Hallo zusammen,
ich habe mich mal durchgerungen alles was ich ueber die Augengeschichte an Erfahrungen gesammelt habe mal zusammenzuschreiben.
Warum und wie Augentraining ueberhaupt funktioniert:
1) Das Scharfstellen wird nicht wie immer von den Augenaerzten behauptet von der Linse gemacht, sondern hauptsaechlich von der externen Augenmuskulatur.
Das faellt einem selbst auch ganz leicht auf, wenn man eine neue Brille bekommt oder lange ohne Brille trainiert spuehrt man die Muskulatur ganz deutlich. Dieses wurde von Bates in Tierversuchen nachgewiesen.
2) Es gibt einen automatischen fokussier Mechanismus, den ich im weiteren Verlauf Autofokus nenne. Der ist auf einem so niedrigen bewusstseins Niveau angesiedelt, das man nichtmal sagen kann, dass er Unterbewusst ist, da sich unterbewusstes erlernen und auch verlernen laesst. Das heisst der laesst sich nicht verlernen und der muss auch nicht trainiert werden. Er funktioniert immer perfekt. Er kann allerdings immer nur soweit scharfstellen wie die Augenmuskeln trainiert sind. Ueber den Trainingszustand der Muskeln weiss der Autofokus nichts. Er dreht solange an allen Muskeln bis es scharf ist, wenn man ihn laesst.
3) Durch aktives scharf sehen wollen greift man in die Muskulatur ein und behindert den Autofokus.
Man kann austesten ob man den noch behindert und verkrampft ist indem man versucht durch Entspannung unschaerfer zu sehen. Wenn das nicht mehr geht, dann hat man den total losgelassen. Sonst muss man einfach loslassen, dann wird es kurz unschaerfer um dann vom Autofokus wieder scharf gedreht zu werden. Dieses Spiel macht man solange bis es durch loslassen nicht mehr unschaerfer wird. Dann ist man optimal entspannt.
4) Der Autofokus laesst sich durch die Aufmerksamkeit steuern.
Mit der Aufmerksamkeit sagt man dem Autofokus welchen Teil der Netzhaut er zur Scharfstellung verwenden soll. Je kleiner der Bereich ist auf den man seine Aufmerksamkeit richtet, desto schaerfer kann der Autofokus das Bild machen. Ich denke das haengt damit zusammen, dass das Auge eine Kugel ist. Man kann auf eine Kugel eine Grade Flaeche aber nicht gleichmaessig scharf Abbilden.
5) Der Autofokus steuert nicht nur den Zoom sondern auch die Richtung der Augen.
Wenn man total loslassen kann und die Augen nur noch mit der Aufmerksamkeit steuert, dann hat man weder Probleme mit Stereosehen noch mit Verspannungen und Schmerzen an den Augen, da die Augen sich dann immer so bewegen, wie sie es grade koennen.
5) Natuerliches sehen heisst, seine Aufmerksamkeit auf kleine Punkte zu richten und die Aufmerksamkeit dann wandern zu lassen.
6) Die Rueckmeldung ob sich etwas tut und ob man es richtig macht ist ein ziehen in der Augenmuskulatur. Das ziehen ist meiner Meinung nach nicht gefaehrlich. Am Anfang habe ich immer wieder versucht es zu vermeiden. Seidem ich es einfach laufen lasse mache ich deutliche Fortschritte.
Ich benutze das ziehen als Gradmesser ob ich meine Augen richtig benutze. Wenn es nicht zieht aber unscharf ist, dann weiss ich ich mache etwas falsch. Solange es zieht versuchen die Augenmuskeln in Bereiche vorzustossen in denen sie schwach sind und verbessern sich somit.
7) Der Autofokus kann besser arbeiten (das ziehen tritt schneller auf) wenn man harte Kontraste hat. Das heisst scharze Schrift auf weissem Grund oder weisse Schrift auf schwarzem Grund.
Wenn draussen die Sonne scheint haut der Richtig rein. Gut geht es auch beim Autofahren im Kino am PC usw. Man merk es am ziehen selber schnell wo die Augen viel arbeiten und wo sie nichts tun.
8) Wenn man an der Grenze arbeitet wo die Augenmuskeln noch koennen und man ist entspannt faengt das Bild meist an zu flimmern. Es kann auch sein das sich das Bild in sich bewegt oder das er immer abwechselnd rein und raus zoomt. Das sind positive Zeichen. Das heisst das Auge versucht sich besser zu machen.
9) Und der letzte Punkt. Man muss die Angst ablegen, dass sich die Augen irgendetwas schlimmes antun. Wenn es zieht zwickt und schmerzt dann ist das nur Prana/Qi/Energie, die man nicht zulassen will. Wenn man sich einfach entspannen kann und die Angst ablegt sind die Gefuehle zwar immer noch da, aber sie sind nicht mehr unangenehm. Die sind sogar positiv, da sie mir eine Rueckmeldung geben ob sich was tut, da die Schaerfeverbesserungen ja sehr langsam vor sich gehen und man da nicht die direkte Rueckmeldung hat. Also wenn es zieht/drueckt macht man es richtig.
Ich hoffe ich konnte euch mit dem Beitrag meine Erfahrungen naeher bringen. Bei mir wird es immer besser seid ich Punkt 9 beherzigt habe. Man muss im Kopf nicht das Bild haben: "Die Augen sind ermuedet und koennen nicht mehr" sonder man muss das Bild im Kopf haben: "Die Augenmuskulatur wurde an dieser Stelle noch nie benutzt und muss erstmal weichgeruettelt werden.", dann klappt es.
10) Wieviel man letzen endes unterkorrigiert ist eigentlich egal. Wichtig ist, das man seine Aufmerksamkeit auf kleine Details lenken kann, das ist bei zu starker Unterkorrektur schwer moeglich. Wenn es halt nicht mehr anfaengt zu ziehen und zu drueken an den Augen obwohl es unscharf ist, dann macht man etwas falsch.
11) Man muss keinerlei Uebungen machen sondern sich nur die richtigen Gewohnheiten aneignen also die Augen mit der Aufmerksamkeit steuern, die Aufmerksamkeit auf kleine Dinge lenken und viel Kontrast und Sonne und vor allem natuerlich Unterkorrektur, sonst gibt es ja keine Herausforderung.
12) Es ist wichtig, das man die Augen von der Sehstaerke als erstes gleichmacht, da man sonst zur Monovision neigt.
Schoene Gruesse
Sven