Herzlich Willkommen Loggix,
Loggix hat geschrieben:ich bin jetzt auch neu hier, und ich habe mich vor allem wegen der Beiträge von merukando hier eingefunden.
das freut mich
Loggix hat geschrieben:es ist auch ein wirklicher Schönheitsmakel (so empfinde ich das), der mich sehr verunsichert.
es ist schade, dass du dich auf diesen einen Makel und damit auf dein Äußeres reduzierst. Genau das gleiche habe ich viele Jahre lang getan. Man muss lernen, sich mit seinen Makeln anzufreunden und seinen Frieden mit ihnen zu schließen. Ich hatte eine ganze Liste mit Dingen, die mir an meinem Körper, und vor allem an meinem Gesicht missfielen. Nach und nach lernte ich vor allem durch die Affirmationen mich so zu lieben und zu akzeptieren wie ich bin. Seitdem bin ich tatsächlich subjektiv hübscher geworden, weil ich mir durch die Selbstliebe mehr wert bin und vermehrt auf die Bedürfnisse meines Körpers und meiner Seele achte.
Was das Schielen selbst angeht, so habe ich leider noch kein Patentrezept, aber es wird in kleinen Schritten besser, indem ich weniger Angst davor habe (auch in unangenehmen/ peinlichen Situationen) von anderen gesehen zu werden und anderen Menschen (auch Fremden) immer öfters in die Augen schaue.
Ansonsten habe ich mein Konzept von "Sehen mit den Augen und mit dem Geist" nochmal umgekrempelt und gemerkt, dass ich, wenn das Schielen ausgelöst wird, nicht (völlig) mit dem Geist bei der Sache bin, die ich gerade anschaue und ich deshalb gerade in diesem Moment schiele.
Ich schiele momentan nur noch, wenn ich mir meinen Finger direkt vor die Nase halte, während mein Handy eine Internetseite lädt, wenn ich es bewusst auslöse und während ich eben nicht voll mit Körper und Geist auf die Sache konzentriert bin, ich ich gerade anschaue. Ich kann die betreffenden Muskeln und meinen Geist aber insoweit kontrollieren, dass ich das Schielen sofort unterbinden und den Seheindruck beider Augen wieder hervorrufen kann.
Meine Genesung kommt mir manchmal auch wie eine never-endung-story vor, aber jeder (vermeintlicher) Rückschritt bringt mich wieder ein Stück weit voran. Ich habe außerdem gemerkt, dass die alltäglichsten Dingen wie Einkaufen im Supermarkt oder ins Restaurant gehen oder Bus fahren ohne Brille eine echte Herausforderung für meine Augen und meinen Geist sind. Man steht dabei sozusagen (bewusst du unterbewusst) unter ständiger Beobachtung
Du hast nicht erwähnt, dass du eine Brille trägst. Aber auch ohne Brille kann man sich im Alltag kleine Herausforderungen stellen, z.B indem du den Kassierern im Supermarkt oder fremden Menschen in die Augen blickst oder dich im Bus so hinsetzt, dass du vielen Menschen gegenübersitzst und ihren Blicken sozusagen "ausgeliefert" bist. die höchste Stufe, an die ich mich auch noch nicht herangetraut habe, ist es, etwas vor einer Menschenmenge zu tun. Singen, Tanzen usw. nach dem Motto "ich bin da, schaut mich an, ich will gesehen werden".
Das Ziel ist es (für mich) auch in schwierigen und stressigen Situationen gelassener zu sein und sie bewusst wahrzunehmen, anstatt mir zu wünschen, ich sei unsichtbar oder gerade an einem anderen Ort. Wie sven in seinem Thread geschrieben hat, sollte ein Gewöhnngseffekt eintreten, jedoch nicht nur bezüglich negativer, sondern wie ich finde auch bezüglich positiver Situationen. Eine einzige Sache sollte einen nicht völlig aus dem Häuschen bringen (bei mir das räumliche Sehen), statt dessen ist es gesünder für Körper und Seele, wenn man seine eigene Mitte findet und auch (so weit wie möglich) dort bleibt.
viele Grüße
merukando