviel Druck? Und erst jetzt, nach einem Jahr, erkenne ich den Sinn dieser Frage. Nachdem ich mit meinem Visualtraining wieder in diese Zeit zurückgehe, wo ich das eigentlich hätte lernen sollen, nehme ich auch den Druck wieder wahr, den ich damals hatte. Den ich damals in meinen Augen spürte (ich hatte erhöhten Augendruck).
Hallo Chris,
Das ist ein gutes Beispiel für die emotionale Zeitbrücke, über die eine Wurzel zum heutigen Symptom aufgefunden werden kann.
Wie ich hier http://www.augen-training.com/psycholog ... html#18053
ausführte, können die o. g. 3 Türen genutzt werden, um den im Trauma blockierten (sehr belastenden) Gefühlen und damit möglicherweise der zunehmenden eigenen Klarsicht näher zu kommen.
Was du hier beschreibst, wäre eine gemeinsame Tür über die emotionale- und Körperseite. Die emotionale Tür ist über das Körpersymptom auffindbar, da die blockierten (damals zu belastenden) Gefühle in der Körperblockade festgehalten werden.
Du beschreibst deine Suche: welches Körpersymptom nehme ich heute wahr in Verbindung mit meiner Fehlsichtigkeit und dem, wie es mir grade emotional damit geht?
Das führt dich über die emotionale Zeitschiene zurück: in welcher (Kinder-) Situation habe ich mich früher ähnlich belastet gefühlt?
- oder auch nur (Körper und geistig): welche Situation von (irgendwo) früher fällt mir dazu ein?
chris1 hat geschrieben: Vielleicht hatte ich den erhöhten Augendruck ja nur deswegen, weil ich, bis ich zum Arzt vordrang, schon zwei Stunden in seinem Wartezimmer gesessen hatte mit anderen Kindern, bei denen die meisten ein Auge abgeklebt hatten (ich kann mich noch gut erinnern, wie arm die alle ausschauten) und deren genervten Müttern. Es war wohl nicht mein eigener Druck, ich glaube fast, dass ich den von meiner Mutter übernommen habe, die wahrlich besseres zu tun gehabt hätte als mit mir in diesem Wartezimmer zu sitzen. Damals waren die Ärzte noch Götter in Weiß...
Du findest eine durchaus einleuchtende Ur-Situation, die aus der heutigen Erwachsenen-Perspektive verstehbar macht, warum das Kind, das du damals warst, so sehr unter Druck geraten sein könnte.
So etwas lässt sich ja nur vom Heute aus als Hypothese erschließen. Dein Gefühl wird dir sagen, ob sich diese Hypothese heute für dich stimmig anfühlt und dir weiterhilft in deiner Selbstexploration.
chris1 hat geschrieben: Was ich jetzt tun werde (in dieser Hinsicht): vielleicht den Druck nochmals herzuholen versuchen (ich kann mich in diese Situation recht gut hineinversetzen) und hineinzuatmen in diese Situation und zu entspannen...
Und nun beschreibst du den 3., wichtigen weiteren Schritt, der zur Auflösung des Traumas beitragen kann:
du gibst diesen damals festgehaltenen (damals zu belastenden) Gefühlen heute wieder Raum, damit sie endlich wahrgenommen und zugelassen werden, und damit abfließen können.
So dass die für die emotionale Verarbeitung zuständigen Gehirnareale die Situation vollständig (Informations- und emotionale Seite) integrieren und ans Großhirn weiterleiten können, das es dann verarbeiten und wegsortieren kann.
Entsprechend hatte ich schon eine geistige Tür erwähnt die in den Schlüsselsätzen zu finden ist. Hier:
http://www.augen-training.com/psycholog ... html#17965
und hier
http://www.augen-training.com/psycholog ... html#17976
Hier ein körperlich-geistiger Weg zu den Ur-Situationen, der helfen kann, die emotionale Blockade aufzuspüren..
Über den Schlüsselsatz und die über ihn und die Zeitschiene zu findende Ur-Situation kann man analog die zugehörigen Gefühle aufspüren, auflösen und abfließen lassen. Und damit eine weitere Blockade auf dem Weg zur Klarsicht auflösen.
Liebe Grüße
Sina