Hallo Flo!
Ein paar kurze Fragen noch zu David's Geschreibsel:
David hat geschrieben:With a refractive error, your central vision has also become desensitized, or partially turned off, to the point where you actually see better just outside of your central vision. This condition is most evident when you look directly at a small detail and you see it worse. I don't know whether this desensitization happens in the retina, brain, in between, or in a combination of areas. But it is an overlooked phenomenon that is important to address. [...] The desensitization happens as a result of your trying to see equally well with your peripheral vision as your central vision. You're trying to see better with your peripheral vision than it is capable of, but that isn't possible, so you have to make up the difference by trying to see worse with your central vision.
Frage: Die Desensibilisierung des zentralen Sehens ist ein rein psychologisches / mentale Problem / Defizit, nicht wahr? Also ein Problem der Wahrnehmung. Das hat nichts mit der Abnutzung des Organs (Sehzellen) zu tun, ist also keine physische Abnutzung...? (Die Frage scheint idiotisch, aber nur um sicher zu sein ...)
Und die Resensibilisierung kommt im Laufe der Zeit duch das Praktizieren zentralen Sehens zurück, nicht wahr?
Und zentrales Sehen lernen (z.B. nach David's Methode) heißt ersteinmal nichts weiter als die Aufmerksamkeit auf den kleinstmöglichsten Punkt im Sehfeld zu richten und der Gewohnheit zu widerstehen, mehr als ein Punkt auf einmal sehen / wahrnehmen zu wollen. Es ist also in erster Linie "Handwerk" und keine "Magie" bzw. "glückliche Fügung", so wie ich es manchmal empfinde, wenn ich Bates Kapitel "Zentrales Sehen - der Kern meiner Methode" lese, wo es dann aufblitzt...?
Ich empfinde das (Wieder-) Erlernen von zentralem Sehen als echten Umgewöhnungsprozess mit unangenehmen (psychischen) Begleiterscheinungen. Eingefahrene (Seh-) Gewohnheiten aufzubrechen bzw. (ersteinmal bewusst) zu verändern ist zu anfang "anstrengend" und unangenehm, weil ungewohnt und beängstigend (ja, ehrlich). Man fühlt sich schutzlos, ohne Sicherheit bzw. gewohnte Referenzen, die als Leitfaden dienen können (außer die daraus resultierende bessere Sicht).
Vielleicht muss das sogar so sein, ist Teil des (Umlern-) Prozesses. Wenn es einen nicht berührt (bzw. am Anfang zuweilen irritieren würde), sondern man bei all dem gänzlich unberührt bliebe, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass man eigentlich sein gewohntes (aber fehlerhaftes) Programm abspult und man eigentlich nichts ändert.
Als Fehlsichtiger mit falschen Gewohnheiten muss man sich die Prinzipien des zentralen Sehens immer (und immer und immer) wieder in Erinnerung rufen (in jedem Moment), bis es dann (hoffentlich) zur Gewohnheit wird. Man kann das Gefühl haben, man verliert etwas wenn man die Aufmerksamkeit auf den kleinstmöglichsten Punkt richtet - man muss lernen darauf zu vertrauen, dass das visuelle System schon dafür Sorge trägt, dass man nichts verpasst. Man ist nicht für "alles" verantwortlich, ein Punkt reicht ...
Und noch ein kurzes Zitat:
David hat geschrieben:The misunderstanding about this revolves around the fact that there are certain misleading ways that vision can be
"improved" temporarily. I have "improved" in quotes because such ways do not improve the process of vision as a way
to correctly use the eyes without strain and promote good vision long term. These include:
· Squeezing the eyes shut tightly and opening them
· Narrowing the eyelids (squinting)
· Producing heavy tears
These are optical tricks having to do with the way light enters the eye and possibly the shape of the cornea or other
unknown factors. They are not recommended. They can't be maintained as a way to support correct use of the eyes,
and they may even be harmful long term as much as glasses are in the aspect of incorrect biofeedback.
Das meinte ich damals mit "Pseudoschärfe" - oder besser "falsch erlangter Schärfe" ...
(Der Begriff "Pseudoschärfe" ist in diesem Zusammenhang wirklich irritierend ...)
Und noch etwas:
Für Kurzsichtige wie mich): Auch im Nahbereich muss man sich angewöhnen, zentral zu sehen (d.h. die Aufmerksamkeit auf den kleinstmöglichsten Punkt richten), obwohl "auch so" alles scharf scheint (Aufgrund der Physiologie des myopen Augapfels). Es ist komisch, die "gute" Sehschärfe lässt einen glauben dass alles schon seine Richtigkeit hat (wie beim Tragen der Brille, es ist auch diese Illusion) - und motiviert nicht zur Verhaltensänderung.
Was bedeutet das für's Lesen? Von einem Punkt (kleiner als der Buchstabe selbst) zum anderen springen ohne zu versuchen die Buchtaben als Ganzes ins Auge zu fassen? Und bei dieser Vorgehensweise darauf vertrauen, dass das Gehirn alles Notwendige erfasst? Ich gestehe, es so zu machen irritiert mich und es fühlt sich erstmal langsamer an. Es ist ungewohnt (wie oben schon erwähnt) und ich spüre die Tendenz mich in die übliche Art zu lesen flüchten zu wollen (Stichwort Konditionierung / Gewöhnung). Schon alleine aus dem Grund, weil es (der Gewohnheit nach) schneller geht ..