Es fing alles im Jahre 2009 an. Ich war damals in der 6. Klasse, als ich gegen Ende des Schuljahres bemerkt habe, dass meine Sehkraft etwas nahgelassen hat. Das hat sich in der 7. Klasse weiter verstärkt. Ich hatte bei projezierten Texten riesige Probleme und sah entfernte Lichter (Laternen usw.) gestreut. Außerdem hatte ich, vor allem im Sommer, häufig Kopfschmerzen. Man vermutete zuerst eine Migräne.
Im Laufe des 7. Schuljahres begannen sogar schon die Probleme mit der Schrift an der Tafel. Mein größtes Problem aber war, dass ich mir einfach nicht traute, es meinen Eltern zu sagen. Zum Glück litten meine Schulnoten nicht darunter
Gegen Weihnachten im 7. Schuljahr wurde mir immer wieder schwindelig (es war auch noch so, als ich meine Kontaktlinsen bekam). Es belastete mich sehr und ich denke, dass das Mitschuld an meiner heutigen Sehstärke ist. Seit fast 1,5 Jahren habe ich keine Schwindelanfälle mehr. Sie waren ein seelisches Problem, da ich früher gemobbt wurde.
Zurück zu meinen Augen:
Es war gegen Ende der 7. Klasse, als ich meinen Eltern von der Sehschwäche berichtete. Das Ergebnis beim Augenarzt: links: -1,75 und rechts: -1,5. Bis heute weiß ich noch nicht, wie ich mich bei den Werten ohne Sehhilfe durchgemogelt habe. Da ich die Möglichkeit habe Kontaktlinsen zu tragen, war diese Augenkrankheit ertragbar (gegen der allgemeinen Meinung sehe ich eine Sehschwäche als eine Augenkrankheit an). Da die Optiker/ Augenärzte mir von Anfang an sagten, dass ich erst in ca. 10 Jahren ohne Sehhilfe auskommen kann, da sie bekanntlicherweise eine Operation als einzige Alternative sehen, habe ich mich auf ein paar Jährchen mit Sehhilfe eingestellt.
Die Werte wurden immer schlechter: ein paar Monate später waren es schon über -2 Dioptrien, irgendwann fast -3.
Bei der letzten Verschlechterung bekam ich links: -3,75 und rechts: -3,75. Da ich eine andere Augenkrankheit vermutete, ließ ich meine Augen beim Augenarzt kontrollieren (sicher ist sicher). Der sagte natürlich, dass so eine Verschlechterung in der Pubertät normal sei (ist es vielleicht auch). Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon seit einem Monat meine neuen Werte, nachdem ich sie vom Optiker erfahren habe.
Nach dieser "Verkündung" der neuen Werte, versuchte ich natürlich, cool zu bleiben. Da ich das Risiko für Netzhatablösung bei Kurzsichtigkeit kenne, dachte ich: Du MUSST sofort was unternehmen, bevor es zu spät ist. Ein paar Tage später habe ich das Buch von Leo Angart und damit auch das Augentraining entdeckt. Das war im November 2012.
Jetzt mache ich schon seit einer Woche das Augentraining (seit den Faschingsferien). Schon jetzt kann ich mit meiner alten Brille selbst abends schärfer sehen. In der Schule muss ich leider noch volle Korrektur tragen, da ich keine unterkorrigierten Kontaktlinsen habe. Ich mache Leo Angarts Kommen und Gehen Übung, die eigentlich erst ab -4 Dioptrien geeignet ist. Ich kann eine Menge Sachen ohne Sehhilfe besser erkennen: Fenster, Schilder oder auch die Dachplatten vonn 20- 30 Meter entfernten Häusern kann ich einzeln unterscheiden. Wenn ich in die Ferne schaue, versuche ich, Details zu erkennen, was manchmal auch klappt. Komischerweise vertrage ich auch meine Kontaktlinsen nicht mehr so gut und mit meiner rechten Kontaktlinse sehe ich manchmal unscharf. Kann das bei zu starken Kontaktlinsen der Fall sein. Da mein rechtes Auge sowieso schneller gereizt ist, kann es auch an Kontaktlinsenungverträlichkeit liegen. Manchmal ist es auch nicht verschwommen. Bei meiner Sehtafel sehe ich auch mehr Zeilen, mit meiner zu schwachen Brille sehe ich auch die letzte Zeile (auch mit nur einem Auge). Heute war es in der Schule sogar etwas angenehmer, wenn ich von einer etwas größeren Enfernung lese. Meine Mutter, die einen auch das Augentraining miit mir macht, sieht auch schon etwas besser.
Im Sommer werde ich mit BF 17 anfangen. Dann bin ich 16,5 Jahre. Mein Ziel ist es, dass ich den Sehtest für den Führerschein OHNE Sehhilfe bestehe. Wenn ich mich an Leo Angart halte, könnte ich es auch schaffen. Ich hoffe auch, dass meine Augen nicht wieder schlechter werden, aber in der Pubertät muss man leider damit rechnen...
Da ich aber viel Naharbeit vermeiden werde und mit Sport anfangen werde, ist das Risiko sehr wahrscheinlich geringer.
Dieser Bericht soll eine Motivation für alle meine Leidengenossen sein
