Hallo - ich sehe Fortschritte, juhui! [Vorstellg. maryswiss]

Hier ist Platz für alle kleinen und grossen Erfolge auf dem Weg zur Verbesserung der Sehleistung. Ausserdem könnt ihr euch hier vorstellen.

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Beitragvon maryswiss » 10.10.2012 16:44

Hallo zusammen

Bereits seit einiger Zeit lese ich viel in diesem Forum und bin sehr froh, dass ich Euch gefunden habe. Ich bin über Google auf diese Seite gestossen.

Da ich nicht nur Texte konsumieren, sondern auch anderen mit meinen Erfahrungen Mut machen möchte, stelle ich mich hier vor.

Mit 10 habe ich meine erste Brille verschrieben bekommen. Wie hoch meine Kurzsichtigkeit damals war, weiss ich nicht. Auf jeden Fall ist der Wert während der Schulzeit soweit ich mich erinnern kann regelmässig weiter gestiegen und erst so mit 17 hat sich das zum Glück verlangsamt. Nun bin ich 37 und das letzte Linsenrezept (vor ca. 2 Jahren) hatte folgende Werte:
Re -5.25, Cyl - 0.75, Ax 180
Li -5.50, Cyl - 1.25, Ax 150

Seitdem habe ich noch eine neue Brille machen lassen und habe die Frage des Optikers, ob ich gerne ganz ganz scharf sehe mit „Ja“ beantwortet, worauf er meinte dass er in dem Fall keine Gläser mit minimer Unterkorrektur bestellt...leider habe ich mich damals noch nicht mit Augentraining befasst!!!
Meine Werte im Brillenpass:
Re -6.25, -1.25, 178°
Li -6.25, -1.75, 154°

Vor ca. 1 Jahr habe ich mich das erste Mal mit Augentraining auseinandergesetzt (Bücher gelesen) und angefangen zu üben. Dies hielt ich nicht lange konstant durch, vorallem weil ich mich überfordert, alleine und verunsichert fühlte.

Inzwischen habe ich einen zweiten Anlauf genommen und nochmehr Bücher gelesen, Norbekovs Eselsweisheiten als Hörbuch bestellt und dann GOTT SEI DANK dieses Forum gefunden. Seitdem gehts bergauf.

Ich trage meine Kontaktlinsen so selten wie möglich - bei der Arbeit am Computer kommt vorallem meine (drittletzte und deshalb unterkorrigierte) Brille zum Zug, weil ich ohne Sehhilfe einfach noch nicht effizient genug arbeiten kann. Daneben verzichte ich soviel es geht auf die Brille. Mittlerweile wage ich es ohne Sehhilfe raus zu gehen - zu Fuss, auf dem Fahrrad und auch zum Joggen.Dies geht recht gut und ich fühle mich von Mal zu Mal sicherer, obwohls zwischendurch auch Rückschläge gibt, vorallem dann wenn ich unter Stress stehe.
Wobei ich mir am meisten im Wege stehe ist, dass ich meine, alle Leute erkennen zu müssen. Bei uns kennen sich die Leute relativ gut und man grüsst sich auch auf der Strasse. Diese Unsicherheit kennen ja auch ein paar von Euch, wie ich gelesen habe.

Dank der Hilfe von Flo (habe seine Übersetzungen gelesen) habe ich in letzter Zeit noch mehr Fortschritte bemerkt. Vorallem seit dem Lesen der Übersetzung über zentrales Sehen vor ein paar Tagen freue ich mich über mehr Sachen, welche ich erkennen kann. :-) :-) :-)

Strukturen wie Zaunpfähle oder Blätter im Baum oder Ziegel auf Hausdächern konnte ich schon zuvor zeitweise „gut“ sehen. Jetzt ist mir aufgefallen, dass ich auch andere scharfe Kanten oder Umrisse von Menschen und Objekten immer besser erkennen kann.

Am Anfang des Sehtrainings hat es mich sehr irritiert, dass ich Kanten und Umrisse meist mehrfach verschoben sah (wegen Astigmatismus...?). Seit ich nun versuche, mich einfach auf eine dieser Vervielfältigungen zu konzentrieren und nicht mehr probiere, alle diese Vervielfältigungen zu einer zusammen zu schmelzen, klappts besser.

Die Sehtafel ist für mich ein Graus. Ich finde alle Sehtafeln hässlich. Viel lieber übe ich, die Buchstaben auf Dingen in meiner Umgebung (Tastatur, Kosmetikdosen, Verpackungen etc.) zu „ersehen“. Mit dieser Vorgehensweise habe ich zwar selbst die Kontrolle, ob und wie gut ich Fortschritte mache, jedoch habe ich so halt keinen „allgemein tauglichen“ Vergleichswert für Euch. Doch im Moment ist es mir wichtiger, dass ich Freude am Training habe und ich fahre erstmal so weiter.

Mein aktuellster Erfolg ist, dass ich langsam auch bei Menschen, die mir gegenüber stehen, Details wie Iris, Pupillen, Nasenrücken etc. erkennen kann. Vorher war es ein einziger beigebrauner verschwommener Klecks der mit mir spricht.

Ich möchte mich hiermit bei Euch allen bedanken, vorallem bei Flo, Nicole, Marina, Sven und Luxs für Eure vielzähligen Beiträge. Noch lange habe ich mich nicht durchs ganze Forum gelesen und entdecke bei jeden Besuch neue wertvolle Einträge. Danke dass Ihr mir das Gefühl gebt, nicht alleine zu sein mit meiner Kurzsichtigkeit, das gibt mir Mut und Motivation dranzubleiben!

Viele Grüsse
Mary
Zuletzt geändert von maryswiss am 11.10.2012 10:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Flo » 10.10.2012 19:15

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Beitragvon Aniram » 10.10.2012 19:35

Hallo Mary
Von mir auch herzlichen Glückwunsch!

Nur noch eine kleine Anmerkung dazu:

Und wenn Dein Blick doch einmal "zufällig" auf eine (noch zu) weit entfernte Person fällt, und Du aufgrund des Seheindrucks noch nicht sicher sein kannst, ob Sie Dich gerade ansieht (aufgrund der Kopfrichtung, die meistens leichter erkennbar ist, als die Blickrichtung), dann nicke ihnen halt im Zweifelsfalle lieber einmal zu viel freundlich zu, als einmal zu "wenig". Schaden kann es nicht...


Sei aber darauf gefasst, dass manche Personen das auch missverstehen können.
Mir ist das früher mal im Schwimmbad passiert (damals habe ich noch kein Augentraining gemacht, aber beim Schwimmen die Kontaktlinsen herausgenommen).
Während ich meine Bahnen zog, fiel mir irgendwann jemand auf, der mich immer ansah. Also sah ich ihn auch genauer an, um festzustellen, ob ich ihn vielleicht kennen müsste. Da ich ihn nicht gut erkennen konnte, fiel das 'genauer Ansehen' etwas intensiver aus.....
Jedenfalls musste ich ihm hinterher erklären, dass unsere Begegnung im Wasser nicht "der Flirt seines Lebens" war (wie er es ausdrückte), sondern nur die Folge meiner Kurzsichtigkeit ...
:roll: :?
Seither bin ich vorsichtiger.
Gruss
Marina
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Beitragvon Flo » 10.10.2012 20:10

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Danke Flo

Beitragvon maryswiss » 11.10.2012 10:50

@ Flo
Vielen Dank für Deine Glückwünsche, Anmerkungen und Hinweise.
Den Berichten über das Thema Diplopie werde ich mich näher widmen, danke.

Die Ausführungen über Dopamin, Adrenalin und Co. lösen bei mir ein AHA-Erlebnis aus!
Nun sehe ich auch einen Zusammenhang meiner teils krassen Gedächtnislücken, meiner Art mich zu bewegen, zu sprechen, zu denken und zu sehen (teilweise so “stockig”, nicht flüssig... versteift) etc., etc, es scheint ein ganzer Rattenschwanz zusammenzuhängen.

Doch Lichtblick:
Ich erlebe, dass ich rein nur durch mein verändertes Bewusstsein und meine langsam neu entdeckte Art, meine Umwelt zu ersehen diesen Rattenschwanz zum Positiven verändern kann.

Folgende Beobachtungen lassen mich dies glauben:
Träume:
Plötzlich träume ich wieder intensiver und kann mich morgends oft auch an grössere Abschnitte daraus erinnern. Sogar den Verlauf des Traumes kann ich  zeitweise wieder steuern - dies konnte ich das letzte Mal als Kind.

Erinnerung/-svermögen:
Unzählige Male wurde mir in den letzten Jahren bewusst, wieviele Löcher ich in Bezug auf vergangene Erlebnisse habe. Während sich meine gut sehenden Freunde und Schwester an Episoden von/mit mir erinnern sah ich nur ein grosses leeres “?”. Und jetzt plötzlich erinnere ich mich wieder an Erlebnisse, welche vorher völlig “zugegraben” waren!! Ausserdem kann ich mich vermehrt GENAU an Worte und teils ganze Sätze erinnern welche ich einen Tag zuvor las oder hörte. Dies habe ich vorher jahrelang nicht gut geschafft, was mir oft sehr peinlich war und immer noch ist. Ebenso kann ich mir nun z.B. einen Gang ins Dorf im nachhinein besser bildlich vorstellen und sehe dabei sogar Details und kann mir die Gegend in aller Ruhe nochmals ansehen! Vorher waren meine Erinnerungen immer lückenhaft und schwammig, auch wenn die Erlebnisse sehr kurze Zeit zurücklagen.

Neues Empfinden beim Sehen:
Es fühlt sich an, wie wenn ich die Umgebung mit einer (gefühlten) Verlängerung der Augen abtaste: Sobald der Blick auf dem Sujet auftrifft, nehme ich eine Druckveränderung war. Egal ob es nah oder fern, scharf oder unschaft ist. Diesen Druck empfinde ich als angenehm und er ist auch nicht nur auf den Augenbereich beschränkt sondern ich nehme ihn oft mit dem ganzen Körper wahr. Das Wort ‘Druck’ ist vermutlich nicht treffend, weil mit (für mich) stressauslösenden Gefühlen verknüpft... also eher eine “Empfindensveränderung”. Es ist nicht zu vergleichen mit dem “Stielaugen-Gefühl” sondern viel weicher und feiner. Durch diese Empfindung verstärkt sich der dreidimensionale Eindruck von meiner Umgebung. Alles wirkt neuerdings so plastisch auf mich. Es macht richtig Spass!
Es erinnert mich an ein Spielzeug aus meiner Kindheit dessen Name ich nicht weiss: Sieht ähnlich aus wie ein Feldstecher wobei man im vorderen Teil ein rundes Kartonteil mit ringsum eingelassenen Farbbildchen auf Film einschieben kann. Wenn man durchs Gerät sieht kann man sich durch klicken die Bilder ansehen und diese Bilder scheinen extrem tiefenreich und lebendig. (wohl ähnliches Prinzip wie beim 3-D Kino). Genau so fühlt sich mein Sehen seit ein paar Tagen an,...und ich liebe es!
Das Sehen fühlt sich lebendiger und nicht mehr so gefangen an.

Brille/Kontaktlinsen:
In letzter Zeit ist das Tragen von Kontaktlinsen und der Brille eher eine Qual. Es ist, auch wieder dieser Druck, wie oben beschrieben, jedoch viel stärker, der immer von der gleichen Distanz herkommt. Es fühlt sich an, wie wenn mein Blick zum Brillenglas/zur Kontaktlinse geht, dann zum Auge zurückgeworfen wird wieder zum Glas, etc. etc. je länger die Tragezeit, desto schlimmer. Wie wenn mein Blick in einem Käfig gefangen wäre.

Jetzt ist schon wieder ein Roman aus meinem Bericht geworden.
Sorry, ich bin gerade etwas sehr mitteilsam weil mich das Ganze sehr beschäftigt (auf positive Art) und den ganzen Tag begleitet.

Liebe Grüsse
Mary
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Begegnung mit Menschen

Beitragvon maryswiss » 11.10.2012 11:04

@ Marina / Flo
Vielen Dank für Eure Verhaltensvorschläge/Glückwunsch. Ja Ihr habt recht, das werde ich so ausprobieren!

Marina ich musste schmunzeln:
Bei meinem ersten sehhilflosen Besuch vom Fitnesscenter habe ich vorsichtshalber alle gegrüsst, die mir über den Weg gelaufen sind. Tatsächlich gings nicht lange und schon stand einer neben mir und schaut. Ich schau zurück und weil ich nicht wusste was er will und mir die Situation unangenehm war, habe ich nochmal hallo gesagt. Dann gings los und ich wurde zugetextet.
Da mein Freund glücklicherweise auch dort war (und er als mein Freund auch registriert wird), denke ich jetzt nicht, dass ich ähnliches wie Du damals befürchten muss. Doch irgendwie scheint der zwischenmenschliche Kontakt schon schneller zu geschehen als mit Sehhilfe.

Dies fällt mir übrigens auch sehr stark im Zusammentreffen mit Tieren auf. Diese verhalten sich sehr viel weniger scheu als sonst, was ich im Endeffekt auf MEIN verändertes Verhalten zurückführe.

Herzliche Grüsse
Mary
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Beitragvon Flo » 11.10.2012 14:21

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Beitragvon maryswiss » 11.10.2012 16:42

Hallo Flo

Herzlichen Dank für Deinen Bericht, das freut mich alles sehr!
Jetzt will ich dran bleiben mit meinen Übungen damit ich noch weiter komme.

Super, der Hinweis mit dem Gucki...hab nachgesehen, es war ein View-Master, da kommen gerade nostalgische Gefühle auf :-) lange ists her :-)

Ja, das mit dem sehr tierliebend trifft wohl auf mich zu. Diese Tierliebe ist vermutlich auch extrem eng mit dem Ursprung meiner Kurzsichtigkeit verknüpft wenn ich daran denke, was ich damals alles lieber nicht sehen wollte...!

Viele Grüsse
Mary
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Re: 266

Beitragvon Susa » 12.10.2012 08:42

Hallo Mary,

>Im Gegenzug von mir an Dich auch VIELEN DANK für den mutigen Wechsel zu [size=10] und
... das ist gleich ein ganz anderes Lesegefühl! <

Oh, dann will ich jetzt mal auch für ein kollektiv besseres Lesegefühl der Community sorgen. ;-) Habe erst jetzt nach deinem Einwurf, Flo, mal wirklich geschaut, wo man das denn überhaupt umstellen kann. Hätte ich auch schon früher drauf kommen können <hust> ...

Mary, was du schreibst, klingt äußerst spannend! Die Erfahrung, dass Träume wiederkommen, hatte ich ganz extrem, als ich irgendwann mit Mitte 30 angefangen habe, Yoga zu machen. Das hat mich sehr darin bestätigt, dass Körperarbeit dieser Sorte für meineeine dringend dran war. Seitdem hat mich das Thema nicht mehr verlassen (siehe dazu mein vom Augentraining abgesehenes, mit diesem aber, wie ich immer stärker feststelle, zusammenhängendes, weiteres Körper-Geist-Steckenpferd, das ich hier beschreibe, evtl. interessiert es dich auch: http://www.augen-training.com/ist-bates ... t1598.html)

Glückwunsch zu deinen Erfolgen, du wirst sehen, das geht jetzt weiter so! Hier ist es heute sehr regnerisch und trüb und im Gegensatz zu früher finde ich das nicht mehr "das Grauen aus der Hölle", denn so habe ich es als Halbmaulwurf mit meinen rund um die drei Diops herum immer betrachtet, sondern eine Herausforderung. Immer stärker stelle ich fest, dass ich tatsächlich auch bei diesen Beleuchtungsverhältnissen Einzelheiten noch erkennen kann, die ich vermutlich früher schon in vorauseilendem Gehorsam gegenüber der höheren Macht des fehlenden Lichts aufgegeben hatte.

Dir weiterhin viel Spaß und Erfolg!
Susa

Ööhm, das mit der Schrift hat irgendwie nicht geklappt, mal sehen, ob jetzt doch? [Jetzt doch... Gruß, Flo ;)]
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Hallo Susa

Beitragvon maryswiss » 12.10.2012 10:35

@ Susa - Hallo!

Es freut mich, von Dir zu lesen, vielen Dank für Deinen Beitrag. Es kann durchaus auch sein, dass das Yoga bei mir die Träumerei angekurbelt hat. Ich gehe das „wieder scharf sehen“-Thema sehr vielschichtig an (Sehübungen, Yoga, autogenes Training, Visualisierungsübungen, mich Themen stellen die mich beschäftigen und ich sonst immer aufschiebe, den inneren Schweinehund dressieren, durch und durch ehrlich sein vorallem zu mir selber, mehr Sport, mehr dehnen, gesünder essen, mehr draussen an die Sonne und frische Luft, positiver denken, bewusstere Körperhaltung, weniger Aufträge annehmen für weniger Stressbelastung ((bin selbständig)), mehr Auszeiten für mich, etc.). Deshalb kann ich auch nicht genau sagen welche dieser „Massnahmen“ für welche Veränderungen verantwortlich ist. Ich glaube, dass eben alles einen kleinen Teil zum besseren Sehen beiträgt.

Ja, ich habe Deine Beiträge über Canitenica mit grossem Interesse gelesen. Die Entwicklerin der Methode ist ja sogar bei uns in der Schweiz habe ich gerade herausgefunden :-) Ich habe längere Zeit Callanetics geübt nach einem Buch...ist schon länger her und ich meine, das ist eine ähnliche Methode? Habe das Buch ausgeliehen und kanns grad nicht rausfinden...

Schriftgrösse:
Ich habe die Schriftgrösse folgendermassen kleiner gekriegt (musste auch rumpröbeln): Wähle – bevor Du Text schreibst – die Schriftgrösse „Klein“, dann erscheinen im Textfeld Klammern mit „size“ und die Zahl 9. Die „9“ ersetzt Du mit der Zahl „10“. Danach klickst Du mit dem Cursor dort dazwischen, wo die erste Klammer geschlossen und die zweite Klammer geöffnet wird : (size=10)HIER(/size) ...und schreibst Deinen Beitrag dazwischen. Absenden und so sollte es klappen.

Bei uns regnet es auch. Gestern war ich abends im Fitness, das zweite Mal ohne Sehhilfe. Es war recht dunkel und es hatte extrem viele Leute dort. Das hat mich gerade sehr gestresst und ich war völlig fix und foxi danach. Es ist für mich wohl noch gerade etwas zu früh, solche belebten Orte Abends brillenlos aufzusuchen...da es mir ein überforderndes Gefühl gibt, werde ich diesen Übungsplatz erst wieder dazu nutzen, wenn ich sicherer bin. Es freut mich, dass Du da schon weiter bist und auch schlechte Lichtverhältnisse positiv nutzen kannst!

Heute morgen sehe ich wieder so schön plastisch wie gestern den Tag durch und es motiviert mich, weiterzumachen. Ich sage mir „einfach schön der Reihe nach, Schritt für Schritt zum Ziel“. Nachdem ich jetzt 27 Jahre schlecht sah, muss ich mich jetzt nicht stressen.

Herzliche Grüsse
Mary
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Glücklich, aber leicht verunsichert

Beitragvon maryswiss » 25.10.2012 10:02

Hallo zusammen

Neuer Zwischenbericht:
Es geht stetig vorwärts mit meiner Sicht, obwohl ich noch täglich während der Arbeit auf die Sehhilfe (meist Brille) angewiesen bin. Es geht mir in sehr vielen Bereichen gleich wie Gismo: Mit Sehhilfe fühle ich mich nicht mehr wohl und ohne zwar immer mehr, jedoch nicht die ganze Zeit. Dieses "Zwischen-zwei-Sachen-stecken-und-mich-nirgends-dauernd-wohlfühlen"-Gefühl löst bei mir zwischendurch auch eine Art Angst aus. Mir wird bewusst, dass es für mich kein "zurück" (zur völligen Abhängigkeit von der Brille) mehr gibt, aber dass ich eben auch noch nicht ganz ohne kann. Vielleicht könnt Ihr nachvollziehen, welches Gefühl ich meine?

Eigentlich ist das kein Problem für mich, es ist halt einfach eine ungemütliche Phase durch die ich am liebsten schnell hindurch möchte, aber mir andererseits genug Zeit geben will um nicht über oder neben dem Ziel vorbeizuschiessen.

Die schönen Wow-Erlebnisse häufen sich - an manchen Tagen häufiger, an manchen weniger. Wie bei vielen von Euch gehts auch mal 2 Schritte vorwärts, dann einen zurück, wieder einen vor usw.

Immer öfters kann ich ganze "Bildfetzen" deutlich sehen. Also z.B. ein ganzes Fenster mit Fensterläden auf einmal scharf - nicht nur Teile davon.
Es ist auch egal, ob das Objekt bei mir auf dem Tisch liegt oder weiter weg z.B. bei den Berggipfeln.
Das scharfe Bild kündigt sich fast immer mit einem ganz leichten Brennen in den Augen an und geht dann über in ein leichtes Ziehen. Dann spüre ich eine Veränderung in der Tränenflüssigkeit - diese wird zeitgleich mehr produziert, was ich als sehr angenehm empfinde, da ich normalerweise extrem trockene Augen habe. Es fühlt sich an, wie wenn nächstens die Tränen überlaufen würden - dies passiert aber nicht es fühlt sich nur so an - wahrscheinlich, weil ichs mir nicht mehr gewohnt bin, so schön befeuchtete Augen zu haben.
Im Kopf fühle ich mich dann plötzlich ganz klar und die Sicht auf das angeblickte Gebiet wird scharf.
Und dann: Sobald ich einfach blinzle, wie ichs bisher immer gemacht habe, verschwimmt die Sicht wieder etwas. Wenn ich aber versuche, ganz leicht zu blinzeln (wie wenn meine Lider zwei Schmetterlingsflügel wären, die sich nur ganz leicht nähern oder vielleicht berühren), dann bleibt diese Schärfe meist erhalten.

Wenn ich während der Scharfphase gleich daneben ein gleichweit entferntes Objekt ansehe, dann kann ich die Schärfe aber nicht darauf übertragen. Warum das so ist, verstehe ich noch nicht ganz. Ich muss erst wieder ganz bewusst das Objekt abtasten ("bepünkteln"), dann stellt sich die Schärfe auch dort ein.

Die Schärfeaufbauphase dauert vielleicht so 7-15 Sekunden. Die Schärfephase maximal 10-25 Sekunden.
Interessanterweise kann ich dann aber, nachdem ich in Zwischenzeit mal wieder was anderes angesehen habe, wieder zum ertasteten Objekt zurückkehren, und die Schärfe stellt sich dann schneller ein als beim ersten Mal. Dies auch noch am nächsten Tag.

Was mich jetzt verunsichert, ist, dieses ziehende und brennende Gefühl und dass ich eben gleich einen ganzen Bildfetzen aufeinmal scharf sehe und nicht nur einen Bereich. Ich weiss nicht, ob das jetzt ein Zeichen ist, dass ich alles richtig mache, oder ob ich dabei bin, meine Augen zu stark zu fordern. Vom Gefühl her glaube ich, es ist richtig, was meint Ihr?

Liebe Grüsse
Mary
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Re: Glücklich, aber leicht verunsichert

Beitragvon Susa » 25.10.2012 10:17

Hallo Mary,
das klingt doch toll und für mich insgesamt danach, dass du auf einem guten Weg bist! Glückwunsch! Was einmal, zweimal, dreimal klappt, kann immer wieder klappen.

>Dieses "Zwischen-zwei-Sachen-stecken-und-mich-nirgends-dauernd-wohlfühlen"-Gefühl löst bei mir zwischendurch auch eine Art Angst aus. Mir wird bewusst, dass es für mich kein "zurück" (zur völligen Abhängigkeit von der Brille) mehr gibt, aber dass ich eben auch noch nicht ganz ohne kann. Vielleicht könnt Ihr nachvollziehen, welches Gefühl ich meine?<

Ja, das kann ich nachvollziehen. Auf der einen Seite werde ich immer furchtloser, latsche da draußen ohne Brille rum und riskiere halt, dass ich Leute nicht rechtzeitig erkenne. Auf der anderen Seite ist da schon auch ein unangenehmes Gefühl dabei, sich für eine eben nicht vorherbestimmbare Zeit in diesen "Tunnel", diesen Übergang zu begeben, an dessen Ende die Scharfsicht zwar winkt, aber man halt nicht weiß, wie lange die Reise dauern wird. Das verunsichert, aber genau mit dieser Verunsicherung müssen wir glaube ich lernen umzugehen, um loslassen zu können - Pessima, falsches Sehen, falsche Überzeugungen und Vorstellungen von uns und unserem Sehen.

>Wenn ich während der Scharfphase gleich daneben ein gleichweit entferntes Objekt ansehe, dann kann ich die Schärfe aber nicht darauf übertragen. Warum das so ist, verstehe ich noch nicht ganz. <

Weil du halt noch am Lernen und Üben bist. Das ist ganz normal soweit. Dein Sehsystem ist eben noch nicht so feinjustiert, dass es jederzeit jedes Objekt, egal wie groß oder klein, beliebig scharf angucken kann. Beim Blickwechsel schießt du dann womöglich übers Ziel hinaus und erwischst die Sachen einfach nicht punktgenau. So ungefähr .... Konzentriere dich einfach weiter auf behutsames Blickpunktwechseln. Und das hier:

>Die Schärfeaufbauphase dauert vielleicht so 7-15 Sekunden. Die Schärfephase maximal 10-25 Sekunden.<

ist ein Zeichen, dass du die Geduld hast, zu warten, bis sich die Peripherie deines momentanen Blickpunkts "von allein" errechnet.

>Interessanterweise kann ich dann aber, nachdem ich in Zwischenzeit mal wieder was anderes angesehen habe, wieder zum ertasteten Objekt zurückkehren, und die Schärfe stellt sich dann schneller ein als beim ersten Mal. <

Weil sich dein Geist erinnert, das gehört zum richtigen Sehen dazu. Bei bereits einmal scharf gesehenen Dingen hast du nicht so viel "Datenmüll", der erst mal bereinigt werden muss. Das System "weiß" schon, wie es die Sache korrekt zu errechnen hat und kann sich dann auch darauf konzentrieren. Naja, so ungefähr stelle ich es mir vor ...
Aufpassen muss man da dann halt nur, dass man auch immer wieder schwierige Dinge ansieht. "Kill your darlings" heißt ein Tipp für Texter, die gerne häufig Wendungen einsetzen, in die sie sich verliebt haben. Also von den vertrauten, ausgelatschten Dingen mal wieder weg zu was Frischem, Neuem, denn man will ja weiterkommen. Ich glaube, beim Sehen ist das auch eine ganz gute Richtschnur. Man kann an diesen schwierigen Sachen auch seine Frustrationstoleranz üben, denn die braucht man auf dem Weg zur klaren Sicht (jedenfalls ich ;-) ).

>Was mich jetzt verunsichert, ist, dieses ziehende und brennende Gefühl und dass ich eben gleich einen ganzen Bildfetzen aufeinmal scharf sehe und nicht nur einen Bereich. Ich weiss nicht, ob das jetzt ein Zeichen ist, dass ich alles richtig mache, oder ob ich dabei bin, meine Augen zu stark zu fordern. Vom Gefühl her glaube ich, es ist richtig, was meint Ihr?<

Befrage dich einfach, während es scharf wird, ob es sich so gut anfühlt, ob du das Gefühl hast, alles ist im Lot soweit. Ob du nicht doch irgendwo dich anstrengst, wo du es eigentlich gar nicht solltest. Deine Beschreibung, dass man sich plötzlich so klar auch im Kopf fühlt, kann ich nachvollziehen - und ich glaube, wenn du dieses Gefühl registrierst, bist du auf dem richtigen Pfad.

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg!
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Beitragvon Flo » 25.10.2012 12:42

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Beitragvon maryswiss » 27.10.2012 07:21

Hallo Susa und Flo

Vielen Dank Euch beiden.

>Befrage dich einfach, während es scharf wird, ob es sich so gut anfühlt, ob du das Gefühl hast, alles ist im Lot soweit. Ob du nicht doch irgendwo dich anstrengst, wo du es eigentlich gar nicht solltest. Deine Beschreibung, dass man sich plötzlich so klar auch im Kopf fühlt, kann ich nachvollziehen - und ich glaube, wenn du dieses Gefühl registrierst, bist du auf dem richtigen Pfad.<

Ja, es fühlt sich gut an – einfach ungewohnt. Ähnlich wie im Yoga, da ziept und zieht es auch überall ziemlich und verursacht trotzdem im Nachhinein gesehen nur Positives.

Es ist glaub ich wirklich höchste Eisenbahn, dass ich mich mich (wieder?) besser kennen lerne und meinem Körper vertraue und nicht Angst vor seinen Antwort habe, sondern in behutsam entdecke und herausfordere > Floh, Du sprichst das an, wenn ich Dich richtig verstehe: Seinen Körper als Verbündeten sehen und nicht als "der, der da einfach macht und tut und ich bin ihm ausgeliefert und Hilfe was macht er da ich will doch nicht"...

Ich arbeite dran.

Liebe Grüsse
Mary
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Beitragvon maryswiss » 28.10.2012 07:25

Alles ist weiss heute morgen! Der erste Schnee liegt - einfach wunderschön - und ich muss gleich raus und meine ersten Erfahrungen ohne Sehhilfe in diesem hellen Licht machen :huepf:
Liebe Grüsse in den Norden, oder wo Ihr alle sonst seid,
Mary

Nun bin ich zurück von meiner Joggingrunde und es war einfach super!!Es ist nochmal ein ganz anderes Sehen wenn alles weiss ist! Ich hab das Gefühl dass meine Augen richtig Lichtgeladen sind. Und die Schneeflocken schmerzen ja!
Jetzt kann ich mir sogar vorstellen, ohne Sehkrücke Ski zu fahren, da ich in den Schneeflächen Unregelmässigkeiten entdecken konnte ,freu'!
Und also Vibram Fivefingers kann ich wie Sven auch wärmstens empfehlen. Grad wenn Schnee liegt ist es ein Genuss diesen mit den Füssen zu spüren, achtsam zu sein, und zu Hause das kribbelnde Gefühl der Gratismassage inkl. warmer Füsse nachzuspüren. Das Kribbeln geht der Wirbelsäule nach bis in den Kopf! Da können die Augen ja nur profitieren :-)
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