das ist erstmal super anstrengend fuer das Gehirn und es werden die Fragen bei dir aufkommen warum du eigentlich andauern sehen willst.

Ich rechtfertige meinen Drang dann damit, dass ich mir sage, mit Sehehilfe würde ich ja auch alles sehen, also wieso auch nicht ohne sehhilfe diese Detailstufe, denn ohne bin ich freier. Also kann sich mein Gehirn nicht quer stellen.
Nun ist mir aber noch aufgefallen, dass in meinen klaren momenten, die Farben viel intensiver sind und das angeschaute viel schärfer als mit vollkorrektur. Ich habe nun den verdacht, dass obwohl ich mit vollkorrektur alles sehe, ist meine psyche dennoch auf kurzsichtig, bzw. will ich nicht sehen eingestellt. man bescheisst sich also doppelt.

grüsse

emt hat geschrieben:mir fällt jedenfalls folgendes dazu auf: wenn ich ohne linsen/brillen unterwegs bin bzw. mit sehr reduzierter korrektur erkenn ich die leute von weitem weniger. wenn ich sie dann erkenne freue ich mich besonders .. bzw. gibts so auch die gelegenheit für die leute, zu mir zu kommen. das ist dann fast so, wie wenn jmd. zu besuch kommt in meine kleine welt - mit dementsprechender herzlichkeit.

Das mit dem Besuch finde ich ja ein nettes Bild.

Als Kind war ich sehr kontaktfreudig. Die Brille bekam ich mit Beginn der Pubertät. Ich fühlte mich nicht wohl in meinem neuen Körper und in meiner Umgebung. Mit 16 holte ich mir Kontaktlinsen. Ab dann ging es bergauf und ich wurde wieder sehr viel kontaktfreudiger. Die Kurzsichtigkeit blieb mir aber erhalten.

Mein Bewusstsein und mein Unterbewusstsein beschäftigen sich gerade sehr stark mit dem Thema. In der vergangenen Nacht habe ich auch davon geträumt, wie ich mich gegenüber Gruppen verhalte und wie gut ich mich integrieren kann bzw. auch will.

Mir ist aufgefallen, dass ich erst mit Kontaktlinsen wieder offener auf andere Menschen zugehen konnte. Ich hatte wieder das ganze Blickfeld und gleichzeitig hatte ich einen gewissen Schutz zwischen meinen Augen und meiner Umwelt. Inzwischen vertrage ich keine Kontaktlinsen mehr.

Also trage ich seit vielen Jahren fast ausschließlich Brille. Nur manchmal habe ich mir abends Tageslinsen gegönnt. Ich fühle mich ohne Brille attraktiver und eben auch kontaktfreudiger.

Jetzt gilt es, sich ohne Brille und ohne Kontaktlinsen wohl und sicher zu fühlen. Dafür brauche ich eine klarere Sicht in größerer Entfernung. Wenn ich bei einem Spaziergang durch den Park in der Dämmerung in der Ferne Menschen nur schemenhaft erkenne, merke ich, dass ich mich eher unwohl fühle. Ich kann nicht abschätzen, in welcher Stimmung die Menschen gerade sind. Sind sie freundlich oder haben sie Lust, mich zu bedrohen? Es ist nicht ganz einfach, diese Ungewissheit auszuhalten.