Moin Panda,

>Ich werde nun wieder neu mit dem Training beginnen, leider werde ich auch die nächste Zeit viel am PC sitzen,<

Das muss sich nicht mit Erfolgen beim Augentraining ausschließen. Es kommt darauf an, dass du eine Sehmethode findest, die so alltagstauglich für dich ist, dass du über kurz oder lang alle Sehsituationen mit ihr bewältigen kannst. Am PC kann man das gute Sehen ganz hervorragend erlernen und praktizieren. Natürlich wird man je nach Stress, Arbeitsmengen usw. sich nicht immer vollaufmerksam mit bestimmten "Sehaufgaben", die man sich sinnvollerweise gestellt hat, befassen können. Aber darauf kommt es letztlich auch nicht an. Worauf es ankommt, ist, dass du deine Augen und deinen Geist so gebrauchen und dirigieren lernst, dass sie irgendwann - immer häufiger, immer länger, immer williger - das tun, was sie gemeinsam sollen: Dir ein gutes Sehen zu bescheren. Und natürlich funktioniert das auch am PC - deine Augen sind "sehneutral": Sie zeigen dir das (scharf oder unscharf) an, worauf du sie gerade richtest. Es ist ihnen egal, ob das ein PC oder etwas anderes ist. Wem es vielleicht nicht ganz so egal ist, ist dein Geist.

Ich kann dir nur Mut insofern machen, als ich selbst mit der Methode, die Flo hier immer propagiert hat, in allen Lebenslagen signifikant besser sehe als zu den Zeiten, als ich mit dem Training anfing - auch am PC. Ich habe keine Ahnung, mit welchen Übungen du selbst das Bessersehen erreichen möchtest. Meine eigene Erfahrung sagt mir, dass man eher eine bestimmte Methode braucht als Übungen. Das Anwenden der Methode selbst ist dann die Übung - ich spreche, so wie weiland auch Flo, deshalb lieber von Praxis.

Als Kind hast du mal gelernt zu gehen. Du verschwendest keinen Gedanken daran, wie das funktioniert. Du hast es nach einer bestimmten Methode eingeübt und verstetigt und "praktizierst" es einfach. So ist das auch mit dem Sehen. Du musst deine Augen so verwenden lernen wie deine Beine - ohne groß darüber nachdenken zu müssen oder bestimmte Übungsschemata abzuarbeiten.

Vielleicht lohnt es sich mal, sich näher mit William Bates und dem auseinanderzusetzen, was Flo daraus weiterentwickelt hat? Seine Posts sind ja noch im Forum erhalten.

Viele Grüße
Susa

@Susa
Stimme zu, dass man den Monitor auch zum Augentraining verwenden kann, aber bei Stress und Hektik neige ich dazu, über die Schrift „drüberzuwischen“, dazu kommen noch körperliche Verspannungen, die auch auf die Augen gehen.

Werde versuchen, da nochmal nachzubessern und vielleicht finde ich auch eine bessere Methodik.

Gestern lief auf ARTE die Doku „Generation kurzsichtig“.

Fazit der Doku: Schuld an Kurzsichtigkeit ist vor allem der Mangel an Sonnenlicht/natürlichem Licht. In Taiwan hat man den Schulunterricht umgestellt, die Schüler verbringen nun mehr Zeit im Freien, die Zahl der kurzsichtigen Schüler ging zurück, dh. immer weniger Schüler entwickeln eine Sehstörung. Eine bereits bestehende Kurzsichtigkeit kann aber laut Doku so nicht mehr behoben werden. Vor allem das blaue Licht hemmt die Entwicklung der Kurzsichtigkeit, weil es hier zur Dopaminausschüttung kommt, Dopamin gilt im Volksmund als Glückshormon.

Diese Erkenntnis bezüglich des Dopamins halte ich für sehr interessant, man müsste also versuchen, den Dopaminspiegel zu erhöhen, das geschieht durch Sonnenlicht und bestimmte Leuchtmittel (Vollspektrumlampen, Lampen mít erhöhtem Blauanteil), dazu habe ich im Thread schon was geschrieben. Weiters habe ich folgenden Artikel gefunden: „Das Dopamin Niveau erhöhen“ https://de.wikihow.com/Das-Dopamin-Niveau-erh%C3%B6hen. Sport, Ernährung und Schlaf sind dafür die wichtigsten Komponenten.

Halte ich für eine sehr schöne These, die aber ein zwei Fehler hat. Leider kenn ich mich da aber auch zu wenig aus( mit den inneren chemischen Prozessen usw.).

Allein Dopamin zu steigern bringt nichts. Dopamin ist etwas sehr kurzfristiges und belohnt dich immer nur für den Moment. Das bedeutet man könne auch einfach eine rauchen und dann Augentraining ausführen, oder ganz viel süßes auf einmal essen und während dessen trainieren. Beides schüttet Dopamin aus, schadet aber eigentlich dem Augentraining.

Hier ein Zitat mit einem sehr interessanten Experiment:
https://www.dasgehirn.info/denken/motivation/schaltkreise-der-motivation

„Alleingelassen mit dem Apparat, stimulierte das Tier nach zwei bis fünf Minuten Lernzeit das eigene Gehirn regelmäßig etwa alle fünf Sekunden“, beschrieb Olds seine Experimente einige Jahre später. Die Nager empfanden die elektrische Selbststimulation offenbar als angenehm, als Belohnung sozusagen. Und das wiederum verstärkte das Verhalten, den Hebel zu drücken – immer wieder, bis zur absoluten Erschöpfung. Selbst angebotenes Futter ließen sie links liegen. Einige Ratten brachen sogar zusammen, weil sie lieber den Glückshebel drückten als zu fressen oder zu trinken."

In der heutigen Zeit sind Menschen allgemein gerade die Jugend oft auf der Suche nach dem Dopamin-Kick. Schneller interessanter besser. Das bringt auch schnell aus dem Gleichgewicht und lässt abstumpfen. Es ist ein Suchen nach einer immer größeren Befriedigung ohne stehen bleiben zu können und die innere Ruhe zu haben, die man voraussichtlich beim Augentraining ( eben dem entspannen der Augenmuskeln) benötigt.

Die bessere Alternative ist Serontonin, also langfristiges Glück. Kann man auch über Ernährung und Sport steigern und sollte nicht so abhängig machen wie die Alltäglichen Dopaminsteigerer zu denen man meist zuerst greift.

Hoffe ich hab jetzt nicht zu viel geschrieben, wollte das aber lieber nicht so stehen lassen

@Serefos: Sagen wir so, man sollte generell danach trachten, glücklicher zu sein, glücklichere Menschen dürften weniger häufig an Kurzsichtigkeit leiden, Grübler und Ängstliche haben schlechte Karten.

Panda hat geschrieben:@Serefos: Sagen wir so, man sollte generell danach trachten, glücklicher zu sein, glücklichere Menschen dürften weniger häufig an Kurzsichtigkeit leiden, Grübler und Ängstliche haben schlechte Karten.

Dem ist nichts hinzuzufügen

Melde mich auch wieder mal, habe das Augentraining ja in den letzten Jahren schleifen lassen, also nichts in diese Richtung getan, außer dass ich keine Brille getragen habe, den Fernblick geübt habe (einfach aus dem Fenster schauen), regelmäßig spazieren/wandern gegangen bin, den Monitorabstand schrittweise auf 90 cm vergrößert habe und ich Vollspektrumlampen verwende, sowohl als Hintergrundbeleuchtung für den Monitor, als auch für die Zimmerbeleuchtung.

In den letzten Wochen habe ich wieder mit der Augengymnastik angefangen, aber etwas anders als früher. Nun mache ich immer nach etwa einer Stunde Bildschirmarbeit eine Pause, mache da die Augengymnastik, dazu setze ich mich entspannt hin, und bewege bei starrer Kopfhaltung, also ohne dabei den Kopf zu bewegen, bei geöffneten Augen die Augen/Augäpfel 5 x von oben nach unten, dann 5 x von links nach rechts, dann 5 x von rechts oben nach links unten, dann 5 x von links oben nach rechts unten. Dann blicke ich nach rechts (nur die Augen, Kopf bleibt regungslos) und bewege die Augen 5 x nach oben und unten, dann blicke ich nach links und bewege die Augen 5 x nach oben und unten, dann blicke ich nach unten und bewege die Augen 5 x nach rechts und links, dann blicke ich nach oben und bewege die Augen 5 x nach rechts und links.

Danach folgen Entspannungsübungen, ich palmiere zunächst für etwa eine bis zwei Minuten, dann massiere ich bei geschlossenen Augen mit dem Mittelfinger die Stirnmitte („drittes“ Auge), mache dabei kreisende Bewegungen mit leichtem Druck. Dann stoppe ich die Bewegung, lasse aber den Finger noch Druck auf die Stirn ausüben, fühle dabei die Entspannung.

Danach öffne ich die Augen, gehe zum Fenster und sehe entspannt hinaus, versuche auch Details zu erkennen, ohne dabei die Augen zuzukneifen.

Mit diesen Übungen konnte ich meine Sehkraft weiter verbessern und auch den Monitorabstand vergrößern, dieser liegt jetzt bei 130 cm. Manchmal verringere ich diesen Abstand schon, wenn ich z. B. ein Programm benutzen muss, das sehr kleine Symbole/Schriften hat, etc.

Meine Dioptrienstärke schätze ich auf etwa -1,25 Dioptrien, damit bin ich zunächst mal ganz zufrieden, dh. im Alltag brauche ich keine Brille mehr. Mal sehen, ob ich dieses Jahr noch weitere Verbesserungen erzielen kann.

Update: Es ist nun wieder ein Jahr vergangen und ich konnte den Bildschirmabstand um 20 cm auf 150 cm vergrößern. Dh. ich kann die meisten Webseiten aus dieser Entfernung lesen, wenn auch noch nicht scharf. Und das auch über einen längeren Zeitraum und ohne die Augen zuzukneifen.

Meist fange ich das Lesen am PC mit 130 cm Abstand an, nach einer Viertelstunde vergrößere ich den Abstand immer mehr bis auf 150 cm und wenn nach ein paar Stunden (Pausen zwischendurch nicht vergessen!) meine Augen müde werden, dann verringere ich den Abstand wieder auf ca. 130 cm.

Meine Dioptrienstärke schätze ich jetzt auf etwa -1 Dioptrie. 100 : 150 cm Abstand = 0,66 Dioptrien, da ich die Schrift aber nicht scharf sehe, liegt mein Wert leicht darüber.

Mein Augentraining und mein Pausenschema haben sich nicht verändert, da das funktioniert, behalte ich es so bei.

Nur auf meine Ernährung habe ich etwas mehr geachtet, habe auf Süßigkeiten weitgehend verzichtet, esse zwar immer noch zu viele Kohlenhydrate, auch Kuchen, aber Schokolade, etc. fast gar nicht mehr. Nach 20 Uhr versuche ich, gar nichts mehr zu mir zunehmen, vor allem keine Kohlenhydrate, damit der Blutzuckerspiegel bis zum Schlafengehen runtergeht. Wie ich in einem früheren Beitrag mal geschrieben habe, kann sich wohl ein hoher Blutzuckerspielgel negativ auf die Augen auswirken und zu Kurzsichtigkeit führen.

Wichtiger als das Augentraining oder die Ernährung ist und bleibt die Bewegung an der frischen Luft. Einfach mit wachen Augen durch die Gegend spazieren, neugierig die Welt erkunden, es gibt viel zu sehen.

Update: Sehkraft hat sich im letzten Jahr ganz leicht verbessert, obwohl ich keine Augengymnastik gemacht habe. Kann den Bildschirm aus 150 cm Entfernung schon recht gut lesen, besser als noch vor einem Jahr.

2022 war ein schwieriges Jahr für mich, ich hatte gesundheitliche, familiäre und berufliche Probleme und habe daher auf meine Augen ganz einfach vergessen. Trotzdem ist meine Sehkraft nicht schwächer geworden, mit Augentraining und Entspannungsübungen hätte ich aber wohl größere Fortschritte erzielen können.

In den letzten Wochen habe ich regelmäßig/fast täglich Rote Bete/Rote Rübe bzw. Rote Rüben Salat gegessen, und habe dabei eine positive Auswirkung auf meine Sehkraft bemerkt. Habe dann einige Tage nichts mehr davon gegessen und die Augen haben wieder nachgelassen. Nachdem ich dann wieder Rote Bete gegessen habe, konnte ich wieder schärfer sehen. Habe dann etwas gegoogelt und diese Infos gefunden:

Wundermittel Rote Bete: für die Augen unerlässlich
https://www.blickcheck.de/auge/augenpfl ... rote-bete/

Sollte jeder Kurzsichtige mal ausprobieren, Rote Bete-Salat passt zu vielen Gerichten und da man ihn in jedem Supermarkt verzehrfertig im Glas kaufen kann, macht das auch keinen Aufwand.

Panda hat geschrieben:In den letzten Wochen habe ich regelmäßig/fast täglich Rote Bete/Rote Rübe bzw. Rote Rüben Salat gegessen, und habe dabei eine positive Auswirkung auf meine Sehkraft bemerkt. Habe dann einige Tage nichts mehr davon gegessen und die Augen haben wieder nachgelassen. Nachdem ich dann wieder Rote Bete gegessen habe, konnte ich wieder schärfer sehen. Habe dann etwas gegoogelt und diese Infos gefunden:

Wundermittel Rote Bete: für die Augen unerlässlich
https://www.blickcheck.de/auge/augenpfl ... rote-bete/

Sollte jeder Kurzsichtige mal ausprobieren, Rote Bete-Salat passt zu vielen Gerichten und da man ihn in jedem Supermarkt verzehrfertig im Glas kaufen kann, macht das auch keinen Aufwand.

Klingt super. Ich liebe rote Beete und will auch wieder mit Augentraining anfangen