xX Birgit Xx hat geschrieben:
Ich möchte so schnell wie möglich vorankommen - aber ohne das Leben um mich herum zu verpassen!
Du sprichst ein großes Wort gelassen aus .......
Genau das ist die Frage aller Fragen...
Bei mir war es ja umgekehrt: Nach einer Augenoperation sehe ich jetzt klar und erkenne endlich alle Leute von weitem. Ganz besonders in komplexen Situationen war ich früher oft unsicher und heute bin ich ganz begeistert, dass ich mit einem Blick alles erkenne.
Ich war früher nicht absichtlich unterkorrigiert, es ergab sich einfach so (einmal hatte ich auch eine unterkorrigierte Brille, hat mir der Augenarzt auf meine Bitte verschrieben, obwohl er es nicht verstanden hat).
Ich wohne auf dem Land, wo ich die meisten Leute kennen (und grüßen) sollte. Jetzt wundere ich mich, dass mich die Leute alle immer noch so freundlich grüßen, obwohl ich am Schluß sicher die meisten nicht mehr zurückgegrüßt habe. Aber die Leute haben es glaub ich richtig interpretiert: Kaum einer hielt mich für unfreundlich, die meisten hielten mich für geistesabwesend oder erkannten, dass ich einfach schlecht sehe.
Ich würde halt an deiner Stelle nicht den Punkt übersteigen, an dem du dich unwohl fühst. Ich bin durch mein schlechtes Sehen unsicher geworden (mir fällt bspw. auf, dass Leute, die schlecht hören, mißtrauisch werden - das fände ich noch blöder) - aber da ist nicht jeder gleich.
Eine ehemalige Arbeitskollegin von mir geht auch trotz -5 und -6 Dioptrien fast immer ohne Brille. Sie grüßt einfach jeden recht freundlich (sie wohnt auch auf dem Lande, aber sie ist über 70, da nehmen die Leute weniger Flirtversuche an. Außerdem kennt sie jeder und weiß, dass sie ohne Brille ziemlich blind ist).
Aber wenn du schon Erfolge hattest, kannst du ja damit rechnen, dass das nicht ewig dauern wird. Ist so, wie wenn man sich die Haare wachsen lässt:
Eine Zeitlang sehen sie schrecklich aus, da muss man einfach durch!
Jedenfalls muss jeder selbst abwägen: Was kostet es und was bringt es?
Chris