Flo hat geschrieben:Nur indem man auf die scharfen Stellen des Blickfeldes achtet und sie auch fokussiert (den Blickpunkt zu ihnen verschiebt), kann man diesem psychologischen Effekt entgegen wirken.
Nein.
Hmm, nein ist natürlich richtig, aber warum stimmt die Antwort nein? Weil dieses Thema in seiner Gesamtheit doch ein solch komplexes ist, was letztendlich den personellen, also individuellen physiologischen und psychologischen Problemen zu verdanken ist. Nagut, vielleicht war es töricht von mir, den Fokus ein bisschen enger zu machen, aber ich denke, dass dieser Ansatz für mindestens 70% der Bevölkerung ausreichen würde. Bei den restlichen 30% ist die Selbstheilung wahrscheinlich eine deutlich komplexere Angelegenheit, bei der das Einarbeiten in die Materie praktisch unausweichlich ist, wenn keine Hilfe eines Arztes angenommen werden kann. [70% ist natürlich bloß eine Schätzung und sehr optimistisch gedacht, es kommt eben auch drauf an, wie es den Menschen erklärt wird und wie viel Mühe sich die Autoren gegeben haben, das Wiedererlernen des Sehens in Worte zu fassen. Die geistige Einstellung zum Augentraining spielt natürlich /siehe anderer Thread/ auch eine große Rolle dabei...]
Flo hat geschrieben:"Entspannung im Sinne von Abwesenheit von Verspannungen? Ja. Entspannung im Sinne von vollkommener Erschlaffung? Sicherlich nein.
"
Hmmm, vielleicht kennst du seinen Blog ja gar nicht oder nur bruchteilhaft.
Lies am besten mal zum besseren Verständnis den Artikel namens "Embrace the Uncomfortable Step" auf seinem Blog
http://blog.iblindness.org/Er meint sicher nicht die vollkommene Erschlaffung, ist aber denke ich der Meinung, dass die Abwesenheit von Verspannungen nur zu einem gewissen Grade erfüllt sein muss und das (Wieder-)erlernen der natürlichen Sehgewohnheiten von viel entscheidender Bedeutung ist. Nach Bates ist es ja sicher möglich, große Fortschritte mit dieser Methode erzielen zu können, die "
perfect sight without glasses" wird somit aber wohl nie erreicht und man hängt für immer an der Restdioptrie, wenn man sich dieser nicht bewusst wird. [size=9](Wobei ich an dieser Stelle mal wieder übertreibe^^ Die perfect sight fängt meiner Meinung nach erst ab V>1.5 an, aber da lässt sich wohl streiten;))
Flo hat geschrieben:Und so wie der Jäger das Optimum "Wald" oder "Jagdgebiet" optimal ausnutzt, so müssen auch wir Trainierende lernen, unsere Optima optimal, und das ohne Brille, auszunutzen
... und was geschieht mit den Pessima?
Eine für mich noch unglaublich schwierige Frage, auf die ich noch keine richtige Antwort habe, weil ich das Thema einfach noch nicht durchdrungen habe.
Ich verstehe diese, für Bates fundamentale, Theorie so:
Überall auf der Welt gibt es etwas zu sehen, nennen wir sie der Einfachheit halber "Sehobjekte". Jedes Sehobjekt auf der Welt ruft nun Emotionen hervor. Und je nach dem, ob dies nun positive oder negative Emotionen sind werden sie "Optima" oder "Pessima" genannt.
Ob nun etwas Optimum oder Pessimum ist, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Diese muss sich jeder selbst und auch individuell erschließen. (Wobei gewisse Häufigkeiten wahrscheinlich statistisch gesehen festgestellt werden können. Ich denke mal, dass ein kleines Kind seine Eltern, Geschwister, aber auch Süßes wie zum Beispiel Eis als Optimum verspürt).
Dies ist aber nicht der Punkt.
Denn entscheidend ist, dass eine Abwesenheit von mentalem Stress Mindestvoraussetzung für ein mögliches Optimum ist. Und genau dieser Punkt wird beim Augentraining ausgenutzt, es ist psychologisch gesehen nahezu genial.
Denn tabellarisch gesehen oder in einem schönen Diagramm ist dies der Punkt, bei dem es möglich ist, von außen in das "eigentlich" geschlossene System einzugreifen und das Wechselwirken zwischen der Außenwelt und der Innenwelt (also auch dem inneren, geistigen Zustand) zu beeinflussen.
Doch soweit ich es verstanden habe, geht es noch weiter. Es gibt auch eine Art "Rückkopplungseffekt", der nämlich dafür sorgt, dass ein Pessimum einen Brechfehler durch mental strain hervorruft und dann wiederum ein ursprüngliches Optimum in ein Pessimum verwandelt. So kann es irgendwann passieren, dass das Blickfeld nach und nach ein "erworbenes Pessimum" wird.
Naja, und nun die Preisfrage: Was ist denn eigentlich mit den ganzen Pessima im Sehfeld eines Normalsichtigen? Ignorieren wird er sie wohl kaum, vielleicht "über sie hinwegsakkadieren". Denn der mentale Stress (der ja wiederum das neue Pessimum hervorruft) wird ja dadurch hervorgerufen, indem das Auge unnatürliche Bewegungen macht, indem es beispielsweise die Muskeln stark anspannt, um eine bestimmte Stelle für eine Sekunde oder mehr scharf gestellt zu haben.
Oder er orientiert sich von Optimum zu Optimum, "stolpert" nur manchmal an Pessima hinüber, die er sich aber langsam erschließt und sich durch das (wahrscheinlich teilweise mehrmals Drüberstolpern) als Optimum gewinnt. So würde ich nun auch beispielsweise die Bates-SMS "übersetzt" verstehen.
Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beiden Antworten, ich weiß es nicht.
ABER ACHTUNG: Bitte diesem Post hier nicht zu viel Beachtung schenken, es sind meine Gedanken und sobald sie sich als falsch erweisen sollten, werde ich ihn löschen, weil ich nicht möchte, dass hier "Halbwahrheiten" verbreitet werden. Lesen und verinnerlichen also auf eigene Gefahr
LG Moobe