Hallo liebe Community,

ich habe eine objektive Verbesserung zu melden!!!

Seit knapp 2 Monaten trage ich - während ich lese - eine Plusbrille und lese währenddessen außerhalb meines Fernpunktes (nicht zu krass). Ich habe nach 2 Wochen eine Verbesserung festgestellt (auch wenn nicht viel) und habe von da an angefangen, eine Sehtafel zu benutzen und morgens und abends meine Sehleistung zu dokumentieren.

Als es mir mehr und mehr gelang, mich weiter nach unten durchzuarbeiten, bin ich zum Optiker gefahren. Er sagt, dass Kurzsichtigkeit nicht unbedingt auf die Gene zurückzuführen ist, sondern auf die exzessive Naharbeit und dass sich die Augen eben daran anpassen. Aber er sagt auch, dass es - aus seiner Sicht - nicht möglich ist, Kurzsichtigkeit zu heilen.

Nun ja, ich habe meine Augen checken (ganze 3x, vermutlich schockiert ) gelassen und siehe da:

Links: -0.5 bis -0.75 (vorher -1.25) (manchmal -0.5, manchmal -0.75 -> schwankt, also irgendwas dazwischen)
Rechts: -0.75 (vorher -1.5)

Er war schon überrascht und hat es erstmal sacken lassen, ohne irgendwas zu sagen.

Ich habe beidäugig einen Visus von 0,7 erreicht (ein paar Buchstaben von 0,8 gingen auch, schwieriger wird es wenn ich zwischen F und P oder D und B unterscheiden muss usw.). Ich könnte theoretisch ohne Sehhilfe Autofahren, aber dafür fühle ich mich noch nicht ganz so sicher mit meinem Sehen (vor allem wenn es dunkel ist). In den 2 Monaten saß ich auch gar nicht am Steuer, auf der Fahrt zum Optiker übrigens auch nicht. Und neue Minusgläser oder sowas habe ich mir gar nicht erst andrehen gelassen.

Ich schätze Bates' Arbeit sehr! (vor allem, dass Minusgläser die Kurzsichtigkeit verschlechtern), aber es gibt auch Punkte, wo ich ihm nicht zustimme. Er sagt beispielsweise (so verstehe ich es), dass langes Nahesehen keinen Effekt auf die Fernsicht hat (wenn man eben nicht straint). Das finde ich viel zu schwammig und ich finde, dass das dann so einen Hauch von Esoterik bekommt. Man kann alles auf das Strainen schieben bzw. es gibt keine klare Grenze.

Vielleicht hat Bates auch Recht und die Plusbrille (der entspannte Blick - auch in der Nähe) hat das Strainen reduziert. Ich weiß es nicht, ich habe mir viele Studien über Kompensierung der aufgesetzten Linse durchgelesen. Aber eins ist klar: Kurzsichtigkeit lässt sich heilen!

Ich hoffe, dass ich bald dann meine ätzende Kurzsichtigkeit komplett eliminiert haben werde!!!

MfG

Hallo Ivan.

Zunächst mal meinen herzlichen Glückwunsch zu Deinen Fortschritten.

Ich schätze Bates' Arbeit sehr! (vor allem, dass Minusgläser die Kurzsichtigkeit verschlechtern), aber es gibt auch Punkte, wo ich ihm nicht zustimme. Er sagt beispielsweise (so verstehe ich es), dass langes Nahesehen keinen Effekt auf die Fernsicht hat (wenn man eben nicht straint). Das finde ich viel zu schwammig und ich finde, dass das dann so einen Hauch von Esoterik bekommt. Man kann alles auf das Strainen schieben bzw. es gibt keine klare Grenze.

Ich finde, wenn man Strain(en) als mentale bzw. körperliche Verspannung und/oder Unter- bzw. Überanspannung beziehungsweise allgemein als "Falschspannung" auffasst, hat es nichts Schwammiges bzw. Esoterisches bzw. unklar Abgegrenztes mehr an sich.

Vielleicht hat Bates auch Recht und die Plusbrille (der entspannte Blick - auch in der Nähe) hat das Strainen reduziert. Ich weiß es nicht, ich habe mir viele Studien über Kompensierung der aufgesetzten Linse durchgelesen. Aber eins ist klar: Kurzsichtigkeit lässt sich heilen!

Nach meinem Verständnis der Zusammenhänge hast Du Dir durch das Tragen der Plusbrille beim Sehen im Nahbereich einfach ein kleines Stückchen Sehen im Nicht-ganz-so-nahen Bereich "erkauft". Das begünstigt ganz natürlich die Fortschritte Deiner Sehpraxis beim Blicken auf Sehobjekte (etwas) weiter weg. Der "Preis" dafür besteht dann eben in einem Verlust an Sehpraxis im (extremen) Nahbereich. Wie für Dich die optimale Gewichtung zwischen Blicken in den Nah- und in den Fernbereich und in die Zwischenbereiche aussieht, musst (und kannst) Du dabei natürlich selbst am besten spüren und wissen. Bates jedenfalls hat Patienten grundsätzlich erst dann für geheilt erklärt, wenn sie sowohl die Sehtafel für den extremen Fern- als auch die für den extremen Nahbereich gemeistert hatten.

Wenn Du erfahren möchtest, ob Bates bezüglich der von Dir aufgeworfenen Frage recht hat oder nicht, schlage ich folgende Vorgehensweise vor: Sobald Du Dir mittels Sehen in die Ferne einen guten Überblick über Deinen aktuellen Durchschnitts-Fernvisus verschafft hast (entweder jetzt oder später, wenn Du mit Deinem Fernvisus vollauf zufrieden bist), blicke für eine aus Deiner Sicht ausreichend lange Zeit bewusst und ganz gemäß Deinem Wissen und Deiner Erfahrung über optimalen Blick- bzw. Augengebrauch in der extremen Nähe umher. Dann schaue wieder in die Ferne und beobachte ganz aufmerksam Deinen Fernvisus. Stoppe gegebenenfalls die Zeit, die es benötigt, bis er wieder so gut ist, wie Du es gewohnt bist und merke Dir, was den Wiederanstieg des hohen Fernvisus währenddessen begünstigt bzw. verzögert hat. Sollte der Fernvisus dann sogar noch besser sein bzw. im Laufe des Wiederanstiegs werden, als Du es gewohnt bist, so registriere auch dies. Wiederhole das Experiment von Zeit zu Zeit und schau, ob Du diesbezüglich gegebenenfalls Verbesserungen des Ablaufs und belastbare Erkenntnisse erlangen kannst.

Weiterhin gutes Gelingen!
Flo

Ivan hat geschrieben:Links: -0.5 bis -0.75 (vorher -1.25) (manchmal -0.5, manchmal -0.75 -> schwankt, also irgendwas dazwischen)
Rechts: -0.75 (vorher -1.5)

Ich habe beidäugig einen Visus von 0,7 erreicht (ein paar Buchstaben von 0,8 gingen auch, schwieriger wird es wenn ich zwischen F und P oder D und B unterscheiden muss usw.).

Auch noch mal von mir: Herzlichen Glückwunsch!

Welchen Visus hast Du denn mit Korrektur erreichen können?

Das habe ich gar nicht prüfen gelassen.

Als ich damals normal Kontaktlinsen getragen hatte, hatte ich einen Visus von 2,0 (ein Buchstabe war falsch).

MfG

Ivan hat geschrieben:Als ich damals normal Kontaktlinsen getragen hatte, hatte ich einen Visus von 2,0 (ein Buchstabe war falsch).

Mit Deinen Werten wird die Schätztabelle übrigens bestätigt:
Visus mit Korrektur Vmax = 2,0
Visus ohne Korrektur V = 0,7
Geschätzter Brechungsfehler: zwischen -0,5 und -1,0 Dioptrien.

Spannend.

Hallo,

kurzes Update.

Mein linkes Auge will nicht mehr so richtig (immer noch -0.75), aber dafür bin ich bei meinem rechten Auge nur noch bei -0.25 Dioptrien!!! (Ich wollte eine objektive Messung haben)

Der Optiker hat mich nach ca. einem Monat wieder gesehen und war erneut geschockt.

Natürlich hat er mich die Sehtafel lesen gelassen und hat mich bis zum Visus 1,2 geprüft (beidäugig). Da war er schon sehr erstaunt, dass ich mit meinen Werten diesen Visus erreiche. Als ich ihm dann sagte, dass ich auch die 1,5-Zeile packe, meinte er "sowas sieht kein Mensch, vor allem nicht jemand mit einer (schwachen) Kurzsichtigkeit - na dann lesen Sie mal". Gesagt getan, alles richtig vorgelesen.

Dann hat er beide Augen getrennt geprüft, Ergebnisse:

links: -0.75 Dioptrien, Visus 0,8
rechts: -0.25 Dioptrien, Visus 1,2 (1,5 ging fast, aber da bin ich gescheitert)
beidäugig: Visus 1,5

Ich muss sagen, dass ich beidäugig auch fast die 2,0-Zeile gepackt hätte, aber eben nur fast. Bald werde ich auch das schaffen. Wieso habe ich diese Methode nicht vorher entdeckt - aber gut, dass ich sie gefunden habe!

Es ist so ein angenehmes und freies Gefühl mit den eigenen Augen (fast) klar zu sehen!

Versuche einmal, dein "faules Auge" mit diesem Video auf die Sprünge zu helfen.

https://www.youtube.com/watch?v=GCp28KYQzrE

Hallo Ivan.

kurzes Update. :D // Mein linkes Auge will nicht mehr so richtig (immer noch -0.75), aber dafür bin ich bei meinem rechten Auge nur noch bei -0.25 Dioptrien!!! (Ich wollte eine objektive Messung haben)

Falls Dich meine Gedanken und Erfahrungen zum Themenkomplex "Beidäugige volle Sehkraft und einäugige volle Sehkraft" interessieren, empfehle ich Dir dieses Posting von mir.

Der Optiker hat mich nach ca. einem Monat wieder gesehen und war erneut geschockt.

Schon traurig, dass er sich (immer noch) nicht mit Dir freuen kann. Immerhin ist es doch immer und grundsätzlich eine erfreuliche Botschaft, wenn bei jemandem irgendeine Form des Leidens verschwindet. Aber vielleicht kommt das ja noch.

Natürlich hat er mich die Sehtafel lesen gelassen und hat mich bis zum Visus 1.2 geprüft (beidäugig). Da war er schon sehr erstaunt, dass ich mit meinen Werten diesen Visus erreiche. Als ich ihm dann sagte, dass ich auch die 1.5-Zeile packe, meinte er "Sowas sieht kein Mensch, vor allem nicht jemand mit einer (schwachen) Kurzsichtigkeit - na dann lesen Sie mal".

"Sowas sieht kein Mensch"... das lässt tief blicken. Wenn Du ihm eine Freude machen möchtest bzw. seinen diesbezüglichen Horizont erweitern möchtest, drucke ihm doch einmal diesen Text von Dr. Wolfgang Wesemann aus und bringe ihn nächstes Mal mit zum Sehtest. Der zeigt ihm dann auf, was so alles möglich ist.

Ich habe gerade diese Woche einen jungen Mann kennengelernt, der auf Nachfrage stolz bestätigte, dass seine Augen durchaus sehr scharf seien und sein Augenarzt ihm dies auch bestätigt habe, indem er ihm 120% Sehkraft bescheinigte. Ein kurzer Test an einer weit entfernten Werbetafel (rote serifenlose Schrift auf weißem Grund bei grau-trübem aber dennoch relativ hellem Mittagslicht) zeigte mir allerdings schnell auf, dass seine Sehkraft mindestens 150% wenn nicht sogar mehr aufwies. Auch einem anderen Anwesenden, der zunächst zu verstehen gab, dass solche "Mini-Schrift" auf diese Entfernung doch niemals lesbar sein könne, gelang es, als er es dann versuchte, die ersten beiden Worte zweifelsfrei zu entziffern. Vom dritten Wort an ging der Satz dann eher "unerwartbar" weiter, was dann zum "angestrengten Knobeln" verführte (<-> mental strain) und mich schließlich zum Abbruch des kurzen Tests veranlasste.

(Wer mehr über die Hintergründe der Visusbestimmung an Buchstaben – ganze Worte bzw. Sätze sind noch einmal eine Spur sorgfältiger zu bewerten, wenn sie für eine mehr oder weniger genaue Visusbestimmung verwendet werden sollen – lernen möchte, erfährt hier einiges, zum Beispiel auch, welche Buchstaben üblicherweise relativ einfach erkennbar sind und welche nicht. Das ist insbesondere für die "Arbeit" an der Visus 2.0-Zeile und die zugehörige Bewertung der eigenen Sehkraft interessant.)

Diese Episode zeigt für mich (mal wieder) auf, dass viele Leute ihre Sehkraft deutlich unterschätzen. Das ist auch daran erkennbar, dass heutzutage viele Augenärzte und/oder Optiker überhaupt nicht (mehr) bis zu Visus 2.0 testen, sondern Visus 1.2 (oder 1.5?) bereits die letzte Zeile der jeweils verwendeten Sehtafel darstellt, wie Nicole meiner Erinnerung nach hier im Forum einmal berichtete.

Gesagt getan, alles richtig vorgelesen. // Dann hat er beide Augen getrennt geprüft, Ergebnisse: // links: -0.75 Dioptrien, Visus 0.8 // rechts: -0.25 Dioptrien, Visus 1.2 (1.5 ging fast, aber da bin ich gescheitert) // beidäugig: Visus 1.5

Herzlichen Glückwunsch zu Deinem bereits sehr guten Ergebnis.

Ich muss sagen, dass ich beidäugig auch fast die 2.0-Zeile gepackt hätte, aber eben nur fast. Bald werde ich auch das schaffen. Wieso habe ich diese Methode nicht vorher entdeckt - aber gut, dass ich sie gefunden habe!

Mit "Methode" meinst Du in erster Linie das Tragen von Plusbrillen bei der Naharbeit und das Lesen (leicht) außerhalb des jeweiligen Fernpunktes, richtig?

"Whatever helps taking the (mental) strain away, works." hat Bates es mehrfach sinngemäß ausgedrückt. Und das halte ich für sehr wahr. Aber nichtsdestotrotz weiterhin die Warnung von mir: Behalte bei all Deinen Fortschritten am Fernvisus unbedingt auch Deinen Nahvisus im Auge.

Es ist so ein angenehmes und freies Gefühl mit den eigenen Augen (fast) klar zu sehen!

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Weiterhin gute Fortschritte.
Flo

Hallo Flo,

mit "Methode" meine ich: Lesen/Sehen außerhalb des Fernpunktes (vielleicht 2-3 cm oder so) und die Plusbrille benutze ich dann während ich lese, damit ich meinen Fernpunkt "künstlich" näher hole.

Wenn man dies praktiziert, merkt man, wie das Auge versucht (wie eine Kamera: Autofokus), den Text scharfzustellen. Fühlt sich etwas komisch an, aber der Text wird mit der Zeit scharf und der Fernpunkt rückt immer weiter in die Ferne.

Ich trage die Plusbrille nicht immer, wenn ich mal lese, am Smartphone bin oder so, damit ich oft abwechsel zwischen Nah- und Fernsicht. Diese Brille trage ich nur während ich "trainiere" - maximal 2 Stunden am Tag. Manchmal habe ich das auch nur 10 Minuten oder so gemacht, aber es hilft.

MfG

Hallo Ivan.

mit "Methode" meine ich: Lesen/Sehen außerhalb des Fernpunktes (vielleicht 2-3 cm oder so) und die Plusbrille benutze ich dann während ich lese, damit ich meinen Fernpunkt "künstlich" näher hole.

Wenn man dies praktiziert, merkt man, wie das Auge versucht (wie eine Kamera: Autofokus), den Text scharfzustellen. Fühlt sich etwas komisch an, aber der Text wird mit der Zeit scharf und der Fernpunkt rückt immer weiter in die Ferne. :D

Ich trage die Plusbrille nicht immer, wenn ich mal lese, am Smartphone bin oder so, damit ich oft abwechsel zwischen Nah- und Fernsicht. Diese Brille trage ich nur während ich "trainiere" - maximal 2 Stunden am Tag. Manchmal habe ich das auch nur 10 Minuten oder so gemacht, aber es hilft.

Ah ok, also wie vermutet. Weiterhin gutes Gelingen dabei.
Flo