Hallo Leute!
Erstmal Susa, habe mich gerade sehr über deinen Post gefreut, wir sehen das genau aus der gleichen Sicht.
Habe mich etwas in Flo´s Beiträge eingelesen und muss feststellen, dass sein Wissensschatz über dieses Thema enorm war und das er es definitiv geschnallt hat, was mir vielleicht auch erst jetzt auffällt, weil ich sehr viele (Bates-spezifische) Dinge erst in letzter Zeit zu verstehen begonnen habe.
Sehr schade um ihn…
Bei mir hat sich in letzter Zeit wieder einiges positives getan.
Möchte euch ein Update dazu geben.
Optiker Sehtest mache ich in meinem jetzigen Stadium keinen mehr. Das hätte auch nicht viel Sinn, weil mir auffällt, dass gerade in den letzten Metern vor dem Ziel 0,25dpt Schritte viel zu grob sind und nicht mehr wirklich eine Aussagekraft besitzen.
Ich bin momentan schätzungsweise bei 0,5 dpt vielleicht 0,6.
Was mir extrem auffällt ist, dass sich wirklich scharfes Sehen erst jetzt langsam abzuspielen beginnt.
Als mir vor nun fast 2 Jahren (im April genau 2) der Knoten langsam aufging und ich davor noch manchmal Kontaktlinsen trug die meine Sehkraft auf 1 dpt verbesserten, dachte ich für mich selbst, dass wenn ich diesen Wert jemals mit bloßem Auge erreichen würde alles weitere bloß Bonus wäre und ich mein Ziel im Prinzip erreicht hätte.
Was ich damit sagen will ist, dass sich meine Wahrnehmung von Sehkraft mittlerweile offensichtlich sehr verändert hat, denn diese wirklich klare, gestochene Schärfe beginnt sich erst jetzt langsam herauszubilden. Nun leuchtet mir auch ein, dass 0,5 dpt tatsächlich nur 50% Sehkraft bedeuten.
Mir ist vor ca 2 Wochen ein Fehler in meiner Methode aufgefallen, bzw habe erst einen weiteren Teil von Bates Theorie verstanden, der mich vermutlich ein paar Monate gekostet hat, aber der Fortschritt den ich in den letzten zwei Wochen erzielte, macht mir deutlich das ich mich spätestens jetzt ziemlich sicher auf der Zielgeraden befinde.
Ich habe mir Bates Buch (übrigends ab Februar 2019 in deutscher Neuauflage erhältlich!!!) wieder mal durchgelesen, und vieles das ich in meiner Anfangszeit als doch etwas „quacksalberisch“ und unbedeutend einstufte, beginnt jetzt Sinn zu ergeben.
Ich hatte heute das erste Mal einen „Flash of Clear Vision“ die ich bis dato ehrlich gesagt für Humbug hielt.
Nach einer 2 stündigen "Sehpraktizierungsrunde“ bei heute glasklarem Sonnenschein stellte ich mich vor meine Sehtafel und konnte nach ca einer Minute Eingewöhnungszeit plötzlich die ganze Tafel bis zur 20/20 Zeile gestochen scharf lesen. Nach einem Blinzeln war der Flash wieder weg, aber ich konnte ihn ein paar weitere Male reproduzieren.
Mittlerweile erkenne ich wieder Gesichter in entgegenkommenden Autos (auch bei Dämmerung und bewölktem Wetter), bei sonnigem Wetter Gesichter von Passanten am Gehsteig gestochen scharf. Auch meine Nachtsicht nimmt langsam wieder zu. Ich kann Kennzeichen von in kurzen Abständen vorausfahrenden Autos entziffern, bei gutem Licht (Xenon oder LED) sogar vollständig lesen. Auch reflektierende Verkehrstafeln, Wegweiser werden zunehmend sichtbarer und lesbar.
Schritt für Schritt bilden sich neue Details heraus die ich bis dato nicht mal wahrgenommen habe.
Nach durchgehendem praktizieren der "verbesserten“ Methode von ein paar Stunden merke ich eine deutliche Verbesserung, die aber durch Nahsicht allmählich wieder verschwindet. Das läuft so nach dem Motto: Zwei Schritte vor, ein Schritt zurück.
Ich denke sogar eine Art Formel gefunden zu haben mit der sich abhängig von einigen Faktoren ein ungefährer Zeitraum für die Erreichung der jeweiligen Sehschärfe eines Auges theoretisch errechnen lässt bzw Sehschärfe sich in "Augenaktivitäten“ ausdrücken lässt.
Das muss sich aber durch weiteres "Praktizieren“ erst bestätigen.
Weiters konnte ich sogar schon Erfolge bei einem "Versuchskaninchen“ erzielen.
Kurz zusammengefasst: Person Anfang 20. Vor einem Jahr Kurzsichtigkeit festgestellt (0,5 und 0,75 dpt). Die Brille nicht ständig etwa 50% des Tages getragen. Vor 1,5 Monaten hatte ich ihn soweit, dass er mir die Theorie zu glauben begonnen hat. Er hat die Brille seitdem nie mehr getragen und bereits nach diesen 1,5 Monaten eine deutliche Verbesserung seiner Sehkraft wahrgenommen. Im direkten Vergleich mit meiner momentanen Sehstärke steht er schätzungsweise bei ca 0,3 dpt.
Diese Fortschritte sind meiner Meinung nach deshalb äußerst beachtlich weil erstens: sehr wenig Hintergrundwissen und zweitens: sehr kurzer Zeitraum.
Das bestätigt meine Vermutung, dass bei frisch auftretender Kurzsichtigkeit ein kleiner Schubs in die richtige Richtung reicht, und das Gehirn sehr schnell ganz von selbst die richtigen Sehgewohnheiten zu praktizieren und auch wieder zu automatisieren beginnt.
Man bedenke was das für Schulkinder bedeutet bei denen der Teufelskreis beginnt.
Ich bin mir sicher wenn einem Kind die gleich autoritäre Person die ihm sagt das es schlecht sieht und sich das nie wieder ändern wird, stattdessen die richtigen Sehgewohnheiten erklärt, dieses innerhalb weniger Wochen wieder scharf sehen würde.
Susa hat geschrieben: Fake it till you make it - oder, anders gesagt: Durch vollbewusstes Einüben der richtigen Verwendungsweise kommt man mit der Zeit an den Punkt, wo es halb- bis nebenbewusst läuft.
Genau das ist der springende Punkt!
Das Thema Augentraining, Sehkraftverbesserung oder wie auch immer man es nennen möchte ist von viel zu viel "Hokus-Pokus“ umgeben.
Man muss es nicht verstehen um es zu lernen, sondern lernen um zu verstehen.
Das Problem ist das anfangs motivierte Menschen durch unnötiges mystifizieren und "Sehen ist zu X Prozent subjektiv etc.“ Floskeln unnötig verwirrt und entmutigt werden.
Wenn wir einfach gesagt annehmen, dass durch falsches Denken des Sehzentrums im Gehirn die Augen durch falsche Steuerung an Sehkraft verloren haben, müssen wir annehmen das durch richtige Steuerung der Augen das Denken im Sehzentrum des Gehirns wieder richtig wird.
Und nicht umgekehrt!
Ich arbeite weiter mit Volldampf an meiner Sehkraft und werde nicht ruhen bis ich (von den natürlichen Schwankungen abgesehen) stabile 20/20 erreiche, und wenn mein Verständnis nun tatsächlich so weit ist wie ich denke, bin ich gespannt wie weit darüber ich meine Augen bringen kann.
Sobald ich mir sicher bin das Thema tatsächlich vollständig erfasst zu haben und ich die Informationen logisch und ohne Hokus-Pokus verpacken kann werde ich mich an das erste richtige Versuchskaninchen wagen.
Susa hat geschrieben: Ich habe lange gedacht, ich dürfte mich nicht als jemand outen, die "es geblickt hat" mit dem Wiedersehenlernen, bis ich nicht durchgängig hundertpro scharfe Sicht habe. Irgendwann habe ich aber beschlossen, dass das Quatsch ist. (Genauso könnte ich auch mit der Aussage "Ich tanze Tango" warten, bis ich so gut tanze wie all die anderen, denen ich auf den Tanzabenden begegne. Dann kann man aber ewig warten mit einer solchen Aussage, denn es gibt immer bessere Tänzer, die dieses Etikett noch mehr verdienen als man selbst.)
Tatsächlich kann man nicht einmal sagen wann und wie oft ein als normalsichtig bezeichneter Mensch tatsächlich 20/20 sieht. Selbst wenn man ihn fragt könnte er es nicht beantworten. Denn wer kann sagen wie scharf er/sie gerade sieht wenn er/sie gar nicht sieht, weil gerade in abgekoppelten Tagträumermodus oder in einer sonstigen Gedankenwelt.
Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest!