Eine berechtigte Nachfrage, die Nicole da stellt. Zumal ich bei der Lektüre von Bates auch das unangenehme Gefühl hatte, dass er besser noch einmal ausdrücklich darauf eingegangen wäre, dass bei solchen dicken Starbrillen, wie sie zu seiner Zeit verwendet wurden, auch genau sichergestellt werden muss, dass sie immer an derselben Stelle (Hornhautscheitelabstand) sitzen, weil, wenn man sie nur einen Zentimeter Richtung Nasenspitze verschiebt, man schon über eine Dioptrie (Nähe) gewonnen hat.
Dennoch glaube ich von meinen persönlichen Erfahrungen mit Nahpunkttraining auch an die Existenz dieser zwei verschiedenen Akkommodationsmechanismen. Die überzeugende Art, wie manchmal wie aus heiterem Himmel komplette Lockerheit erreicht wird und dann die Schärfe gleich mehrere Dioptrien weiter reicht als sonst, und ferner wie diese Lockerheit, oder "surrende Lagerung des Auges in der Höhle", lautmalerisch gesprochen, sich ganz genauso anfühlt wie das, was auch am Fernpunkt zu den guten Momenten führt (fernab der immer beschworenen "großen Anstrengung", die das Sehen am Nahpunkt erfordere), überzeugt mich stark. Ferner gewisse Einzelheiten über Doppelbilder und die aufklarenden Effekte des Blinzelns; das passt für mich einfach nicht in ein Modell, das als bestimmenden Faktor eigentlich nur eine störrische Linse kennt und einen einzigen Muskel, der von außen ein wenig daran "rüttelt".
Nur kommt es mir auch so vor, dass die Hüllakkommodation die meisten Menschen, die ins presbyope Alter gehen zumindest heute schon komplett verlernt haben. Vielleicht war das zu Bates Zeiten ja generell noch anders.