Hallo,
vor ein paar Wochen bin ich bei Amazon über eine Lochbrille und danach über euer interessantes Forum gestolpert. Ich hoffe ihr seid noch lebendig. Im Chat is ja leider nie einer anzutreffen.
Ich bin 31, seit dem Kindergarten kurzsichtig mit mittlerweile über -4 Dioptrien, max erreichbare 80% Sehschärfe.
Eigentlich hatte ich mich damit abgefunden ein Leben lang aufzuwachen und erst nach der Brille tasten zu müssen um etwas zu sehen.
LAS(E|I)K ist für mich (noch) keine Option. Normale Kontaktlinsen mag mein krummes Auge nicht aber Orthokalinsen hatte ich demnächst vor auszuprobieren. Meine Brille habe ich vor 2 Jahren erneuern lassen und ich brauche wohl grade wieder eine neue. Ein teurer Spaß aber wie gesagt, bis jetzt ohne Alternative.
also wieso sollte ich so eine Lochbrille nichtmal ausprobieren? Gedacht, bestellt. Gekommen ist sie dann letzte Woche und das erste Aha-Erlebnis war, dass ich damit die Fassaden auf der anderen Straßenseite erkennen konnte - ohne Gläser!
Leider ging lesen und am Computer arbeiten noch nicht, und geht auch jetzt noch nicht.
Aber nachdem ich den Rest dieses Tages mit der Brille in der Wohnung herumgerannt war, lag sie bis gestern wieder vergessen im Beutel.
also hab ich sie gestern wieder herausgeholt und mir die Zeit damit vertrieben, ein ca. 3 m entferntes Fernsehbild zu lesen. Das war nicht sonderlich erfolgreich. Eine Rasterbrille ist ja auch kein Wunderwerk sondern angewandte Physik. Die Pinholes sind wohl zu groß. Am Rand seh ich scharf, in der Mitte verschwommen.
Na egal, das Wunder geschah heute morgen. Als ich aus dem Haus ging, hatte ich das Gefühl, irgendwas stimme mit meiner Brille nicht. Aber sie war nicht schmutzig. Trotzdem sah alles anders aus. Dann erinnerte ich mich an das Sehen wenn man eine neue stärkere Brille die ersten Stunden trägt. Und genauso war es. Ich konnte Schrift aus einer größeren Entfernung als sonst deutlich erkennen. Den ganzes Tag über hat mein intuitives Gefühl für Entfernungen nicht funktioniert und die Welt sah extrem klar aus - fast zu klar.
Gegen Nachmittag habe ich dann bemerkt, dass sich wieder der übliche leichte Unschärfeschleier über meinen Blick legte. War auch angenehmer auf Dauer als diese klare Sicht. Jetzt habe ich Kopfschmerzen, sonst sogut wie nie.
Für mich ist nun klar, ich werde es in Angriff nehmen. Das heute hat mir klar gezeigt, dass es geht und mein Traum vom Aufwachen und Scharfsehen ohne Brille auch ohne Operation oder Nachtlinsen wahr werden kann. Vielleicht kann ich sogar mal mehr als 80% erreichen, obwohl mir die Optikerin gesagt hat, das wäre genetisch bedingt.
Schade dass das alles von außen gesehen einen esoterischen Touch hat. Und Erfolge lassen sich nicht so leicht beweisen.
Als nächstes werde ich mir mal Bates zu Gemüte ziehen.
Schöne Grüße,
Daniela