Halte- und Verlangsamungsübung

Beschreibungen von Augentraining-Übungen, Bilder, usw.

Halte- und Verlangsamungsübung

Beitragvon johnny » 04.12.2008 19:22

Hallo zusammen,
seit ein paar Wochen praktiziere ich folgende Übung:
Egal, was ich gerade tue ob zu Fuß unterwegs oder mit Zug oder als Beifahrer im Auto- ich versuche meinen Blick an einem Objekt oder an einer Person usw. länger zu halten. Das bringt dann den von mir gewünschten Effekt, den Sven mit die Augenmuskeln "fangen an zu rödeln beschreibt". Dies passiert insbesondere dann, wenn ich es im freien praktiziere und entweder das Objekt sich selbst oder ich mich dabei bewege. Es handelt sich hier definitiv nicht um starren- evtl. sogar um das Gegenteil davon, weil ich dabei "aktiv" beim Sehen bleibe.

Diesen Tipp fand ich im bekannten Buch "Simplify your life" von Werner Tiki Küstenmacher und Lothar W. Seiwert auf S. 162 , die damit das subjektive Zeitempfinden verlangsamen wollen. Diese Wirkung kann ich auch bestätigen, insbesondere nach einer langen Zugreise, wo ich beim Blick nach draußen vorher leicht dazu neigte, schnell von einem Objekt zum anderen zu springen.
Eine echt tolle "Übung" 8)
johnny
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Beitragvon Kroko » 04.12.2008 19:27

Ist das nicht gerade das Gegenteil vom Nasenpinsel, den ich ja nicht wirklich verstanden habe?

LG
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Beitragvon johnny » 06.12.2008 12:45

Hallo Kroko,
Nein, ich denke eher - so wie ich den Nasenpinsel von J. Goodrich verstanden habe - ein Ergänzung dazu. Das ganze ist ziemlich ähnlich, weil beides anscheinend drauf aus ist aktiv sehen zu lernen - und beides setzt voraus das man an seiner (bewegten) Umwelt Interesse hat.
Grüsse
Andreas
johnny
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Beitragvon sven » 06.12.2008 13:26

Hallo Johnny,

du machst genau dasselbe wie ich. Das mache ich auch so oft es geht. Dieser Zeit verlangsamenden Aspekt ist genau richtig beobachtet.

Es ist eine Art zulassen von Langeweile und auf einmal ist die Langeweile weg.

Ich habe das Gefuehl man richtet in dem Moment seine ganze Gehirnkraft auf die Verarbeitung der Bilddaten und fordert damit die maximale Datenmenge an.

Die Augen versuchen automatisch mehr Daten zu bekommen. Mehr Bildschaerfe sind mehr Bilddaten und benoetigen mehr Rechenleistung.

Ich vermute, das es das ist, was Bates mit "central fixation" meinte. Es ist ein Zustand des Geistes und nicht der Augen.

Der Geist ruht im hier und jetzt und ist interessiert an der Umgebung.

Mein Sehen wird dann auf jeden Fall sofort besser und ich bemerke Doppel- und Mehrfachbilder.

Ich habe das schon oft beschrieben, aber du bist der erste, der das jetzt auch beschreibt :-)
Schoene Gruesse

Sven
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Beitragvon Kroko » 06.12.2008 15:21

Das mit der Langeweile kenne ich auch.
Es gibt ja oft Situationen, wo man irgendwo Zeit verbringen muss.
Ob das nun Wartezeiten, Vorlesungsähnliches oder sonstwas ist.

Wenn man sich dann mit "Sehen" beschäftigt, hat man die Zeit sinnvoll verbracht, langweilt sich nicht, und hat sogar was für sich getan.
Das unruhige Kribbeln des Gefühls der Zeitverschwendng verschwindet auch, was hoffentlich zur globalen Entspannung beiträgt.

Darüber hinaus versuche ich gerade mir das "idiotische Grinsen" nach Norbekov anzugewöhnen und spüre nun schon den ersten Muskelkater.

Weiß jemand, ob liegende Augen-Achten auch in irgendeinem Programm vorkommen?

LG
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Beitragvon johnny » 08.12.2008 22:52

Hallo Sven,
Ich habe das schon oft beschrieben, aber du bist der erste, der das jetzt auch beschreibt :-)

Freu mich sehr, über Dein positives Feedback :)
Ja, bei dem Geisteszustand von dem du sprichst kann ich nur zustimmen. Erstens, weil ich selbst gemerkt habe, dass man dabei "vor lauter Sehen" nicht mehr zum Grübeln oder sonstigem Nachdenken kommt - was durchaus sehr angenehm ist :wink:
Zweitens, weil von dieser Art von Sehen offensichtlich in Büchern über Meditation die Rede ist. Kann mich an einen Beitrag in dem Buch "Der Himmel in Dir" (von Willigis Jäger und Beatrice Grimm) erinnern, der von einem "kontemplativen Blick" (Seitenzahl habe ich momentan nicht verfügbar) spricht. In der beiden Autoren beschreibt es diesen so ähnlich wie Du das "central fixation" bis auf den Unterschied, soweit ich mich erinnern kann, dass hier die Augen nicht ganz weit geöffnet sind.
Aber nun genug von den Parallelen in der Meditationspraxis...
Mir ist eingefallen, dass es in "Natürlich besser Sehen" von Janet Goodrich eine Sehübung gibt, mit der ich eine ähnliche Wirkung erzielen konnte und zwar das Nah-Fern-Rad. Habe diese Übung wochenlang zuhause ausprobiert und konnte auch eine stetige Verbesserung meiner Sehschärfe spüren, obwohl ich in der Zeit fast keine anderen Aktivitäten mit den Augen gemacht habe.
Ich würde diese Übung - dazu ist die im Buch abgedruckte "Bilder-Scheibe" nötig - besonders Leuten empfehlen, die nicht viel ins Freie kommen um dort die "central-fixation" zu trainieren.
Diese Übung ist sozusagen "central-fixation" in Form von Visualisierungen von z.B. einer Mohnblume und eignet sich bestimmt recht gut um die Sehgewohnheiten langsam und sanft auf die Punkt- Objektfixierung umzugewöhnen.
Bei dieser Halteübung bemerke ich zwar immer wieder Doppelbilder, von Mehrfachbildern habe ich allerdings noch nichts bemerkt.
Gut jetzt hab ich ein bißchen weit ausgeholt, aber das wollte ich in dem Zusammenhang noch mit einbringen.
LIebe Grüsse
Andreas
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Beitragvon peddy » 09.12.2008 17:56

Weiß jemand, ob liegende Augen-Achten auch in irgendeinem Programm vorkommen?


Ich verstehe nicht ganz??? Das ist eine Augenübung und du kannst sie in dein Programm aufnehmen oder auch nicht.
Liebe Grüße
Patrick
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Beitragvon Kroko » 09.12.2008 18:39

Klar kann ich die Achten aufnehmen. Weiß nur gerade nicht, ob ich mir die selbst ausgedacht oder irgendwo gelesen habe. Und weil Zeit immer knapp ist, würde ich ja lieber erstmal die Übungen machen, die Erfolge versprechen. Aber wenn du die kennst, werden sie wohl irgendwo stehen, also schiebe ich sie mal ein, wenn es passt ...

... und warte dringend, dass ich irgendeine Veränderung bemerke :wink: . Trage schließlich schon seit Sonntag die reduzierten Linsen und entspanne was das Zeug hält. Viel mehr passte leider noch nicht dazwischen.
Erstes Ziel ist erkennen der Badezimmerwaage. Geht nur mit Bücken, aber dann ist die Zahl auch schon weg.

Wie macht man eigentlich 24 Stunden Norbekov-Grinsen mit einem Vorpubertierenden im Haus? :?

LG
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Beitragvon peddy » 10.12.2008 17:52

Die liegende Acht kannst Du in mehreren Büchern über Augentraining finden.
Liebe Grüße
Patrick
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Beitragvon sven » 10.12.2008 20:46

johnny hat geschrieben:Erstens, weil ich selbst gemerkt habe, dass man dabei "vor lauter Sehen" nicht mehr zum Grübeln oder sonstigem Nachdenken kommt - was durchaus sehr angenehm ist :wink:


Ich sag ja ich vermute, das es das ist was Bates mit "central fixation" beschreibt. Wissen tu ich es erst wenn ich 200% Sehkraft wiedererlangt habe.

Er schreibt die Ursache fuer die Sehschwaeche ist "mentral strain" = geistige Anstrengung.
Das ist auch mein Gefuehl. Wie du schon richtig gesagt hast kann man entweder mit Volldampf Sehen oder Gruebeln und Nachdenken.
Beides auf einmal schliesst sich aus. Am Anfang war das fuer mich auch sehr sehr ermuedend so viel zu Sehen.

Ich denke das die "geistige Anstrengung" die Bates meint nicht irgendeine fixtive Pruefungs oder Stress Situation ist, wie oft im Forum gemutmasst wird, sondern jede Art von geistiger Aktivitaet. Am besten sieht man, wenn man nichts anderes tut als Sehen.
Und dann roedeln auch die Muskeln wie du schon beschrieben hast.

Ich hoffe mal das es das ist und es uns weiterbringt. Ich mache es auf jeden Fall so oft ich kann von morgens bis abends und bei mir wird es langsam aber stetig besser.

Alles Gute und viel Spass beim Sehen :-)
Schoene Gruesse

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Beitragvon johnny » 11.12.2008 21:14

Hallo Sven,
Ich hoffe mal das es das ist und es uns weiterbringt.

Das hoffe ich auch ganz fest!! Wäre schon ne coole Sache 8)
Dankeschön! - wünsche Dir auch viel Spass beim Sehen :)
Andreas
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Beitragvon schwaderer » 14.12.2008 11:40

sven hat geschrieben:Ich denke das die "geistige Anstrengung" die Bates meint nicht irgendeine fixtive Pruefungs oder Stress Situation ist, wie oft im Forum gemutmasst wird, sondern jede Art von geistiger Aktivitaet. Am besten sieht man, wenn man nichts anderes tut als Sehen.
Und dann roedeln auch die Muskeln wie du schon beschrieben hast.


ich mutmasse nicht, sondern beobachte und habe erfahren .... die stress situation dient nur zur erklärung, aber es entspricht auch meinen erfahrungen, das fehlsichtige unglaublich an ihren denkgewohnheiten festhalten, oder das was sie nicht verstehen einfach weglassen - siehe palmieren .....
und dieser satz:
sven hat geschrieben:Am besten sieht man, wenn man nichts anderes tut als Sehen


ist schon sehr deutlich
was denkst du denn ist die vorraussetzung des zentralen sehens? das man nichts anderes tut als sehen? oder ein entspanntes seh-system; Bates wird nicht müde darauf hinzuweisen - ich auch nicht .....
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Beitragvon sven » 14.12.2008 22:27

Hallo Schwaderer,

ich meinte nicht das deine Beobachtungen Mutmassungen sind, sondern deine Schluesse darueber was Bates gemeint hat, genauso wie meine Schluesse Mutmassungen sind. Ausserdem hab ich nicht dich im besonderen gemeint, sondern viele hier im Forum denken ja so.

Ich sag ja auch nicht, dass es in Stressituationen nicht so ist, ich sage nur das es nicht die ganze Wahrheit ist.
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Beitragvon adigo » 21.12.2008 10:42

Hallo Schwaderer und Sven, ich bin neu im Forum und überhaupt erst seit 2 Wochen an dem Thema Augentraining dran, selbst übrigens mit 57 Jahren und nach 5 Jahren Gleitsichtbrille schon recht ausgeprägt altersweitsichtig. Soweit zu mir erstmal.
Die Diskussion über die Frage, ob volle Konzentration auf Sehen das Richtige ist oder ja doch nicht dem entspricht, was man im realen Leben braucht, finde ich hoch interessant. Vielleicht habt ihr beide recht, immerhin berichtet Sven ja doch von Verbesserungen. Mir fällt nämlich dazu ein: wenn jemand ein neues Musikinstrument, z.B. eine Geige spielen lernt, dann muss er sich zunächst nur auf das Spielen konzentrieren, bis er die Griffe "im Schlaf" beherrscht, danach macht er das ganz "locker" ohne sich extra konzentrieren zu müssen. Am besten ist es übrigens auch, entspannt zu üben, Konzentration ist ja nicht gleich Spannung, wiedas Beispiel konzentrative Entspannungsübungen zeigt. Also schönen Dank jedenfalls für Eure Beiträge, habe daraus für mich mitgenommen, dass ich das mal probieren werde. Werde dann berichten.
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Beitragvon sven » 21.12.2008 12:11

Hallo Adigo,

so ist es. Leichtigkeit, Lockerheit und echte Meisterschaft entsteht immer durch Wiederholung.

Meine Beobachtung ist, je mehr man sich erschoepft, desto bessser ist man beim naechsten mal. Das ist jetzt nicht speziell auf die Augen bezogen, sondern ich sehe das bei jeder Faehigkeit so.

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