Dieser Tage jährt sich zum 18. Mal der Moment, als ich in meiner Jugend auf die (damals noch etwas stärkere) Kurzisichtigkeit aufmerksam wurde (
"Ach, sind da Buchstaben!?"; vgl.
Kurzbericht hier), und ich nahm das zum Anlass, am Dienstag noch einmal einen Zwischentest machen zu lassen, und zwar bei einem der Optiker (hatte damals zwei Versuche gemacht), bei dem ich mich damals so blamiert hatte.
(Zum Verständnis: LINKS ist mein traditionell "schlechtes Auge" - in der Ferne -, und das, was ich allein trainiere. RECHTS empfinde ich als normalsichtig, - auch wenn es vor dem Training auch rechts leichte Defizite über ca. 4m gab.)
Er (bzw. das Ehepaar) hat sich in all der Zeit nicht geändert.
Brillenaufschwatzer, schrecklich! Ich kam zu einer elektronischen Augenvermessung, ganz ähnlich wie im April bei Optik Longin (
hier und ff.), aber dann endet die Ähnlichkeit: a) ich bekam das Ergebnis kaum gezeigt, b) ich erfuhr, dass mein linkes Auge kurzsichtig sei, und mir wurde geraten, dass ich mich allmählich damit beschäftigen müsse, wie ich das korrigiere, denn der Unterschied sei schädlich für das schwache Auge (was die nicht sagen!), und c) es fiel gar kein Wort in der Richtung, wie ich es bei Longin ständig gehört habe, dass kiene belastbaren Ergebnisse seien, sondern man immer den aktiven Sehtest abwarten müsse. Sondern das stand so da; Einwände überflüssig, Rückfragen gerne, nachdem (!) wir ins Geschäft kommen.
Na ja, Verkäuferseelen. Wozu aufregen? Ich glaub nur, ich verstehe so allmählich, wieso so viele Leute hier im Forum so viel "Lust" haben, zu Optikern zu gehen: ich bin wohl bisher einfach an zu gute Leute geraten. Es gibt wirklich diesen Schlag, der einen unfehlbar bevormundet und fertig macht.
Einen Seitenblick auf den Ergebniszettel hab ich werfen können, und da wurde gemessen:
L: -0.75, R: +0.25 mit -0.5 Zylinder. Ich bin dann am selben Tag noch einmal zu Longin gefahren (weil, ehrlich, so was kann einen doch verunsichern) und da gab es bei der Computermessung
links eine runde, satte 0.00 (sph und cyl., und das durchgehend über fünf Einzelmessungen hinweg), und im aktiven Sehtest
nach Zahlen genau dasselbe Ergebnis wie letztens (
R: +0.5 mit -0.5 cyl; L: -0.25) nur diesmal auf einer subjektiv viel besseren Grundlage. -- Also, sprich, man kriegt ja so ungefähr mit, wann die Vergleiche zwischen verschiedenen Glasvorsätzen abgefragt werden, und da sah ich diesmal zwischen -0.25 und Null links nur noch einen geringen Unterschied, letztens einen deutlichen, und ganz allgemein war das Bild links viel ruhiger und weniger von "wattigen Konturen" geprägt als beim Test im April. Und einmal, bei diesen Einstellungen, wo man links und rechts Verschiedenes zugleich sieht, hatte ich mich sogar vertippt, was links, was rechts war.
Erfreulich ist auch, dass ich mir seit ca. zwei Wochen eigentlich sicher bin, dass -
wie oben angedeutet - auch der
Stellungsfehler (Fehler in der sog.
Phorie,
Heterophorie, 'verstecktes Schielen') zwischen linkem und rechtem Auge ein Produkt der unterschiedlichen Bedingungen ist und mit Ende der linken Benachteiligung verschwinden dürfte. Und der Moment kommt langsam aber stetig näher. So verwende ich jetzt auch 3 mm statt 4 mm breiter Streifen zum Abkleben des rechten Glases meiner
Übungsbrillen. Unscheinbarer Unterschied, aber bedeutsam, denn mit 3 mm hat man (unter den meisten Lichtverhältnissen) schon gar keinen echten Kernschatten mehr, sondern nur noch einen (für das gute Auge) "gehandicappten Bereich (ein abgedunkeltes Feld plus auch rechts und links davon etwas Unschärfe durch die Lichtbeugung am Streifenrand).
[edit 04.09.: Dem messe ich allerdings jetzt keine große Bedeutung mehr bei. Ich bin sogar wieder zu etwas breiteren Streifen zurückgegangen, weil bei Dunkelheit diese Abklebungen sonst völlig wertlos sind.]
Ab dem Moment, wo ich links keine physisch-mentale Hilfestellung mehr leisten muss (und auch keine praktisch optische), um es gleichberechtigt ins Geschäft zu bringen, rechne ich auch mit Entspannung für das rechte Auge, das bisher (in der Computervermessung Longin auf +1.0 mit -0.75 cyl.) hochgetrieben wurde.
Hochinteressant (
) ist jedenfalls, wie es die Optiker anscheinend schaffen, ihre Geschäftsphilosophie in die Programmierung solcher Augenvermessungsanlagen einfließen zu lassen, denn es ist bestimmt kein Zufall, dass Longin (zumindest links kann ich das verifizieren) die physikalische Grenze dessen, was momentweise möglich ist, gemessen hat, und Fink (der "Brillenaufschwatzer") meinen langjährigen Fernpunkt, der heute immer noch als Grenze zwischen sicherem und "heimgesuchten" Refraktionsbereich (
"Schattierungen, Schlieren, Dopplungen") eine gewisse Rolle spielt.
(Nachtrag:

siehe dazu auch:
von Ende Mai 10 (das Kleingedruckte))