Hab ich's doch gewusst: Kurzsichtigkeit ist eine Einstellung

Hier ist Platz für alle kleinen und grossen Erfolge auf dem Weg zur Verbesserung der Sehleistung. Ausserdem könnt ihr euch hier vorstellen.

Zu viel versprochen

Beitragvon Martin/T. » 05.09.2009 10:48

Hallo Nicole,

nett, dass Dich die Sache interessiert. Ich muss allerdings erklären, dass mir um die Zeit, als ich den letzten Ansatz gemacht habe, diese "Vorgeschichte" zu erzählen (als ich den Pfad "Die Einstellung der Kurzsichtigkeit - Überwindung des Zwangs" anlegte, der nicht aufrufbar ist, diesen bitte einfach löschen :!:, wenn möglich) klargeworden ist, dass ich das, was mir vorschwebte, nicht "zu Papier" bringen kann.

Das liegt nicht mal in erster Linie an der Anonymität (das kommt dann nur als Ausschlag hinzu), sondern zentral an zwei Umständen:

a) Die Geschichte ist objektiv betrachtet mager; ich werde alle wirklichen "Daten" dazu schon genannt haben (vielleicht sollte ich mal die Kommentare sammeln und eine Linksammlung dazu einstellen). Das, was die Sache innerlich für mich bedeutet hat und "wie" sich das "angefühlt" hat, - die Bedrohung und die Erleichterung -, kann ich heute schlechterdings original nicht mehr nachempfinden. Da liegt zu viel dazwischen. Wohl kann ich die Gefühle wachrufen, aber das sind dann Gefühle. Um sie mitzuteilen, müsste ich die Gedanken wachrufen, die zu den Gefühlen geführt haben, und müsste sie in meinen Lebensweg einordnen. Das erste kann ich nicht (vgl. auch b), das zweite will ich nicht, weil - wie ich bei Versuch damals, im April - festgestellt habe, dass es zu einem kompletten "Ego-Stripping" führen würde.

:oops:

b) Ein weiteres Problem damit, auch nur die Gefühle zu schildern, liegt darin, dass mir hier schon wiederholt an Details und "Winken" deutlich geworden ist, - was ich niemandem vorwerfe, sondern was einfach in der Natur der Sache liegt -, dass ich in der "Gemeinde" dieses Forums als Beinahe-Normalsichtiger emotional nicht realistisch mit Anteilnahme, sondern eher mit Rivalität rechnen muss. Also gerade wenn es mir gelingt, die (innere) Geschichte zutreffend zu erzählen, wird die sichtbare Rückmeldung hier nicht sein, dass Gemeinsamkeit und Zustimmung, sondern eher Irritationen entstehen. Ich denke, es wissen alle, wie ich das meine. Ich lege das niemand zur Last, ich würde mit Sicherheit genauso reagieren. Aber ich habe das einmal so deutlich erlebt, dass es für einige Zeit reicht: Als ich vor einer (an die hundert) zählenden Gemeinschaft einmal ein (dem Ego-Stripping nahe kommende) Art von "Lebenszeugnis" abgelegt hatte, konnte ich die Reaktionen erleben. (Das Gesamtbild der Reaktionen ist bis heute nicht fertig gezeichnet, sondern es sickert immer wieder was ein, nach 7 Jahren). Die meisten interessiert es selbstverständlich nicht, aber - und das ist wichtig - die es interessiert, sind genau in dem Maße zu "Feedback" animiert, je unangenehmer sie von der (mir in solchen Fällen eigenen) "persönlichen Note" von Originalität und Authentizität berührt sind (weil nur der unangenehme Eindruck zur direkten Art der Reaktion eignet). Das Postive erfährt man immer nur verhalten und mit viiiel Verzögerung.

:|

Abzüglich aller Tiefendimension von Emotionen, finde ich mich am ehesten in jener Geschichte des "Udo" wieder, die ich einmal verlinkt hatte. Aber darüber hinaus muss ich zugeben, dass ich damals zuviel versprochen habe.

Ich bin nicht bereit, diese Geschichte zu "erzählen"; wohl aber könnten wir im Dialog (!) Elemente davon gemeinsam herleiten. Da hab ich nichts dagegen. Fragt ruhig nach, stellt Vergleiche an; auch an einem speziellen "Psycho-" oder "emotion thread" würde ich mich beteiligen; habe ich ja auch schon.

Das muss nur aber dann auf Gegenseitigkeit beruhen. Ich hoffe, dass diese Antwort respektiert werden kann. Meinen ersten Kommentar muss ich dann wohl mal demnächst entsprechend überarbeiten (ergänzen).

Liebe Grüße, :wink:
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Re: Hab ich's doch gewusst: Kurzsichtigkeit ist eine Einstel

Beitragvon Nicole » 05.09.2009 11:23

Hi Martin,

kann sein, dass du es irgendwo erwähnt hast. Mich interresiert eigentlich nur, wie hoch deine Kurzsichtigkeit früher war. :wink:

Martin/T. hat geschrieben:Ja, ich selber habe nach kürzlicher Messung folgende (humanen, - ich weiß, etliche werden denken: geradezu glücksschweinischen) Werte (aber das war nicht immer so ...)


lieben Gruß
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Re: Hab ich's doch gewusst: Kurzsichtigkeit ist eine Einstel

Beitragvon maddin » 05.09.2009 12:41

Nicole hat geschrieben:Hi Martin,

kann sein, dass du es irgendwo erwähnt hast. Mich interresiert eigentlich nur, wie hoch deine Kurzsichtigkeit früher war. :wink:

Martin/T. hat geschrieben:Ja, ich selber habe nach kürzlicher Messung folgende (humanen, - ich weiß, etliche werden denken: geradezu glücksschweinischen) Werte (aber das war nicht immer so ...)


lieben Gruß


ich glaube auf einem auge hatte er -0,7 und das andere war ca bei 0.
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Meine früheren Augenwerte

Beitragvon Martin/T. » 05.09.2009 12:48

In meiner Jugend empfand ich mich als normalsichtig; ich "sah alles", evtl. war ich leicht weitsichtig, jedenfalls nichts Besonderes.

Ab 1989 baute sich dann die Kurzsichtigkeit auf. Ich hab das damals mir nicht klargemacht, sondern nur "unterschwellig bemerkt". Erst jetzt im Frühjahr fiel es mir wieder ein: Wir hatten damals neu einen Fernseher mit Videotext, und in diese Wochen, im Frühjahr 1989, fiel der Schnitt, wo es irgendwann zum Lesen vom Sofa aus nicht mehr richtig reichte.

Juli 1991 dann, Sehtest Führerschein, Diagnose, Werte vom Augenarzt für die (fast nie getragene erste) Brille:

R: -1,0 mit -0,25 auf 180°
L: -1,25 mit -0,25 auf 180°

Und ich empfand das damals nicht als "leicht"[e Kurzsichtigkeit], genervt, deprimiert, gespornt hat's mich extrem, und so richtig in Fahrt kam ich dann, als der Augenarzt so locker, flockig meinte, das sei jetzt erst mal der Anfang, das werde mit Sicherheit noch steigen. ...

:twisted:

Dann ab Anfang September bis ca. Mitte Oktober 91 Rückgang auf rechts fast nichts, links ein wenig. Gemessen im Dezember unter Zykloplegie als:

R: +0,25
L: -0,5

(Zylinderwerte entweder keine oder nicht markant und mir damals gar nicht gesagt).

Das blieb über die 17 Jahre bis zum Augentraining weitgehend konstant. Hat sich nur leicht verschlechtert auf - gemessen September 08, in Zykloplegie:

R: +0,25 mit -0,25 auf 10°
L: -0,75

und ohne Zykloplegie, - was insbesondere rechts besser zur Alltagserfahrung passte:

R: 0 mit -0,5 auf 15°
L: -0,5 mit -0,25 auf 105°

Schon seit Mitte der Neunziger (mindestens) fand ich nämlich, dass auch das rechte Auge ganz in der Ferne leichte Schwierigkeiten hat. Das ist erst mit dem Augentraining zwischen Dezember 08 und April 09 weitgehend verschwunden, als auch der rechte Grundwert und ca. 0,5 dpt gestiegen (Richtung Weitsichtigkeit) ist.

8)

Nach der Diagnose Dezember 91 war ich hauptsächlich erst mal erleichtert. Aber der Grund, warum ich damals nicht gezielt auf dem linken Auge weitertrainiert hatte, war nicht, dass ich damit zufrieden gewesen wäre, sondern dass ich schlicht nicht "wusste" wie. Im Nachhinein muss ich wohl zugeben, dass es da nichts zu "wissen" gibt, sondern ich hatte schlicht nicht den Mut, schon damals mit auffälligen Übungsbrillen herumzulaufen. Letztlich war das bei mir derselbe "psychische Knacks", der wohl auch zur Entstehung der Kurzsichtigkeit erst beigetragen hat. Aber dann auch dafür gesorgt hat, dass mir die Perspektive Brille so unerträglich war, dass es nicht dazu kam. Man zieht sich auf den "sicheren, persönlichen Nahbereich" zurück. In meinem Fall hätte ich mich dafür "geschämt", hätte das vom Selbstvertrauen her nicht durchziehen können, ohne ärztliche Empfehlung nur auf eigenen Verdacht hin so eine öffentlich sichtbare Sehtherapie zu beginnen. Dumm sowas. :cry:

Damals hätten wohl nur wenige weitere Wochen ausgereicht. Aber auch heute ist es nicht zu spät.

:wink:
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Beitragvon Martin/T. » 07.09.2009 09:41

Ich verlinke hier noch meine zwei jüngsten Beiträge auf anderen Themenpfaden, weil sie zum Thema bzw. "ins Tagebuch" passen.

:arrow: Zum 'einäugigen Sehmuster'

:arrow: Zur 'persönlichen Vorgeschichte'

Grüße die Mitkämpfenden :wink:
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Beitragvon Martin/T. » 09.09.2009 12:21

So, nach knapp einer Woche mit der[n] horizontal abgeklebten Übungsbrille(n) kann ich sagen, dass ich ein gutes Gefühl habe, dass die Tendenz stimmt, dass ich aber noch nicht (ganz) sagen kann, dass ein Fortschritt unbestreitbar sei.

Seit heute verwende ich übrigens zwei senkrechte Streifen, die leicht rechts und links vom zentralen Blickfeld angebracht sind, plus (natürlich) den einen horizontalen (zentral). Das hat den Vorteil, dass ich in der Grundposition allein mit der vertikalen 'Fixierung' des rechten Auges (horizontaler Streifen) konfrontiert bin, die senkrechten Streifen aber immer noch eine (häufige) Nebenrolle spielen. Also eine Art H-förmige Abklebung (mit verlängertem Mittelstrich).

Gestern gegen Abend mit leicht ermüdeten Augen hatte ich übrigens mit der +1 dpt-Brille mehrmals eine Art Durchschlüpfen in die Parallelstellung, als ich den Blick entlang des horizontalen Streifens orientierte. Das führte dann kurzzeitig zu Doppelbildern wie beim Auswärtsschielen. Ich nehme mal an, dass diese billigen Lesebrillen ohne Prismenausgleich gemacht werden, so dass die Koordination von Akkommodation (Naheinstellung jedes einzelnen Auges) und Konvergenz (Zusammenlaufen der Sehachsen) verändert wird. Konvergenz ist weiter wie auch 1m nötig, Akkommodation nicht.

Insofern wäre dieses "Durchschlüpfen" in die reine Fernposition (ohne Konvergenz) an sich nichts, was mit dem Stellungsfehler zu tun hat (würde durch ihn höchstens verstärkt). Aber da es nur beim Blick um den horizontalen Streifen auftrat, nicht beim Blick um den vertikalen, sehe ich meine Mutmaßungen oben über deren Funktion ein Stückweit bestätigt.

Vielleicht, - das wäre natürlich ganz toll -, zeigt das gestern auch, dass die Koordination generell neu geübt wird.


:)
Zuletzt geändert von Martin/T. am 17.02.2011 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Martin/T. » 12.09.2009 18:17

Das "Durchschlüpfen" (siehe letzter Beitrag) ist inzwischen so häufig geworden, dass ich mich entschlossen habe, bei der Nahbrille (+1 dpt.) nur noch einen waagrechten Streifen zu kleben.

Ich führe das Durchschlüpfen darauf zurück, dass das Bild einfach zu sehr fraktioniert wird, und besonders beim Lesen von Büchern aus 1 m Abstand ist so ein (senkrechter) Streifen so breit, dass er (wenigstens bei Tageslicht) schon mal komplett über einer Buchseite liegt. Dann kommt es dazu, dass das oft nur peripher mitsehende rechte Auge einen Buchrand oder ähnliches mit dem Streifenrand zur Deckung bringt und somit falsch fusioniert wird.

Ich glaube, wenn ich das ernsthafter angehen wollte, müsste ich mir jetzt eine Lesebrille mit Prismenausgleich vom Optiker bestellen (die Parallelstellung beim Nahsehen erlaubt), aber - wie ich schon sagte -, die Tendenz zur Rechts-links-Abweichung (Heterophorie) ist praktisch schon auskuriert.

Für die letzten Wochen geht das noch so. Und für die Fernbrille (ohne optische Stärken), wo das Problem nicht auftreten kann, habe ich ja immer noch den kompletten Besatz an Streifen.

Sieht recht imposant aus, übrigens. Inzwischen hat mich schon mal jemand auf der Straße darauf angesprochen; dem hab ich dann kurz die Sache erklärt und das Forum empfohlen.

:wink:

----------------------------------------------

Nachtrag; So, 13.9.:

Problem gelöst: Ich klebe wieder das Kreuz (ein senkrechter und ein waagrechter Streifen, beide zentral), aber den senkrechten in zwei Teilen mit unter 1 mm Abstand vom waagrechten. Der winzige Lichtspalt reicht aus, um dem rechten Auge um den waagrechten Streifen, an dem ich mich hauptsächlich mit dem Blick orientiere, ein durchgehendes Bild zu geben; dadurch wird das "Durchschlüpfen" ausgeschaltet. Die senkrechten Streifen "füllen" aber ein bisschen mehr das Blickfeld mit "Stimulanzien" für das linke, was besser ist, da man ja gerade beim Lesen sonst zu sehr den Blick "justieren" müsste, um den Streifen über der aktuellen Lesezeile zu sehen.

Fernbrille nach weiter wie gehabt (seitlich erweiterte H-Form).

Breite der Streifen: 3,5 mm waagrecht, 3 mm senkrecht auf der Nahbrille, 4mm auf der Fernbrille (damit auch bei Dunkelheit noch etwas Effekt da ist, und wei umgekehrt die Natur meist weniger beengt ist als eine Buchseite in 1 m Entfernung)

:)

Weitere Meldung: Die vertikale Komponente in meiner Winkelfehlsichtigkeit zeigt erste Zeichen sich aufzulösen. :pfeif:

Rückt da der absolute ABSCHLUSS :o in Blickweite?

----------------------------------------------

Nachtrag, 15.9.: Ich bin jetzt auch für die 1dpt-Brille wieder bei der "H-Form", allein mit dem winzigen Spalt zum horizontalen Streifen. Aber, ich denke, es ist an der Zeit, diese Berichterstattung abzubrechen.

Man muss halt experimentieren, bis man die beste Lösung gefunden hat. :wink:

Nachtrag, 24.9.: Am Dienstag bin ich zur kreuzförmigen Abklebung zurückgekehrt, weil einerseits erstmals eindeutig (am Rolladentest) messbare Bewegung in das Höhen-Phorie-Muster gekommen ist (der Sprung des Hydrantenschildes erfolgt in beide Richtungen, je nach Kopfneigung, und die Refusionierung geht schneller) und andererseits leichte Unsicherheit in die Lateralphorie zurückgekommen ist. Nach drei Tagen mit der Kreuzform hat sich beides wieder bzw. weiter stabilisiert, und ich denke, ich kann bald wieder einen Sehtest dazu machen lassen.
:)
Zuletzt geändert von Martin/T. am 24.09.2009 09:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Martin/T. » 15.09.2009 15:21

Martin/T. hat geschrieben:Ich nehme mal an, dass diese billigen Lesebrillen ohne Prismenausgleich gemacht werden, so dass die Koordination von Akkommodation (Naheinstellung jedes einzelnen Auges) und Konvergenz (Zusammenlaufen der Sehachsen) verändert wird. Konvergenz ist weiter wie auch 1m nötig, Akkommodation nicht.


Meine Vermutungen fanden in diesem Selbstexperiment, berichtet in einem anderen Forum, eine eindrucksvolle Bestätigung. So dramatisch habe ich mir die Vorspiegelungsmacht von Prismenbrillen nicht vorgestellt. Keine Frage, die normalen Lesebrillen sind ohne Prismen:

Quelle


Hallo zusammen.
Ich habe inzwischen gespart und mir so eine Brille anfertigen lassen. Die Brille war nicht billig. Es war übrigens nicht leicht, einen Optiker zu finden, der mir die Brille gemacht hatte. Die hielten mich für Gaga und meinten, sie müßten mich vor mir selbst schützen. Die Daten: N+1.25, P4.25. Ich habe sie eine halbe Stunde getragen. Die Physik stimmt. Der Bildschirm erscheint wie eine Kinoleinwand in der Ferne. Nur wenn ich den Kopf bewege, bewegt sich das Bild noch schneller. Meine Augen waren jedenfalls sehr angestrengt und ich habe sie den ganzen restlichen Tag gespürt. Eine Kollegin hat sie kurz getragen und gesagt, ihr wird schlecht, der anderen ist schwindlig geworden. Daß Prinzip scheint zu funktionieren. Ich denke unsere Augen sind viel zu genau und unser Gehirn viel zu empfindlich, als daß es sich durch so ein grobes Werkzeug täuschen lassen könnte. Vielleicht gewöhnt man sich daran. Das will ich jedenfalls nicht ausprobieren.
Ich hoffe, ich verstoße jetzt nicht gegen eine Richtlinie hier: Jedenfalls versteigere ich diese Brille. Sollte von Eurer Seite Interesse bestehen, kann ich Euch gerne nähere Infos geben.

Grüße

Fritz


Sorry, Kollege. Zu gut berichtet. Jetzt hab ich auch keine Interesse mehr daran. :P
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Nun auch die Höhen-Komponente ... :dance:

Beitragvon Martin/T. » 24.09.2009 19:13

Heute ist ein revolutionärer Tag. Zum dritten Tag in Folge beobachte ich Zeichen, und heute eindeutige, der Bewegung in einer weiteren, noch anomalen Funktionalität. Ich habe darüber bereits in den Ergänzungen :arrow: zum vorletzten Beitrag berichtet.

Jetzt ist es definitiv: die Höhenkomponente meiner Heterophorie löst sich auf bzw. sortiert sich neu. Bisher hatte ich geschrieben:

Martin/T. hat geschrieben:Was ich jetzt beobachtet habe, ist, dass über die 14 Wochen des Tragens von mit senkrechten Streifen abgeklebten Übungsbrillen, die Rechts-Links-Komponente in diesem Stellungsfehler praktisch verschwunden ist. :dance: Ich kann das sehr deutlich sehen, wenn ich durch das Lattenwerk eines Rolladens (horizontale Latten mit sehr schmalen Zwischenräumen) mit leicht schrägem Kopf auf den Laternenpfahl an der anderen Straßenseite sehe. Früher war er immer gebrochen in der einen Richtung (rechtes Auge sieht Bild weiter links, latentes Auswärtsschielen); jetzt ist er sehr oft ungebrochen und manchmal vermischt so oder so gebrochen. Aber am Oben-unten-Anteil des Stellungsfehler hatte sich bis hierher noch nichts verändert. (Ein Hydrantenschild am Latenenmast "hüpft" noch vertikal.)


Inzwischen hüpft es immer noch, aber - und das ist erst mal entscheidend - in beiden Richtungen: Je nach Kopfneigung sieht mal das rechte, mal das linke Auge das höher liegende Bild. Die Tatsache, dass überhaupt (noch) der Hintergrund durch den Rolladenschlitz noch auseinander gerissen wird, beunruhigt mich nicht allzu sehr: es dürfte zwar bei normalem Sehen nicht vorkommen, aber es ist ein sehr anspruchsvoller Test auf Orthophorie, weil ja der Vordergrund falsche Fusionsreize gibt.

Wichtig ist, dass keine festen Stellungsrelationen der beiden Augen zueinander mehr bestehen, so dass sich die Augen neu nach Fusionsreizen aufeinander ausrichten. Wie bei der Beschreibung meiner neuen Übungsbrille angedacht.

Mal sehen, wie lang es noch dauert. Es scheint jetzt doch sehr schnell zu gehen.

:wink:

----------------------------------------

Nachtrag, 25.9.: Es ist wirklich phänomenal: in der Höhenphorie hat sich dieser Tage [update 29.9.: bis heute] die Tendenz umgekehrt: jetzt neigt das rechte Auge dazu, das Bild minimal höher zu sehen; früher stand dieses Auge höher, d.h. sah das Bild - etwas weniger minimal - tiefer. Ablesbar nicht nur am Rolladen (ein etwas fragwürdiger Test wg. dem fliegenden Vordergrund), sondern auch am Ab- und Aufdecktest (Hand vor Auge).

Das ist interessant und besser als erwartet. Denn wie auch bei der Lateralphorie gesehen: die langjährigen Tendenzen werden nicht einfach ausgeschaltet; sie werden in den nächsten Tagen wieder durchkommen, und was sich ergibt, dürfte ziemlich genau um den gewünschten Mittelwert liegen. Den es dann nur noch zu stabilisieren gilt.

Ja, und dann wird sich zeigen, welchen Eindruck das auf die (verbliebene) Pseudo-Myopie macht ...
:arrow:
Nachtrag, 1.10.: Etwa eine Woche hat das beschriebene Umkehrmuster (in der Höhenphorie) gehalten, jetzt bildet es sich, wie vorhergesagt, ganz sachte in Richtung eines guten orthophorischen Mittelwertes zurück. Rest-Sehschwäche und Augengefühl links haben zwar noch immer keinen "Sprung" getan, aber geben subtil deutliche Zeichen, dass sie tatsächlich mit dem Binokularsehen zusammenhängen.

Ich bin in Erwartung großer Dinge, - für eine Zukunft, die nach Tagen misst. :feil:

Nachtrag, 7.10.: Nach noch einer Woche und einem Schub heute scheint das Umkehrmuster in der Höhenphorie Geschichte zu sein. Es gibt jetzt nur noch Streuung ums Nullniveau. Lateral bleibt eine winzige Tendenz zur Exo, die (wahrscheinlich) auch für die verbliebene Restsehschäwche links und Augengefühl verantwortlich ist. Aber auch das geht zurück. Gerade in den letzten Tagen auch wieder zum Beispiel die Abendschwäche.

Wach ich morgen noch einmal gut auf, mach ich einen Sehtest. Will wissen, ob ein Optiker noch Wf. sieht, oder nur noch Reste. :?:
:arrow: in den nächsten Tagen. Das wird! (am Di, 13.10.)
Zuletzt geändert von Martin/T. am 16.10.2009 17:44, insgesamt 12-mal geändert.
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Visus 1,2 ist drin

Beitragvon Martin/T. » 01.10.2009 17:47

Heute habe ich mir mal den von Nicole angefügten Sehtest ausgedruckt und aus gut 3,6 m angeschaut. Von den Brillenanschaffungen vergangenes Jahr hatte ich noch ein -0.75 er Glas, und dann noch eine Lesebrille mit +1, so dass ich mit (effektiv) +0.25 dpt. echte Fernsichtkonditionen (bzw. entspr. 36 m) herstellen konnte.

Mit dem linken Auge (das bisher leicht kurzsichtig war und jetzt noch sehr leicht pseudomyop ist) hat es ein wenig gedauert, aber als dann ein klarer Moment kam, war die 1,0-Zeile lesbar. Ich habe etwa zwei Drittel der Buchstaben richtig getippt, wobei der Fehler (vermutlich allein, obwohl manche Buchstaben natürlich schwieriger sind und ich das deshalb nicht genau weiß) daran lag, dass der gute (=entspannte) Moment gegen Ende wieder nachließ. Da der Sehtest für 3 m ausgelegt ist, heißt das für 3,60m: Visus 1,2.

Ich denke, wenn die restliche Sehschwäche (genauer Deakkommodationsschwäche) demnächst überwunden ist (vgl. auch letzten Nachtrag im obigen Beitrag), ist das der Wert, den ich noch solide erreiche.

Also Sehschärfe im oberen Normalbereich, -> bin zufrieden! :)
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Noch ein Optiker

Beitragvon Martin/T. » 14.10.2009 08:18

Kleine Bilanz vor der wirklich allerletzten Etappe:

Gestern habe ich noch einen Sehtest gemacht, diesmal bei "meinem" Optiker vor Ort:

Ergebnis:

R: 0.0
L: 0.0 mit -0.5 auf (glaube) 105°

Prismen in minimaler Stärke in den alten Richtungen (Exo und Höhe) wurden angenommen, aber Stärke mindestens halbiert und subjektiv so gut wie noch nie. (kaum Unordnung und wenig Flimmern & Bewegen bei den Kreuz- und Balkenbildern, keine Doppelbilder beim Zuschalten des Führungsauges)

Des weiteren hab ich diesmal ganz deutlich verfolgen können, dass der Unterschied zwischen der Korrektion und dem Nullglas links geringer war als die Unterschiede zwischen wirklich klaren Momenten und schlechten auf diesem Auge, die zumindest einmal im Sekundentakt vorbeizogen.

Ich denke, vielleicht noch drei Wochen. Im November, spätestens Dezember kommt alles zurück in die Schublade.

:wink:

----------------------------------------------

Nachtrag, 16.10.: Heute gibt's wieder die alte Richtung bei der Höhen-Phorie im Rolladentest. Das Auf und Ab bleibt nervig. Dennoch, komplette (gefühlte) Lockerheit und langanhaltende glasklare Momente auf den linken Auge sind jetzt dabei, von der Ausnahme zur Regel zu werden. Und das ist schließlich das Entscheidende. :!:

Nachtrag, 17.10.: Ich hab mich entschlossen, die Arbeit wieder deutlich auf die Lateralphorie (latentes Auswärtschielen) zu konzentrieren. Also den Blick wieder am senkrechten Streifen zu orientieren, den waagrechten nur mehr als Beigabe. Von dem Rest, der da geblieben ist, und der leider immer noch signifikant ist, nicht von der Höhenphorie geht die Querverbindung zur Restsehschwäche links aus. Bei der Höhe ist ein erster Schritt gesetzt, sowie eine Art Pendeln um den Mittelwert erreicht. Da muss man nichts mehr aktiv tun. :käffela:
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Beitragvon NinaBerger » 20.10.2009 12:04

Ich habe deine Vorgehensweise so etwas mitverfolgt - fand ich vom Konzept und der Durchführung her echt Klasse.

Ich wünsch dir noch eine schöne sehenswerte Zeit und wirklich gute Dinge im Leben!

LG Nina
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Re: Noch ein Optiker

Beitragvon Martin/T. » 09.01.2010 11:26

Martin/T. hat geschrieben:Ich denke, vielleicht noch drei Wochen. Im November, spätestens Dezember kommt alles zurück in die Schublade.


Nun, ganz so schnell ist es dann schon wieder nicht gegangen. Ich habe meine Übungsbrillen noch. Es hat sich in den letzten zwei, drei Monaten auch nicht sehr viel getan. Ich habe viel mehr die Übertragung in den Alltag erprobt (dem ich davor tatsächlich weithin entflohen war, Arbeitslosigkeit), - was aber auch eine wichtige Etappe ist ... Des weiteren:

Es WIRD ganz allmählich. Am deutlichsten merkt man das an der beidäugigen Koordination. Die Exophorie (latentes Auswärtsschielen) ist nur mehr eine winzige Tendenz, ein Schatten des früheren, der fast genauso oft sogar auch (minimal) umgekehrt ausfällt (auch wenn diese esophorischen Abweichungen vllt. auch durch das stundenlange Plusbrilletragen kommen). Die Höhenphorie, leider, in knapp halber Stärke wie langjährig, und alter Richtung noch vorhanden (oben berichtetes kurzzeitiges "Umkehrmuster" blieb Episode). Aber deutlich wird das nur noch beim Rolladentest (siehe oben), sowie im wirklich allerersten Moment (ca. Viertel bis halbe Sekunde) nach Öffnen des zweiten Auges (per Lid) bis zur Herstellung der Fusion, wo ich traditionell immer huschende (Doppel-)Bilder gesehen habe.

Ich sehe diese huschenden Dopplungen (oder zuckenden Gesamtbilder) jetzt nur noch schwach, und immer öfter auch schon mal gar nicht. D.h., die Ruheposition der Augen beginnt sich aneinander anzugleichen, und damit gehe ich davon aus, dass auch das linke Auge im normalen Beidäugigsehen immer stärker beteiligt ist. Dieser Zustand muss jetzt einfach "alt werden", also wirklich Erfahrungen prägen (in Hirn wie Auge(n)), und das über Wochen, Monate, Jahre. Dann wird der Rest werden.

Das "müde Gefühl" im linken Auge geht nur ganz allmählich zurück, aber es geht zurück. Die Streifen auf der Übungsbrille scheinen ihre ursprüngliche Funktion (Fixierung des rechten auf die Position des linken Auges in der Horizontalen bzw. Vertikalen) immer weniger zu erfüllen. Stattdessen wirkt aber jetzt das ganze normale Beidäugigsehen, wie gesagt, in dieser Funktion, gewohnheitsbildend für die richtige Koordination. Zwischen den Jahren habe ich auch erstmals angefangen, die +1-Brille gelegentlich für das Sehen in der Ferne zu tragen, einfach weil da ein strengerer Maßstab für den jeweiligen Sehstatus des linken Auges (guter oder schlechter Moment) angelegt wird. Nur in guten Momenten reicht die relative Schärfe aus für die meisten Sehaufgaben in der Ferne; gleichzeitig wird das Auge "verführt", zu verkrampfen, und muss sich (d.h. natürlich mein Hirn) mehr "anstrengen", es nicht zu tun. Vielleicht komme ich darauf noch vermehrt zurück.


Die Streifenbrillen werde ich vielleicht doch demnächst abschaffen und evtl. nur noch einen kleinen Fleck kleben, um die Chance auf momentweise Kontrolle des linken Sehstatus zu haben, ohne das rechte Auge schließen zu müssen (was immer noch einen leichten Bruch verursachte). Aber auch da kann ich aktiv nicht mehr viel nachhelfen (eigentlich nur durch Blinzeln, bis "es wieder kommt"); es muss sich einfach auswachsen, sprich die letzten Verspannungen lösen und die Muskel-Hirn-Koordination im neuen Sehmuster lebendig werden.

Wahrscheinlich werde ich doch im Januar oder Februar noch mal einen Sehtest machen. Berichte dann.

:wink:

NinaBerger hat geschrieben:Ich habe deine Vorgehensweise so etwas mitverfolgt - fand ich vom Konzept und der Durchführung her echt Klasse.

Ich wünsch dir noch eine schöne sehenswerte Zeit und wirklich gute Dinge im Leben!

LG Nina


Vielen lieben herzlichen Dank.

Deine Rückmeldung hat mir wieder etwas Bestätigung gegeben. Ja, zu meinem "lebensbiographischen Fenster", das ich für Augentraining benutzt habe, gehört tatsächlich, dass dieser Wunsch nach einer "sehenswerten Zeit" für mich teuer geworden ist. Ich bin schon ziemlich "ausgebrannt". Und was noch schlimmer ist, ausgebrannt vom "Nichtstun", vom "zu vielen" Denken; das versteht dann auch noch nicht mal einer. Aber der weitgehende Erfolg beim Augentraining gibt mir wenigstens etwas neuen Mut.

Ich wünsche Dir und allen anderen hier vergleichbare Erfahrungen. Wenn Ihr sie nicht nötig habt, um so besser.

:)
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Beitragvon sven » 26.01.2010 20:48

Hallo Martin,

ich weiß das wir oft Schwierigkeiten haben uns gegenseitig zu verstehen. Wenn ich jetzt so die Beiträge der anderen lese, fällt mir auch auf warum.

Ich glaub wenn man so bei -1 oder -2 anfängt, das ist einfach eine ganz andere Liga, als ein Start bei -6, -7 oder -8

Als ich angefangen habe ohne Brille auf die Sehtafel zu schauen, konnte ich nichtmal erkennen, das da Buchstaben waren und zwar in ALLEN Reihen inklusive die mit dem großen I.

Wenn ich lese, daß die Kollegen bei scharfen Momenten youcanseeperfectly lesen oder youcandrivenow, dann ist das für mich noch sehr sehr weit entfernt.

Wenn ich scharfe Momente habe kann ich schonmal bis zur 20/100 Zeile lesen und dann bin ich schon voll glücklich.

Vielleicht erklärt das ja einiges. Ich muß noch einiges mehr üben bevor ich einen Sehwettbewerb mit dir machen kann ;)

Schöne Grüße

Sven
Schoene Gruesse

Sven
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Beitragvon Hasenfreak » 26.01.2010 21:19

Wo gibt es die Sehtafel,die ihr habt :?:
Hasenfreak
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