Maligne Myopie

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Beitragvon sven » 08.01.2010 23:52

Was "scharf Sehen" ist, ist physikalisch hinreichend eindeutig definiert, auch wenn es biologisch natürlich höchstens approximiert wird


Hallo Martin,

tut mir Leid, dass ich nur einen kleinen Teil beantworte. Das liegt nicht daran, daß mir zu den anderen Sachen nichts einfällt, sondern es wird mir zu viel.
Das Problem der Schärfe ist eine der fundamentalsten Problemstellungen der Phsyik. Das kannst du natürlich nicht wissen.

Du stellst dir Licht einfach so vor, daß es sich einfach gradlinig ausbreitet und die Abbildung durch eine Linse eine ideale geometrische Aufgabe darstellt. Das ist aber nicht so.

Zwei Punkte im Objekt lassen sich unterscheiden und sind somit scharf abgebildet, wenn sie 2 verschiedene Bildpunkte erzeugen.

Am einfachsten läßt sich die Problematik einsehen wenn man die Abbildung durch eine Lochblende betrachtet.

Bestrahlt man ein Objekt mit Licht, wirft es das Licht irgendwie zurück. Dabei wir bei den üblichen nichtreflektierenden Objekten das meiste Licht in alle Richtungen gestreut. Jeder Punkt des Objektes kann wie eine kleine Lichtquelle betrachtet werden.

Stellt man neben das Objekt jetzt eine Mattscheibe wird sie das vom Objekt gestreute Licht aufangen. Dabei wird auf jedem Punkt der Mattscheibe das Licht von vielen Punkten des Objektes ankommen, da sich sich die gestreuten Lichtstrahlen des Objektes überlagern.

Stellt man zwischen die Mattscheibe und das Objekt nun eine dünne Wand mit einem kleinen Loch, dann kann von jedem Punkt des Objektes nur noch ein kleiner Teil des Lichtes einen Punkt auf der Mattscheibe treffen, da das Licht ja durch das Loch muss.

Je kleiner das Loch ist, desto kleiner ist auch der Bildpunkte den ein Objektpunkt erzeugt.

Es entsteht ein ungedrehtes, seitenvertauschtes Bild auf der Mattscheibe. Je kleiner das Loch ist desto mehr nimmt die Schärfe zu, da die Bildpunkte immer kleiner werden.

Das kennen alle hier von der Rasterbrille oder wenn bei Sonnenschein die Pupille sich mehr schliesst und man schärfer sehen kann.

Man kann es auch hier bei Wikipedia am Beispiel einer Blende eines Fotoapperates sehen:
Kleines Loch:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0328200810
Größeres Loch:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0328200913
Noch größeres Loch:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0328201102

Wenn man also die Lichtquelle sehr stark macht und das Loch sehr klein sollte das Bild beliebig scharf werden, also zwei Punkte die beliebig nah aneinander liegen sollten 2 Bilder ergeben.

Wird es aber nicht, da bei einem sehr kleinen Loch die gradlinigen Ausbreitungeigenschaften des Lichtes von den Welleneigenschaften des Lichtes dominiert werden.

Betrachtet man eine Wasserwelle die auf eine Mauer trifft in der eine Öffnung ist, wird sich die Wasserwelle auch in den geometrischen Schatten hinter der Mauer ausbreiten. Diesen Effekt nennt man Beugung und auch der tritt bei Licht ein.

Der Beugungseffekt hägt von der Wellenlänge des Lichtes ab. Je kürzer die Wellenlänge ist, desto weniger tritt der Effekt in Erscheinung.

Dewegen wurde beim Licht zu immer höheren Energien (kürzeren Wellenlängen gegangen) um zB Strukturen in Festkörpern zu erforschen.

Es wurden anstatt Licht auch andere Teilchen genommen zB Elektronen um die Beugungseffekte weiter zu verkleinern (Elektronenmikroskop).

Das Problem an sich ist aber unlösbar. In dem Moment von ich den Ort des Lichtstrahles genau mit einem unendlich kleinen Loch fixiere ist die Richtung des Lichtes nicht mehr bestimmt (Beugung). Ich habe durch die Messung meinen Zustand geändert.

Dieses wird in der Unschärferelaltion von Heisenberg beschrieben.

Was ich mit dem ganzen Text sagen will ist: Es gibt sowas wie Schärfe nicht und vor allem nicht in der Physik!

Die Physik kennt nur eine bestimmte Erwartungshaltung und eine bestimmte Genauigkeit und zwar nicht nur in der Obtik sondern in allen Bereichen.

Deswegen sind in der Physik auch Theorien nicht richtig oder falsch sondern sie sagen Meßwerte mit einer bestimmten Genauigkeit vorraus.
Sie erfüllen die Beobachtungen also mit einer gewissen "Schärfe".

Es tut mir Leid Martin das ich soweit ausholen mußte, aber grade in der Physik ist Schärfe an eine Erwartung gebunden.

Entschuldige, daß ich es mir erlaube selbst zu denken.
Schoene Gruesse

Sven
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Beitragvon Martin/T. » 09.01.2010 12:19

sven hat geschrieben:tut mir Leid, dass ich nur einen kleinen Teil beantworte. Das liegt nicht daran, daß mir zu den anderen Sachen nichts einfällt, sondern es wird mir zu viel.


Das ist in Ordnung, Du kannst die Diskussion abbrechen, wo du willst; das heißt nicht, dass der andere "gewonnen" hat. Dir würde mit Sicherheit auch zu dem anderen etliches einfallen, das weiß ich. Und dass Du Dir eigene Gedanken machst, das ist garantiert nicht deine schwache Seite.

Aber zum Gesamttenor möchte ich doch mal sagen, dass ich Dich nicht verstehe. Du sagtest doch wiederholt (anlässlich des Aufkreuzens diverser Optiker hier mit ihren Theorien), dass das Gehirn die fehlenden Informationen bei unscharfer Abbildung nicht "zurückrechnen" kann, sich das Bild nicht schönrechnen kann. Und dann kommst Du doch immer wieder - sogar wörtlich - auf den Begriff der "Rechen"leistung. :x

Natürlich kann man durch Aufmerksamkeit und Gedankenarbeit auch aus unscharfem Bild Informationen ziehen, besonders wenn ein "Universalcomputer" angeschlossen ist, der auch ganz andere Erfahrungskategorien hat als das bloße Sehen, und die Gewohnheit hat, alles Wissen in Bilder hineinzuretuschieren. Aber es ändert nichts: alles, was Du beschreibst, ist der NOTBEHELF, der Kunstgriff eines körperlich gehandicappten Gehirns, um ohne Krücken im Alltag zurechtzukommen und - im Idealfall - einen Heilungs- bzw. Rehabilitationsprozess in Ganz zu setzen.

Warum geizt Du also mit dem Eingeständnis, dass alles was Du zum Thema Rechenleistung beschreibst gerade in dem Maße überholt und obsolet wird, wie Du mit deinem eigentlichen Ziel Erfolg hast?! Je mehr normales Sehen zurückkommt, desto mehr fällt wieder Sehen und Wahrnehmen auseinander. Das ist nun einmal so; das kannst Du untugendhaft finden oder entmutigend für Deine jetzige Situation, aber es bleibt halt doch dabei:

Den gesunden Seher springt das (relativ) scharfe Bild geradezu an. Alle anderen Vorstellungen und Ideale vom Sehen zielen nicht auf die Gesundheit (im Sinne biologisch optimaler Funktionalität). Man muss nichts dazutun, außer den Sakkadenbewegungen, um das flächig zu erkennen. Aber auch die gehen idealerweise spielend. Und ich wette, sie tun das auch bei Dir unter 20cm. Alles, was man dazu beiträgt und was Anstrengung kostet, verschlechtert das Bild. Eine Ausnahme von dieser Regel kann nur daher kommen, dass die Anstrengung entsteht, um eine noch schlimmere, zwang-/krampfhafte Anstrengung zu umgehen; so meine Theorie. Ein Konditionstraining hingegen für die komplette Entspannung der für die Akkommodation verantwortlichen Muskeln (sei es der Ziliarmuskel oder was auch immer), das einen ins Schnaufen bringt (?? :grübel: ??), kann ich mir schlecht bis überhaupt nicht vorstellen. :shock:

Ich will hier keinen Grundsatzstreit mit Dir austragen; Du kannst Dir Theorien aufbauen, so viel Du willst. Da Du sie auch immer als Deine eigenen klar kennzeichnest, kann niemand behaupten, er werde verführt. Aber ich möchte hier doch die Gelegenheit nutzen, um die Bruchlinie unserer Dissenses ein für allemal herauszustreichen.

Es ist schön, Sven, dass sich mit Dir immer fair diskutieren lässt.

:wink:
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Beitragvon Elke » 09.01.2010 21:55

Hallo Micki ,

versuch mal mit einer um 0.5 Dptr unterkorrigierten Brille.
Ich bin fest davon überzeugt , dass 99% der Kurzsichtigen eine oder mehrere psychische Blockaden haben im Sinne "Nicht sehen wollen " ,
dem Zugrunde irgenwelche Ängste liegen. Das Unterbewußtsein ist deswegen so programmiert , dass die Sicht schlecht ist.
Wenn die Brille voll auskorrigiert ist , dann beginnt das Unterbewußtsein den "Softwarefehler" zu korrigieren und die Sicht wieder verschlechtern.

Deswegen haben ja fast alle "Hier Übende" nur am Anfang Erfolge und irgendwann geht es nicht mehr weiter.

LG, Elke
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Beitragvon Martin/T. » 10.01.2010 11:06

Elke hat geschrieben:Deswegen haben ja fast alle "Hier Übende" nur am Anfang Erfolge und irgendwann geht es nicht mehr weiter.

LG, Elke


Und darf man fragen, zu welcher Gruppe Du gehörst, - zu den "fast allen" oder zu denen, die übrigbleiben?

Neugierige Grüße, Martin

:?:
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Beitragvon Elke » 10.01.2010 11:25

Hallo Martin,

ich gehöre zu den "fast Allen" .
Ich habe mich um mehr als 3 Dptr verbessert und leider geht es nicht mehr weiter.
Z.Zeit arbeite ich daran um meine Blokaden aufzulösen.

LG, Elke
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Beitragvon Micki » 10.01.2010 20:18

Hallo Elke,
ich trage ja 0.5 Dioptrien unterkorrigierte Linsen, aber auch trotz dieser Unterkorrektur haben sich meine Augen nicht verbessert, sondern schon wieder verschlechtert :-(
Der Arzt hat organische Ursachen bzw. eine Augenkrankheit ausgeschlossen.
Wenn ich nur die Gründe finden würde?
Wie ist es Dir gelungen, deine Augen um 3 Dioptrien zu verbessern?
LG Micki
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Beitragvon Martin/T. » 10.01.2010 22:35

Ja, würde mich auch interessieren.

Vielleicht auch, wenn Du was dazu schreiben könntest, WIE Du an dieser Deblockierung arbeitest, das wäre spannend.

:?:
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Beitragvon Elke » 16.01.2010 15:01

Mit der Energieübeung und der Schnurübung( Leo Angart ).

LG, Elke
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Beitragvon Elke » 16.01.2010 15:02

Vielleicht auch, wenn Du was dazu schreiben könntest, WIE Du an dieser Deblockierung arbeitest, das wäre spannend.


Ich habe ja die Blockaden noch nicht gelöst . Wenn es soweit ist , dann schreibe ich unbedingt.

LG, Elke
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