Hallo zusammen!

Ich bin 42 Jahre alt und wenn ich bisher zu einem Sehtest musste, hatte ich immer super Ergebnisse. Manchmal frage ich auch Hausärzte, ob ich mal ihre Sehtafel benutzen darf und freu mich dann, dass es mir absolut leicht fällt.

Soweit alles bestens, wenn meine Schwester nicht wäre... Die hat nämlich auch immer super sehen können, bis sie dann Mitte 40 weitsichtig wurde, und zwar so richtig! Sie hat gesagt, das sei wirklich überraschend für sie gekommen. Sie hat schon eher einen Bildschirm-Arbeitsplatz, deswegen muss sie auch jährlich eine Augenuntersuchung machen, aber auch ich arbeite/surfe relativ viel am Computer.
Manchmal fühlen sich meine Augen auch etwas müde an und morgens brauche ich manchmal ein paar Minuten, um vernünftig scharf stellen zu können.

Auch meine Verwandtschaft hat relativ spät, aber doch Brillen bekommen. Eine Bekannte meiner Eltern hat uns mal von dem Buch "Millionen könnten besser sehen" erzählt, das hat mich als Kind beeindruckt. Jetzt habe ich wieder dran denken müssen und ich war überrascht, wie viele Bücher es mittlerweile zum Thema gibt. Viele davon heißen ja irgendwas mit "wieder besser sehen" oder "zurück zur Normalsichtigkeit", aber welches eignet sich denn besonders gut zur Prävention?

Vielen Dank für Eure Tipps sagt
Bettina

Hallo Bettina,

herzlich willkommen hier.

Ich werde bald 42 und bemerke, dass mein Nahpunkt weiter wegrutschen will.
Es ist schon als "normal" anzusehen, dass man ab Mitte 40 eine Lesebrille braucht.
Hier ist ein Link, der zwar nicht bei jedem zutrifft, bei vielen wohl aber doch, was ich so beobachten kann - ist schon auf 42 Jahre eingestellt: *klick*
Ich sträube mich dagegen und will NIE eine Brille zum Zeitunglesen benötigen.

Du brauchst gar keine Bücher dafür. Um der "Altersweitsichtigkeit" vorzubeugen, trainierst du deine Augen nur auf die Nähe und dafür reichen 2-3 Übungen inklusive Palmieren.
In den Büchern ist das Thema der "Altersweitsichtigkeit" nur ein ganz kleiner Teil.
Martin wollte eigentlich schon einen Thread dazu erstellt haben......

Was ich dir empfehlen kann:
Nimm einen Text (ein Kalenderblatt mit normaler Schrift o.ä.), halte es bei gutem Licht so weit weg, wie du es noch scharf lesen kannst.
Nun bewegst du diesen Text ganz langsam immer dichter zu dir ran, bis der Text soweit verschwommen ist, dass du ihn nicht mehr lesen kannst.
Dann wieder langsam weiter weg, bis du ihn wieder lesen kannst.
Dabei nicht drauf starren, sondern wirklich die Zeilen lesen (also die Augen dabei bewegen).

Nach ein paar Mal solltest du feststellen, dass es dir leichter fällt, in der Nähe zu lesen.
Nach einiger Zeit solltest du feststellen, dass du etwas dichter vor deinen Augen den Text lesen kannst als jetzt.

Wenn du das mehrmals täglich zwischendurch immer mal wieder für wenige Minuten machst, ist schon viel erreichbar.

Klappt es dann mit deinem Text ganz gut, kannst du auf eine kleinere Schrift ausweichen oder diesen Text immer dichter an deine Nasenspitze ranholen.
Je dichter du etwas vor den Augen betrachtest, desto mehr geht die Augenlinse in eine Kugelform über.

Ich kann noch alles lesen, was sich 12cm vor meinen Augen befindet. Ohne Brille. Da bin ich dann ja aber auch kurzsichtig.
Mit Brille auf der Nase (also normalsichtig), schaffe ich noch ~14cm vor den Augen.

Und die Entfernung versuche ich zu halten.

Vergesse ich mal für 2 Wochen, mir öfters was dicht vor die Nase zu halten, rückt der Punkt des Noch-lesen-könnens einige Zentimeter weiter weg.

Noch bin ich jung genug (meine Augenlinse elastisch/trainiert) und ich hoffe, dass das auch so bleibt.
Allerdings sehe ich auf Elternabenden/Sitzungen erschreckend viele in meinem Alter, die immer wieder die Lesebrille zücken.

Wenn du magst, guck mal hier:
http://www.augen-training.com/alterssic ... -t600.html

Weiter unten schreibt eine Optikerin von ihrem 60jährigen Lehrer, der immer noch ohne Brille lesen kann - aber nur mit regelmäßigem Training.

Zu der obigen Übung mache ich noch die Extremakkomodation und wenn ich es nicht vergesse, palmiere ich nach dem Lesen in naher Entfernung.

lieben Gruß

Hallo Nicole!

Vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe nach ein paar mal Gucken ganz vergessen, regelmäßig nach einer Antwort zu schauen, deshalb kommt meine Reaktion so spät.

Danke schon mal für die Tipps, ich werde sie mal versuchen zu befolgen.
Allerdings kann ich einen Text nicht so weit weghalten, dass ich ihn nicht mehr lesen kann - dafür sind meine Arme nicht lang genug (oder meine Augen zu gut ). Geht das dann auch mit weiter weg und näher dran gehen? Oder kommt es letztendlich nur auf den Nahbereich an?

Was mich nur beunruhigt, ist, dass es meine Schwester so dermaßen kalt erwischt hat. Mitte 40 war noch alles bestens, jetzt kann sie ohne Brille praktisch kaum noch was lesen oder scharf erkennen. Sie fragt jetzt übrigens auch nach einer Buchempfehlung, aber vielleicht ist es dafür hilfreich, wenn ich sie erst mal frage, was genau die Diagnose ihres Augenarztes ist. Vielleicht ist es nicht nur altersbedingt... Hmm... haben wir bisher gar nicht drüber gesprochen.

Wie auch immer, ich interviewe sie nachher mal.


((EDIT: Ich habe gerade diese Übung gemacht und mein grüner Bereich fängt bei 30 cm an. Das ist doch schon mal ganz gut, aber ich versuche das jetzt regelmäßig zu machen. Ich habe dann einfach ignoriert, dass ich den Text "am Ende des Arms" noch lesen konnte, ist das so richtig?))

Passera hat geschrieben:((EDIT: Ich habe gerade diese Übung gemacht und mein grüner Bereich fängt bei 30 cm an. Das ist doch schon mal ganz gut, aber ich versuche das jetzt regelmäßig zu machen. Ich habe dann einfach ignoriert, dass ich den Text "am Ende des Arms" noch lesen konnte, ist das so richtig?))

Ja, es geht um die Nähe.
Manche können auf Armlänge weg schon nicht mehr lesen (oder sogar noch dichter dran nicht mehr).

Deswegen bin ich froh, dass ich bei 14cm rum noch scharf sehen kann und möchte es solange es geht, SO dicht vor den Augen noch weiterhin können.