Häuslicher Gebrauch der Karte

Ein Kurzsichtiger setze sich bequem in der Entfernung vor die Karte, in der er die ersten Buchstaben (sagen wir die ersten drei bis fünf Zeilen) am besten sehen kann und lasse sich gesagt sein, dass, da die meisten Patienten immer noch besser sehen können, als sie selbst glauben, auch seine Augen weiterkommen werden, als er selbst gedacht hat.
Ist er vielleicht bis zur vierten Zeile gelangt, auf welcher das erste Zeichen eine 5 darstellt, und kann nun nicht mehr weiter, so versuche er's zuerst mit Palmieren, bedecke für eine Ruhepause seine Augen zehn Minuten lang und beginne, ausgeruht wieder ebenso.
Die meisten kommen auf diese Weise sogleich ein wenig weiter, vielleicht bis zur 5. oder 6. Zeile.
Nachdem diese Methode einigemale wiederholt worden ist, versuche man das Schweifen von Buchstaben zu Buchstaben und wieder zurück.
Oder man fasse den Anfangsbuchstaben einer Zeile ins Auge und schweife von ihm aus bis zum Endbuchstaben, ohne die dazwichenstehenden zu beachten; während des Dahingleitens prägen sich diese doch unbewusst dem Auge ein, und es wird sie bald wieder sehen können.
Nach dieser Anleitung suche man dann für die eigene Individualität passende weitere Übungen zu finden.
Zur Kur muss man natürlich die Leseübungen vor der Karte mehrere Male täglich - natürlich immer ohne Brille - machen, jedes Auge allein üben, auch mit beiden Augen zusammen und stets möglichst ohne Sehanstrengung lesen.