dabri hat geschrieben:@Sven
Wie groß war nochmal dein Stärkenunterschied? Die beste Sehleistung hat man nicht unbedingt auf dem Auge mit dem kleineren Korrektionswert. Das Führungsauge muß auch nicht das Auge mit der höheren Sehleistung sein. Obwohl beides oft der Fall ist.
Am Anfang war das rechte Auge 1 D schwaecher als das linke Auge. Ich hab praktisch nur mit dem rechten gesehen. Ich denke wegen dem groesseren Bildausschnitt.
Jetzt hab ich rechts und links immer gleich bzw 99% der Zeit bin ich ja ohne Brille.
Der Effekt den du beschreibst mit dem Schliessen der Augen den kenn ich auch. Das ist im Grunde das Palmieren. Danach wird es kurz schaerfer. Ich hatte beim Tom Quakenbush ein Seminar und da haben wir eine Nachtsichtsession gemacht
Es war ca 1h in voelliger Dunkelheit. Danach konnte ich fuer wenige Minuten deutlich besser sehen. Ich verstehe es eigentlich nicht wirklich.
Ich muss sagen ich glaube aber eigentlich nicht das es viel bringt weil ich will ja nicht die ganze Zeit palmieren.
Ich kann dir auch sagen warum ich glaube das der wissenschaftliche Nachweiss bei Naturheilmethoden eigentlich nicht moeglich ist.
Ich komme aus der verstandesmaessigen, wissenschaftlichen Ecke und ich weiss, das man beim Messen wenn man wirklich neue Erkenntnisse gewinnen will sehr sehr kleinlich und genau sein muss.
Das Problem bei all den Selbstheiluns/ Naturheilungsgeschichten ist, die Heilung dadurch passiert, das man "drinnen" auf Knoepfe drueckt.
Es ist an sich schon schwer genug jemand anders zu beschreiben was man genau tut, aber unmoeglich sicher zu stellen, das der andere auch dasselbe darunter versteht und in seinem Koerper dieselben Knoepfe drueckt.
Deswegen kann man an sich keine Gruppe aufstellen, die die Heilung macht und eine die sie nicht macht, weil man ja nicht weiss was die Leute in sich drin eigentlich machen. Selbst wenn man so einen Nachweiss fuehren koenne wird es einem wenig helfen, da man die Knoepfe in sich selbst ja immer noch finden muss, bzw sein Verhalten aendern muss.
Wenn die Selbstheilung so einfach zu vermitteln waere gaebe es ja nicht soviele uebergewichtige Menschen.
Naja meine Methode ist, ich hab ein wenig von allen Autoren gelesen und ich druecke "alle" Knoepfe in mir drin die ich finden kann. So hab ich auch Gitarre gelernt und Klavier, einfach alles machen.
Nach einer Weile wird man immer sicherer im Umgang mit dem System und merkt was was bewirkt.
Mein Liebling ist allerdings Dr. Bates. Da er extrem wissenschaftlich an die Sache rangegangen ist (was ich ja an sich total vorziehe). Die Tierversuche zur Akkomodation haben mich schon beeindruckt und mir erscheint es, aus meinem physikalischen Verstaendis sehr logisch, das Muskeln die an einem Objekt angreifen in irgendeiner Weise Deformationen ausloesen, da Kraefte an sich immer Deformationen ausloesen.
Wenn einem das nicht klar ist muss man nur lange mir der Bohrmaschine in der Wand boren, dann wird der Nachbar sich schon beschweren, da man die Stahlbetonwand deformiert hat (Schalluebertragung).
Die Frage ist natuerlich sind die Kraefte gross genug um optisch relevante Deformationen zu erzeugen ? Wenn die Muskeln nun nicht miteinander arbeiten, also einer zieht an und einer laesst los, sondern gegeneinander, also beide ziehen an, koennten sie auf den Augapfel auch Druck ausueben. Ich Stell mir das bei den schraegen Augenmuskeln so vor wie wenn man ein Ei in der Mitte zusammendrueckt. Es wuerde dann laenger werden.
Das sind aber theoretische Ueberlegungen, die fuer die Heilung an sich keine Rolle spielen, da man ja die Mechanismen in sich drin kennen muss um das Auge zum richtigen Zusammenspiel zu veranlassen.
Durch Selbstbeobachtung fiel mir auf, das das Auge eine "lowlevel Software" besitzt, die weder erlernt noch unterbewusst ist sondern einfach fest verdrahtet zu sein scheint.
Diese Funktionalitaet nenne ich mal Autofokus. Dieser Autofokus laesst sich mit der Aufmerksamkeit steuern. Man richtet seine Aufmerksamkeit auf etwas und der Autofokus stellt es so scharf wie es der Zustand (laenge Kraft) der angeschloessenen Muskeln erlaubt.
Je kleiner man nun die Flaeche waehlt auf der die Aufmerksamkeit ist desto weniger sieht man ja (ist ja logisch).
Meine Beobachtung ist das je kleiner man die Flaeche waehlt man besser sieht (besser Qualitaet). Die Erklaerung ist recht einfach da in der Mitte das Zentrum des schaerfsten Sehens ist (fovea centralis).
Der Autofokus versucht nun scharf zu stellen wenn man sich auf einen Punkt konzentriert und die Augenbegungen werden mehr. Ist ja klar wenn man sich auf einen Punkt konzentriert und sich das Auge nicht bewegt sieht man nix.
Man kann das als Kurzsichtiger am besten im Nahbereich testen. Da funktioniert es ja auch mit dem Scharfstellen dann gut.
Wenn ich also meine Aufmerksamkeit auf einen kleinen Punkt im (unscharfen) Bild lege, sehe ich allerdings das unscharfe Bild am besten.
Gleichzeitig geht in meinen Augenmuskeln ein Feuerwerk ab. Die druecken und ziehen so heftig, das mir manchmal der Kiefer und die Zaehne wehtun. Ich hatte schon Schmerzen bis in die Brust und als ich noch nicht kapiert hatte, das es von den Augen kommt, habe ich mir beim Zahnarzt 3 Plomben wechseln lassen bis die mich fuer verrueckt gehalten haben.
Der Zahnarzt hat meinen Zahn total betaeubt und trotzdem tat es noch weh. Er meinte da muss was mit dem Kiefer sein. Mittlerweile weiss ich das es die Augen waren.
Am heftigsten ist das Ziehen meist an der Nasenwurzel. Ich denke da ist einer (oder beide ?), der schraegen Augenmuskeln befestigt.
Am heftigsten ist das Ziehen wenn man seine Aufmerksamkeit NICHT bei den Augen hat sondern bei der Aussenwelt, wenn die Kontraste hoch sind und bei Sonnenlicht geht es richtig ab.
Da kommt dann auch schon das psychologische Problem. Wieviel Aufmerksamkeit hat man in der Aussenwelt auf kleinen Details und warum ueberhaupt ? Man merkt warum man eigentlich kurzsichtig ist, naemlich, weil man (meistens) keinen Wert auf die Details in der Aussenwelt legt.
An sich gibt es nur 3 Gruende sich Details in der Aussenwelt anzusehen:
1.Sie sind gefaehrlich.
2.Sie sind irgendwie wertvoll (Essen, Geld oder aehnliches).
3.Man empfindet sie als schoen.
Punkt 1 kommt praktisch in der Zivilisation fuer die meisten nicht vor. Autos und Menschen koennen zwar gefaehrlich sein muss man aber nicht so genau sehen wie Giftschlangen, Vogelspinnen und wei entfernte Loewen.
Punkt 2 kommt an sich auch nicht vor da Geld (leider) nicht auf der Strasse liegt und wir keine Sammler mehr sind.
Bleibt Punkt 3, ich denke die ganze Sache kann nur ueber die Schoenheit laufen. Man muss Spass am Sehen bekommen, der Weg muss zum Ziel werden, deswegen hilft auch das ganze Messen nicht. Das ist so, als ob man beim Lauftraining immer wieder auf die Uhr schaut ob sich was verbessert hat. Solange das Training keinen Spass macht wird man es einfach nicht schaffen und irgendwann aufgeben auch wenn man kleine Anfangserfolge hatte. Ohne Spass an der Sache kann man niemals gut werden.
Entspannung bedeutet fuer mich uebrigens nicht, das ich keine Muskelspannungen spuehre, sondern Entspannung heisst fuer mich den Koerper laufen zu lassen. Die Vorstellung dahinter ist, der Koerper ist gar nicht krank, man muss einfach nur machen was man will und er wird es schon richten. Die Symtome (Schmerzen Ziehen und aehnliches ) sind nicht Zeichen der Krankheit sondern sind die Selbstheilung. Wenn man die verstaerkt tritt die Heilung schneller ein, wenn man die Symptome vermeidet tritt sie gar nicht ein. Um Symtome zu verstaerken ist natuerlich einiges an Vertrauen in den eigenen Koerper notwendig, da ist SEHR viel Angst im Spiel.
Nicht selten verstaerken die klassischen Mediziner die Angst vor den Symptomen bei den Patienten und machen damit eine Selbstheilung unmoeglich.
Im Moment mache ich also folgendes: Ich tue so als ob meine Augen alles sehen koennen und schaue mir den Nebel detailliert an, denn er ist detailliert und nicht einheitlich. Schaut euch nur mal im Dunkeln die Lichter an, wieviele Details die haben. Wenn man sich diese detallierte Information antut ist das fuer das Gehirn erstmal sehr unangenehm (weil anstrengend). Aber die visuelle Erinnernung/Vorstellung von dem Objekt verbessert sich enorm (siehe auch Bates Vision and Memory).
Das Problem dabei ist, mein Verstand sagte mir frueher immer, das das Bild, was ich im Moment sehe, alles nicht so aussieht und es quatsch ist und er den Mist nicht sehen will. Ich denke die Kursichtikeit kommt bei mir auf jeden Fall davon, das ich das unscharfe Bild gehasst habe und ihm die Aufmerksamkeit entzogen habe. Als ich noch gar nichts mit Sehtraining gemacht habe hab ich nichtmal versucht ohne Brille irgendetwas zu sehen. Ich hab mich benommen wie ein Blinder und nach der Brille getastet.
Mittlerweile macht es mir Spass in das Unscharfe reinzusehen, da ich immer irgendwas sehe.
Ihr merkt ich habe Grosse Hoffnungen.
Mein Ziel ist ja ein Visus von 2.0 wie ihn die Bates Schueler alle erreicht haben. Davon bin ich meilenweit entfernt aber man muss ja Ziele haben
Ich hab in den Bates Journalen von einem Jungen mit Visus 3 gelesen und der Tom Quakebush berichtete von einem Fall in Bates Journalen mit Visus 5.5.
Es wurde gesagt, das er die Schrift von Booten lesen konnte, wo die anderen nichtmal die Boote gesehen haben.
Naja alles Traeumerei, ich schau einfach mal was geht und was nicht.
Sorry fuer den langen Post und wahrscheinlich Millionen von Typos.
Also selbst probieren ist Trumph!
Schoene Gruesse
Sven
ps: Ein Nachtrag noch. Ich mag den Bates vor allem, weil er ein sehr genauer Beobachter war (wissenschaftlich halt) und ich viele seiner Beobachtungen selbst sehen konnte, zB die langsameren Augenbewegungen am Fernpunkt, das Schwingen der Augen nach rechts links und in Zoomrichtung, die Halos (Kontrastverstaerkung), wie visuelle Erinnerung und Sehen zusammenhaengt, Zentrales Sehen (central fixation), die Sehverbesserung beim palmieren, Sehverbesserung bei Zentralisieren in hellem Licht (ja ich schaue in die Sonne, nein passiert nix bei mir, macht es aber auf eure Verantwortung).