Gibt es ''typische Heilungsverläufe''?

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Gibt es ''typische Heilungsverläufe''?

Beitragvon Flo » 14.02.2013 14:15

Hallo! Bild

demnach hattest Du [Juri] "nur" zylindrische Dioptrien, was umso erstaunlicher ist. Die halten sich nämlich am
hartnäckigsten, während die sphärischen Dioptrien über die Zeit und die Übungen langsam wegschmelzen.


Wer sagt das? Das hängt doch ganz von den Übungen (und allem möglichen Anderen) ab... es kann auch sehr gut und genauso leicht genau andersherum verlaufen. Eine Freundin von mir hatte vor ein paar Jahren noch "nicht zu vernachlässigenden" Astigmatismus (an die genauen Werte erinnere ich mich momentan nicht, ich müsste bei passender Gelegenheit einmal nachfragen, um es genauer zu bekommen, aber ich meine, es waren zwischen -1 und -2.5 Dpt – durchaus auch sehr ungleichmäßig in Stärke und Ausrichtung) bei relativ starkem sphärischen Brechungsfehler (ich meine, mehr als -8 Dpt) auf beiden Augen.

Nachdem ich sie damals mit dem Thema "Augentraining" bekannt gemacht hatte, hat sie es unregelmäßig in ihr Yoga-Programm in der Form mit aufgenommen, sinngemäß "stets bewusst gut mit ihren Augen/ihrem Blick umzugehen" und hat auch immer mal wieder bei passender Gelegenheit auch für längerandauernde Zeiten von mehreren Tagen ganz auf Brille bzw. Kontaktlinsen verzichtet. Explizit OHNE das erklärte Ziel, "jetzt unbedingt dadurch schärfer sehen können zu wollen".

Das Ergebnis war, dass sie mir vor einigen Wochen erzählte, dass eine neuere Augenuntersuchung ergeben hat, dass ihr Astigmatismus nun vollständig verschwunden sei (bei einer leicht schwächergewordenen Gesamtfehlsichtigkeit, es waren jetzt meiner Erinnerung nach ungefähr 10-20% weniger als vorher, aber immer noch im Bereich von ungefähr -6 Dpt.) – Ich war daraufhin natürlich an ihren momentanen Maximalvisen interessiert, was dazu führte, dass wir einen gemeinsamen "Schaunachmittag" in "Stadt, Feld und Wiese" unternommen haben, währenddessen ich fleißig laufend "im Hinterkopf Notizen machte" über die jeweils erreichten maximalen Detailauflösungen bei verschiedenen Sehentfernungen.

Aus meiner Sicht die "Highlights" waren die Folgenden:


Maximaler Visus im Fernbereich

- Horizontale Hochspannungskabelleitungen | a≈4km, d=2-3cm langgestreckt
- Licht-/Schattengrenze auf horizontnahem Feld | a≈2km, σ<1°
- Baumumrisse vor Himmel | 1000m>a>500m, d≈0.5m

Maximaler Visus im Mittelbereich

- Einzelne sattgrüne Grashalme | a≈1m, d=2mm
- Metallzaun-Hochstreben | a≈10m, d≈0.5cm // Querstreben wurden bereits ~1min vorher klar erkannt
- Nichtreinweißer Kleeblütenkopf | a≈3-4m, d≈0.7cm
- Trockener querliegender Grashalm über dunklerem Kiesgrund | a~2-3m, d=1mm
- Einzeln stehender Hochgras-Stengel | a≈15-20m, d≤1cm
- Kohlweißling vor grünem Gras | a≈4m, d≈4cm // "Bewegungswahrnehmung"!
- Einzelner karminroter Stein in hellem Kiesgrund | a≈1.50m, d=3mm // angewiesenes Sehobjekt
- Minimale noch aufgelöste Kieselwegkieselgröße | a≈1m, d=1-2mm // möglicherweise weniger
- Straßennamensschild (weiß auf blauem Grund) | a≈2m, d≈2cm // gesamte Blickdauer t<3s

Maximaler Visus im moderaten Nahbereich

- dunkle Metallschraubenköpfe auf dunkelblauem Untergrund | a~1m, d~5mm
- schwach kontrastierendes Flugsamenkorn auf Kiesel | a=40cm, d=4mm

———————————————————————————————
a = Abstand des Betrachters vom Sehobjekt
d = Durchmesser des Sehdetails, das noch erkannt wurde
σ = Sehwinkel, unter dem etwas noch erkannt wurde



Es interessiert mich jetzt natürlich, ob das alles wirklich ungefähr -6 Dioptrien entspricht, oder ob es eher doch schon wieder weniger sind. (Vielleicht bereits zwischen -3 und -4 Dpt? Da es bei mir ja nie bei -2 Dpt anlangte, kann ich es (noch) nicht sicher aus eigener Erfahrung einschätzen, sondern es nur bestenfalls "extrapolierend und indirekt vergleichend" abschätzen.* – Falls ihr also mit Seheindrücken bei etwa diesen Brechungsfehlern persönliche Erfahrung habt, fände ich es klasse, wenn ihr eure (ganz subjektive) Einschätzung geben könntet.

Gruß und Danke. Bild
Flo

* Auf eine exakte Berechnung inklusive sauberer Umrechnung von minimalem Maximalvisus in maximalen Minimalbrechungsfehler (die ich noch niemals irgendwo niedergeschrieben gesehen habe) habe ich im Moment keine Lust beziehungsweise ich sehe keine echte Dringlichkeit für ein solches Unterfangen. – Falls jemand von euch, der sich dazu befähigt fühlt und bereits eine gewisse Vorstellung davon hat, was man mathematisch/optisch wie "zusammenbringen" muss, Lust dazu hat, die Arbeit zu machen, wäre das natürlich toll. Es ist letztlich auch nicht mehr, als elementare Geometrie.
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Gibt es ''typische Heilungsverläufe''?

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Re: Gibt es ''typische Heilungsverläufe''?

Beitragvon Brigitka » 25.02.2013 17:40

Hallo Flo
Flo hat geschrieben:σ = Sehwinkel, unter dem etwas noch erkannt wurde


was meinst Du damit? Hinten im Bates-Buch ist damit die Winkelauflösung gemeint?

Es interessiert mich jetzt natürlich, ob das alles wirklich ungefähr -6 Dioptrien entspricht, oder ob es eher doch schon wieder weniger sind. (Vielleicht bereits zwischen -3 und -4 Dpt.?


Also, das Beispiel mit der Hochspannungsleitung deutet auf weniger als -6 Dioptrien hin. Dünne Linien gegen hellen Himmel sind nicht so einfach zu erkennen. Ich gucke immer nach den Fahnenstangen am Kirchturm, und der ist höchsten 200m weg. Zwischen -3 und -4 Dioptrien könnte hinkommen.

* Auf eine wissenschaftlich exakte Berechnung inklusive sauberer Umrechnung von minimalem Maximalvisus in maximalen Minimalbrechungsfehler


Kannst das noch mal bißchen allgemeinverständlicher ausdrücken? :D

... was man mathematisch/optisch wie "zusammenbringen" muss, Lust dazu hat, die Arbeit zu machen, wäre das natürlich toll. Es ist letztlich auch nicht mehr, als elementare Geometrie.


Müsste man doch mit der Formel hinten im Bates-Buch ausrechnen können?

Gruß, Brigitka
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Beitragvon Flo » 02.03.2013 14:45

Hallo Brigitka.

σ = Sehwinkel, unter dem etwas noch erkannt wurde

was meinst Du damit? Hinten im Bates-Buch ist damit die Winkelauflösung gemeint?

Es bedeutet fast dasselbe. Werden zwei "punktförmige" kontraststarke Sehdetails gerade noch als getrennt wahrgenommen, die im Sehfeld einen ganz bestimmten Sehwinkelabstand σ zueinander einnehmen, so entspricht dies der momentanen Winkelauflösung (und auch dem Visus, wenn man danach noch eine Bogenminute durch diese Zahl teilt).

Bei "nicht-punktförmigen" ist der Visus logischerweise etwas weniger genau bestimmbar. Aber wenn man die Sehwinkelgrößen bestimmter gerade noch ("deutlich") erkannter bzw. wahrgenommener Sehobjekte bzw. Sehobjektdetails bestimmt, so kann man vernünftigerweise davon ausgehen, dass die Winkelauflösung auch zumindest ungefähr diesem Wert entspricht. Allerdings können die "Fehlerbalken" dabei recht groß werden, wenn die Sehobjekte "alles andere als punktförmig" sind (siehe weiter unten). Dennoch lassen sich noch nützliche Informationen daraus gewinnen.

Aber gerade bei mehr oder weniger "kompakten" Sehobjekten bzw. Sehobjektdetails funktioniert das recht gut. Deshalb "funktionieren" auch Buchstaben-Sehprobentafeln für die Visusbestimmung, obwohl eigentlich nur Landoldt-Ringe (oder ähnlich "unbestechliche" Testobjekte, wie etwa (simulierte) Doppelsterne) wirklich exakte und auch wirklich absolute Zahlenwerte liefern. Aber selbst relative Zahlenwerte sind ja bereits wertvoll, da man mit ihnen mühelos momentane Sehzustände – und damit auch Sehverbesserungen – wissenschaftlich sauber protokollieren kann.

Es interessiert mich jetzt natürlich, ob das alles wirklich ungefähr -6 Dioptrien entspricht, oder ob es eher doch schon wieder weniger sind. (Vielleicht bereits zwischen -3 und -4 Dpt.?

Also, das Beispiel mit der Hochspannungsleitung deutet auf weniger als -6 Dioptrien hin.

Denke ich auch. Bild Aber... siehe gleich.

Dünne Linien gegen hellen Himmel sind nicht so einfach zu erkennen.

Naja... langgestreckte Sehobjekte, wie etwa (Acker-)Kanten, Hochspannungsleitungen oder auch die Chinesische Mauer, wenn sie aus dem erdnahen Orbit betrachtet wird, lassen sich auch noch eindeutig wahrnehmen, obwohl ihre "schmalere Seite" "eigentlich" VIEL zu klein ist, um noch aufgelöst werden zu können. Das liegt an kumulativer Stimulation auf der Netzhaut, die dann kognitiv-integrativ das Sehobjekt doch bemerken lässt, obwohl es "eigentlich" viel zu "klein" ist (jedenfalls entlang einer Achse), um aufgrund dieser geringen Ausdehnung noch wahrgenommen werden zu können.

Man muss sich dann fragen, wie klein die kleinste Stelle ist, die man dann noch "auf der Linie" bzw. "auf der Kante" bewusst "einzeln anschauen" kann. Daher eignen sich gerade diese Einträge in meinem Protokoll außerordentlich schlecht für die Bestimmung der momentanen Sehschärfe der Freundin von mir. Die "besten" Einträge sind aus meiner Sicht daher eindeutig die zum Kiesweg und der zu dem Kleeblütenkopf.

Dennoch vielen Dank für das erste Feedback dazu! Bild

Ich gucke immer nach den Fahnenstangen am Kirchturm, und der ist höchsten 200m weg. Zwischen -3 und -4 Dioptrien könnte hinkommen.

Kannst Du sie denn auch wahrnehmen? Und welchen Durchmesser haben sie? Und welche Dioptrienzahl hast Du denn momentan (noch) (mutmaßlich) durchschnittlich?


* Auf eine wissenschaftlich exakte Berechnung inklusive sauberer Umrechnung von minimalem Maximalvisus in maximalen Minimalbrechungsfehler [(die ich noch niemals irgendwo niedergeschrieben gesehen habe) habe ich im Moment keine Lust beziehungsweise ich sehe keine echte Dringlichkeit für ein solches Unterfangen.]

Kannst Du das [den "ockerfarbenen Teil"] noch mal bisschen allgemeinverständlicher ausdrücken? :D

Klar. Bild

Maximalvisus = Vorliegender gemessener Visus in einem optimalen Sehaugenblick.

Und minimaler Maximalvisus bedeutet, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass der Visus in der Testsituation noch besser war... aber dieser Wert stellt sozusagen die Untergrenze des Erreichten dar. "Der eigentliche Visus mag noch höher gelegen haben, als der gemessene Wert, aber schlechter als DIESER Wert war der Visus bei der Messung keinesfalls!"

Minimalbrechungsfehler = Vorliegender Brechungsfehler in eben diesem optimalen Sehaugenblick.

Und maximaler Minimalbrechungsfehler bedeutet, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass der Brechungsfehler in der Testsituation noch kleiner war... aber dieser Wert stellt sozusagen die Obergrenze des Möglichen dar (da ansonsten die zwangsläufig eintretende optische Verschwommenheit ein Erkennen des entsprechenden Sehdetails auf jeden Fall verhindert hätte). "Der eigentliche Brechungsfehler mag noch kleiner gewesen sein, als der berechnete Wert, aber größer als DIESER Wert war der Brechungsfehler bei der Messung keinesfalls!"

Etwas "laxer" und wieder in einem Satz formuliert: Wie groß kann der Brechungsfehler bei einem bestimmten (gemessenen) Visus höchstens gewesen sein?

[Falls jemand von euch, der sich dazu befähigt fühlt und bereits eine gewisse Vorstellung davon hat,] was man mathematisch/optisch wie "zusammenbringen" muss, Lust dazu hat, die Arbeit zu machen, wäre das natürlich toll. Es ist letztlich auch nicht mehr, als elementare Geometrie.

Müsste man doch mit der Formel hinten im Bates-Buch ausrechnen können?

Ja, vor allem die Zahlenwerte aus der deutschen 1999er-Ausgabe von Rechtes Sehen ohne Brille helfen auf jeden Fall! Bild

Am einfachsten ist es, wenn man sich die Bilder zweier noch eindeutig als getrennt wahrgenommener punktförmiger kontraststarker Sehobjekte auf die Netzhaut projiziert denkt und sich dann fragt, wie aufgeweitet (aufgrund eines eindeutig zugeordneten absoluten sphärischen Brechungsfehlers) diese Bilder gerade noch sein dürfen, bevor sie so sehr überlappen, dass sie schon rein neurologisch nicht mehr als zwei getrennte Sehdetails wahrgenommen werden können.

Gruß, Bild
Flo
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Re: 413

Beitragvon Brigitka » 10.03.2013 15:30

Flo hat geschrieben:Ich gucke immer nach den Fahnenstangen am Kirchturm, und der ist höchsten 200m weg. Zwischen -3 und -4 Dioptrien könnte hinkommen.

Kannst Du sie denn auch wahrnehmen? Und welchen Durchmesser haben sie? Und welche Dioptrienzahl hast Du denn momentan (noch) (mutmaßlich) durchschnittlich?


Hallo Flo, also ich konnte sie wahrnehmen ohne Gläser, aber mittlerweile ist mein Visus wieder schlechter. Ich weiß jetzt auch, wodurch ich solch eine außerordentliche Sichtverbesserung bekommen habe, nämlich durch eine massive Entgiftung von Neurotoxinen über mehrere Wochen. Aber davon gleich mehr in meinem Thread, vielleicht mache ich auch einen neuen auf.

Den Durchmesser der Fahnenstangen kann ich jetzt nur schätzen. Als ich mal oben auf dem Kirchturm war ist schon ein bißchen her. Und da habe ich mich mehr für die schöne Aussicht interessiert. Aus statischen Gründen müßten sie so 3cm dick sein, also noch dicker als die Hochspannungsleitung in Deinem Beispiel, dafür nur 2m auskragend.

Viele Grüße,

Brigitka
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Beitragvon Flo » 11.03.2013 16:00

Den Durchmesser der Fahnenstangen kann ich jetzt nur schätzen. Als ich mal oben auf dem Kirchturm war ist schon ein bißchen her. Und da habe ich mich mehr für die schöne Aussicht interessiert. Aus statischen Gründen müßten sie so 3cm dick sein, also noch dicker als die Hochspannungsleitung in Deinem Beispiel, dafür nur 2m auskragend.

Alles klar. Danke für die Infos. Bild
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Beitragvon Flo » 23.03.2013 19:43

Wie groß kann der Brechungsfehler bei einem bestimmten (gemessenen) Visus höchstens gewesen sein?

Ich habe jetzt das Ganze einmal durchgerechnet. Falls jemand vorhat, die Rechnung zwecks Überprüfung auf Korrektheit einmal unabhängig durchzuführen, hier sind meine Ergebnisse:

Bild

Die Zwischenwerte stehen für die Kreisflächendurchmesser eines "aufgeweiteten" Bildpunktes auf der Netzhaut. Sie und die Visen sind nach dem Schema "minimale Pupille (normale* Pupille) maximale Pupille" notiert.


Viele Grüße, Bild
Flo

* Laut Wikipedia schwankt der Pupillendurchmesser zwischen 1.5mm (bei hellem Licht) und 8mm (bei sehr schwachem Licht). Für den Durchschnittswert habe ich daher einfach 5mm angenommen.
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Beitragvon Flo » 26.05.2013 16:47

Hallo mal wieder.

Da ja anscheinend niemand meinen obigen Berechnungen widerspricht und ich selber weiterhin von ihrer Richtigkeit überzeugt bin, habe ich einmal den "interessanten" Wertebereich in ein Diagramm eingetragen. Daran kann man direkt ablesen, welcher zweifelsfrei gemessene Visus (Ordinate (="y-Achse")) gerade jeweils welchem maximalmöglichen Brechungsfehler (Abszisse (="x-Achse")) entspricht. Da sich der jeweilige Zusammenhang zwischen diesen beiden Größen mit dem Durchmesser der Pupille (also den Lichtverhältnissen) ändert (siehe vorheriges Posting) habe ich mehrere Linien eingetragen, die den verschiedenen Pupillenweiten entsprechen. Die äußerste gelbe Linie entspricht dabei 1.5 Millimetern, "minimale Pupille"/"grelles Gegenlicht", die äußerste rote entspricht 8 Millimetern , "maximale Pupille"/"dunkle Nacht" und die "Zwischenlinien" bezeichnen alle Zwischenwerte im Abstand von 0.5 Millimetern, also 2.0mm, 2.5mm, 3.0mm usw. – Spätestens bei Visus = 2.0 beginnt jeweils der "differentielle" Bereich, der auch Visen höher als 2.0 ermöglicht. Nichtzuvernachlässigende Beugung an der Pupillenöffnung ist dabei auf dieser Grundlage grundsätzlich mitberücksichtigt.

Bild

Vielleicht ist das Diagramm ja für den einen oder anderen von euch nützlich.

Viele Grüße, Bild
Flo
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Beitragvon Brigitka » 26.05.2013 18:06

Danke Flo, sehr schön ablesbare Grafik.

Bei diesen enormen Unterschieden im Visus müßten die Sehtests eigentlich ein bißchen besser standardisiert sein. Die Beleuchtung und damit die Pupillengröße sind jedesmal anders. Könnte man ja messen. Letztens beim AA war s ziemlich duster und es fiel auch noch ein Schatten auf eine Ecke der Sehtafel...
Dann bekommt man im Zweifelsfall eine zu starke Brille und die Augen verschlechtern sich weiter.

Wie funktionieren eigentlich die Autorefraktiometer?

VG, Brigitka
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Beitragvon Flo » 26.05.2013 20:43

Hallo nochmal. Bild

Bei diesen enormen Unterschieden im Visus müßten die Sehtests eigentlich ein bißchen besser standardisiert sein. Die Beleuchtung und damit die Pupillengröße sind jedesmal anders. Könnte man ja messen. Letztens beim AA war's ziemlich duster und es fiel auch noch ein Schatten auf eine Ecke der Sehtafel... // Dann bekommt man im Zweifelsfall eine zu starke Brille und die Augen verschlechtern sich weiter.

Jein. Das wäre nur dann (so) der Fall, wenn die Korrekturlinsenstärke wirklich mittels der Verwendung der obigen Tabelle unter sorgsamer Mitberücksichtigung der aktuellen Pupillengröße ermittelt werden würde. Meiner Erinnerung nach wird aber heutzutage üblicherweise die endgültige Korrekturlinsenstärke mittels standardisierter sphärischer und zylindrischer Referenzlinsen und der vom Patienten zu beantwortenden Frage nach dem "Ist es jetzt besser oder schlechter?/Ist es mit dieser Linse(nkombination) jetzt bereits maximal scharf oder noch nicht?" ermittelt.*

Wenn man sich aber über die funktionelle Natur der Erkrankung "Fehlsichtigkeit" und über die Art und Weise, wie das Auge/das Gehirn/der Erkrankte während dieser Prozedur auf ein solchartiges "allmähliches Hochschrauben" der Referenzlinsenstärke typischerweise reagiert, klar wird**, versteht man dennoch rasch, dass Korrekturlinsenverschreibungen, die auf diese Weise erstellt werden, dennoch systematisch (teils drastisch) überhöhte bzw. überhöht erscheinende Werte gegenüber den durch korrekturlinsenlose, also "nackte", Brechungsfehlerbestimmung mittels möglichst sorgfältiger und genauer Visusbestimmung unter Verwendung der Umrechnungstabelle ermittelten Werten liefert.

Wie funktionieren eigentlich die Autorefraktometer?

So wie ich das verstehe, funktionieren diese Geräte im Prinzip nach der oben beschriebenen "Besser/Schlechter?"-Methode. Allerdings wird die Feststellung, ob ("noch", also "trotz der momentan bereits 'zugeschalteten' Korrektur") ein Brechungsfehler vorliegt, mittels Reflektion eines einstrahlenden Lichtbündels, das von einer vor dem Auge befindlichen Leuchtdiode stammt, am Augenhintergrund vorgenommen, also mittels objektiver Messung. Und dann folgt eine softwaregesteuerte Feedbackschleife: Falls JA (also falls noch ein Brechungsfehler vorliegt): Sphärische Korrekturlinsenstärke/Astigmatiskorrektur erhöhen/anpassen. Falls NEIN: Werte abspeichern und Brillenrezept ausdrucken.

Je nachdem, wie "aggressiv" diese Feedbackschleife arbeitet – also je nachdem, in welcher Geschwindigkeit und mit welchem spezifischem Input-Response-Schema das jeweilige Gerät arbeitet – kommt es, je nach Geistesgegenwart/Stressempfindlichkeit bzw. momentaner Akkomodationsgeschwindigkeit/-gewohnheit des Patienten bzw. Kompatibilität der Input-Response-Schemata von (konkretem) Patienten und (konkreter) Maschine entweder zu deutlich überhöhten oder nur zu kaum überhöhten Ausgabewerten gegenüber einer sorgfältigen manuellen Messung mit Referenzlinsen... deren eigene Überhöhung/"Überhöhung" gegenüber der "natürlichen" Methode (also mittels Umrechnungstabelle), ebenfalls aus meiner Sicht, wie oben erklärt, nicht vernachlässigbar ist.

Schade, aber aus meiner Sicht ist das die aktuelle Realität. Bild
Flo

* Eben so, wie es in diesem Video erklärt wird.
** Siehe dazu auch hier.

Zuletzt geändert von Flo am 17.01.2014 13:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Flo » 27.05.2013 07:42

Hallo nochmal.

Hier einmal die Darstellung der angrenzenden "etwas ruhigeren Gefilde" im Bereich zwischen 2 und 1 Dpt. maximalen Brechungsfehlers. Die ist nützlich, falls jemand beispielsweise selbst bei grellstem Gegenlicht auch bei bestem Willen nicht die Zeichen in der 20/50er-Zeile (Visus = 0.4) seiner Sehtafel mühelos entschlüsseln kann, aber zum Beispiel die 20/70er- und/oder die 20/100er-Zeile noch dauerhaft und stabil aufgelöst bekommt.

Bild

Viele Grüße und einen schönen Wochenbeginn. Bild
Flo
Zuletzt geändert von Flo am 17.01.2014 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 493

Beitragvon Brigitka » 27.05.2013 17:23

Hallo Flo!

Flo hat geschrieben:Wenn man sich aber über die funktionelle Natur der Erkrankung "Fehlsichtigkeit" und über die Art und Weise, wie das Auge/das Gehirn/der Erkrankte während dieser Prozedur auf ein solchartiges "allmähliches Hochschrauben" der Referenzlinsenstärke typischerweise reagiert, klar wird**, versteht man dennoch rasch, dass Korrekturlinsenverschreibungen, die auf diese Weise erstellt werden, dennoch systematisch (teils drastisch) überhöhte bzw. überhöht erscheinende Werte gegenüber den durch korrekturlinsenlose, also "nackte", Brechungsfehlerbestimmung mittels möglichst sorgfältiger und genauer Visusbestimmung unter Verwendung der Umrechnungstabelle ermittelten Werten liefert.


War heute beim Optiker (habe ja den Laden gewechselt, war ne nette Frau) aber den Verdacht hatte ich schon lange: Ich kann das überhaupt nicht mehr ab, diese ganzen Linsen vor den Augen. Ich bekomme richtig Stress. Irgenwann weiß ich sowieso nicht mehr richtig, was jetzt besser oder schlechter war.
Wenn ich zuhause an der Sehtafel gucke, bin ich viel entspannter. Und dann noch die rumeierei um den Zylinder rauszufinden. Dabei ist es viel einfacher, den Winkel durch Blick auf diese Sternabbildung erstmal festzustellen.
Habe mir das Video mal kurz angeguckt mit der Prozedur beim Optiker, allein vom Gucken habe ich schon zuviel gekriegt.

Mag ja bei mir noch besonders ausgeprägt sein durch meine viel zu lange Leidensgeschichte nach der Netzhautablösung, finde aber, Du hast das Manko der Methode ganz gut beschrieben.

Wobei da natürlich auch eine schlechtere Beleuchtung mit reinspielt. Meistens sind die Refraktionsmeßräume ziemlich kleine, fensterlose Kabuffs.

Viele Grüße,

Brigitka
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Beitragvon Flo » 28.05.2013 08:57

Hallo Brigitka. Bild

Wenn ich zuhause an der Sehtafel gucke, bin ich viel entspannter. Und dann noch die Rumeierei, um den Zylinder rauszufinden. Dabei ist es viel einfacher, den Winkel durch Blick auf diese Sternabbildung erstmal festzustellen.

Nicht nur einfacher, sondern auch genauer. Denn die in dem Video vorgestellte Methode arbeitet nur bis auf 10° genau. Der Fehlsichtigkeitsstern dagegen liefert gewissermaßen "auf einen Blick" einen auf (mindestens) genauen Wert, denn die "optimale Keilkante" zu finden dauert einfach schlichtweg nicht länger. Hier habe ich einmal eine grafisch hochwertige Version des Fehlsichtigkeitssterns, zum Beispiel auch zum Ausdrucken, bereitgestellt. Man kann ihn natürlich auch etwas verkleinern, mit einem persönlich ansprechenden Hintergrund versehen und dann pixelgenau auf dem eigenen Computerbildschirm belassen... also so etwa (beispielhaft für 1280x1024 Pixel Bildschirmauflösung):

Bild
.._. .-..---(Klick für Vergrößerung)

Darüber hinaus kannst Du mit ihm auch sowohl die sphärischen, als auch die zylindrischen Dioptrienwerte sehr genau – bei ausreichend sorgfältiger Messung sogar deutlich genauer, als auf 0.25 Dioptrien – bestimmen. Und zwar ganz einfach, indem Du mittels des gerade noch visuell auflösbaren minimalen Keildurchmessers als Sehdetail Deinen Maximalvisus (entlang der Astigmatismus-Optimal-Achse) und den Minimalvisus (entlang der um 90° verdrehten Astigmatismus-Pessimal-Achse) bestimmst*, dann die entsprechenden maximalen Brechungsfehler anhand der obigen Diagramme ableitest, und dann (analog zu der Vorgehensweise in diesen Postings, dabei sozusagen in "Gegenrichtung" vorgehend) Dein "natürliches" – also in diesem Falle und für diesen momentanen Zustand Deiner Augen exaktes – "Brillenrezept" berechnest. Falls Du damit zu einem Optiker gehen möchtest, um Dir eine entsprechende Brille anfertigen zu lassen, runde die Dioptrienwerte einfach auf die nächste 0.25-Dioptrien-Stufe auf.

War heute beim Optiker (habe ja den Laden gewechselt, war ne nette Frau) aber den Verdacht hatte ich schon lange: Ich kann das überhaupt nicht mehr ab, diese ganzen Linsen vor den Augen. Ich bekomme richtig Stress. Irgenwann weiß ich sowieso nicht mehr richtig, was jetzt besser oder schlechter war.

Über dieses Phänomen schreibt auch Jacob Liberman ausführlich in seinem Buch Natürliche Gesundheit für die Augen, da er es in seiner Zeit als "Brillenanpasser" ebenfalls bei zahlreichen Patienten erlebt hat. Dass es auftritt, ist überhaupt nicht verwunderlich, wenn man die funktionellen Zusammenhänge versteht (siehe erneut z.B. unten).

Wenn man sich aber über die funktionelle Natur der Erkrankung "Fehlsichtigkeit" und über die Art und Weise, wie das Auge/das Gehirn/der Erkrankte während dieser Prozedur auf ein solchartiges "allmähliches Hochschrauben" der Referenzlinsenstärke typischerweise reagiert, klar wird, versteht man dennoch rasch, dass Korrekturlinsenverschreibungen, die auf diese Weise erstellt werden, dennoch systematisch (teils drastisch) überhöhte bzw. überhöht erscheinende Werte gegenüber den durch korrekturlinsenlose, also "nackte", Brechungsfehlerbestimmung mittels möglichst sorgfältiger und genauer Visusbestimmung unter Verwendung der Umrechnungstabelle ermittelten Werten liefert.

Mag ja bei mir noch besonders ausgeprägt sein durch meine viel zu lange Leidensgeschichte nach der Netzhautablösung, finde aber, Du hast das Manko der Methode ganz gut beschrieben. // Wobei da natürlich auch eine schlechtere Beleuchtung mit reinspielt. Meistens sind die Refraktionsmeßräume ziemlich kleine, fensterlose Kabuffs.

Die Problematizität der Methode, die ich oben mit besonderem Hinweis auf dieses Posting angedeutet habe, geht aus meiner Sicht noch deutlich weiter. Solange nämlich die eigentliche Funktionsstörung (also die grundsätzliche innere "Hemmung" bzw. das innere "Widerstreben" bzw. der innere Widerstand, mit dem Blick/den Augen "ganz bis zum Schärfepunkt zu gelangen" bzw. sein Erreichen "ganz zuzulassen", also in gewisser Weise ein stabiles, vollscharfes Bild "innerlich kampflos" und dauerhaft zu "ertragen") nicht überwunden ist, wird der Blick/der fehlsichtige Betrachter auch bei "eigentlich" bereits genau ausreichender Korrektur (also etwa bei anhand der obigen "natürlichen" Methode ermittelter Korrektur) mit großer Wahrscheinlichkeit wieder unterbewusst/physiologisch aber möglicherweise auch teilbewusst/psychologisch ein wenig vor dem Schärfepunkt "zurückweichen", wenn auch vermutlich nicht ganz so stark, wie bei Nullkorrektur. Eine weitere – jetzt "eigentlich" bereits überkorrigierende – Referenzlinse wird hinzugesteckt, das Spiel wiederholt sich... nach einer Weile, also zumeist "einige Dioptrien später", ist dann der Schärfepunkt dermaßen weit an den Fehlsichtigen herangerückt, dass der Blick/der fehlsichtige Betrachter "gar nicht mehr anders kann", als das endgültige Erreichen des Schärfepunktes mehr oder weniger zuzulassen, er steht augen(muskel)physiologisch, ebenso wie neuro(visio)psychologisch gewissermaßen "mit dem Rücken an der Wand" und der Organismus/der Betrachter "ergibt sich". Und erlebt dann das typische extrem stabile, extrem scharfe Sehen eines "unweigerlich korrigierten" Korrekturlinsenträgers.

Gewöhnt er sich an dieses Schärfelevel und an die dauerhaft veränderten Spannungsverhältnisse in seinem – ja eigentlich stark überkorrigierten – Auge, so wird seine Fehlsichtigkeit sich ohne Weiteres nicht weiter verschlechtern. Eine stagnierende Fehlsichtigkeit wird erreicht, die aus dem Spannungsgleichgewicht zweier Überspannungen erwächst, die einander genau entgegenstehen. Gewöhnt er sich aber nicht daran, sondern verbleibt bei ihm ein körperliches und/oder visuelles/mentales Unbehagen über die volle bzw. stark erhöhte Sehschärfe, so wird er früher oder später einen Weg finden, die "Wand in seinem Rücken" noch weiter "nach hinten zu verschieben", so dass rasch ein erneutes "Nachquetschen" mit noch stärkeren Korrekturlinsen erforderlich wird. So entsteht dann im unguten Wechselspiel die progressive Fehlsichtigkeit.

Gruß, Bild Bild
Flo

* Siehe dazu diese Anleitung.
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Beitragvon augenauf » 29.05.2013 11:40


Hallo Flo,

du schreibst „Darüber hinaus kannst Du mit ihm auch sowohl die sphärischen, als auch die zylindrischen Dioptrienwerte sehr genau … bestimmen“.

Ich kann also mit dem Fehlsichtigkeitsstern meine vollständigen Werte bestimmen, also nicht nur den Zylinder? Leider habe ich noch nicht ganz verstanden wie ich da genau vorgehen muss. Aus welchem Abstand soll ich den Stern beobachten? Kann ich ihn auch ausdrucken?

Es wäre super, wenn du eine genaue und vollständige Schritt für Schritt Anleitung erstellen könntest. Denn die eigenen Werte ohne die Stressige Umgebung beim Optiker oder AA bestimmen zu können wäre echt Gold wert!

Vielen Dank und LG
Franz
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Beitragvon Flo » 29.05.2013 12:06

Hallo mal wieder, Franz. Wusste gar nicht, dass Du hier noch mitliest. Bild

Lies das Posting am besten noch mal genauer durch. Die Step-by-Step-Anleitung (inklusive
den Links zu den beiden notwendigen "Hilfsthreads")
ist darin bereits komplett enthalten.

Viele Grüße und gutes Gelingen, Bild
Flo
Zuletzt geändert von Flo am 17.01.2014 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Brigitka » 29.05.2013 18:16

Sehr schöne Beschreibung, Flo.

Wenn ich selbst meinen Brechungsfehler bestimmen will, brauche ich aber auch meine Pupillengröße.

Habe mir gerade überlegt, wie da am besten vorzugehen wäre.

Einfach schätzen? wäre für den Anfang zu unsicher. Ist ja wohl auch noch individuell verschieden. Vielleicht die Pupillengröße anfangs bei verschieden Lichtverhältnissen fotografieren. Meine Augenbreite kann ich ausmessen und dann auf dem Foto die Pupillengröße ausrechnen.

Wenn ich den Fehlsichtigkeitsstern auf dem Monitor betrachte (bei mir sehr helle Hintergrundbeleuchtung) Ist das vielleicht auch wieder anders.

Viele Grüße

Brigitka
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