Nerd? Kein Gedanke!

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Beitragvon Seh-Teufel » 30.03.2008 11:27

Heute erschien in der FAZ ein kleiner Artikel über eine Studie Australischer Wissenschaftler über den Charakter kurzsichtiger.
Die Forscher wollten herausfinden ob Brillenträger tatsächlich so introvertiert und sozial gehemmt sind wie es das vorurteil behauptet.
Dazu befragten sie hundert Kurzsichtige und veröffentlichten das Ergebnis in der Zeitschrift "Investigative Ophthalmology and Visual Science".
Sie kamen zu dem Ergebnis das dieser Zusammenhang absolut nicht besteht. Allerdings reagieren Kurzsichtige ihrer Studie zufolge nach, offener auf ihre Umwelt als der Durschnitt.
Die Autoren deuten dies als Zeichen von Intelligenz - wobei aus dem Artikel nicht klar wird ob sie selbst Brillenträger sind :roll:
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Beitragvon peddy » 31.03.2008 08:12

Na das wundert mich jetzt aber. Ich würde mich schon als schüchtern bezeichnen der nicht unbedingt immer den ersten Schritt macht. Lieber ist es mir wenn der andere ihn mach. Generell bin ich aber schon öffen und freue mich, wenn ich neue Menschen kennen lerne.
Liebe Grüße
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Beitragvon Nicole » 31.03.2008 08:28

Och, ich quatsch immer alle Leute an. :lol:
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Beitragvon peddy » 31.03.2008 11:56

Nicole hat geschrieben:Och, ich quatsch immer alle Leute an. :lol:
Mich würde da interessieren ob es da Unterschiede zwischen stark- und schwachkurzichtigen gibt.
Liebe Grüße
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Beitragvon Nicole » 31.03.2008 12:07

Das kann gut sein. :roll:
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Beitragvon Mara » 31.03.2008 12:09

Bei mir hängt das absolut davon ab,ob ich mit oder ohne Sehhilfe unterwegs bin.

Mit bin ich ein absolut offener Mensch, der jeden anlacht und schnell und gern andere Menschen kennen lernt. Ohne bin ich um einiges zurückhaltender, das liegt aber auch daran, dass ich mich einfach nicht so sicher fühle, da ich schließlich alles schlechter sehe.

Als Kind war ich eehr zurückhaltend und da war ich noch nicht kurzsichtig. Mit der Pubertät und eintretender Kurzsichtigkeit wurde ich lebhafter. Also bei mir kann man da snich verallgemeinern.

Ich denke aber man kann das Pferd auch von hinten aufzäumen: Wer ist in erster Linie kurzsichtig? Leute die viel lesen, sich auf körpernahe Arbeiten wie werken,malen o.ä. konzentrieren,am Pc arbeiten etc. das sind zumeist Akademiker, Computerfreaks, Künstler oder zumindest Menschen, die sich mehr drinnen als draußen aufhalten, mehr nahes als fernes sehen. Ich möchte damit bestimmt niemanden angreifen, da man auch das nicht verallgemeinern darf. Aber gut 50% der Kurzsichtigen sind wohl Menschen die von Natur aus ihre Priorität nicht in der Gesellschaft anderer Menschen haben, sondern in anderen (eventl. augenschädigenden) Bereichen...soll heißen, der Charakter hat nichts mit der Kurzsichtigkeit zu tun, sondern die Kurzsichtigkeit mit dem Charakter.
Das soll sich gegen niemanden persönlich richten, ich möchte weiß gott nicht uns alle über einen Kamm scheren, nur eben das Ganze mal aus der anderen Richtung betrachten. Es darf kritisiert werden ;)
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Beitragvon Mara » 31.03.2008 12:10

peddy hat geschrieben:
Nicole hat geschrieben:Och, ich quatsch immer alle Leute an. :lol:
Mich würde da interessieren ob es da Unterschiede zwischen stark- und schwachkurzichtigen gibt.


Würde mich auch interessieren...
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Beitragvon emt » 31.03.2008 16:33

hallo,

mir fällt jedenfalls folgendes dazu auf: wenn ich ohne linsen/brillen unterwegs bin bzw. mit sehr reduzierter korrektur erkenn ich die leute von weitem weniger. wenn ich sie dann erkenne freue ich mich besonders .. bzw. gibts so auch die gelegenheit für die leute, zu mir zu kommen. das ist dann fast so, wie wenn jmd. zu besuch kommt in meine kleine welt - mit dementsprechender herzlichkeit. es gab auch schon missverständnisse wo jmd. dachte, ich wollte ihn nicht sehen .. mit linsen sind die leute weiter weg - bei besprechungen etwa ohne linsen habe ich mehr mehr feingefühl bzw. mehr sinn für den gesamtzusammenhang.

am sa hab ich mal seit langem wieder 100 % korrektur getragen zum motorradfahren. denke da schadet sie auch nicht, weil ich nur weit weg schaue. ansonsten fällt mir allerdings auf, dass ich die unterkorrektur nach kurzem 100 % korrekturtragen wieder als unangenehmer empfinde. doch wenn ich lange 100 % bzw. 120 % trage bekomme ich jedenfalls davon augenverspannungen (unter den augenbrauen) - die unterkorregierte korrekur ist jedenfalls augenschonender bei mir.

lg e.
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Beitragvon sven » 31.03.2008 17:56

@Mara: Du hast meine volle Zustimming. Das ist es ja was ich immer sage. Der Koerper folgt nur dem Geist. Die Kurzsichtigkeit kommt davon, das der Charakter es eigentlich so will.

LG

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Beitragvon Mara » 31.03.2008 18:40

Danke Sven :)
Übrigens denke ich schon den ganzen Abend dauerhaft an deine Worte, dass Schmerzen und Ermüdungserscheinungen ein gutes Zeichen für Veränderungen im Körper sind. So sehr wie heute nach dem Gegenbrillen-Lesen habe ich meine Augen noch nie gespürt ... *aua* :roll:
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Beitragvon Micki » 31.03.2008 20:33

Ich bin stark kurzsichtig (ca. 8 Dioptrien), aber trotzdem ein eher extrovertierter Typ. :lol:

Mir wird, seit ich das Sehtraining mache, immer deutlicher bewusst, wie groß der Unterschied zwischen "sehen" und "wahrnehmen" sein kann. Ich bemühe mich zur Zeit immer mehr, auch im Nahbereich auf kleine Details zu achten (z.B. die Struktur der Oberfläche) und merke, wie sehr ich mir über die Jahre eine oberflächliche Wahrnehmung antrainiert habe. So nach dem Motto: "Passt schon, die Einzelheiten sind nicht so wichtig".
Aus irgendeinem Grund ist es aber so, dass mein Gehirn über die neue Datenfülle garnicht so begeistert ist, wie ich das glaube, zu sein.
Auffällig ist auch, dass immer, wenn ich neue und schärfere Linsen bekommen hatte, meine Augen sich gegen diese Brillanz sträubten und sich kurz danach wieder auf das etwas unschärfere Level einpendelten.
Warum das so ist, weiß ich nicht. Vor einigen Jahren, hätte ich das noch mit der psychologischen Erklärung des "Etwas-nicht-Sehen-Wollens" deuten können, da gings mir wirklich nicht so toll, bzw. ich flüchtete mich in meine eigene Welt, aber jetzt gilt das garnicht mehr. Vielleicht hat sich die "schlechte" Angewohnheit so bei mir breit gemacht, dass es einfach schwer ist, umzulernen. :?

Was meinen Augen übrigens guttut, ist die Vorstellung: nicht meine Augen betrachten die Gegenstände, sondern die Gegenstände betrachten mich.

Schönen Abend noch!
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Beitragvon sven » 31.03.2008 20:54

Micki hat geschrieben:
...
Mir wird, seit ich das Sehtraining mache, immer deutlicher bewusst, wie groß der Unterschied zwischen "sehen" und "wahrnehmen" sein kann. Ich bemühe mich zur Zeit immer mehr, auch im Nahbereich auf kleine Details zu achten (z.B. die Struktur der Oberfläche) und merke, wie sehr ich mir über die Jahre eine oberflächliche Wahrnehmung antrainiert habe. So nach dem Motto: "Passt schon, die Einzelheiten sind nicht so wichtig".
Aus irgendeinem Grund ist es aber so, dass mein Gehirn über die neue Datenfülle garnicht so begeistert ist, wie ich das glaube, zu sein.
Auffällig ist auch, dass immer, wenn ich neue und schärfere Linsen bekommen hatte, meine Augen sich gegen diese Brillanz sträubten und sich kurz danach wieder auf das etwas unschärfere Level einpendelten.
Warum das so ist, weiß ich nicht.
...

Du hast es genau erkannt. Meiner Meinung nach ist dieses Wahrnehmen das, was Bates mit "Central Fixation" meint.
Es ist eine Leistung des Geistes, deswegen wird er auch so schnell Muede davon. Allerdings denke ich, das die Kraft, die man zum Wahrnehmen hat mit der Benutzung steigt, das heisst je mehr du deinen Verstand durch wahrnehmen muede machst desto mehr Energie hast du beim naechsten mal zum Wahrnehmen zur Verfuegung, frei nach dem Motto alles muss raus sparen lohnt nicht, denn beim naesten mal hast du 110%.

Warum das so ist ? Ich denke es ist eine Optimierung in unserer Gesellschaft in der Wahrnehmung von Details nicht mehr noetig ist, da keine Gefahren in den Details liegen und keine Gewinne (1000 Euro liegen nicht auf der Strasse). Ich denke in der Wildnis sieht das anders aus, z.B. Nachts ohne Mond im Wald, ich kann da aus Erfahrung berichten, ist deine komplette Aufmerksamkeit bei dem Gesehenen und Gehoerten.
Detailwahrnehmung kostet mehr Energie, es ist mehr Arbeit und wird deswegen wegoptimiert wenn es nicht benutzt wird.

Wenn ich meine Wahrnehmung hochschraube denn hauen meine Augenmuskeln tierisch rein, ohne Gegenbrille, ohne spezielle Situation, ohne alles.

Ich denke du hast genau den Kern der Sache getroffen.

Die Frage die dann als naechstes kommt ist natuerlich warum will ich die Details wahrnehmen, aber Tom Quakenbush hat richtig zu mir gesagt, wenn du nicht wahrnehmen willst warum setzt du dann die Brille auf ? :-)

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Beitragvon sven » 02.04.2008 00:32

Mara hat geschrieben:Danke Sven :)
Übrigens denke ich schon den ganzen Abend dauerhaft an deine Worte, dass Schmerzen und Ermüdungserscheinungen ein gutes Zeichen für Veränderungen im Körper sind. So sehr wie heute nach dem Gegenbrillen-Lesen habe ich meine Augen noch nie gespürt ... *aua* :roll:

:D:D:D

Geh aber auch ohne Gegenbrille. Es ist eine Frage der Aufmerksamkeit. Du hast mal geschrieben, das du das gefuehl hast deine Augen geben ohne Brille bei grosser Entfernung auf. Das sind nicht deine Augen, den Fehler machst du. Du musst obwohl das Bild dir nicht gefaellt deine Aufmerksamkeit auf die Details des Bildes legen. Auch wenn die Details momentan noch Bloedsinn sind (z.B. aus Lichtern werden Baelle usw).

Dann bekommst du das Muedigkeitsgefuehl auch ganz ohne Gegenbrille auf allen Entfernungen hin.

LG

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Beitragvon Mara » 02.04.2008 07:11

Ja genau, mein Fernpunktlesen merke ich schon nach nur 15 Minuten in den Augen ... und in der Ferne hatte ich dieses Gefühl bisher nur ein oder zwei Mal.
Das mit den Details leuchtet mir ein, ich akzeptiere praktisch nicht die Unschärfe um mich rum, sondern zwinge mich und meine Augen genau hinzusehen :)

Hast du das anfangs in kleineren Entfernungen, so 3-5m, geübt um noch ein paar Details erkennen zu können? Oder direkt die AUgen auf größere Entfernungen gefordert?

Der Tip gefällt mir :dance:
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Beitragvon sven » 02.04.2008 09:51

Der Trick fuer die Entfernung ist eigentlich, dass du nicht versuchen musst die Details zu sehen wie du sie gerne haettest, sondern versuche einfach die Details wahrzunehmen die du im Moment siehst.

Also damit meine ich auch alles von dem Du weisst, das es Quatsch ist zB Strahlen an Lichtern Doppelbilder usw.. Schau dir einfach das Bild was du jetzt im Moment siehen kannst genau an. Das kannst du auf jede Entfernung machen, die Entfernung spielt dabei keine Rolle. Das Problem bei mir war dass ich mit dem Bild ja unzufrieden war und es mir deswegn nicht genau angeschaut habe. Auch das unscharfe Bild ist sehr Detailliert auch wenn die Details vielleicht mir der Realitaet oft nicht viel zu tun haben aber das spielt fuer das Betrachten an sich keine Rolle.

Es geht darum die Aufmerksamkeit zu trainieren, das ist erstmal super anstrengend fuer das Gehirn und es werden die Fragen bei dir aufkommen warum du eigentlich andauern sehen willst. Dann wird dir schon auffallen, dass du das sehen haeufig ignorierst. Die Augenmuskeln fangen dann auch an zu roedeln, wenn genuegend Aufmerksamkeit auf dem gesehenen Bild liegt (nicht auf den Augen).

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