Persönlicher Angriff? Du scherzst! Endlich kommt Leben in die Bude.
Hizon hat geschrieben:Meine Aussage stimmt dann nicht, wenn man das nicht-tun tatsächlich praktiziert. Das habe ich aber nicht gemeint. Mit TUN durch nicht-tun habe ich nicht gemeint, dass man tatsächlich eine Handlung vornimmt, nur, dass etwas passiert. Ich meine damit tatsächlich das Ablegen jeglicher Einflussname, inklusive der normalerweise unbewussten falschen Handhabe. Doch das ist ja eben die große Schwierigkeit, weil man so daran gewöhnt ist, immer auf alles Einfluss haben zu wollen.
Also könnte man vielleicht umschreiben, so dass entsteht: ...
Vorschlag I für Hizon hat geschrieben:Natürlich weiß ich, dass es sich blöd anhört, wenn ich schreibe, dass es "nur" loslassen ist, weil eben genau dieses Loslassen für sehr viele Leute sehr schwierig ist. Es ist einfach nicht-tun. Dieses nicht-tun ist so schwierig, weil es so unglaublich einfach ist. Man ist es eben nicht mehr gewöhnt, den Motor abzuschalten und innezuhalten. Und einfach NICHTS zu tun. Es steckt Leben im Nichts-Tun, es kann deine Zeit füllen.
Und so funktioniert es: Man tut nichts dazu, und doch geschieht etwas.
Es ist tun durch nicht-tun.
Dann hättest du aber zwischen deinen letzten Sätzen einen unglücklichen, nicht gemeinten Gegensatz konstruiert. (mit dem „doch“)
Zuerst auf deinen Erklärung, die mir leider immer noch nicht klar geworeden ist, hatte ich gemeint, Variante II käme näher:
Vorschlag II für Hizon hat geschrieben:Natürlich weiß ich, dass es sich blöd anhört, wenn ich schreibe, dass es "nur" loslassen ist, weil eben genau dieses Loslassen für sehr viele Leute sehr schwierig ist. Es ist einfach nicht-tun. Dieses nicht-tun ist so schwierig, weil es so unglaublich einfach ist. Man ist es eben nicht mehr gewöhnt, den Motor abzuschalten und innezuhalten. Und einfach NICHTS zu tun. Man macht mächtig zu tun, um wirklich Nichts-Tun zu erreichen.
Und doch funktioniert es: Man tut nichts dazu, und doch geschieht etwas.
Es ist tun durch nicht-tun.
Dann würde der unterstrichene Satz beschreiben, wie der Kurzsichtige sich danach sehnt das zu erreichen, was das Kind schon kann.
Deinen jüngsten Erklärungen gemäß (siehe erses Zitat) wäre es eher Variante I. Aber realistischer ist Variante II. Und zwar aus folgendem Grund:
Hizon hat geschrieben:Das perfekte Sehen lässt sich nicht über den Kopf/Verstand erreichen, zumindest ist das meine Ansicht und Erfahrung. Es lässt sich nur dann erreichen, wenn man es schafft, den vom Kopf eingerichteten Schleier zu umschiffen. Das meine ich mit loslassen. Eben einen Schritt zurück machen.
Die wirklich perfekt sehen können, erreichen das MIT Kopf, Herz und Verstand. Und zwar so lange und bewusst sie wollen!
Sie erreichen es, weil sie loslassen können, ohne los zu LASSEN. Verstehst Du, was ich meine? Du willst umschiffen, aber du willst es nicht als Tätigkeit. Weiter unten sprichst du von „Spur wechseln“ u.ä. Aber bestimmte Meditationstechniken o.ä., wie man das erreichen KANN, hast du auch wieder nicht beschrieben? Was willst du eigentlich?!? .... (Ich komme gleich darauf zurück.)
Hizon hat geschrieben:Wie kannst du über den Kopf damit beschäftigt sein, dass der Kopf dir kein Bein stellt, wie du es schreibst?
Na jetzt kommen wir endlich zur Sache:
Ich verfolge eben keinen rein geistigen Ansatz; sondern einen mental/manipulativ gemischten: Wenn ich
„irritativ“ trainiere reize ich mein Auge, sich zu verändern. Nachher,
in den Beruhigungsphasen (heute morgen z.B.), habe ich keinen akuten, sondern nur noch einen abklingenden Schmerz bzw. Irritationsgefühl; dann ist immer mehr Bewegung in meinem Bild. Dann tut sich was. Dann bin ich für geistiges Herangehen empfänglich. Ich habe dann die Schlieren, Nebelschleier, die Schatten, oder – am allerschönsten – die Zoomeffekte, wie bei bewegten Bildern, wenn du auf was zurast. Oder beim Landeanflug. In DEN Momenten kann ich tatsächlich Entspannung „üben“. Seelische Einstellung einfließen lassen. Ich habe dann ein rein geistiges „Gefühl“ des Lockerlassens, ich „steuere“ über Willenskraft und bilde in diesen Phasen – meiner Theorie nach – ein neues motorisches Muster.
Hizon hat geschrieben:Du kannst den Kopf sein Bein ins Leere stellen lassen, wenn du nicht seinen Weg gehst, nicht nach seiner Pfeife tanzt, sondern selbst gehst.
Und wie macht man das?
Das fragen viele Neulinge hier und ich frage es auch. Zwischen Svens Ideal vom „Kontrolle abgeben“ und seiner „Vorliebe“ für Schmerzen klafft die große Frage des WIE? Er füllt sie mit seinen persönlichen Erfahrungen übers Sehen auf Details und über geistige Energie ("Rechenleistung"). Bei Bates ist es die „zentrale Fixierung“. Ich verstehe beides nicht. Ich mache nicht seine Erfahrungen und auch nicht die, die ich nach Bates erwarten würde. Gut möglich, dass ich es nicht richtig mache und bei Bates in der Praxis erst so richtig rangenommen würde, dass ich es auch erlebe.
Aber ich bin, wo ich bin, und muss mir behelfen mit was ich zur Hand (oder besser im Auge) habe.
Alle, die voll auf Bates setzen, übernehmen meines Erachtens - und das sage ich mal im vollen Bewusstsein des Sakrilegs - ohne sich ausreichend darüber Rechenschaft zu geben seinen etwas streitlustigen (um nicht zu sagen: polemischen) Ansatz, den Aspekt der Chronifizierung völlig dem unterzuordnen, was Bates – dankenswerterweise – gefunden hat (und was damit zusammenhängt, dass der Gebrauch das Organ formt).
(Das war übrigens mein Gedanke von Beginn bis Ende meiner Bates-Lektüre: Wann kommt er auf die Pathologie-Bildung? In diesem Werk gar nicht. Er nennt sogar bewusst die momentweise Fehlrefraktion mit demselben Wort "Myopie" wie die Pathologie. Wenn das mal nicht pointiert ist!)
Aber doch ist das Organ geformt, und die Rückbildung dauert meistens Zeit, und es hat schon etwas Rituell-Asketisches, wenn hier darin wettgeeifert wird, dem Geist die Schuld für etwas zu geben, was er aktiv nicht und passiv noch weniger geradewegs ändern kann.
Etwas, was Neulinge abschreckt oder völlig ratlos lässt. Und manchen alten Hasen das Kind mit dem Bade ausschütten. (Anklänge an hier regelmäßig postende Personen beruhen auf voller Absicht.)
Auch ich hoffe, dass ich niemandem zu nahe getreten bin. Wer heilt, hat recht: dem müssen wir uns alle erst noch stellen.