sven hat geschrieben:Jo Moobe,
sag ich ja
. Einfach volle Pulle durchziehen, ohne Reue, wie im Sport auch.
LG
Sven
Ich bin so glücklich gerade
Eben habe ich doch tatsächlich die 0,7 Zeile aus ca. 1m Entfernung lesen können, und das ungefähr eine Minute lang!
Ich habe bereits früher vieles richtig gemacht. Was ich jetzt bloß geändert habe ist, dass ich Doppelbilder schlecht finde und sie mir zu viel Anstrengung/Energie kosten. Meine Augen "auspowern" an der Sehtafel tue ich nicht mehr, viel mehr versuche ich, durch teilweise ausprobieren und gezielte Blickpunktverschiebungen, den richtigen Fokus zu finden.
Er ist tief versteckt, doch sobald man sich (ich sag jetzt einfach mal so) auf den richtigen Frequenzen bewegt, merkt man, dass da irgendwo ein Punkt ist, bei dem man scharf sieht, ähnlich wie beim Radio, wo man den Sende sucht.
Und wenn man der Schärfe auf der Spur gekommen ist, dann fangen die Augen meist an, zu tränen. Das ist aber kein "schlechtes" Tränen, sondern ein gutes, es fühlt sich richtig an und wischt gleichzeitig die ganzen Spannungen / Verspannungen weg, sodass man extrem locker und ganz entspannt gucken kann. Das Gefühl ist einfach toll, ein paar mal musste ich vor Freude lachen (okay, es klingt beim Lesen wahrscheinlich sehr lächerlich, aber es stimmt wirklich, ich konnte es kaum fassen
).
Wichtig ist auch (bzw. das wichtigste): zentrales Sehen. Man MUSS den angesehenen Buchstaben, am liebsten Punkt, am besten sehen!
Ich wechsle meist zwischen dem "O" und dem "D" hin und her, weil diese Buchstaben sehr leicht sind. Wenn ich es nicht schaffe, den angesehenen Buchstaben am schärfsten zu sehen und ich merke, dass der benachbarte ebensoscharf ist, scheue ich mich nicht, die Sakkaden größer werden zu lassen und einfach mal über die ganze Sehtafel zu sakkadieren. Meist bringt das Entspannungen, löst die Spannungen auf und bringt einen wieder dazu, entspannt und angenehm gucken zu können.
Dann mache ich es auch so, dass ich mir vorstelle, dass ich die restlichen Buchstaben "zudecke" oder verwische. Indem ich die GESAMTE Sehtafel unscharf werden lasse und nicht auf diesen angeschauten Buchstaben achte, wird dieser dann auf einmal extrem scharf. Damit meine ich, dass ich nur ihn sehen kann (es klappt meist mit dem "O"), aber dafür schwärzer als er in Wirklichkeit ist.
Außerdem stellt sich dabei auch ein optischer 3D-Effekt ein. Das "O" scheint, aus der Sehtafel nach vorne kommen zu wollen. Wenn ich dann zentrales Sehen am oberen und unteren Ende des Buchstaben praktiziere (ich sakkadiere 3-4 mal hin und her), wird auch die restliche Tafel irgendwann klar.
Nun beginnt der eigentliche Spaß: Ich springe von Buchstabe zu Buchstabe, bleibe in Bewegung und spiele ein wenig mit den Augen. Mla große Sakkaden, mal kleine. Mal verlasse ich den Buchstaben schnell, mal langsamer, je nachdem ob ich ihn sehen kann oder nicht (zu lange einen Buchstaben angucken, den man nicht sehen kann, ist nicht so gut. Mal in Ordnung, aber möglichst vermeiden). Aber das wichtigste ist: Ich mache mir immer bewusst, dass ich den Buchstaben besser sehen kann als den Rest der Tafel.
So viel zu meinen Übungen
Während meiner Übungen ist mir wieder etwas eingefallen, was ich früher schon bemerkt hatte und jetzt "wiederentdeckt" habe. Bloß ist jetzt alles "zusammengekommen" und das Mosaik hat sich geschlossen. Ich hoffe, dass ihr die Theorie verstehen könnt und meine Überlegungen nachvollzieht^^
Bates schreibt von der Illusion des Auges. Wenn man eine Sakkade von links nach rechts macht, dann bewegt sich das Bild für einen in die entgegengesetzte Richtung.
Bates unterscheidet auch 2 Arten von Blickpunktverschiebungen: Die kurzen und die langen.
Er schreibt auch, dass wenn das Auge sich nicht entspannt fühlt, es lieber die großen machen sollte, doch ein gutes, gesundes Auge sollte immer die kleineren machen, um keine Sehschwäche zu bekommen.
Nun habe ich früher aber trotzdem immer versucht, NUR die kleinen Schwünge und Blickpunktverschiebungen zu machen, weil ich dachte, dass sonst mein Auge kurzsichtig wird. Meine Theorie war es, dass man ja beim Nahbereich wahrscheinlich ausreichend kleine Verschiebungen macht, aber im Fernbereich immer noch kleiner werden muss.
Das stimmt so wahrscheinlich auch, aber mir ist aufgefallen, dass ich im Fernbereich irgendwann einen Punkt habe, bei dem ich 2 Punkte nicht mehr voneinander unterscheiden kann. Wenn dieser Punkt erreicht ist, dann ist es schon zu spät, denn dann stellen sich die Sehfehler ein. Wenn man es aber BIS zu diesem Punkt richtig macht, dann ist alles völlig ok.
Beispiel: Es gibt bei uns in der Straße ein Straßenlaterne, die einen Pfahl hat, aber oben 2 Laternen. Diese sind nun meine beiden Punkte. Wenn ich es schaffe, erst den einen anzuschauen und dann den anderen und dabei mir bewusst wird, dass der andere unschärfer ist und ich gerade meinen Fokus auf dem 2. habe, dann ist das eine richtige Bewegung, aber wenn ich dies nicht schaffe, dann ist mein Fokus falsch eingestellt, ich spanne wohl an einer Stelle zu viel an, an einer anderen zu wenig.
Wenn ich es aber nun endlich schaffe, mir das eben genannte bewusst zu machen, dann tritt diese Illusion (ob man es will oder nicht, meist ist sie unbewusst, man kann sie aber "erspüren") auf. Bei mir ist es interessant, dass Sakkaden von unten nach oben leichter sind als welche von oben nach unten. Während ich merke, dass bei ersteren die scharfe Sicht zunimmt, nimmt sie bei letzterem sogar DEUTLICH ab.
Doch irgendwann findet man (wie am Anfang erwähnt) die richtige "Frequenz" und entwickelt ein Händchen dafür. Man merkt, dass man (vom User Flo erklärt) den Blickpunkt "geschickt" verschieben muss und schafft es oft auch.
Nun ist mir aufgefallen, dass damit der Blickpunkt richtig verschoben werden kann und die Illusion auftritt, die Augen eine gewisse Mindestgeschwindigkeit erreicht haben müssen. Wenn diese Mindestgeschwindigkeit v erreicht ist, dann geht es nur noch darum, die richtige "Frequenz" zu finden, also den richtigen Fokus.
Um überhaupt Geschwindigkeiten erreichen zu können, muss ich beschleunigen. Die Beschleunigung erfolgt über die Augenmuskeln. Wird nun davon ausgegangen, dass die Muskeln eines kranken Auges nicht mehr voll funktionsfähig sind, dann weiß man, dass diese Beschleunigung mehr Zeit in Anspruch nimmt.
a = v : t
v = a * t
Die vorhandene Zeit ist aber wiederum abhängig von der zurückgelegten Strecke, die aber leider begrenzt ist.
Das bedeutet also, dass wenn genug Strecke zur Verfügung steht, das kranke Auge genug Zeit zum Beschleunigen hat, die gewünschte geschwindigkeit ENTSPANNT erreicht werden kann, sodass die gewünschte Frequenz / der gewünschte Fokus bewusst eingestellt werden kann.
Wenn die Augen nämlich angepannt sind, verliert man zu viel Energie an das richtigstellen der Augen. Wenn aber die Muskeln stark genug sind, kann man sich vollkommen auf das Sehen konzentrieren.
Man kann es sich beispielsweise so vorstellen wie beim Radio:
Wenn das Rädchen beim Radio nicht so leicht zu drehen wäre, dann müsste sich der Mensch auf 2 Sachen gleichzeitig konzentrieren und es wäre unglaublich schwer. Denn: Auf der einen Seite spannt er mal mehr an und mal weniger, auf der anderen Seite dreht er am "Fokusrädchen". Doch das Auge muss, um schnell beschleunigen zu können, genug Muskeln besitzen, um locker und leicht die gewünschte Geschwindigkeit erreichen zu können.
Wenn du bis hierher gelesen hast, dann tut es mir Leid, dass du so viel leiden musstest
Aber mit meiner Theorie lässt sich die Sehschwäche erklären. Man kann verstehen, warum Menschen bis zu einem gewissen Grade gut sehen können.
Ich habe schonmal von dem Experiment geschrieben, dass wenn man sein Auge lockert und dann von ganz links nach ganz rechts im Blickfeld sakkadiert, man die Illusion natürlich ganz deutlich spürt. Dies liegt ganz einfach daran, dass die Geschwindigkeit, die fürs perfekte und richtige Sakkadieren benötigt wird, dabei erreicht wird. Halbiert man die Beschleunigungsstrecke, wird es aber schwieriger, halbiert man nochmal, spürt man es vielleicht noch nicht mal mehr.
Meine Theorie zum Sehen sieht nun so aus. Um eine richtige Blickpunktverschiebung machen zu können, muss
1. Eine Mindestgeschwindigkeit v erreicht werden
2. Bewusst werden, dass der NEUE Punkt, der angeschaut wird, am besten von allen gesehen wird. Man muss ihn zentral fixieren
Um richtig sehen zu können, müssen also beide Punkte erfüllt sein. Wenn ein zu sehender Punkt zu weit entfernt ist und ich nun zwischen 2 Punkten meinen Blickpunkt verschiebe, die gewünschte Geschwindigkeit v aber nicht erreiche, sehe ich falsch und ich bekomme eine Sehschwäche. Dies ist anders, wenn der zu sehende Gegenstand groß genug ist und ich die gewünschte Geschwindigkeit aufbauen kann. Nun ist es nur noch wichtig, dass ich bewusst am "Rädchen drehe", meinen Fokus also ganz entspannt, aber gezielt einstelle.
Jemand, dessen Muskeln nicht ausreichen, dreht an 2 Rädchen und spannt/entspannt während des Sehvorgangs. Er muss sich aber nur auf den Fokussiervorgang, also auf das zentrale Sehen konzentrieren.
Alles klar???
Wenn nein, nicht so schlimm. Natürlich kann es durchaus sein, dass diese Theorie von vorn bis hinten falsch ist, sie erklärt aber viele Dinge schlüssig und auf physikalischer Ebene. Das ziel ist es nämlich, Bates physikalisch beweisen zu können, und davon sind wir wahrscheinlich noch Meilen entfernt. Wenn ihr denkt, dass dies ein Schritt zurück ist und völliger Unfug, schreibt es bitte als Antwort auf diesen Post. Gute Dinge können natürlich auch angemerkt werden.
Leider kann man hiermit nur die Myopie erklären. Nur für wenige Sehschwächen ist es wohl möglich, diese Theorie zu erweitern. Astigmatismus zum Beispiel ist nach dieser Theorie aber auch heilbar. Es muss einfach am 2. Rädchen gedreht werden. Dieses 2. Rädchen hat aber nun 2 kleinere Räder, mit denen man den Asti einstellen kann.
Ihr merkt, diese Rädchen stehen alle für Muskeln, und die Theorie besagt, dass erst die Muskeln/Rädchen durch Entspannungsübungen in die richtige Position gebracht werden müssen, bevor das richtige Fokussieren geübt werden kann.
Und noch eine letzte Sache:
Mit der Theorie kann man auch die Anspannung richtig erklären. Denn natürlich kann auch ein falsch eingestelltes Auge durch kurzzeitige Anspannung in die richtige Position gebracht werden, sodass kurzzeitig eine hohe Endgeschwindigkeit erreicht wird. Dies ist aber nicht das Ziel. Da dies aber viel Energie kostet, werden die Augen schnell müde und machen schlapp.
Es liegt nun also am Trainierenden, die Muskeln gezielt zu trainieren, nämlich hauptsächlich durch Entspannungs- aber auch mit Anspannungsübungen.
Denn die gewünschte Einstellung kann nur durch kräftigere Muskeln erreicht werden.
Die letzten Absätze klingen ziemlich widersprüchig, sind sie aber nicht wirklich. Denn wenn ich beispielsweise mich oft dehne, dann kann es sein, dass ich irgendwann auch ungedehnt mich mehr dehnen kann als jemand anderes.
Oder besseres Beispiel, das beide "Rädchen" miteinbezieht:
Ich trainiere laufen so lange, bis ich endlich mehr Kondition habe. Ab dem Moment kommt es mir sehr entspannt vor (jedenfalls sollte es) und ich kann mich nun mehr auf meine Technik konzentrieren (große Schritte, mehr mit den Füßen abrollen, richtig atmen(mit Nase ein und Mund aus), ruhiger und regelmäßiger atmen usw.....).
Hoffe, dass es wenigstens einigermaßen durch die Beispiele klar geworden ist. Bitte beachtet, dass das alles völliger Quatsch sein könnte und ich diese Überlegungen nur aus Eigeninteresse mache. Natürlich werde ich diesen Post sofort löschen, wenn ich eines Tages eine andere Theorie haben sollte.
LG Moobe