Optikermärchen

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Optikermärchen

Beitragvon brillos » 01.11.2013 00:29

Hi,

finde es ja echt super, daß es offensichtlich auch Leute gibt, die dem offiziellen, orthodoxen Paradigma der REIN genetisch voherbestimmten und daher vermeintlich unheilbaren Myopie kritisch gegenüber stehen.

Habe über das jahrzehntelange "Optiker-Märchen":
das gutes Sehen rein auf Zufall basieren würde, da ja ein biologisches System die Genauigkeit von 1/10 mm nicht leisten könne und daher 0 Dioptrien auch so selten seien immer nur den Kopf schütteln können.

Stellt sich da doch sofort die Frage warum unsere Vorfahren eigentlich nicht reihenweise zum Opfer zu spät erkannter Raubtiere wurden oder zumindest mangels nicht erkannter Beutetiere verhungerten?!

Nunja, heute wissen wir interessanterweise, daß dieser "vermeintliche Zufall" auf dem Prozess der Emmetropisation beruht, welcher zumindest bei den Sehgewohnheiten von Naturvölkern mit über 98% zu guter bis exzellenter Fernsicht (deutlich über dem Sehvermögen von uns Westeuropäern) führt.

Und was die 0D betrifft, ich denke kein verantwortungsvoller Ingenieur würde bei der Entwicklung einer Kamera nicht eine kleine Sicherheitsreserve von mind. 0,5D an beiden Enden des "Betriebsbereiches" einkalkulieren.

Erstaunlich:
gemäß der Forschung von Francis A. Young liegt der Refraktionsstatus von Jäger und Sammler Naturvölkern durchschnittlich bei +0,6D (Gaußsche Glockenkurve, leicht asymmetrisch mit starker Flanke zur lebensbedrohlichen Myopie und flacherer Flanke zur weniger nachteiligen Hyperopie).
Auserdem gilt 0D unter manchen Myopie-Forschern bereits als grenzwertige Vorstufe zur Kurzsichtigkeit.

Und heißt es nicht, daß die Brechkraft der Hornhaut im Lauf des Tages um fast 0,25D schwanken kann? Also wann denn die 0D, morgens, mittags oder lieber abends?


Was das Sehtraining betrifft:

was mich echt etwas verwundert ist das hier doch viele mit der Bates-Methode so erfolgreich sind.
Soweit mir bekannt ist, räumte Bates selber ein, das Kurzsichtigkeit bei bereits verlängerten Augapfel (axialer Myopie) unheilbar sei, also nur im Anfangsstadium der Scheinkurzsichtigkeit (ziliarer Myopie) seine Übungen erfolgreich sind.

Bei axialer Myopie wären daher Techniken wie z.B. "print pushing" hilfreicher- scheint aber hier im Forum nicht so praktiziert zu werden, oder?
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Re: Optikermärchen

Beitragvon Nicole » 01.11.2013 15:06

Hi,

herzlich willkommen hier. :D

brillos hat geschrieben:gemäß der Forschung von Francis A. Young liegt der Refraktionsstatus von Jäger und Sammler Naturvölkern durchschnittlich bei +0,6D (Gaußsche Glockenkurve, leicht asymmetrisch mit starker Flanke zur lebensbedrohlichen Myopie und flacherer Flanke zur weniger nachteiligen Hyperopie).


Hast du dazu eine Quellenangabe?
Am liebsten hätte ich die Kurve. :wink:

Bates hat auch Erwachsene, die schon länger eine Brille wegen Kurzsichtigkeit trugen, behandelt.
Er schreibt selbst, dass es da länger dauert, als bei Leuten, die gerade ihre erste Brille bekommen haben oder eine benötigen sollen.

Und Emily hat sogar andere Kinder, die ebenfalls schon länger Brille trugen oder sogar schon länger als schwachsichtig auf einem Auge galten, geheilt.

Mit "print pushing" habe ich meine ersten 0,75 Dioptrien wegbekommen. :wink:

lg
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Beitragvon augenauf » 02.11.2013 10:11

Hi Zusammen,

was ist denn "print pushing"?

LG
Franz
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Beitragvon Nicole » 02.11.2013 15:49

Hi Franz,

einen Text soweit wegschieben, dass er gerade unscharf wird.

Ähnlich wie das, was auch mit "blur" gemeint ist: in die Unschärfe gehen und dann mittels entspanntem Sehen alles scharf werden lassen.

lg
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Beitragvon brillos » 05.11.2013 00:13

Nicole hat geschrieben:Hi,

herzlich willkommen hier. :D

Danke :-)
Nicole hat geschrieben:Mit "print pushing" habe ich meine ersten 0,75 Dioptrien wegbekommen. Wink


Interessant!
Hatte nämlich mit mentalen und auch den Bates-Übungen leider absolut keine Verbesserung erzielen können.
Auch die "rein passive" Verwendung von Lesebrillen (ohne dabei an der Grenze zur Unschärfe zu lesen) konnte meine wie festgenagelte Sehschwäche nicht ändern. ':shock:'

Hatte dann schon aufgegeben, bis ich zufällig Jahre später in einem Blog über "print pushing" las. - Ausprobiert und ca. 6 Monate später beim Optiker eine Verbesserung von 0,5 D auf beiden Augen bestätigt bekommen.

Die geposteten Werte der Young Studie entsprechen denen die von Otis Brown immer wieder genannt werden, die Studie selber ist offensichtlich nicht im Netz.
Gibt aber eine spätere, eines anderen Forschers mit der asymetrischen Kurve, allerdings ist hier die durchschnittliche Refraktion der jüngeren Inuits schon in Richtung 0D verschoben.

darf aber hier keine links posten ':!:'

lg
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Beitragvon Nicole » 05.11.2013 08:17

Hi,

Links gehen ab 5 Beiträgen, meine ich.
Wegen Spam.

lg
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Beitragvon brillos » 15.11.2013 20:17

Nicole hat geschrieben:Hi,

Links gehen ab 5 Beiträgen, meine ich.
Wegen Spam.

lg



Hi Nicole,

OK, mal sehen ob's geht :wink:

hier eine Folgestudie:
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 0639.x/pdf

die Originalstudie ist wohl nicht im Netz:
(Francis A. Young et al, "The Transmission of Refractive Errors within Eskimo Families," American Journal of Optometry and Archives of the American Academy of Optometry 46, no. 9, September, 1969)


Übrigens, hast Du eigentlich Deinen Astigmatismus nun wegbekommen?
das Tibetanische Rad soll ja da hilfreich sein, oder?
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Beitragvon Nicole » 16.11.2013 08:45

Hi

brillos hat geschrieben:Übrigens, hast Du eigentlich Deinen Astigmatismus nun wegbekommen?
das Tibetanische Rad soll ja da hilfreich sein, oder?


Bei mir hat das Rad nicht geholfen, er ist immer noch da.
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Beitragvon Waldir » 17.11.2013 14:46

brillos hat geschrieben:hier eine Folgestudie:
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 0639.x/pdf

die Originalstudie ist wohl nicht im Netz:
(Francis A. Young et al, "The Transmission of Refractive Errors within Eskimo Families," American Journal of Optometry and Archives of the American Academy of Optometry 46, no. 9, September, 1969)


Der Link geht leider nicht, kannst du nochmal überprüfen, ob du auch alles richtig kopiert hast?
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Re: Optikermärchen

Beitragvon lukita » 17.11.2013 23:05

brillos hat geschrieben:Soweit mir bekannt ist, räumte Bates selber ein, das Kurzsichtigkeit bei bereits verlängerten Augapfel (axialer Myopie) unheilbar sei, also nur im Anfangsstadium der Scheinkurzsichtigkeit (ziliarer Myopie) seine Übungen erfolgreich sind.


Hast Du zu dieser Aussage auch Quellenangaben?

In dem Buch "Perfect Sight Without Glasses" schreibt Bates vom Gegenteil:

1) Bates schreibt, dass Akkomodation in erster Linie über den Augapfel und nicht über die Linse erfolgt. Siehe Chapter 3 - Chapter 7.

2) Bates hält eine Heilung bei jeder Form der Kurzsichtigkeit für möglich. Er unterscheidet nicht zwischen axialer und ziliarer Myopie. Siehe Chapter 9 – Cause and Cure of Errors of Refraction
1986 Brille R sph -1.50 cyl -0.00, L sph -1.50 cyl -0.00
2008 Brille R sph -4.75 cyl -1.00, L sph -5.00 cyl -0.00
2013-04 Beginn Sehtraining
2013-09 Augenblicke mit Visus > 0.7 ohne Brille

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Re: Optikermärchen

Beitragvon brillos » 19.11.2013 13:41

lukita hat geschrieben:
brillos hat geschrieben:Soweit mir bekannt ist, räumte Bates selber ein, das Kurzsichtigkeit bei bereits verlängerten Augapfel (axialer Myopie) unheilbar sei, also nur im Anfangsstadium der Scheinkurzsichtigkeit (ziliarer Myopie) seine Übungen erfolgreich sind.


Hast Du zu dieser Aussage auch Quellenangaben?


ja, die ciliary/axial myopia Unterscheidung sollte nur zur Veranschaulichung dienen und stammt nicht von Bates.

Da ja bei reiner Verkrampfung des Ziliarmuskels innerhalb recht kurzer Zeit teilweise mehr als 1D Verbesserung erreicht werden, während axiale Kurzsichtigkeit sich offensichtlich nur mit ca. 0,1D/Monat verbessert, finde ich diese Einteilung aber recht sinnvoll.

hier das Zitat:

"Myopia with elongation of the eyeball is incurable. It is usually acquired during school life. Acute myopia, spasm of the accommodation, or functional myopia is an early stage of incurable myopia. The cause of myopia is an effort to see distant objects."

Quelle
http://www.central-fixation.com/bates-m ... achers.php


Was die Akkomodation betrifft, so bleibt der genaue Mechanismus wohl weiterhin etwas mysteriös.
Während MRI Scans wohl auf die Linsenakkomodation hindeuten, läßt sich damit aber nicht die offensichtliche Rest-Akkomodationsfähigkeit von Katarakt-Patienten mit starrer, künstlicher Linse erklären. Otis Brown (youtube) behauptet z.B. trotz starrer Linse noch 2D Akkomodationsbandbreite zu haben.

Und daß die äusseren, schrägen Augenmuskeln den Augapfel verformen können wurde ja sogar in einem Selbstexperiment bestätigt.
Quelle:
http://www.i-see.org/incyclorotator.html
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Beitragvon brillos » 19.11.2013 13:52

Waldir hat geschrieben:
brillos hat geschrieben:hier eine Folgestudie:
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 0639.x/pdf

die Originalstudie ist wohl nicht im Netz:
(Francis A. Young et al, "The Transmission of Refractive Errors within Eskimo Families," American Journal of Optometry and Archives of the American Academy of Optometry 46, no. 9, September, 1969)


Der Link geht leider nicht, kannst du nochmal überprüfen, ob du auch alles richtig kopiert hast?


komisch, die pdf-Version linkt nicht direkt.

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... x/abstract
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Beitragvon brillos » 19.11.2013 13:59

brillos hat geschrieben:Übrigens, hast Du eigentlich Deinen Astigmatismus nun wegbekommen?
das Tibetanische Rad soll ja da hilfreich sein, oder?

Bei mir hat das Rad nicht geholfen, er ist immer noch da.


Schade, hat sich bei mir auch nicht gebessert, obwohl manche Therapeuten sagen, er würde sich automatisch mit den geringer werdenden sphärischen Werten verbessern.
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Beitragvon Bine » 19.11.2013 22:38

Hallo brillos,

der von Dir zitierte Text wurde 1913 veröffentlicht!

Diese Annahme revidierte Bates als er im Rahmen von Tierversuchen die Rolle der Augenmuskeln entdeckte. Er hat wohl auch solche Patienten geheilt, die einen zu langen Augapfel hatten.

Auf der central-fixation - Homepage kann man das in dem Artikel mit dem Titel "A Clinical and Experimental Study of Physiological Optics" aus dem Jahr 1921 nachlesen. Da ich noch nicht verlinken darf, müssen Interessierte den Text selbst finden.

Gruß
Bine
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Beitragvon lukita » 25.11.2013 15:58

Bine hat geschrieben:Auf der central-fixation - Homepage kann man das in dem Artikel mit dem Titel "A Clinical and Experimental Study of Physiological Optics" aus dem Jahr 1921 nachlesen. Da ich noch nicht verlinken darf, müssen Interessierte den Text selbst finden.


Bine, danke für Deinen Hinweis! Hier ist der Link zu besagtem Artikel:
http://www.central-fixation.com/bates-m ... optics.php
1986 Brille R sph -1.50 cyl -0.00, L sph -1.50 cyl -0.00
2008 Brille R sph -4.75 cyl -1.00, L sph -5.00 cyl -0.00
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