Mühsame Optiker, was tun?

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Mühsame Optiker, was tun?

Beitragvon Keakea » 23.01.2008 13:59

Hallo Zusammen !

Per Zufall habe ich vor ca. 1 1/2 Jahren vom Sehtraining erfahren, als ich beim Kollegen zuhause war und seine Mutter mir davon erzählt hat. Sie hat mir ihre Rasterbrille gezeigt und ich war vom Effekt begeistert. Daraufhin habe ich ca. ein halbes Jahr, ohne gross über Sehtrainingbücher nachzudenken, einfach nur die "Liegende Acht" Übung gemacht, von der sie mir auch erzählt hat. In den vergangenen paar Monaten hat sich dann bei mir allerdings, durch eine persönliche Krise, der Wunsch wieder natürlich ohne Sehhilfe zu sehen, stark gemacht. Ich habe mich im Internet erkundigt und unter anderem dieses Forum gefunden, was mich aufrichtig gefreut hat und habe mir dann übers Internet eine Rasterbrille bestellt, weil mir zahlreiche Optiker gesagt haben, sie erhalten das vom "Lieferanten" nicht. Naja. (Gutes altes Internet...)

Von der lokalen Bibliothek habe ich mir diverse Bücher über Augentraining ausgeliehen und höchst interessiert gelesen. (nicht diese von einem anatomischen Standpunkt, eher Bücher über Entstpannung, die von der Sorte Bates gibt es da nicht, möchte ich aber auch noch lesen)
Sehr gut gefällt mir von Uschi Ostermeier-Sitkowski "Augentraining". In diesem Buch sind die Übungen gut beschrieben und die farbigen Darstellungen sind eine Freude. Seit knapp 3 Monaten mache ich Regelmässig, (ca. 15-60min. pro Tag) irgendwelche Übungen die ich von den Büchern kenne. Ich ergänze meine Übungen mit dem Tragen der Rasterbrille am Abend für ca. 15-30min. Dazu kommt, dass ich begonnen habe, ohne oder mit unterkorrigierter Brille (-2.5) nach draussen zu gehen und in die Ferne Blicke usw. Auch benutze ich unterkorrigierte Kontaktlinsen, was viel angenehmer ist, als die (zu)starken.

Wieviel sich meine Sehschärfe wieder verbessert hat, gemessen in Dioptrien, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, da ich bisher nicht so darauf erpicht war, die Dioptrien zu "jagen". Ich wollte einfach meinen Augen die Möglichkeit geben, sich überhaupt zu regenerieren. Meine Ausgangswerte waren: R -4.25 und L -4.00. (Kein Astigmatismus)
Was ich hingegen mit Sicherheit sagen kann ist, dass ich schärfer sehe. Meine Brille mit den Ausgangswerten ist mir zu stark geworden und das Tragen fühlt sich unangenehm an. Ich bekomme einen gewissen Druck im Kopf und den Augen. Auch ist der "Schleier" bzw. das Verschwommene viel weiter weggerückt, was ich klar feststelle, wenn ich ohne Brille spazieren gehe.

Nun zu meiner eigentlichen Frage.
Da ich dieses Jahr wieder anspruch auf Versicherungsgelder habe, bin ich gleich zum Optiker (Fielmann) gegangen und wollte denen klar machen, dass ich eine unterkorrigierte Brille möchte. (Da ich vorgängig schon hier im Forum etwas gelesen habe, empfand ich es für besser, den Beratern dort nichts übers Sehtraining zu sagen ;) )
Das Problem war, dass es denen nicht in den Kopf wollte, dass ich eine unterkorrigierte Brille möchte. Ich habe gesagt ich hätte viel Bildschirmarbeit zu verrichten, was zum Teil stimmt, und deshalbt eine Brille mit ca. 80% Sehschärfe möchte. Für mich wäre das -3.5 auf beiden Augen.
Beim Augentest jedoch haben sie viel stärkere Werte als -4.25 gemessen, (mein Ausgangswert) was mich eher erstaunt hat und diese Messung anzweifeln liess, da mir meine eigene Brille ja wie gesagt, zu Stark geworden ist. Und die wollen mir tatsächlich eine NOCH stärkere Brille geben !! Unglaublich. Dann konnte ich mit einer anderen Beraterin sprechen und die hat mir "erlaubt" eine Brille mit -4.00 und - 3.75, also je eine viertel Dioptrie weniger als bei der aktuellen, zu kaufen.

Sollte ich nun erfreut darüber sein, das erste mal in meinem Leben schwächere Gläser zu erhalten oder enttäuscht darüber, dass die einen einfach nicht verstehen, wenn man abgeschwächte Gläser will ??
Hätte ich lieber nicht zu Fielmann gehen sollen ? Die eine Beraterin hat gemeint (bei ihr hatte ich am ehesten das Gefühl, sie versteht mein Anliegen in geringen Ansätzen), es sei gut gewesen, dass ich zu Fielmann gegangen bin, andere Optiker würden keine deutlich abgeschwächten Gläser verkaufen. Weil sie nicht verantworten können, dass damit dann Auto gefahren wird usw. Aber hallo! Im Internet sind alle Stärken von Linsen frei erhältlich !

Wie soll ich es nächstes mal am besten anstellen, wenn ich wieder schwächere Gläser brauche? Sind andere Optiker auch so mühsam?

Vielen Dank für eure Antworten.
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Beitragvon sven » 23.01.2008 15:49

Ich sag meinem Optiker einfach welche Glasstaerken ich will bezahle und er macht es mir. Ich bezahl ja schliesslich also bestimme ich auch was da reinkommt.

Ziemlich einfache Sache.

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Beitragvon peddy » 23.01.2008 16:02

Hallo,

die letzten beiden Brillen habe ich bei Fielmann gekauft. Beide waren abgeschwächt. Man hat mich zwar jedes mal blöd angesehen als ich denen erkklärte was ich will, aber wenn man stur bleibt bekommt man schon was man möchte. Ich habe denen glaube ich versichert das ich damit nicht Auto fahre. Das ist vernünftig, aber alles andere kann denen eigentlich Egal sein. Sven hat es schon angesprochen. Du zahlst und die müssen machen was du möchtest PUNKT.
Liebe Grüße
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Beitragvon benita » 23.01.2008 16:54

Hallo,

das Problem mit den Optikern kenne ich auch, aber ich habe jetzt einen, der wird von einer Angestellten geleitet und wir sind mittlerweile durch die ganzen Linsengeschichten schon per Du und da kann man natürlich ganz anders reden. Ich erwähne nie etwas von Augenübungen, aber ich hatte das Gefühl, das Sie mir gerne die abgeschwächten Linsen gab. Ich erzählte Ihr, daß mir mit den anderen die Augen weh tun, usw. Aber Sie ist immer drauf bedacht, daß ich welche habe, mit denen ich Autofahren darf. Vor einer Woche habe ich mir bei Ihr sogar eine Brille mit -1,25 Diop. für den PC geholt, obwohl meine Stärke eigentlich bei ca. -3 ist. Sie ist da wirklich sehr offen, ich denke, Sie glaubt selbst nicht mehr an die genetische Ursache, aber Ihr Chef halt. Und es ist immerhin ihr Arbeitsplatz!

Liebe Grüße

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Beitragvon Keakea » 23.01.2008 20:22

Hallo zusammen!

Vielen Dank für den Erfahrungsaustausch.

@Sven/peddy, ja das mit der Bezahlung wollte ich eigentlich klar stellen, nur hätte ich dann keine Gläser erhalten. Das Argument der Beraterinnen war immer das selbe. "Wir können ihnen kein falsches Brillenrezept austellen". Weil wenn ich mit der zu schwachen Korrektur Autofahre (ich fahre nicht), es würde etwas passieren, käme heraus, dass sie mir eine falsche Anpassung gemacht haben, könnte die Schuld auf sie übertragen werden. (so die Beraterin) Da hätte ich wohl hartnäckiger sein müssen, weil ich jetzt nur eine Verminderung um 0.25 zur aktuellen Brille habe.

Kontaktlinsen habe ich noch schwächere, aber die kann ich zwischendurch nicht herausnehmen. Darum brauche ich beides.

@benita, an unterkorrigierte Linsen zu kommen finde ich hingegen recht einfach. Wenn du einmal eine passende Marke gefunden hast, kannst die ja dann beliebig Stark im Internet bestellen. Bei meinem lokalen Optiker kriege ich die sogar ohne mich erklären zu müssen unterkorrigiert :p
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Beitragvon peddy » 24.01.2008 09:01

Keakea hat geschrieben:Hallo zusammen!

Vielen Dank für den Erfahrungsaustausch.

@Sven/peddy, ja das mit der Bezahlung wollte ich eigentlich klar stellen, nur hätte ich dann keine Gläser erhalten. Das Argument der Beraterinnen war immer das selbe. "Wir können ihnen kein falsches Brillenrezept austellen". Weil wenn ich mit der zu schwachen Korrektur Autofahre (ich fahre nicht), es würde etwas passieren, käme heraus, dass sie mir eine falsche Anpassung gemacht haben, könnte die Schuld auf sie übertragen werden. (so die Beraterin) Da hätte ich wohl hartnäckiger sein müssen, weil ich jetzt nur eine Verminderung um 0.25 zur aktuellen Brille habe.

Man hätte ihr vielleicht noch vorschlagen können schriftlich fest zu halten das man die Brille auf eigene gefahr kauft und nicht damit Auto fährt.
Liebe Grüße
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Re: Mühsame Optiker, was tun?

Beitragvon Nicole » 24.01.2008 14:03

Hallo,

herzlich willkommen hier.

Keakea hat geschrieben:Da ich dieses Jahr wieder anspruch auf Versicherungsgelder habe, bin ich gleich zum Optiker (Fielmann) gegangen und wollte denen klar machen, dass ich eine unterkorrigierte Brille möchte. (Da ich vorgängig schon hier im Forum etwas gelesen habe, empfand ich es für besser, den Beratern dort nichts übers Sehtraining zu sagen ;) )
Das Problem war, dass es denen nicht in den Kopf wollte, dass ich eine unterkorrigierte Brille möchte. Ich habe gesagt ich hätte viel Bildschirmarbeit zu verrichten, was zum Teil stimmt, und deshalbt eine Brille mit ca. 80% Sehschärfe möchte. Für mich wäre das -3.5 auf beiden Augen.
Beim Augentest jedoch haben sie viel stärkere Werte als -4.25 gemessen, (mein Ausgangswert) was mich eher erstaunt hat und diese Messung anzweifeln liess, da mir meine eigene Brille ja wie gesagt, zu Stark geworden ist. Und die wollen mir tatsächlich eine NOCH stärkere Brille geben !! Unglaublich. Dann konnte ich mit einer anderen Beraterin sprechen und die hat mir "erlaubt" eine Brille mit -4.00 und - 3.75, also je eine viertel Dioptrie weniger als bei der aktuellen, zu kaufen.


Ich war im Mai 2006 bei Fielmann und hatte dort messen lassen, als ich merkte, dass ich besser sehe. Bei mir haben die auch höhere Werte rausbekommen. :?
Dann habe ich im Juli bei einem Opiker messen lassen - und siehe da: Ich sah deutlich besser und brauchte weniger Stärke, als von F gemessen. Ich wieder zu F. Die: Mit diesen Stärken dürfen Sie gerade eben Autofahren.
Ich: :shock:
Kurz danach zum Augenarzt: Mit den Werten vom Optiker habe ich einen Visus von 1,0 und 1,25.

Fazit: Bei F lasse ich NIE wieder messen!!!

Dieses Jahr bin ich zu F und habe denen gesagt, welche Werte ich in der Brille brauche (habe mir ein neues Gestell ausgesucht) und niemand hat irgendwas gesagt. Nachmessen lassen habe ich dankend abgelehnt und die Werte dieser F-Brille (die brauche ich nachts im Dunkeln) sind etwas über eine Dioptrie geringer als 2006.

lg
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Beitragvon Keakea » 24.01.2008 17:30

Hallo Nicole !

Was meinst du genau mit:
Kurz danach zum Augenarzt: Mit den Werten vom Optiker habe ich einen Visus von 1,0 und 1,25.


Hatte der Augenarzt wie der zweite Optiker gemessen?

Beim Visus bin ich mir nicht ganz sicher, wie das genau zu verstehen ist. Sagt der mehr über die Sehschärfe aus als die Dioptrie bzw. ist das der genauere Wert um eine Sehverbesserung festzustellen ?

Messungen im geschlossenen Raum können ja rein theoretisch nie ganz stimmen. (Ich meine wenn man versteht, wie wichtig das Tageslicht für das Sehen ist)
Ostermeier meint dazu: Die maximale Beleuchtungsstärke mit künstlichem Licht (also auch im Messraum) beträgt nie mehr als 2'500 Lux. An einem sonnigen Tag allerdings fallen auf eine Buchseite 100'000 Lux !!

Ich jedenfalls werde von dieser Geschichte lernen und nächstes mal beim Gläserkauf auf meinem Vorschlag der Stärke beharren. Schliesslich glaube ich meinen Augen eher als einer Messung die einem Zufallsprinzip mehr ähnelt als sonst was.

Viele Grüsse
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Beitragvon Nicole » 24.01.2008 17:36

Hallo Kea(?)

Der eine Optiker und der Augenarzt hatten das gleiche raus - Fielmann hatte deutlich mehr gemessen.

Mit der Visusstufe hat man immer einen guten Vergleich, ob die Sehleistung besser geworden ist.
Wenn man immer auf einen Visus von 1,0 messen lässt, kann man die verschiedenen Dioptrienwerte im Laufe der Zeit miteinander vergleichen.

Beispiel:
Ich erreichte mit -2,0 Dioptrien einen Visus von 1,0.
Inzwischen reichen für den selben Visus (1,0) -1,5 Dioptrien.
Also eine Verbesserung von einer halben Dioptrie.

Da viele Optiker bis auf einen Visus von 1,2 (ist "besser" als 1,0) messen, bekommen sie dann auch höhere Werte raus, als wenn sie vorher aufhören würde.

Oft schreiben die aber keinen Visus mit auf, so dass man Werte nur schlecht vergleichen kann.

lg
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Beitragvon felix » 29.01.2008 13:14

hallo keakea.
Versuch es vielleicht das nächste mal bei pearle. Die waren, zumindest bei mir, was die Stärke betrifft sehr gesprächsbereit.
Der Optiker hat gemeint, es ist ihm egel, welche Stärke er da hinein macht, für mich muss es in ordnung sein....
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Beitragvon emt » 29.01.2008 14:02

hallo keakea,

ich hatte das problem auch gerade. die augenärztin ist beim vorsichtig vorgetragenen vorschlag von etwa 1/2-1 dioptrie reduzierter korrektur für die computerarbeit ziemlich unangenehm geworden.. was glauben sie, experimentieren wir jetzt herum, sie sind 35 (so what?), brauchen sie mich überhaupt. naja, werde die augenärztin jedenfalls wechseln und mir andere anschauen, auch wenn ich jetzt 10 jahre bei ihr ganz zufrieden war. auch die hilfe, die die stärke gemessen hat, wollte nicht mal die von ihr festgestellten werte bekanntgeben - das sagt dann die frau doktor. da kommt man sich vor wie wenn man wieder 6 wäre .. nix fragen, lieber einfach tun was sie sagen. und diese geheimniskrämerei beim messen .. dann hatte ich ein brillenrezept mit (nicht eingelöst):
R - 6,25 L - 5,50 Zyl. +0,5 5°

da ich aber seit einigen monaten immer wieder die stärke zuhause mit der schnurmethode von angart messe wusste ich schon ungefähr welche werte ich wollte (also 20/40-20/80). dann das spiel bei hartlauer. mühsame diskussion. am ende hab ich eine brille mit 80 % sehleistung bekommen - was dem von mir vermuteten werten in etwa entsprach und deshalb hab ich auch zugestimmt:
R -5,5 L -5,0
interessanter weise fand der optiker keinen astigmatismus bei mir den ich mir ohnehin nicht hätte korrigieren lassen wollen. einmal meinte der optiker er gibt mir nicht die brille die ich will sondern die mit der er meint ich sehe. ich darauf - und ich kaufe keine brille die ich nicht will. daraufhin hat er einiges entschuldigendes gesagt und war um einiges kooperativer.
die brille, die ich letzte woche bekam, ist sehr angenehm bis jetzt - nach einigen anstrengenden tagen umstellung. (btw. hatte noch nie kopfschmerzen von keine korrektur tragen - die brillenumstellung ist da weit anstrengender).

ich denke die augenarzt/optiker-rige ist zum grossteil noch einen ausgesprochen authoritären ton gewohnt und hat wie es scheint als letzte noch nichts von ganzheitlichen ansätzen mitbekommen. alle anderen - einschliesslich zahnärzte - öffnen sich nun schon in diese richtung. verbunden war dies sicher mit der abhängigkeit bzw. macht über die sehhilfen. dadurch, dass man diese nun auch übers internet bekommt, ist auch ihre macht am schwinden. ein umdenkprozess in dieser branche ist wohl unaufhaltbar, ob es ihnen passt oder nicht.

für das nächste mal habe ich mir vorgenommen, das ganze einfach computerbrille zu nennen und hoffe da gibts dann weniger erklärungsbedarf.

lg e.

ps: das argument mit dem autofahren ist eigentlich sehr unfair. wenn ich andere gefährden möchte bzw. verantwortungslos wäre, gäbe es so viele andere offene wege .. telefonieren am steuer, alkohol trinken beim fahren, zu laute musik beim fahren hören - bei all dem wird nie nachgefragt geschweige denn eine unterschrift eingeholt (ala unterschreiben sie das sie die flasche sekt nicht vorm autofahren trinken, oder: diese dunkle sonnenbrille nicht nachts am steuer tragen .. endlos ..). damit wird angedeutet, man wäre ein verantwortungsloser unreifer mensch, der keinerlei vertrauen verdient. also eigentlich schlicht eine beleidigung und fortführung der autoritären masche.
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Beitragvon dabri » 15.02.2008 10:49

Hallo allerseits!

Gestern habe ich dieses Forum hier entdeckt (mehr oder weniger zufällig) und mit Interesse einiges gelesen.

Da ich (männlich, 35 Jahre) nun zu den "mühsamen Optikern" gehöre dachte ich mir doch auch mal meinen Senf dazugeben zu können.

Das Augenoptiker und Augenärzte sich schwer tun trifft auf euer massives Unverständnis. Wenn ich eure Beiträge so lese scheint es mir so als ob ihr AA's und AO's für Leute haltet die nur danach hecheln jemandem endlich mehr Minus geben zu können und für die der größte Kick darin besteht endlich auch einem -32 verordnen und verarbeiten zu können. Ich kann euch beruhigen - dem ist nicht so.

Aber Spaß beiseite, wir als Augenoptiker haben tatsächlich ein Problem. Brillen und Kontaktlinsen fallen unter das Medizinproduktegesetz. Das bedeutet das wir sowohl eine Sorgfalts- als auch eine Dokumentationspflicht haben. Ich darf einfach niemanden mit einer massiven Unterkorrektion versorgen in dem Bewußtsein, das der Betreffende damit am Straßenverkehr teilnimmt. Im Zweifelsfall mache ich mich sonst mitschuldig. Z.B. müssen wir bei einer Tönung über 25% explizit darauf hinweisen das die Brille nicht zum Autofahren in der Dämmerung oder in der Nacht geeignet ist. Tönungen die stark farbverfälschend sind, sind sowieso verkehrsuntauglich. Wenn ich jemandem bewußt eine Unterkorrektion gebe muß ich ebenfalls den Betreffenden darauf hinweisen, das eine Teilnahme am Straßenverkehr (und dazu gehört schon Fahrradfahren) nicht zulässig ist. Es liegt also nicht an der Bösartigkeit des betreffenden Augenoptikers wenn er eine Unterkorrektion ablehnt, sondern einfach an der Gesetzeslage. Und mit Verlaub - mit 30% Sehleistung am Straßenverkehr teilzunehmen ist schon grob fahrlässig.

Die einzige Möglichkeit besteht darin, das Ihr dem Augenoptiker ein Schreiben vorlegt in dem ihr ihn jeglicher Verantwortung entbindet und bestätigt, das euch bekannt ist, das die betreffenden Sehhilfe mit den und den Werten nicht für die Teilnahme am Straßenverkehr zugelassen ist.

Interessant ist in diesem Zusammenhang das man beim Online- und Discountervertrieb (Internet, Schlecker etc.) den Händler von dieser strikten Sorgfaltspflicht entbindet. Wahrscheinlich geht der Gesetzgeber davon aus, das jemand der Online kauft bewußt auf sämtliche Beratungsleistung verzichtet und 100% Eigenverantwortlich handelt, wogegen bei einem Kauf im Fachgeschäft prinzipiell eine Beratung angenommen wird. (Viele Augenoptiker tun sich deshalb schwer überhaupt Kontaktlinsen einfach so über den Tresen zu verkaufen. Wenn es hart auf hart kommt hat man dann tatsächlich sehr schlechte Karten.)
Bei Linsen muß ich den Zustand des Auges, die Refraktion, den Sitz der Linsen, die voraussichtliche Verträglichkeit, die Sehleistung, die LOT-Nummer, das Haltbarkeitsdatum etc. dokumentieren. Schlecker muß das nicht. Lenscare und Linsensuppe und wie sie alle heißen müssen das auch nicht. In anderen Ländern wäre es deshalb undenkbar das Linsen einfach so verkauft werden können. (In den USA muß bei jedem Kauf eine aktuelle Verschreibung vorgelegt werden.)

Vielleicht könnt ihr jetzt ein wenig die "mühsame" Seite verstehen. Nichts ist böse Absicht. Es hat nur etwas mit Absicherung zu tun.


Gruß
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Beitragvon Nicole » 15.02.2008 11:39

Hallo dabri,

danke für deine Mitteilung von der fachlichen Seite her. :D

Ich selbst habe gute Erfahrungen mit einer Augenärztin gemacht, die von sich aus leicht unterkorrigiert hat, lange bevor ich etwas von Sehtraining wusste.
Anfangs habe ich sie noch verflucht, weil ich beim Autofahren nicht mehr so scharf sah, wie vorher. Und das, obwohl ich mit ihrer Stärke einen Visus von 1,0 und auf dem anderen Auge von 0,8 hatte.
Kurze Zeit später hat sich das gelegt und ich hatte auf beiden Augen einen Visus von 1,0 mit der Stärke.

Mein Optiker hier hat kein Problem damit, solange der Mindestvisus von 0,7 erreicht wird. Mit dem ich perönlich im Dunkeln NICHT Autofahren mag, da ist mir das zu wenig, was ich sehe.

Er sagte allerdings auch, dass es viele Leute gibt, die nachts bis zu einer halben Minusdioptrie mehr bräuchten, als tagsüber.

UND:
Es gibt wohl tausende von Autofahrern, die mit einer zu schwachen Brille fahren, ohne es zu wissen.

Ich denke, die Leute hier im Forum sind da verantwortungsbewusster, weil sie mehr darauf achten, wie gut (oder schlecht) sie wirklich sehen können. :wink:

lg
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Beitragvon dabri » 15.02.2008 12:47

Hallo Nicole,

ein paar Anmerkungen:

Bei Fehl-/Unterkorrektion steigt der Visus relativ an da sich das Gehirn mit der Zeit an unscharfe Netzthautbilder gewöhnt und aus diesen mehr Information herausliest. Es bedeutet nicht das sich der objektiv wie subjektiv zu messende Refraktionszustand des Auges geändert hat.

Wenn du (un-oder unterkorrigierter Zustand vorausgesetzt) tagsüber einen Visus von 0,7 hast ist er nachts definitiv niedriger, da bei weit geöffneter Pupille die sog. Randstrahlen das Netzthautbild massiv verschlechtern. Echte Nachtmyopieen sind (wenn es sie überhaupt gibt) äußerst selten. Der umgekehrte Fall tritt bei Verwendung einer Lochblende (oder vieler Lochblenden = Rasterbrille) ein. Randstarhlen werden ausgeblendet, der Zerstreuungskreis auf der Netzhaut wird kleiner und entsprechend der Visus 2 - 3 Visusstufen höher.

Es ist ein trauriger Fakt das eine noch so schlechte Sehleistung kein ausreichender Grund ist um jemanden den Führerschein wegzunehmen. Das geschieht erst nach einer "Auffälligkeit". Im günstigsten Fall merkt die Polizei das der jenige extrem unsicher fährt, im ungünstigsten Fall nach einem Unfall. Ich habe selber schon Kunden mit Visus 0,1 gehabt die aber immer noch in ihrem Dorf autofahren. Leider streuben sich ADAC und sonstige Interessengruppen gegen eine reguläre wiederholte Sehleistungsüberprüfung. Wie man sieht bisher erfolgreich.

Gruß,
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Beitragvon Keakea » 15.02.2008 12:56

Hallo

@emt

Ich wollte eigentlich schon seit längerer Zeit auf dein Posting antworten. Ich teile grössten Teils deine Ansichten.
interessanter weise fand der optiker keinen astigmatismus bei mir den ich mir ohnehin nicht hätte korrigieren lassen wollen.


Das ist was ich meine mit, das ganze scheint dem Zufallsprinzip mehr zu ähneln als sonst was. Ich hatte selbst noch nie einen Astigmatismus und plötzlich wird einer gemessen, wenn auch nur schwach. Leider habe ich mir den korrigieren lassen und die Sicht fühlt sich in der unteren Glas hälfte zum Teil sehr seltsam an, da der Boden wie gewölbt erscheint. Ein Grund sich auf die nächsten, schwächeren Gläser zu freuen :wink:

für das nächste mal habe ich mir vorgenommen, das ganze einfach computerbrille zu nennen und hoffe da gibts dann weniger erklärungsbedarf.


Damit hatte ich leider nur zum Teil Erfolg. Es war zwar auch meine Begründung für die abgeschwächten Gläser (die mir heute schon zu stark sind), aber dem wurden fadenscheinige Begründungen wie "In ihrem Alter brauchen sie das noch nicht, ihr Auge kann sich schon noch anpassen" (ja genau deshalb will ich eine schwächere Brille !!! ) entgegen gesetzt.

ps: das argument mit dem autofahren ist eigentlich sehr unfair. wenn ich andere gefährden möchte bzw. verantwortungslos wäre, gäbe es so viele andere offene wege .. telefonieren am steuer, alkohol trinken beim fahren, zu laute musik beim fahren hören - bei all dem wird nie nachgefragt geschweige denn eine unterschrift eingeholt (ala unterschreiben sie das sie die flasche sekt nicht vorm autofahren trinken, oder: diese dunkle sonnenbrille nicht nachts am steuer tragen .. endlos ..). damit wird angedeutet, man wäre ein verantwortungsloser unreifer mensch, der keinerlei vertrauen verdient. also eigentlich schlicht eine beleidigung und fortführung der autoritären masche.


Natürlich ist es sehr unfair.
Aber wir stossen hier auf eine Schwierigkeit, die von dabri angesprochen wird. Dennoch finde ich, die Bemerkung "Brille auf Kundenwunsch abgeschwächt" sollte reichen ! Sonst müssten alle Supermarkt Kassierinnen anfangen ein Arztzeugnis einzusehen wenn man Nüsse kaufen möchte, es könnte ja sein man hat eine Allergie und diejenige Person, von der sie verkauft wurden, haftet für alle Schäden die dadurch entstehen.
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