Hallo, das hier ist mein erster Beitrag, vielleicht habt ihr ja Zeit und Lust ihn zu lesen und zu kommentieren...

Also erstmal ist zu sagen, dass ich seit meinem 9 Lebensjahr ne Brille trage (bin 21), hab damals mit -2 Dioptrien angefangen. Leider hatte ich die Brille als Kind (warum auch immer) permanent auf, weil ich aus irgendwelchen Gründen dachte, ich müsste sie nun immer tragen. Als Folge davon wurden meine Augen natürlich schlechter.

Dass es Augentraining gibt, dass es auch Wirkung zeigt, wenn man es bewusst durchführt, weiß ich auch schon seit einigen Jahren. Dazu kommt, dass ich eigentlich immer mit einer zu schwachen Brille durch die Gegend laufe (kennt ja jeder: neue Brille vom Optiker abgeholt, wow, alles extrem scharf....nach nen paar Wochen schon nicht mehr).
Ich bin auch wirklich froh, dass ich nicht immer auf meinen Augenarzt gehört habe und mir immer stärkere Gläser hab verschreiben lassen. Bestes Beispiel: hab letztens in meinem altren Tagebuch gelesen, dass ich 2003 -5 Dioptrien hatte!!! Habe mich damals "geweigert" ne neue Brille zu kaufen und bin noch 4 Jahre mit der alten rumgelaufen. 2007 hab ich mir Linsen verschreiben lassen: Stärke -5.5!!! vier jahre und "nur" 0,5 Dioptrien....das wär sicher nicht so gewesen, hätte ich die 5,5 brille schon 2003 aufgesetzt.

Mittlerweile habe ich....keine Ahnung wieviel Dioptrien. Ich trage immer noch die -5.5 Linsen und komme damit im Alltag auch zurecht, obwohl ich weiß, dass sie zu schwach sind. JEdoch nicht so, dass es mich ernstlich behindern würde... ich habe auch eine Brille mit -8 (vor nem Jahr wurden -7 gemessen und die Brille ist wegen des Abstands zu den Augen 1 Dioptrien stärker). Als ich die das erste mal aufhatte, bin ich fast wahnsinnig geworden, ich hatte das Gefühl, dass sie VIEL zu stark ist. Leider hab ich den Fehler gemacht, sie dann doch öfter zu tragen, sodass die Stärke jetzt fast angenehm zu targen ist (trag sie nur sehr selten).

Nun mein Problem: ich mache mehr doer weniger regelmäßig Augenübungen, oft bleibt aber kaum Zeit und manchmal bin ich auch etwas nachlässig.. Aber meine schwache Sehkraft belastet mich richtig!!! und dann gibt es wieder Phasen, da will ich alles auf einmal und könnt mich hauen, dass ich so nachlässig mit meinen Augen bin.... Aber zu verkrampft sollte man doch auch nicht an die Sache rangehen, oder? das ist dann wohl eher kontraproduktiv. Ich hab auch schon ein relativ gutes Gespür dafür entwickelt, wann meine Augen ne Pause brauchen, weil sie müde sind. Aber im Alltag lässt sich das eben nicht immer einbauen.

Ich beginne demnächst eien Ausbildung und hab schon richtig Horror davor, wieder schlecht sehen zu können, was an der Tafel steht (kenn ich auch Schulzeiten noch zu Genüge). Diese angst gibt mir auch nicht grade Kraft oder besser gesagt, die Entspannung, die meien Augen bräuchten....

so, ich hoffe, jmd hat sich erbarmt, den halebn Roman zu lesen danke schonmal, für alle tipps, kommentare und sonstige beiträge dazu.

Hallo Alexa,

willkommen im Forum! Sieh dich einfach erst mal in Ruhe um und lies dich ein bisschen durch die verschiedenen Unterforen. Du wirst dann vermutlich, feststellen, dass etliche deiner Gedanken und Fragen auch andere Leute haben - weitere wiederum glauben die Antwort oder Lösung dazu zu haben oder basteln und experimentieren daran herum.

Die eierlegende Wollmilchsau in puncto Augentraining scheint es nicht zu geben. Jeder und jede macht mit etwas anderem gute Erfahrungen. Wir Menschen sind halt verschieden. Aber Grundprinzipien für alle Augen gibt es bestimmt, weil alle Augen nach dem gleichen anatomisch-physiologischen Prinzip funktionieren.

Was du hier schreibst, ist eine Meinung von vielen hier im Forum:

>>Aber zu verkrampft sollte man doch auch nicht an die Sache rangehen, oder? <<

Es gibt etliche Leute hier, die tendenziell eher auf Entspannung setzen. Andererseits ist es natürlich so, dass unsere Augen "Arbeitstiere" sind: Sie wollen, sollen, müssen, können den ganzen Tag sehen. Das ist ihre Aufgabe, sonst nix. Drum ist auch das hier gut, was du sagst:

>>
Ich hab auch schon ein relativ gutes Gespür dafür entwickelt, wann meine Augen ne Pause brauchen, weil sie müde sind. <<

Dann gönne ihnen die Pausen - lieber viele kleine (auch mal einfach hin und wieder während der Arbeit, so sie am Schreibtisch/Bildschirm stattfindet, entspannt für fünf Sekunden aus dem Fenster schauen) als eine oder nur zwei bewusste "Riesenpausen" am Tag.


>>Aber im Alltag lässt sich das eben nicht immer einbauen.<<

Aus meiner Sicht ist das aber genau, was wir Blindfische und Maulwürfe lernen müssen - unseren Augen etwas zu sehen geben: bewusst, ordentlich was, und richtig, sprich so, dass es ihrer Natur entspricht. Sehen lernt man nur durch Sehen, so wie man Klavierspielen nur durch Klavierspielen lernt. Was uns fehlt, ist das "richtige Sehen" - und über den Weg dahin scheiden sich halt die Geister. Geh prinzipiell mal davon aus, dass deine Augen es können - mindestens es besser können als im Moment mit den Brillen.

Ich bin auch nicht jeden Tag gleich motiviert, aber es gibt so ein paar Grunddinge, die ich schon inzwischen nach Jahren in meinen Alltag integriert habe:

- Immer wieder bewusst zwischen Nähe und Ferne wechseln
- Immer mal wieder palmieren zwischendrin
- Bei der Arbeit immer mal wieder für fünf Sekündchen aus dem Fenster schauen
- Augenrollübungen (bringen keine Sehkraftverbesserung, aber Wohlbefinden), Grimassen schneiden
- Schweifübungen: Den Blick in der Ferne über etwas Strukturiertes (Dächer, Ziegel, Mauern o.ä.) schweifen lassen, versuchen dabei, nicht mit dem Blick zu "hüpfen", sondern jede Einzelheit zu erfassen. Einfach so tun, als ob man das alles scharf sähe.
- Die Drei-Punkte-Übung (Website eorama), ich habe sie auch hier im Forum irgendwo beschrieben.

Insgesamt versuche ich, meine Augen so häufig wie möglich am Tag bewusst als Körperteile wahrzunehmen und ihrem Funktionieren (oder Nichtfunktionieren) nachzuspüren.

Viel Spaß beim Trainieren und hier im Forum!
Susa

hey, danke für deine Antwort.

Immerhin weiß ich schon, dass ich zu unentspannt an die Sache rangehe, dann weiß ich, was ich ändern müsste.
Das Problem ist nur, dass ich manchmal das Gefühl habe, dass ich, seit ich weiß, dass man durch Augenübungen etwas verändern kann, mich selber unter Druck setze...und dann regelrecht Gewissensbisse habe, wenn ich keinen Erfolg habe...so nach dem Motto " Ich könnte schon so viel weiter sein". Manchmal glaube ich, dass ich früher als Kind ,als ich noch nicht über Augentraining wusste (mir also auch keine Gedanken über eine Verbesserung gemacht habe), entspannter war und somit auch 'besser' sehen konnte....
Mittlerweile denke ich pausenlos an meine Augen... obald ich die Augen auf habe, registriere ich immer, wie viel besser/schlechter ich zu unterschiedlichen Zeiten sehe. Anstatt mal entspannt in die Gegend zu sehen, kriege ich gleich wieder Panik, wenn ich mal schlechter sehe, als noch vor ner Std.

Und meine Sehfähigkeit ändert sich am Tag mehrmals drastisch. Hab ich zumindest im Gefühl. Ich glaube bei drei Messungen pro Tag, kämen drei völlig verschiedene Dioptrienzahlen heraus...

und zum Palmieren hätte ich auch eine Frage:
Ich finde es zwar für die Augen angenehmt, aber für meinen Körper (Schultern, nacken, rücken) finde ich leider keine bequeme Position. Weder wenn ich mich auf nem Tisch oder auf den Knien abstütze....so richtig 100% kann ich nicht entspannen.
Ich bin jetzt dazu übergegangen, mich aufs Bett zu legen und mir nen feuchten Waschlappen über die Augen zu legen (natürlich ohne Druck auf die Augäpfel auszuüben). Oder sollte man Palming lieber im Sitzen machen??

Hallo Alexa,

>>Und meine Sehfähigkeit ändert sich am Tag mehrmals drastisch. Hab ich zumindest im Gefühl. <<

Ich glaube, dein Gefühl trügt dich nicht. Das ist völlig normal, so wie wir uns auch sonst körperlich nicht jeden Tag gleich fühlen. Betrachte es doch (auch) als positives Zeichen, dass dir das überhaupt bewusst wird. Sage dir einfach: Wenn es ein "Schlechter" gibt, gibt es auch ein "Besser", und versuche, deine Aufmerksamkeit auf den Sprung von schlecht zu besser zu konzentrieren. (Das ist wie mit der grünen und roten Ampel.)
Diese dir vielleicht im Moment eher lästig erscheinende übertriebene Bewusstheit wird sich auch wieder abschleifen mit der Zeit. Wichtig ist sie aber prinzipiell ja schon, wenn du etwas ändern möchtest. Du kannst dich nicht _nicht_ mit deinen Augen beschäftigen, wenn du dich mit ihnen beschäftigen willst.
Versuch dich einfach immerm dann bewusst zu entspannen, mit Palmieren und Co., wenn du merkst, jetzt wirst du wieder krampfig. Sprich mit deinen Augen, sage ihnen: Ihr dürft euch entspannen, ihr müsst nichts müssen. Körperteile lassen mit sich reden, mache ich dauernd, das funktioniert wirklich! Bleib einfach liebevoll-hartnäckig (ja, hartnäckig, aber _nicht_ verkrampft) geduldig mit deinen Augen. Sage es ihnen immer wieder, immer wieder, immer wieder ...
Letztlich kannst du eigentlich nichts verlieren. Was in deiner Kontrolle liegt, das kannst du steuern. Du kannst entspannen, Übungen machen usw. Sollten unsere Augen sich aber aus irgendeinem Grund "entscheiden", schlechter werden zu wollen, dann liegt das einfach außerhalb unserer Kontrolle. Das Leben als solches lässt sich nicht kontrollieren und steuern. Versuche, nicht den Fluss selber zu steuern, sondern dein Schiff _auf_ dem Fluss. Dann wird es einfacher - ist zumindest meine Erfahrung.

>>Ich bin jetzt dazu übergegangen, mich aufs Bett zu legen und mir nen feuchten Waschlappen über die Augen zu legen (natürlich ohne Druck auf die Augäpfel auszuüben). Oder sollte man Palming lieber im Sitzen machen??<<

Generell gilt: Was dir gut tut, ist auch gut für dich.
Ich mache das Palmieren in bequemer Rückenlage, wenn ich es länger am Stück (z.B. abends, wenn ich nach der Arbeit meinen Computer ausschalte) machen möchte, so fünf bis 10 Minuten lang. Für kurzes Palmieren zwischendrin, sitzend am Schreibtisch, setze ich die Ellbogen auf die Schreibtischplatte und lege das Gesicht sanft in die Handflächen. Für eine kürzere Zeit finde ich das dann auch angenehm.

Viele Grüße
Susa