Guten Abend
Ich bin neu hier. Meine Werte haben sich stets verschlechtert. Mit 10 Jahren bekam ich meine erste Brille. Meine Lehrerin damals liess mich nicht nach vorn sitzen. Wenn ich gewusst hätte, welche Auswirkung diese Verweigerung von ihr mir gegenüber haben wird, dann hätte ich damals nicht aufgegeben, bis ich nach vorn hätte sitzen dürfen.
Nunja so kam es, dass meine Eltern mit mir zum Augenarzt gingen und ich bekam meine erste Brille. (Alle Brillen-Werte, ausser die vom letzen Jahr weiss ich nur noch ungefähr, würde also nicht meine Hand ins Feuer legen für die Angaben, weiss evt. jemand, ob man die Brille im nachhinein noch "ausmessen" kann oder etwas in der Art? Die Werte würden mich eigentlich interessieren) R: -3.75 und noch irgend ein Astigmatismus-Wert, keine Ahnung mehr. L: -3.25, auch noch Hornhautverkrümmung, auch den Wert kenne ich nicht mehr. Dann ging es mit 13 Jahren wieder zum Optiker: R: -4.5 und L: -3.75 und r noch Astigmatismus, l nur noch minim, den der Optiker nicht korrigierte. Dann mit 16 Jahren: r: -4.75 und l: -4.75, noch Astigmatismus rechts, weiss nicht wieviel. Und schliesslich vor einem Jahr: -5.75 l und r, Astigmatismus nicht mehr zu korrigieren.
Das gab mir echt zu denken. Diese Werte..... Ich beschloss nach 3 Tagen, meine neue Brille, die nebenbei über 1000.- gekostet hat, nicht mehr aufzusetzen. Es war mir unheimlich: immer hatte ich diese Anstrengung in den Augen wenn eine neue Brille auf meiner Nase sass. Und das machte mir gedanklich endlich zu schaffen. Und instinktiv begann ich zu schlussfolgern: Würde ich sie wieder aufsetzen, dann würde bestimmt auch der Wert wieder schlechter. Es war mehr ein Gefühl, eine Art schlechtes Gewissen, wenn ich die Brille aufhatte.
Nun liegt meine Brille schon seit über einem Jahr am gleichen Ort: auf meinem Nachttisch. Ich habe stattdessen nach intensiver Recherche unterkorrigierte Linsen getragen. Aber auch das war nicht das gelbe vom Ei.
Schliesslich kam der Tag an dem ich merkte, dass es wieder schlechter wird mit den Kontaktlinsen und so total entnervt war, dass ich deshalb gar nichts mehr nutzte. Weder Brille noch Kontaktlinse. Es sträubte sich nun alles in mir, irgend so ein Ding aufzusetzen. Ich brauchte starke Gewöhnungszeit. -5.75... Wie zum Geier mache ich das? Es bricht irgendwie eine Art Welt zusammen. Und doch: Die Abneigung gegen die Sehhilfe war so gross, dass ich lieber verzichten wollte, als nochmals so ein Ding aufzusetzen. Ich begann die Sehhilfen regelrecht zu hassen.
Es folgte eine schwierige Zeit und ich begann mir diverse Bücher zu kaufen und Übungen auszuprobieren. Nichts griff wirklich, wobei ich zugeben muss, dass ich ziemlich unmotiviert und undiszipliniert war, weil mit dieser Stärke und diesen kurzen Übungszeiten, welche in den meisten Büchern stehen natürlich der Effekt nur gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz langsam kommt. Das ist mir im Nachhinein klar.
Ich gab es wieder auf, weigerte mich jedoch eine Sehhilfe zu tragen. Immerhin etwas änderte sich: meine Nackenverspannungen die mich seit langer Zeit begleitet haben, haben sich in Luft aufgelöst, ab dem Punkt, an dem ich die Sehhilfe verweigerte. Aber für mich war das kein wirklicher Erfolg.
Nun habe ich ein Buch gefunden von [b]David De Angelis:[/b] ohne Brille seh ich besser. Und das Video von Wladimir Zhdanov hat mir einen echten Motivationsschub verpasst. Und endlich: ich mache intensivstes Training (jeden Tag 2h die eine Übung und alle 2d zusätzlich 2h noch eine weitere, immer über den Tag verteilt nicht an einem Block) Ich habe endlich das Gefühl, dass sich wirklich etwas tut und merke die Veränderung nach 3 Tagen. Und doch: nur schon diese 3 Tage dranzubleiben, war für mich einfach nur sch....schwierig. Und doch: Ich habe nun selbst eine Familie (was vorhin noch nicht der Fall war, denn da war ich noch ohne Nachwus unterwegs) und ich arbeite. Und ich habe es trotzdem gemacht: ich bin um 4.50 aufgestanden und hab trainiert. Und ich bin um am nächsten Tag um 6 Uhr aufgestanden und hab trainiert und nachher unserem süssen Nachwuchs geschaut genug Energie, um mit unserem Schätzchen genung Zeit zu verbringen. Ich muss mich zwar echt an der Nase nehmen, mir die Zeit zu nehmen, an den Arbeitstagen um 4.50 Uhr aufzustehen und sonst um 6.00 Uhr und um 6.00 Uhr. Aber ich möchte mir trotzdem diese Zeit rausnehmen. Und dass ich es geschafft habe in den 3 Tagen, gibt mir Hoffnung. Denn das bedeutet, dass die Übungen so, wie sie sind, in den Alltag integriert werden. Ich muss mich umgewöhnen und ich glaube das ist der schwierigste Teil. Die Erkenntnis, dass ich zu einer anderen Zeit aufstehen muss. Aber es muss gehen, weil ich einfach finde, es kann so nicht mehr weitergehen.
Ich weiss, dass ein steiniger, harter, strenger Weg vor mir liegt und ich weiss eigentlich auch gar nicht, was ich mit diesem Schreiben hier eigentlich erreichen will. Keine Ahnung. Aber irgendwie muss ich mir, glaube ich, selbst sagen, HEY HALLO, BLEIB DRAN, NICHT ABSPRINGEN, NICHT AUFGEBEN, NICHT AUFGEBEN, DIESMAL BLEIBST DU DRAN. Oder ich habe die Illusion, jemand hier im Forum könnte mir helfen und mir die Arbeit abnehmen. Aber mir ist natürlich klar, nur ich alleine kann mich dazubringen dran zu bleiben. Wie zum Geier schaff' ich das? Klappt es denn vielleicht so? Ich hoffe es sehr.