ich lebe seit vielen Jahren in Taiwan und habe bereits vor ca 25 Jahren mit Augenübungen angefangen. Damals hatte ich
R -6,50 -1.00
L -6,75 -0,75
bin in irgendeinem Buchladen über Lisette Scholls Buch "Das Augenübungsbuch" gestolpert. Danach kam John Selbys "Wieder klar sehen". Die Übungen haben mir viel gebracht und ich habe damals große Fortschritte gemacht, d.h. ich kam im Laufe der Jahre auf
R -5,25 -1,00
L -5,00 -0,75.
Aber da blieb ich stecken. Ich versuchte es noch einmal mit Teilnahme an einem Volkshochschulkurs, aber die ERfolge waren wohl so gering, dass ich sie nicht wahrnahm. Andere Probleme rückten in den Vordergrund und dann kamen die Kinder. Zeit für mich selber wurde ein Fremdwort. Aber mit 40 wurde ich dann langsam altersweitsichtig. Ich fürchtete schon um so'ne Brille wie meine Mutter sie trägt, oben für Kurz- und unten für Weitsichtigkeit, nicht mehr herum zu kommen. Aber beim Optiker stellte sich heraus, dass ich mit einer schwächeren Brille doch wieder auch im Nahbereich scharf sehen konnte. Also ließ ich mir gleich eine Brille mit Sehschärfe von 0,8 verpassen und im Laufe der Zeit kam ich doch tatsächlich auf nun mehr
R -4,25 -1,00
L -4,50 -0,75
runter, d.h. bei meiner neuen Brille, die ich nächste Woche abholen kann, ist der Zylinder ganz draußen.
Meine beiden ältesten sind auch bereits kurzsichtig und die jüngere von den beiden schielt auch noch nach außen. Ich habe, als das bei ihnen anfing, versucht, mit ihnen Augenübungen zu machen, aber irgendwie klappte das nicht so richtig. Sie hatten nie Lust dazu und machten nur sehr unwillig mit. Hab damals extra ein Augenübungsbuch für Kinder gekauft, als ich mal in Deutschland war. Das einzige was meiner jüngeren Tochter geholfen hat, sind die Übungen mit der Perlschnur. Dadurch wurde das Schielen weniger, d.h. sie schielte nur noch, wenn sie müde war. Augenärzte, die mir glaubten, dass man mit Augenübungen was bewerkstelligen kann, fand ich nicht. Alle wollten nur, dass ich den Kindern Atropin tropfe - täglich! Das würde eine Verbesserung bringen und wenn man das bis Ende der Pubertät durchhalten würde, könnte man damit verhindern, dass es noch schlimmer würde. Gegen das Schilen würde nur eine Operation helfen, aber Garantie für das Gelingen gäbe es nicht. Ja, so wurden die Augen also immer schlechter und beide haben mittlerweile 3-4 Dioptrien. Die Älteste ist auch schon in der Mittelschule und hat kaum noch für irgendetwas Zeit. Sie geht um 6:30 aus dem Haus und kommt um 6:00 abends nach Hause. Dann kommen noch Hausaufgaben und 3 mal in der Woche auf ihren eigenen Wunsch Nachhilfe in Mathe und Physik. Weil sie ein braves Mädchen ist, muß sie nämlich in der Klasse hinten sitzen und wenn man da bei Mathe Probleme hat kann man in einer Klasse von 56 Schülern ja auch kaum richtig was mitbekommen. Aber das schweift nun vom Thema ab. Jedenfalls ist da keine Zeit und vor allem keine Lust, etwas für die Augen zu machen, denn in der wenigen Freizeit, die sie hat, malt oder liest sie lieber.
Als nun mein Sohn (3. Klasse Grundschule) auch anfing, auf einem Auge schlechter zu sehen und ich das einer Kollegin erzählte, erzählte die mir wiederum, dass sie hier ganz in der Nähe ein Augenschule gefunden habe und dass ihre beiden Kinder dort wären. Also bin ich mit allen dreien erst mal dahin.
Und dann habe ich mit den beiden jüngsten zusammen angefangen dort einen Kurs zu machen. Für die älteste ist es leider wegen des Zeitaufwandes (4 mal pro Woche 1 1/2 Stunden) nicht möglich, mitzumachen. Allerdings hat der Augenarzt ihr harte Kontaktlinsen gegeben, die sie nun nachts trägt, wodurch sie dann tagsüber plötzlich viel besser sehen kann. Noch ist die Verbesserung nicht stabil und sie braucht in der Schule dann doch wieder die Brille, aber das soll sich noch einspielen. Allerdings ist das keine dauerhafte Lösung, denn der Effekt verschwindet wieder, wenn sie die Linsen nicht mehr tragen sollte. Aber vielleicht ist ja das wieder klar sehen können für sie doch irgendwann mal ein Ansporn doch mit Augenübungen richtig zu beginnen und auch ohne die Linsen wieder klar sehen können zu wollen. Ich glaube nämlich, dass das Wollen auch eine ganz große Rolle spielt bei den Augenübungen.
Nach 3 Wochen Augentraining, wo eigentlich ähnliche Sachen gemacht werden, wie in der Literatur beschrieben, kann mein Sohn wieder auf beiden Augen klar sehen (hatte auf dem linken Auge -0,50). Er hat allerdings eine Brille mit +0,50 bekommen, die er zuhause beim Lesen und beim Hausaufgaben schreiben tragen soll. Das soll verhindern, dass er kurzsichtig wird. Weiß jemand was Genaueres darüber?
Auch meine Tochter macht Fortschritte mit ihrer Kurzsichtigkeit, allerdings sehe ich sie jetzt wieder häufiger schielen. Muß mal mit dem Arzt darüber reden. Hat jemand hier auch solche Erfahrungen gemacht dass es bei Augenübungen erst mal schlimmer wird mit dem Schielen? Welche Übungen könnten ihr sonst noch gut tun? Leider hat sie es mit dem Palmieren nicht so und wenn sie zwischen den Übungen ausruhen soll, rennt sie nur überall herum und auch zu Hause kriege ich sie kaum dazu, zu palmieren. Sie macht es zwar, aber wenn ich nicht daneben sitze, ist sie nach spätestens 10 Sekunden fertig. Sie ist auch eine große Leseratte und ließt stundenlang ohne Unterbrechung, wenn Mama sie nicht daran erinnert, mal Pause zu machen. Ich hab auch ihre Lehrerin gebeten, sie daran zu erinnern, in den Pausen etwas zu palmieren, aber die denkt ja sowieso nie an so etwas.
Auch bei mir hat sich was getan. Mit meiner jetzigen Brille, die ich wegen der Weitsichtigkeit wieder gegen eine schwächere austauschen wollte, kann ich plötzlich meistens wieder gut in der Nähe sehen, aber in die Weite habe ich eine Sehschärfe von 1,0 bzw. 1,2. Also gibt es jetzt eine neue Brille mit
R -4,00
L -3,75
Der Zylinder fällt bei beiden weg.
So, das war jetzt aber lang und es ist Zeit ins Bett zu gehen.
Peixuan
