Hallo,
kurze Vorstellung: Diagnose Kurzsichtigkeit bei der Schuluntersuchung mit 6 Jahren, damals ca. 3 Dioptrien, dann verschlechtert bis auf 6 - 7 Dioptrien mit 18 Jahren, Asti zwischen 1 und 2. Mit 16 Jahren schon mal das Buch von Liselotte Scholl gelesen, ein paar Übungen gemacht, brachte aber nichts.
Was wäre wohl passiert, wenn damals Herr Bates mit der Sehtafel gekommen wäre?
Morgens beim Aufstehen Brille auf, abends beim Lichtausmachen Brille ab, eigentlich war alles o.k.
Dann beginnende Altersweitsichtigkeit, Versuch mit Kontaktlinsen, große Freude das eigene Gesicht ohne Brille zu sehen. Gut vertragen habe ich die Kontaklinsen eigentlich nicht, häufig tränende Augen aber ich war so froh, endlich keine Brille mehr im Gesicht zu haben.
Vor 6 Monaten in einem Second Hand Laden das Buch von John Solby "Das Gesundheitsbuch für die Augen" gesehen und gekauft. Vor ca. 3 Monaten bei einem beruflichen Termin ein tränendes schmerzendes Auge. So ein Termin wird natürlich zu Ende gebracht, ohne sich etwas anmerken zu lassen.
Danach war es erst wieder etwas besser, also mit dem Fahrrad nach Hause, Kontaktlinsen raus, das Auge lief förmlich aus. Augenarzt: Erosion der Hornhaut. Seitdem keine Kontaktlinsen mehr.
Jetzt habe ich zwei Brillen, eine "Nahbrille" die ich als unterkorrigierte Brille benutze, mit der ich lese, am Computer arbeite, Fahrrad fahre und Einkaufen gehe und eine Brille mit der ich die vorgeschriebene Sehschärfe fürs Autofahren erreiche.
Ich führe jetzt morgens immer einige Augenübungen durch, habe mich auch mit der verschwommenen Sicht einigermaßen arrangiert und spazierengehen geht auch ohne Brille gut.
Mich beschäftigt der Gedanke des Funktionierens sehr. Was heißt für mich funktionieren? Meine beruflichen und privaten Aufgaben erledigen zu können. Jetzt einen langen Urlaub zu machen, um "die Augen in Form" zu bringen ist auch keine Lösung, denn damit ist die grundlegende Frage nicht geklärt. Wie viel "nicht funktionieren" will ich mir zugestehen. (Das sind sie, die kopflastigen Kurzsichtigen)
Ich habe den Künstler hier im Forum bewundert, der einfach ohne Brille weiter gelebt hat.
Ich habe das Gefühl, um besser sehen zu können, müsste ich noch mehr ohne Brille tun. Aber ohne Brille dauert alles viel länger und ist viel anstrengender. Wie ist das bei euch? Wie kommt ihr mit dem Wechsel zwischen Brille und "natürlichem Sehen" zurecht. Was denkt ihr darüber?
Freue mich auf eure Antworten.
Allen eine klare Sicht
Jule